Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Heimliche Tests bestrafen

Christine ⌂, Monday, 03.07.2006, 16:09 (vor 6929 Tagen)

DNA-Experten zu Vaterschaftsnachweis :

Heimliche Tests bestrafen

Magdeburg ( dpa ). Heimliche Vaterschaftstests müssen nach Ansicht von DNA-Experten im Rahmen des geplanten Gentechnikgesetzes der Bundesregierung unter Strafe gestellt werden. Außerdem sollten die Hürden für eine Anfechtung der Vaterschaft deutlich gesenkt werden. Mit diesem Appell an Justizmininisterin Brigitte Zypries ( SPD ) ist am Sonnabend in Magdeburg ein dreitägiges Treffen von mehr als 100 DNA-Experten aus ganz Deutschland zu Ende gegangen. Auch heimliche Abstammungsgutachten zum Beispiel durch Arbeitgeber oder Versicherungen sollten unter Strafe gestellt werden, sagte der Direktor des Institutes für Rechtsmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Dieter Krause.

Hier gefunden

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Heimliche Tests bestrafen

MeckMax !, Monday, 03.07.2006, 18:25 (vor 6929 Tagen) @ Christine

DNA-Experten zu Vaterschaftsnachweis :

Heimliche Tests bestrafen

Magdeburg ( dpa ). Heimliche Vaterschaftstests müssen nach Ansicht von
DNA-Experten im Rahmen des geplanten Gentechnikgesetzes der
Bundesregierung unter Strafe gestellt werden. Außerdem sollten die Hürden
für eine Anfechtung der Vaterschaft deutlich gesenkt werden. Mit diesem
Appell an Justizmininisterin Brigitte Zypries ( SPD ) ist am Sonnabend in
Magdeburg ein dreitägiges Treffen von mehr als 100 DNA-Experten aus ganz
Deutschland zu Ende gegangen. Auch heimliche Abstammungsgutachten zum
Beispiel durch Arbeitgeber oder Versicherungen sollten unter Strafe
gestellt werden, sagte der Direktor des Institutes für Rechtsmedizin der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Dieter Krause.

Hier
gefunden


Hallo

Wird diese Politposse auf dem Level weiter geführt?
Reicht es denn nicht endlich, wenn uns Würgitte sich für den Weg schon ins Geschirr geschmissen hat? Was sind das nur für rüde Experten, die am liebsten alles und jedes unter Strafe setzen würden, wo sie ihre Finger nicht im Spiel haben können?
Oh menno, wie Kurzhirnig kann / muss man heute im Ländle sein, um so eine Uneinsichtigkeit demonstrativ nach aussen tragen zu können?
Teutonische Regelungswut zur weiteren, monetären Abschöpfung, nichts anderes.

Kopfschüttel
MeckMax

Heimliche Tests bestrafen

Scipio Africanus, St.Gallen, Monday, 03.07.2006, 18:38 (vor 6929 Tagen) @ MeckMax !

Hallo

Wird diese Politposse auf dem Level weiter geführt?
Reicht es denn nicht endlich, wenn uns Würgitte sich für den Weg schon ins
Geschirr geschmissen hat? Was sind das nur für rüde Experten, die am
liebsten alles und jedes unter Strafe setzen würden, wo sie ihre Finger
nicht im Spiel haben können?
Oh menno, wie Kurzhirnig kann / muss man heute im Ländle sein, um so eine
Uneinsichtigkeit demonstrativ nach aussen tragen zu können?
Teutonische Regelungswut zur weiteren, monetären Abschöpfung, nichts
anderes.

Kopfschüttel
MeckMax

Die Lösung ist naheliegend und einfach : Die automatische Anerkennung der Vaterschaft durch die Eheschliessung ist ein alter Zopf, der abgeschnitten werden muss.
Der Gesetzestext lautet etwa sinngemäss : "Wird ein Kind während der Ehe geboren, gilt der Ehemann als Vater."
Das kann ja wohl heute nicht mehr gelten, da die Ehe ohne weiteres, insbesondere ohne Schuldabklärung, einseitig aufgelöst werden kann.

