Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männer verhüten – ist das erwünscht?

pascal @, Neuburg, Saturday, 01.03.2008, 00:41 (vor 6161 Tagen)

Ich lese hier im Forum gerne mit und will auch mal was loswerden zum Thema Männer und Verhütung / Familienplanung.
Ich bin 37 und mir war mit Anfang 20 schon klar, dass ich keine Familie gründen werde (will). Ich hatte das Glück, im näheren Bekannten / Verwandtenkreis Scheidungen mitzubekommen und so wusste ich schon in jüngeren Jahren wie das so läuft im Trennungsfall, lebenslange Alimentation inclusive.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich sehr für das Thema „Pille/ Verhütungsspritze für den Mann“ interessiert und habe die Entwicklungen dafür in den 90ger Jahren im Internet und in der Zeitung verfolgt, nachdem mir ein paar mal der Gummi geplatzt ist (folgenlos), umso interessierter und immer in der Hoffnung, das mal für mich nutzen zu können, um ohne Bedenken im Hinterkopf Sex haben zu können. Für eine Sterilisation fühlte ich mich in meinen Zwanzigern noch zu jung. Und so habe ich jedes Jahr Schlagzeilen wie „Die Pille/ Spritze für den Mann ist bald da“ verfolgt. Allein, sie kam nie. Immer hieß es, nur noch ein paar Jahre Forschung und dann steht den Männern ein sicheres Verhütungsmittel zur Verfügung – wie den Frauen ja auch. Aber auf den Markt gekommen ist nichts.
Und das bis heute!!!!

Der letzte Eintrag bei Wikipedia:
(…) Im Juni 2007 gaben die Pharmakonzerne Bayer AG und Organon bekannt, die Forschungen an dem Projekt eingestellt zu haben. Die Aufgabe der Bayer AG fand dabei im Rahmen einer Umstellung der gesamten Forschungsstrategie statt, so dass Bayer unter anderem die gesamte Männerkunde aufgegeben hat und sich fortan schwerpunktmäßig auf die Forschungsfelder Krebs, Frauen-Gesundheit, Herz-Kreislauf und diagnostische Bildgebung konzentriert. Die Markteinführung eines mit dem weiblichen Kontrazeptivum der "Pille" vergleichbaren Produkts für den Mann ist somit gegenwärtig in weite Ferne gerückt.

Als ich dann 33 war und immer noch nichts in der Richtung in Sicht war, bin ich sehr nachdenklich geworden und habe mich gefragt, ob so etwas überhaupt jemals bis zur Marktreife erforscht wird. Es ist doch so: Für Forschungsvorhaben braucht man Gelder. Ohne Geld keine Forschung. Wenn aber die Gesellschaftliche Akzeptanz fehlt, dann gibt’s auch kein Geld. Ich glaube, niemand will ernsthaft, dass Männer autark, einfach und sicher und vor allem unabhängig von der Partnerin verhüten können – ein zweiter Pillenknick, noch gravierender als der in den Sechzigern wäre doch die demographische Folge.

Gut, es gibt das Kondom, aber das ist ja bei Männern in einer festen Partnerschaft ziemlich unbeliebt. Frauen, die zum Frauenarzt gehen, werden auch nicht auf das „Femidom“ (das Gegenstück zum Kondom) verwiesen, nein ihnen stehen eine Menge mehr oder weniger komfortablerer Verhütungsmethoden zur Verfügung (Spirale, Drei Monats- Spritze, Implantatstäbchen, diverse „Pillen“). Männern nicht, und das ist ungerecht.

Ich hab mich dann mit Gewissheit, dass ich wenn dann eine Partnerschaft aber keine Familie will, mit 33 ohne eigene Kinder zur Sterilisation entschlossen, in der Überzeugung, ein vernünftiges Verhütungsmittel für den Mann erlebe ich nicht mehr. Meine Entscheidung habe ich gründlich vorbereitet durch Lesen einschlägiger Bücher und durch Gespräche mit nahe stehenden Personen.

