Hallo,

das NEON ist ja dieses relativ neue Magazin aus dem Hause STERN für die Zielgruppe der ca. 20- bis 40jährigen und ist sehr gut darin, besonders aktuelle Themen aufzugreifen oder Themen zu setzen. (Wenn ich nur an die Debatte um das "Resteficken" denke ...) In der neuesten, gestern erschienenen Ausgabe findet sich laut der NEON-Website
http://neon.stern.de/magazin/ausgaben.html?ausgabe=100624
auch folgender Beitrag:

Geschlechterrollen
Neue Männer braucht kein Land
Der moderne Mann wird alle Tage neu definiert. Dabei wollen Männer nur, was auch Frauen wollen: Gleichberechtigung

Klingt vielversprechend oder zumindest interessant. Leider wohne ich praktisch mitten im Wald und komme so schnell an keine neue Ausgabe. Hat einer von euch zufällig einen Kiosk in der Nähe?

Herzliche Grüße

Arne

Hallo Arne,

In der neuesten, gestern
erschienenen Ausgabe findet sich laut der NEON-Website
http://neon.stern.de/magazin/ausgaben.html?ausgabe=100624
auch folgender Beitrag:

Geschlechterrollen
Neue Männer braucht kein Land
Der moderne Mann wird alle Tage neu definiert. Dabei wollen Männer nur,
was auch Frauen wollen: Gleichberechtigung

Diese "...Dabei wollen Männer nur, was auch Frauen wollen: Gleichberechtigung" - Aussage ist schon mal falsch. Zu sehr verallgemeinert, bzw. es steckt ein (linkes, emanzenmäßiges) Wunschdenken mit drin.

Ich bin zum Beispiel nicht generell für Gleichberechtigung in jedem Bereich. Gleichberechtigung für gewisse Gebiete, ja! Selbstverständlich! (Zum Beispiel: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, oder: vor dem Gesetz sind alle gleich, oder gleiche medizinische Versorgung usw.) ?Für andere Gebiete, nein! Selbstverständlich nein! (Männerdomänen sollten Frauen nicht offen stehen, Quotentussies usw.) Natürlich sollten Ausnahmen möglich sein.

Aber es gibt auch Bereiche, da würde ich prinzipiell nicht einmal Ausnahmen zulassen.

Gruß
Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Hallo Arne!

Ich habe mir aufgrund Deiner Frage das Heft mal gekauft. In dem Artikel wird mal wieder versucht, den Mann allgemein in eine wieder neue Schablone zu pressen, aus ihm eine Art "Industrieprodukt" zu machen, ein Produkt der Werbe- und Medienindustrie wo ja die meisten "kreativen " Frauen sitzen. Zwar ist der Text von zwei Männern verfaßt worden (Jakob Schrenk; Tobias Moorstedt). Aber die zitieren unter anderem die New Yorker Werbetexterin Marian Salzman, die vor einigen Jahren die Kunstfigur des "metrosexuellen" Mannes populär gemacht hat und ihn jetzt wieder demontiert.

Zitat: "Damit nun unter den Männern keine Orientierungslosigkeit ausbricht, hat sie in ihrer Geschlechtsbilderfabrik gleich den nächsten Prototypen hergestellt und in dem Buch `The Future of Men` beschrieben. Den stilvoll-männlichen Übersexual nämlich, mit Bizeps statt mit rasierter Brust."

Es sind drei engbeschriebene Seiten, aber für einen Autor und an Männerfragen Interessierten wie Dich sicher ein lesenswerter Artikel. Mir gefällt eben nicht, dass hier wieder Klischees bedient werden, dass wieder Männer schablonenhaft gleichgemacht werden sollen, damit die Werbefuzzis ein leichter zu bearbeitendes Zielobjekt haben. Völlig ausser Acht gelassen wird, dass es zwischen Schwarz und Weiß eine Unmenge von Farbnuancen gibt. Schliesslich ist kein Mensch dem anderen völlig gleich.

