Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Pille für den Mann - Stunde der Wahrheit

Zeitgenosse, Thursday, 14.08.2008, 22:38 (vor 5993 Tagen)

Moin allerseits,

der Leiter einer Abtreibungsklinik gynmed, Herr Fiala, legt in "Die" Standard offen, warum - abgesehen von der bislang noch nicht gelösten medizinisch-technischen Machbarkeit - die Pille für den Mann nie kommen wird: Es würde den Frauen die Kontrolle über Empfängnis und Empfängnisverhütung aus der Hand nehmen, was diese niemals geschehen lassen würden:

Was in der Diskussion sonst zu kurz kommt, ist, dass in der Sexualität bekanntlich zwei Menschen involviert sind, aber nur einer die Kontrolle über die Fruchtbarkeit haben kann. Und derzeit ist das fast ausschließlich die Frau. Dafür gibt es auch gute, objektive Gründe: weil sie schwanger wird beim Versagen der Verhütung. Es wird eine interessante gesellschaftspolitische Diskussion auslösen, wenn es einmal eine solche Methode für den Mann gibt. Weil Frauen dem ausgeliefert sein werden. Bis auf Ausnahmefälle wird das heute noch nicht so thematisiert, aber wir haben Fälle, wo Frauen zu uns kommen, weil sie Partner haben, die gesagt haben, sie seien sterilisiert - und die Frauen dann zum Schwangerschaftsabbruch kommen. Die Frau hat keine Möglichkeit, das zu überprüfen. Sie kann der Aussage nur glauben oder auch nicht.

Die Kontrollfunktion ist untrennbar verbunden mit der Verhütung. Deswegen wird wahrscheinlich eine Pille für den Mann nie auf den Markt kommen. Aber nicht, weil die Männer das nicht wollten, sondern weil es kaum Frauen geben wird, die sich darauf verlassen, dass ihr Mann verlässlich jeden Tag die Pille nimmt.

Und wir wissen, dass Zweierbeziehungen nicht immer ganz harmonisch sind, und es Phasen gibt, wo der Kinderwunsch ambivalent und nicht gleich verteilt ist. Und man kann sich die Beziehungsdynamik relativ gut vorstellen, wenn die Frau keinen Kinderwunsch hat, der Mann aber sehrwohl, und er sagt, er nimmt die Pille, und die Frau dennoch schwanger wird. Man kann davon ausgehen, dass die Pille für den Mann für die Frauen nicht akzeptabel sein wird. Weil die Kontrolle fehlt, geht die Forschung in Richtung von Langzeitmethoden, die nicht abhängig sind von der Einnahme. Zum Beispiel ein Stäbchen, ein Implantat wie man es aus der weiblichen Verhütungspraxis kennt, und für einige Jahre wirkt. Oder die Drei-Monats-Spritze, wo frau sich auch sicher sein kann. Ich bin sicher, dass das kommen wird. Und dass das sehr erfolgreich sein wird.

Eingangs des Interviews verweist Fiala darauf, daß Kondome und Sterilisation derzeit die einzig für den Mann kontrollierbaren Methoden der Empfängsverhütung sind.

Ich kann aufgrund eigener Erfahrung allen, die mit dem Thema Familienplanung durch sind, nur zur Sterilisation raten. Das ist nicht schlimmer als ein Zahnarzttermin und nach drei bis vier Wochen ist davon nichts mehr zu spüren. Die Sexualfunktion bleibt vollkommen unbeeinträchtigt.

Beste Grüße

Zeitgenosse

Die Pille für den Mann - Stunde der Wahrheit

Conny, NRW, Friday, 15.08.2008, 00:21 (vor 5993 Tagen) @ Zeitgenosse
bearbeitet von Conny, Friday, 15.08.2008, 00:25

Es würde den Frauen die Kontrolle
über Empfängnis und Empfängnisverhütung aus der Hand nehmen, was diese
niemals geschehen lassen würden:

Das ist schon mal falsch! Die Pille für den Mann würde den Machthabern die dem Vieh durchgesetzte Ideologie nehmen, die dafür sorgt, daß die Frauen das Geld der Männer für ihren Firlefanz ausgeben können und diese Männer niemals eine Gefahr für die Mächtigen werden. Man muß das Vieh aber doch von der Wahrheit fern halten. Denn käme eine Pille für den Mann würde jede Politik dem Mann entgegen kommen, damit er überhaupt noch Kinder zeugt.

weil sie schwanger
wird beim Versagen der Verhütung.

Und der Mann wird Vater und muß den Geburtsschmerz durch das Schufften abarbeiten. Der Geburtsschmerz vergeht, aber die körperlichen Gebrechen bis hin zum Tod bleiben. Daher sollte immer noch der Mann die Kontrolle darüber haben dürfen.

Es wird eine interessante
gesellschaftspolitische Diskussion auslösen, wenn es einmal eine solche
Methode für den Mann gibt. Weil Frauen dem ausgeliefert sein werden.

Das werden Machtkämpfe zw. Mann und Frau, den die Frau ganz sicher verliert. Nicht wenige Frauen wünschen sich doch, daß der Mann sich um die Verhütung kümmert - aber sicher erst dann, wenn die Kinderfrage schon abgeschlossen ist.