Dann muss man mit dem Arzt ein Gespräch führen und seine Motivation darlegen für den Eingriff, weil er je irreversibel ist. Dabei habe ich meine nächste Überraschung erlebt. Der Arzt sagte, gut, er erkenne meine Motivation an und sehe, dass ich mir das gut überlegt habe. Ich solle aber noch eine Einwilligungserklärung der Partnerin mitbringen. Gut, es gab damals keine Partnerin, ich habe mir aber die Bemerkung nicht verkneifen können, dass ich ein freier Bürger bin und nicht die Erklärung eines (weiblichen) Vormundes für den Eingriff benötige. Er hat dann etwas gefaselt, dass das ja nur deswegen sei, weil eine etwa bestehende Ehe dadurch ungültig wäre (häh?????? Davon steht aber im ganzen BGB nichts). Kurz und gut, ich konnte es dann machen lassen und bin heute sehr glücklich über den Eingriff.

Einem Bekannten von mir ist aber was ganz anderes passiert: Dem hat der (ein anderer) Urologe gesagt, nein Sterilisation macht er erst ab vierzig und wenn drei Kinder da sind.. Sprachs und hat den Mann wieder weggeschickt. Mit der Bemerkung, es gäbe da Richtlinien von der Ärztekammer (kennt die von Euch einer). In einem Forum habe ich mal gelesen, dass deswegen Männer den Eingriff schon in den Niederlanden machen haben lassen. Sachen gibt’s.

Es ist also doch so: Will der Mann autark von einer Partnerin verhüten, wird das sehr misstrauisch beäugt. Oder gleich verboten. Deswegen braucht es auch die „Spritze für den Mann“ nicht. Wo kämen wir denn dahin, wenn die Dame dem Zeugungsunwilligen nicht sanft nachhelfen könnte: Mach Dir keine Sorgen Liebling, ich nehm doch die Pille…. Oooops….. vergessen…… ich bin schwanger ….

Insgesamt finde ich es aber – vornehm ausgedrückt – sehr unbefriedigend, dass dem verhütungswilligen Mann heute – im Jahr 2008 und vierzig Jahre nach der Mondlandung – noch immer nur Kondom oder irreversible Steri zur Verfügung stehen, während die Konzerne gemäß Wikipedia weiter fleißig zum Thema „Frauengesundheit“ forschen.

Männer verhüten – ist das erwünscht?

Zeitgenosse, Saturday, 01.03.2008, 01:10 (vor 6161 Tagen) @ pascal

Dann muss man mit dem Arzt ein Gespräch führen und seine Motivation darlegen für den Eingriff, weil er je irreversibel ist.

Ich habe mich letzten Sommer sterlisieren lassen. Der Urologe hat erzählt, es gibt jetzt neuerdings auch eine Variante, bei der in die Samenleiter so eine Art Wasserhahn eingebaut wird. Man kann sie auf "auf" und auf "zu" stellen. Eine Sterilisation zum An- und Abstellen sozusagen.

Für mich kam das nicht in Frage, weil ich als zweifacher Vater mit 42 Jahren die dauerhafte Variante wollte. Für Dich wäre das aber eine Option.

Daß die Frauen die alleinige Fruchtbarkeitskontrolle behalten wollen, ist ganz klar. Macht. Daß sie dennoch jammern, sie müßten die Pille nehmen ist auch nicht verwunderlich. Schuldverschiebung.

Ansonsten wundert es mich nicht, daß der männliche Hormonhaushalt nicht so manipulierbar ist, wie der weibliche. Dem weiblichen wird ja durch die Pille eine Schwangerschaft vorgegaukelt, also ein anderer natürlich Zustand simuliert. Beim Mann gibt es aber diesen anderen natürlichen Zustand gar nicht. Der männliche Hormonhaushalt hat Zielkorridore und steuert Hormonzugaben einfach ins Aus, wenn sie die Werte aus dem Korridor herausverschieben. Da muß alle Manipulation versagen.

