Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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50 Jahre Gleichberechtigung

Christine ⌂, Friday, 27.06.2008, 14:44 (vor 5933 Tagen)

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Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 24-25/2008)

Im Mai 1957 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts. Am 1. Juli 1958 trat es in Kraft. Laut Artikel 3 des Grundgesetzes sind Männer und Frauen seither gleichberechtigt. Sind sie dies wirklich – auch in der Praxis?

# Ungeachtet unabweisbarer Fortschritte besteht 50 Jahre nach der Verabschiedung des Art. 3 GG immer noch ein eklatanter Widerspruch zwischen "gefühlter Gleichberechtigung", also dem, was jungen Frauen heute möglich zu sein scheint, und den strukturellen Rahmenbedingungen. Am deutlichsten zeigt sich dieser in der nach wie vor herrschenden Positions- und Entgeltungleichheit auf dem geschlechtsspezifisch segregierten Arbeitsmarkt: Trotz viel besserer Schulabschlüsse verdienen Frauen in Deutschland immer noch etwa 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die häufigere Unterbrechung ihrer beruflichen Laufbahn ist nur ein Grund dafür und erklärt den Einkommensrückstand nicht hinreichend. Sie verweist allerdings unmittelbar auf die offenbar schwer zu überwindenden Vereinbarkeitsbarrieren im Alltag.

Inhalt

Editorial (Katharina Belwe)

50 Jahre Gleichberechtigung - eine Springprozession - Essay (Ute Gerhard)

50 Jahre Frauen in der Politik: späte Erfolge, aber nicht am Ziel (Beate Hoecker)

50 Jahre Geschlechter-
gerechtigkeit und Arbeitsmarkt (Jutta Allmendinger / Kathrin Leuze / Jonna M. Blanck)

"Störfall Kind": Frauen in der Planungsfalle (Elisabeth Beck-Gernsheim)

Geschlechterpolitik als Gestaltung von Geschlechterkulturen (Peter Döge)
--

Ich hätte ja gerne ein paar Schmankerl hier eingestellt, aber warum auch immer, ich konnte den Text nicht kopieren bzw. es erschienen nur undefinierbare Zeichen.
Wer also Interesse daran hat, muss das PDF-Dokument http://www.bpb.de/files/303OVV.pdf (40 Seiten) selber lesen.

http://www.bpb.de/publikationen/RYDUVO,0,50_Jahre_Gleichberechtigung.html

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

50 Jahre Gleichberechtigung

Dummerjan, Friday, 27.06.2008, 16:46 (vor 5933 Tagen) @ Christine

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Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 24-25/2008)

Im Mai 1957 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz über die
Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen
Rechts. Am 1. Juli 1958 trat es in Kraft. Laut Artikel 3 des Grundgesetzes
sind Männer und Frauen seither gleichberechtigt. Sind sie dies wirklich –
auch in der Praxis?

# Ungeachtet unabweisbarer Fortschritte besteht 50 Jahre nach der
Verabschiedung des Art. 3 GG immer noch ein eklatanter Widerspruch zwischen
"gefühlter Gleichberechtigung", also dem, was jungen Frauen heute möglich
zu sein scheint, und den strukturellen Rahmenbedingungen. Am deutlichsten
zeigt sich dieser in der nach wie vor herrschenden Positions- und
Entgeltungleichheit auf dem geschlechtsspezifisch segregierten
Arbeitsmarkt: Trotz viel besserer Schulabschlüsse verdienen Frauen in
Deutschland immer noch etwa 22 Prozent weniger als ihre männlichen
Kollegen. Die häufigere Unterbrechung ihrer beruflichen Laufbahn ist nur
ein Grund dafür und erklärt den Einkommensrückstand nicht hinreichend. Sie
verweist allerdings unmittelbar auf die offenbar schwer zu überwindenden
Vereinbarkeitsbarrieren im Alltag.

Inhalt

Editorial (Katharina Belwe)

50 Jahre Gleichberechtigung - eine Springprozession - Essay (Ute Gerhard)


50 Jahre Frauen in der Politik: späte Erfolge, aber nicht am Ziel (Beate
Hoecker)

50 Jahre Geschlechter-
gerechtigkeit und Arbeitsmarkt (Jutta Allmendinger / Kathrin Leuze / Jonna
M. Blanck)

"Störfall Kind": Frauen in der Planungsfalle (Elisabeth Beck-Gernsheim)


Geschlechterpolitik als Gestaltung von Geschlechterkulturen (Peter Döge)

Man beachte die Tabelle auf Seite 12 zur Geschlechterzusammensetzung des deutschen Bundestages, insbesondere zur Zeit der Verabschiedung des Geleichberechtigungsgesetzes. Huch, die Mehrheit waren Männern?`

Wie kommt es dann dass ... ?

50 Jahre Gleichberechtigung

Rainer ⌂, Friday, 27.06.2008, 17:20 (vor 5933 Tagen) @ Christine

Hallo

Ich hätte ja gerne ein paar Schmankerl hier eingestellt, aber warum auch
immer, ich konnte den Text nicht kopieren bzw. es erschienen nur
undefinierbare Zeichen.

Hier gibt es die schrifftliche Verirrung als Word Dokument:
./Info/Politik/BpB_50_Jahre_Gleichberechtigung.doc

(Nur auf die schnelle, nicht alle Formatierungen sind korrekt)

Rainer

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

50 Jahre Gleichberechtigung

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 27.06.2008, 18:56 (vor 5933 Tagen) @ Christine

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Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 24-25/2008)

Im Mai 1957 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz über die
Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen
Rechts. Am 1. Juli 1958 trat es in Kraft. Laut Artikel 3 des Grundgesetzes
sind Männer und Frauen seither gleichberechtigt. Sind sie dies wirklich –
auch in der Praxis?

# Ungeachtet unabweisbarer Fortschritte besteht 50 Jahre nach der
Verabschiedung des Art. 3 GG immer noch ein eklatanter Widerspruch zwischen
"gefühlter Gleichberechtigung", also dem, was jungen Frauen heute möglich
zu sein scheint, und den strukturellen Rahmenbedingungen.

Mein Taschenrechner meint gerade, daß es mit der politischen Bildung in der Bundeszentrale auch nicht mehr zum Besten steht. Art.3 GG ist 60 Jahre alt, er gehörte zum Gründungsbestand des Grundgesetzes. Leider wurde er in einer Art kaltem Putsch vor knapp zehn Jahren fast vollkommen entwertet und mittels eines perfiden Zusatzes zum Absatz 2 in sein Gegenteil verkehrt.

"(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."

So wird aus einem Diskriminierungsverbot ein -gebot. George Orwell hatte das, glaube ich noch etwas anders formuliert, übrigens auch als später hinzugefügten Zusatz: "Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher."

"Gefühlte Gleichberechtigung" finde ich einfach geil. Damit treffen die Verfassungsfeinde (inzwischen vorwiegend Linksextremisten) in der Bundeszentrale, ohne es zu wollen, den Nagel aber sowas von auf den Kopf! *gggg*


Grüßla,
nihi

PS: Wie alt war "Sie-hat-uns-alles-gegeben"-Mutter Alitze eigentlich, als das erwähnte Gesetz verabschiedet wurde?

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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