Bis auf Ausnahmefälle wird das heute noch nicht so thematisiert, aber wir
haben Fälle, wo Frauen zu uns kommen, weil sie Partner haben, die gesagt
haben, sie seien sterilisiert - und die Frauen dann zum
Schwangerschaftsabbruch kommen.

Richtig! Und als Mann sollte man dann eben gleich in ein Land auswandern, in dem man seine Plage dann nicht bezahlen muß, wenn es ein ungewolltes Kind ist, oder gucken, daß man das Arbeiten ein für alle mal aufgeben kann. Soll doch diese Gesellschaft, die das gerade so will, gleich doppelt und dreifach bezahlen!

Die Frau hat keine Möglichkeit, das zu
überprüfen. Sie kann der Aussage nur glauben oder auch nicht.

Das kann man bei der Frau doch genauso wenig überprüfen. Es gibt bis heute nicht mal einen Test - der im übrigen auch für die Frau Vorteile brächte - mit dem man die Wirksamkeit der Pille prüfen könnte. Die Schwangerschaftshormone kann man leicht mit einem Schwangerschaftstest prüfen, aber die Pillenwirksamkeit kann man nicht überprüfen. Das gleiche gilt für die Spirale und zig anderer weiblicher Verhütungsmethoden. Der Mann ist allerdings so doof und glaubt seiner Frau alles - was bleibt ihm auch schon anderes übrig?

Die Kontrollfunktion ist untrennbar verbunden mit der Verhütung.
Deswegen wird wahrscheinlich eine Pille für den Mann nie auf den Markt
kommen. Aber nicht, weil die Männer das nicht wollten, sondern weil es kaum
Frauen geben wird, die sich darauf verlassen, dass ihr Mann verlässlich
jeden Tag die Pille nimmt.

Daher sollte sich dieser Schnösel schon auch die Frage stellen, warum sich der Mann auf seine Frau dabei verläßt?

Ich kann aufgrund eigener Erfahrung allen, die mit dem Thema
Familienplanung durch sind, nur zur Sterilisation raten. Das ist nicht
schlimmer als ein Zahnarzttermin und nach drei bis vier Wochen ist davon
nichts mehr zu spüren. Die Sexualfunktion bleibt vollkommen
unbeeinträchtigt.

Mal eine Frage: Spürst Du nach dem Boren eines Zahnes auch drei bis vier Wochen lang etwas unangenehmes? Ich glaube da dann doch, daß sogar das ziehen eines Zahnes harmloser ist, als eine Sterilisation, da man auch dabei nach wenigen Tagen schon nichts mehr spürt - es ist im Gegenteil sogar besser wie davor.

Noch dazu lassen die meisten Männer das machen, wenn es eh zu spät und das Maleur schon geschehen ist - dann, wenn es sich eigentlich ganz ungeniert auf Mami Staat leben ließe. Welcher Arzt führt denn eine Vasektomie durch, bevor der Mann nicht schon in die Scheiße gefallen ist? Mit 16 wäre hierfür der richtige Zeitpunkt!

BTW: Wie kann denn ein Mann heute eine Familie planen, wenn diese Planung doch durch die weibliche Kontrolle in deren Hand ist? Na ja, Dein Plan ging ja auch daneben, da Du sie scheinbar - wie auch immer - geplant hast aber sie ist nun weg.

Die Pille für den Mann - Stunde der Wahrheit

Rainer ⌂, Friday, 15.08.2008, 00:47 (vor 5993 Tagen) @ Zeitgenosse

Hallo

Eingangs des Interviews verweist Fiala darauf, daß Kondome und
Sterilisation derzeit die einzig für den Mann kontrollierbaren Methoden der
Empfängsverhütung sind.

Sterilisation, als Begriff für die Vasektomie, ist falsch. Ein Mann kann auch nach dem Unterbrechen seiner Samenleiter Kinder Zeugen, nur eben nicht auf die "natürliche Art". Nach einer Vasektomie ist der Mann nicht steril.

Die Samenleiter können wieder hergestellt werden. Die Wiederherstellungsraten liegen innerhalb der ersten 5 Jahre über 80%.

Samen kann direkt aus den Hoden entnommen werden für eine künstliche Befruchtung. Zitat aus: http://wgvdl.com/forum/index.php?id=35338
Als ich sagte: "Mir ist schon klar das ich nach der Operation zeugungsunfähig bin" meinte der Arzt: "Nein, das nicht. Mit einem operativen Eingriff, bei dem Samen direkt entnommen wird, können sie auf jeden Fall noch Kinder zeugen".

Ein Mann kann also mit durchtrennten Samenleitern mithilfe der Medizin Kinder zeugen!

Außerdem ist es möglich Samen einfrieren zu lassen (Auf alle Fälle billiger wie ein untergejubeltes Kind)

Wenn ein Arzt meint das Vasektomie erst nach einer abgeschlossenen Familienplanung in Frage kommt, dann lügt er.

Ich kann aufgrund eigener Erfahrung allen, die mit dem Thema
Familienplanung durch sind, nur zur Sterilisation raten. Das ist nicht
schlimmer als ein Zahnarzttermin und nach drei bis vier Wochen ist davon
nichts mehr zu spüren. Die Sexualfunktion bleibt vollkommen
unbeeinträchtigt.

Das so wie so.

Rainer

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