Men - staunch and true.

Gruß

Zeitgenosse

Männer verhüten – ist das erwünscht?

Provokat, Saturday, 01.03.2008, 01:19 (vor 6161 Tagen) @ Zeitgenosse

Ich habe mich letzten Sommer sterlisieren lassen. Der Urologe hat erzählt,
es gibt jetzt neuerdings auch eine Variante, bei der in die Samenleiter so
eine Art Wasserhahn eingebaut wird. Man kann sie auf "auf" und auf "zu"
stellen. Eine Sterilisation zum An- und Abstellen sozusagen.

Ich habe von Forschungen darüber gehört, wußte aber nicht, dass diese Möglichkeit schon praktiziert wird. Das ist ja genial.
Sind Nebenwirkungen/Nachteile bekannt?

You made my day :-)

Männer verhüten – ist das erwünscht?

Zeitgenosse, Saturday, 01.03.2008, 01:21 (vor 6161 Tagen) @ Provokat

eine Art Wasserhahn eingebaut wird. Man kann sie auf "auf" und auf "zu"
stellen. Eine Sterilisation zum An- und Abstellen sozusagen.

Ich habe von Forschungen darüber gehört, wußte aber nicht, dass diese
Möglichkeit schon praktiziert wird. Das ist ja genial.
Sind Nebenwirkungen/Nachteile bekannt?

Ob diese Ventil-/Wasserhahnlösung Nebenwirkungen hat, weiß ich nicht. Ich habe das Thema bei meinem Urologen nicht weiter vertieft, weil es für mich ohnehin nicht in Frage kam.

Meine normale, dauerhafte Sterilisation hat keinerlei Nebenwirkungen hinterlassen. Zieht ein paar Wochen, nicht wirklich schlimm. Nach ca. 3 Monaten merkst du keinen Unterschied mehr zu früher. Alles paletti.

Gruß

Zeitgenosse

Männer verhüten – ist das erwünscht?

Conny, NRW, Saturday, 01.03.2008, 11:24 (vor 6160 Tagen) @ Zeitgenosse

Ansonsten wundert es mich nicht, daß der männliche Hormonhaushalt nicht so
manipulierbar ist, wie der weibliche. Dem weiblichen wird ja durch die
Pille eine Schwangerschaft vorgegaukelt, also ein anderer natürlich Zustand
simuliert. Beim Mann gibt es aber diesen anderen natürlichen Zustand gar
nicht. Der männliche Hormonhaushalt hat Zielkorridore und steuert
Hormonzugaben einfach ins Aus, wenn sie die Werte aus dem Korridor
herausverschieben. Da muß alle Manipulation versagen.

Und wer sagt denn, daß es für den Mann nicht eine andere Möglichkeit gibt, die Spermien zeitweise unfruchtbar zu machen? Man muß ihnen doch nur den "Riecher" nehmen und schon irren sie planlos umher. Und wenn sie auch nicht so sicher ist wie die Verhütung der Frau, gibts immer noch ein Kondom.

Männer verhüten – ist das erwünscht?

Provokat, Saturday, 01.03.2008, 01:16 (vor 6161 Tagen) @ pascal

Ich bin mir nicht sicher, aber es kann sein, dass in Australien Männer die Spritze für den Mann (+Implantat) schon anwenden können.

Interessant dazu ist noch, dass die Sterilisation des Mannes eigentlich nicht gesucht bzw erforscht wurde. Es war ein Nebenprodukt. Bei einer Operation im Genitalbereich wurde auf diese Weise die Ausbreitung einer Entzündung vorgebeugt. Sie haben dann festgestellt (oh Wunder), dass damit auch der Mann unfruchtbar wurde.