"Man sollte nicht alles glauben, selbst wenn es Werberinnen aus New York behaupten" schreiben die Autoren. Und fahren fort: "Und gerade zum Thema >>Mann<< wird ohnehin viel erzählt: Männerbilder sind selten mehr als Karikaturen und Abziehbilder."

Besonders interessant diese Stelle: "Sie (die Männer) erleben Familiengründung als Verlust ihrer Freiheit und haben Angst davor, dass es `zu früh´ passiert. 26% der 20-39jährigen können sich vorstellen, ganz kinderlos zu bleiben" (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung). Und weiter: "Seit Monaten erklären die mit Journalisten, Sachbuchautoren oder Ex-Tagesschausprecherinnen besetzten Sondergerichte die Karrierefrau zur Alleinschuldigen am Austerben der Deutschen. Dabei sind es innerhalb der Problemgruppe >jung und gebildet< vor allem die Männer, die kinderlos bleiben wollen.

Es gibt auf der Webseite von NEON auch ein Forum zu dem Thema, da kommt man aber nur rein wenn man sich registrieren läßt. Trotzdem ich mit dem Inhalt über weite Strecken nicht konform gehe finde ich den Artikel lesenswert. Das Heft kostet 2,80 ?.

Gruss,
Ferdi

Hi Ferdi,

danke für die Info. Ich hatte es vor deiner Mail schon geschafft, mir die Ausgabe doch noch zu besorgen, war aber eher angenervt. Vor allem, weil ich mir etwas völlig anderes darunter versprochen hatte, denn "Gleichberechtigung" für Männer kommt darin praktisch nicht vor bzw. nur über die Hintertür, nämlich dass Männer auch von der Gleichberechtigung für Frauen profitierten. Dass Männer eigene Diskriminierungen erfahren und eigene Forderungen stellen könnten - oder dass endlich mal das im Internet sehr starke Thema Männerrechtebewegung aufgegriffen wird - das durfte man von NEON wohl nicht erwarten. Ich schicke der Redaktion gerade ein ziemlich unwirsches Mail deswegen, mit ein paar Linktipps verbunden.

Herzliche Grüße

Arne

Hi Ferdi,

danke für die Info. Ich hatte es vor deiner Mail schon geschafft, mir die
Ausgabe doch noch zu besorgen, war aber eher angenervt. Vor allem, weil
ich mir etwas völlig anderes darunter versprochen hatte, denn
"Gleichberechtigung" für Männer kommt darin praktisch nicht vor bzw. nur
über die Hintertür, nämlich dass Männer auch von der Gleichberechtigung
für Frauen profitierten. Dass Männer eigene Diskriminierungen erfahren und
eigene Forderungen stellen könnten - oder dass endlich mal das im Internet
sehr starke Thema Männerrechtebewegung aufgegriffen wird - das durfte man
von NEON wohl nicht erwarten. Ich schicke der Redaktion gerade ein
ziemlich unwirsches Mail deswegen, mit ein paar Linktipps verbunden.

Ein Leserbrief ist immer wichtig. Immerhin: Vor zwei Jahren hätten wir gejubelt, daß überhaupt jemand das Thema aufgreift
Jetzt sind wir schon etwas verwöhnter

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Odin statt Jesus!
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Und weiter: "Seit Monaten erklären die mit Journalisten, Sachbuchautoren oder
Ex-Tagesschausprecherinnen besetzten Sondergerichte die Karrierefrau zur
Alleinschuldigen am Austerben der Deutschen. Dabei sind es innerhalb der
Problemgruppe >jung und gebildet< vor allem die Männer, die kinderlos
bleiben wollen.

Ja, da muß man sich doch die Frage stellen, warum männlich, jung und gebildet keine Kinder will. Wie sagen Juristen so schön: Ein Blick ins Gesetz beseitigt manchen Zweifel.