Ich lese hier im Forum gerne mit und will auch mal was loswerden zum Thema
Männer und Verhütung / Familienplanung.
Ich bin 37 und mir war mit Anfang 20 schon klar, dass ich keine Familie
gründen werde (will). Ich hatte das Glück, im näheren Bekannten /
Verwandtenkreis Scheidungen mitzubekommen und so wusste ich schon in
jüngeren Jahren wie das so läuft im Trennungsfall, lebenslange Alimentation
inclusive.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich sehr für das Thema „Pille/
Verhütungsspritze für den Mann“ interessiert und habe die Entwicklungen
dafür in den 90ger Jahren im Internet und in der Zeitung verfolgt, nachdem
mir ein paar mal der Gummi geplatzt ist (folgenlos), umso interessierter
und immer in der Hoffnung, das mal für mich nutzen zu können, um ohne
Bedenken im Hinterkopf Sex haben zu können. Für eine Sterilisation fühlte
ich mich in meinen Zwanzigern noch zu jung. Und so habe ich jedes Jahr
Schlagzeilen wie „Die Pille/ Spritze für den Mann ist bald da“ verfolgt.
Allein, sie kam nie. Immer hieß es, nur noch ein paar Jahre Forschung und
dann steht den Männern ein sicheres Verhütungsmittel zur Verfügung – wie
den Frauen ja auch. Aber auf den Markt gekommen ist nichts.
Und das bis heute!!!!

Der letzte Eintrag bei Wikipedia:
(…) Im Juni 2007 gaben die Pharmakonzerne Bayer AG und Organon bekannt,
die Forschungen an dem Projekt eingestellt zu haben. Die Aufgabe der Bayer
AG fand dabei im Rahmen einer Umstellung der gesamten Forschungsstrategie
statt, so dass Bayer unter anderem die gesamte Männerkunde aufgegeben
hat und sich fortan schwerpunktmäßig auf die Forschungsfelder Krebs,
Frauen-Gesundheit, Herz-Kreislauf und diagnostische Bildgebung
konzentriert. Die Markteinführung eines mit dem weiblichen Kontrazeptivum
der "Pille" vergleichbaren Produkts für den Mann ist somit gegenwärtig in
weite Ferne gerückt.

Als ich dann 33 war und immer noch nichts in der Richtung in Sicht war,
bin ich sehr nachdenklich geworden und habe mich gefragt, ob so etwas
überhaupt jemals bis zur Marktreife erforscht wird. Es ist doch so: Für
Forschungsvorhaben braucht man Gelder. Ohne Geld keine Forschung. Wenn aber
die Gesellschaftliche Akzeptanz fehlt, dann gibt’s auch kein Geld. Ich
glaube, niemand will ernsthaft, dass Männer autark, einfach und sicher und
vor allem unabhängig von der Partnerin verhüten können – ein zweiter
Pillenknick, noch gravierender als der in den Sechzigern wäre doch die
demographische Folge.

Gut, es gibt das Kondom, aber das ist ja bei Männern in einer festen
Partnerschaft ziemlich unbeliebt. Frauen, die zum Frauenarzt gehen, werden
auch nicht auf das „Femidom“ (das Gegenstück zum Kondom) verwiesen, nein
ihnen stehen eine Menge mehr oder weniger komfortablerer Verhütungsmethoden
zur Verfügung (Spirale, Drei Monats- Spritze, Implantatstäbchen, diverse
„Pillen“). Männern nicht, und das ist ungerecht.

Ich hab mich dann mit Gewissheit, dass ich wenn dann eine Partnerschaft
aber keine Familie will, mit 33 ohne eigene Kinder zur Sterilisation
entschlossen, in der Überzeugung, ein vernünftiges Verhütungsmittel für den
Mann erlebe ich nicht mehr. Meine Entscheidung habe ich gründlich
vorbereitet durch Lesen einschlägiger Bücher und durch Gespräche mit nahe
stehenden Personen.

Dann muss man mit dem Arzt ein Gespräch führen und seine Motivation
darlegen für den Eingriff, weil er je irreversibel ist. Dabei habe ich
meine nächste Überraschung erlebt. Der Arzt sagte, gut, er erkenne meine
Motivation an und sehe, dass ich mir das gut überlegt habe. Ich solle aber
noch eine Einwilligungserklärung der Partnerin mitbringen. Gut, es
gab damals keine Partnerin, ich habe mir aber die Bemerkung nicht
verkneifen können, dass ich ein freier Bürger bin und nicht die Erklärung
eines (weiblichen) Vormundes für den Eingriff benötige. Er hat dann etwas
gefaselt, dass das ja nur deswegen sei, weil eine etwa bestehende Ehe
dadurch ungültig wäre (häh?????? Davon steht aber im ganzen BGB nichts).
Kurz und gut, ich konnte es dann machen lassen und bin heute sehr glücklich
über den Eingriff.

Einem Bekannten von mir ist aber was ganz anderes passiert: Dem hat der
(ein anderer) Urologe gesagt, nein Sterilisation macht er erst ab vierzig
und wenn drei Kinder da sind.. Sprachs und hat den Mann wieder
weggeschickt. Mit der Bemerkung, es gäbe da Richtlinien von der Ärztekammer
(kennt die von Euch einer). In einem Forum habe ich mal gelesen, dass
deswegen Männer den Eingriff schon in den Niederlanden machen haben lassen.
Sachen gibt’s.

Es ist also doch so: Will der Mann autark von einer Partnerin verhüten,
wird das sehr misstrauisch beäugt. Oder gleich verboten. Deswegen braucht
es auch die „Spritze für den Mann“ nicht. Wo kämen wir denn dahin, wenn die
Dame dem Zeugungsunwilligen nicht sanft nachhelfen könnte: Mach Dir keine
Sorgen Liebling, ich nehm doch die Pille…. Oooops….. vergessen…… ich bin
schwanger ….

Insgesamt finde ich es aber – vornehm ausgedrückt – sehr unbefriedigend,
dass dem verhütungswilligen Mann heute – im Jahr 2008 und vierzig Jahre
nach der Mondlandung – noch immer nur Kondom oder irreversible Steri zur
Verfügung stehen, während die Konzerne gemäß Wikipedia weiter fleißig zum
Thema „Frauengesundheit“ forschen.

Das Männer verhüten ist unerwünscht!

Rainer ⌂, Saturday, 01.03.2008, 01:44 (vor 6161 Tagen) @ pascal

Insgesamt finde ich es aber - vornehm ausgedrückt - sehr unbefriedigend,
dass dem verhütungswilligen Mann heute - im Jahr 2008 und vierzig Jahre
nach der Mondlandung - noch immer nur Kondom oder irreversible Steri zur
Verfügung stehen, während die Konzerne gemäß Wikipedia weiter fleißig zum
Thema "Frauengesundheit" forschen.

Zur sogenannten "irreversiblen Sterilisation" beim Mann kann ich auch etwas sagen. Wegen einer Krebserkrankung wurde meine Blase komplett entfernt und aus einem Darmstück eine Kunstblase geformt. Dabei wurden auch die Samenblasen und die Prostata entfernt. Mangels letzterer und weil alle Verbindungen vom Hoden zur Harnröhre unterbrochen sind kommt beim Orgasmus nur noch Luft;-)

Vor der Operation fand ein aufklärendes Gespräch mit den Ärzten statt. Neben allen möglichen Risiken wurde mir auch eröffnet, dass ich danach keine Erektion mehr haben könnte. Als ich sagte: "Mir ist schon klar das ich nach der Operation zeugungsunfähig bin" meinte der Arzt: "Nein, das nicht. Mit einem operativen Eingriff, bei dem Samen direkt entnommen wird, können sie auf jeden Fall noch Kinder zeugen".

Ich denke das Männer, die sich sterilisieren lassen wollen, fast immer auf das Übelste belogen werden. Männer sind eben immer in der Pflicht.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Frauen vertrauen nicht wirklich :-(

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Saturday, 01.03.2008, 02:06 (vor 6161 Tagen) @ pascal

Welche Frau würde denn die eigene Verhütung einstellen, wenn der Mann die Pille nimmt?

Frauen sind einfach unromantisch und können nicht wirklich vertrauen. Als wenn Männer in diesen Dingen lügen, gar eine Frau zu ihrem Glück zwingen würden. Frauen sind da leider sozial ziemlich inkompetent und emotional unintelligent, wenn nicht gar beziehungsunfähig.

Viele Grüße
Wolfgang

Männer vertrauen auch nicht wirklich .... (nT)

Swen, Saturday, 01.03.2008, 10:40 (vor 6160 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Welche Frau würde denn die eigene Verhütung einstellen, wenn der Mann die
Pille nimmt?

Frauen sind einfach unromantisch und können nicht wirklich vertrauen. Als
wenn Männer in diesen Dingen lügen, gar eine Frau zu ihrem Glück zwingen
würden. Frauen sind da leider sozial ziemlich inkompetent und emotional
unintelligent, wenn nicht gar beziehungsunfähig.

Viele Grüße
Wolfgang

http://www.vasektomie.de

wurscht, Sunday, 02.03.2008, 03:27 (vor 6160 Tagen) @ pascal

http://www.vasektomie.de/index.php?menue=faq


vorher noch eine Probe auf der Samenbank deponieren und gut ist, dann kannst du ggf. auch noch Kinder haben. Deswegen ist Entscheidung für/wieder völlig unnötig und 3mal besser als dauernd irgendwelche Pillen nehmen zu müssen wie die Pimpernellen. was will Mann mehr!?

Ich lese hier im Forum gerne mit und will auch mal was loswerden zum Thema
Männer und Verhütung / Familienplanung.
Ich bin 37 und mir war mit Anfang 20 schon klar, dass ich keine Familie
gründen werde (will). Ich hatte das Glück, im näheren Bekannten /
Verwandtenkreis Scheidungen mitzubekommen und so wusste ich schon in
jüngeren Jahren wie das so läuft im Trennungsfall, lebenslange Alimentation
inclusive.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich sehr für das Thema „Pille/
Verhütungsspritze für den Mann“ interessiert und habe die Entwicklungen
dafür in den 90ger Jahren im Internet und in der Zeitung verfolgt, nachdem
mir ein paar mal der Gummi geplatzt ist (folgenlos), umso interessierter
und immer in der Hoffnung, das mal für mich nutzen zu können, um ohne
Bedenken im Hinterkopf Sex haben zu können. Für eine Sterilisation fühlte
ich mich in meinen Zwanzigern noch zu jung. Und so habe ich jedes Jahr
Schlagzeilen wie „Die Pille/ Spritze für den Mann ist bald da“ verfolgt.
Allein, sie kam nie. Immer hieß es, nur noch ein paar Jahre Forschung und
dann steht den Männern ein sicheres Verhütungsmittel zur Verfügung – wie
den Frauen ja auch. Aber auf den Markt gekommen ist nichts.
Und das bis heute!!!!

Der letzte Eintrag bei Wikipedia:
(…) Im Juni 2007 gaben die Pharmakonzerne Bayer AG und Organon bekannt,
die Forschungen an dem Projekt eingestellt zu haben. Die Aufgabe der Bayer
AG fand dabei im Rahmen einer Umstellung der gesamten Forschungsstrategie
statt, so dass Bayer unter anderem die gesamte Männerkunde aufgegeben
hat und sich fortan schwerpunktmäßig auf die Forschungsfelder Krebs,
Frauen-Gesundheit, Herz-Kreislauf und diagnostische Bildgebung
konzentriert. Die Markteinführung eines mit dem weiblichen Kontrazeptivum
der "Pille" vergleichbaren Produkts für den Mann ist somit gegenwärtig in
weite Ferne gerückt.

Als ich dann 33 war und immer noch nichts in der Richtung in Sicht war,
bin ich sehr nachdenklich geworden und habe mich gefragt, ob so etwas
überhaupt jemals bis zur Marktreife erforscht wird. Es ist doch so: Für
Forschungsvorhaben braucht man Gelder. Ohne Geld keine Forschung. Wenn aber
die Gesellschaftliche Akzeptanz fehlt, dann gibt’s auch kein Geld. Ich
glaube, niemand will ernsthaft, dass Männer autark, einfach und sicher und
vor allem unabhängig von der Partnerin verhüten können – ein zweiter
Pillenknick, noch gravierender als der in den Sechzigern wäre doch die
demographische Folge.

Gut, es gibt das Kondom, aber das ist ja bei Männern in einer festen
Partnerschaft ziemlich unbeliebt. Frauen, die zum Frauenarzt gehen, werden
auch nicht auf das „Femidom“ (das Gegenstück zum Kondom) verwiesen, nein
ihnen stehen eine Menge mehr oder weniger komfortablerer Verhütungsmethoden
zur Verfügung (Spirale, Drei Monats- Spritze, Implantatstäbchen, diverse
„Pillen“). Männern nicht, und das ist ungerecht.

Ich hab mich dann mit Gewissheit, dass ich wenn dann eine Partnerschaft
aber keine Familie will, mit 33 ohne eigene Kinder zur Sterilisation
entschlossen, in der Überzeugung, ein vernünftiges Verhütungsmittel für den
Mann erlebe ich nicht mehr. Meine Entscheidung habe ich gründlich
vorbereitet durch Lesen einschlägiger Bücher und durch Gespräche mit nahe
stehenden Personen.

Dann muss man mit dem Arzt ein Gespräch führen und seine Motivation
darlegen für den Eingriff, weil er je irreversibel ist. Dabei habe ich
meine nächste Überraschung erlebt. Der Arzt sagte, gut, er erkenne meine
Motivation an und sehe, dass ich mir das gut überlegt habe. Ich solle aber
noch eine Einwilligungserklärung der Partnerin mitbringen. Gut, es
gab damals keine Partnerin, ich habe mir aber die Bemerkung nicht
verkneifen können, dass ich ein freier Bürger bin und nicht die Erklärung
eines (weiblichen) Vormundes für den Eingriff benötige. Er hat dann etwas
gefaselt, dass das ja nur deswegen sei, weil eine etwa bestehende Ehe
dadurch ungültig wäre (häh?????? Davon steht aber im ganzen BGB nichts).
Kurz und gut, ich konnte es dann machen lassen und bin heute sehr glücklich
über den Eingriff.

Einem Bekannten von mir ist aber was ganz anderes passiert: Dem hat der
(ein anderer) Urologe gesagt, nein Sterilisation macht er erst ab vierzig
und wenn drei Kinder da sind.. Sprachs und hat den Mann wieder
weggeschickt. Mit der Bemerkung, es gäbe da Richtlinien von der Ärztekammer
(kennt die von Euch einer). In einem Forum habe ich mal gelesen, dass
deswegen Männer den Eingriff schon in den Niederlanden machen haben lassen.
Sachen gibt’s.

Es ist also doch so: Will der Mann autark von einer Partnerin verhüten,
wird das sehr misstrauisch beäugt. Oder gleich verboten. Deswegen braucht
es auch die „Spritze für den Mann“ nicht. Wo kämen wir denn dahin, wenn die
Dame dem Zeugungsunwilligen nicht sanft nachhelfen könnte: Mach Dir keine
Sorgen Liebling, ich nehm doch die Pille…. Oooops….. vergessen…… ich bin
schwanger ….

Insgesamt finde ich es aber – vornehm ausgedrückt – sehr unbefriedigend,
dass dem verhütungswilligen Mann heute – im Jahr 2008 und vierzig Jahre
nach der Mondlandung – noch immer nur Kondom oder irreversible Steri zur
Verfügung stehen, während die Konzerne gemäß Wikipedia weiter fleißig zum
Thema „Frauengesundheit“ forschen.

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