Deshalb : Feststellung der Vaterschaft nach Geburt.

Scipio

Heimliche Tests bestrafen

Scipio Africanus, St.Gallen, Monday, 03.07.2006, 19:00 (vor 6929 Tagen) @ Scipio Africanus

Ach ja, was ich mich immer frage - drei Fragen, um genau zu sein - wenn ich Frau Zynisch vom "informationellen Selbstbestimmungsrecht" des totalbevormundeten Kleinkindes reden höre :

1. Welchen Sinn ergibt der Begriff "informationelles Selbstbestimmungsrecht" für ein in allen Lebensbereichen vollständig bevormundetes Kleinkind ?

2. Falls die Interessen des Kleinkindes an die Mutter delegiert werden ( die Mutter hat de facto ein Vetorecht ), es aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie ein eigenes Interesse hat, die Sachlage zu vertuschen, haben wir dann nicht eine Interessenskollision, die den Grundsätzen der Rechtssprechung zuwiderlaufen ?

3. Wie verträgt sich die Argumentation "informationelles Selbstbestimmungsrecht", die auf ein Verbot des heimlichen Vaterschaftstests abzielt, mit der Erhebung von biometrischen Daten bei Reisepässen, die auf Flughäfen und in anderen sensiblen Bereichen mit Datenbanken abgeglichen werden ?

4. Ist es nicht absurd zu behaupten, dass das "informationelle Selbstbestimmungsrecht" des Kleinkindes bei einem heimlichen Vaterschaftstest verletzt wird, wenn aber die Mutter sich einverstanden erklärt, dieses Recht nicht verletzt wurde ?

5. Hat nicht ein jedes Kind das Recht, seinen leiblichen Vater zu kennen, und die Erbfolge anzutreten ? Ist es nicht Willkür, die Feststellung des Personenstandes des Kindes den Eltern ( in aller Regel der Mutter )zu überlassen ?

Naja, das warten jetzt mehr als drei Fragen. Diese Frau Zynisch ist eine widerwärtige Heuchlerin ! Sie vertritt Fraueninteressen und gibt sie als Kindesinteressen aus. Die sollte langsam mal einen Abgang machen.

Scipio

Heimliche Tests bestrafen

Adam, Monday, 03.07.2006, 19:38 (vor 6929 Tagen) @ Scipio Africanus

Ach ja, was ich mich immer frage - drei Fragen, um genau zu sein - wenn ich
Frau Zynisch vom "informationellen Selbstbestimmungsrecht" des
totalbevormundeten Kleinkindes reden höre :

1. Welchen Sinn ergibt der Begriff "informationelles
Selbstbestimmungsrecht" für ein in allen Lebensbereichen vollständig
bevormundetes Kleinkind ?

2. Falls die Interessen des Kleinkindes an die Mutter delegiert werden (
die Mutter hat de facto ein Vetorecht ), es aber nicht ausgeschlossen
werden kann, dass sie ein eigenes Interesse hat, die Sachlage zu
vertuschen, haben wir dann nicht eine Interessenskollision, die den
Grundsätzen der Rechtssprechung zuwiderlaufen ?

3. Wie verträgt sich die Argumentation "informationelles
Selbstbestimmungsrecht", die auf ein Verbot des heimlichen
Vaterschaftstests abzielt, mit der Erhebung von biometrischen Daten bei
Reisepässen, die auf Flughäfen und in anderen sensiblen Bereichen mit
Datenbanken abgeglichen werden ?

4. Ist es nicht absurd zu behaupten, dass das "informationelle
Selbstbestimmungsrecht" des Kleinkindes bei einem heimlichen
Vaterschaftstest verletzt wird, wenn aber die Mutter sich einverstanden
erklärt, dieses Recht nicht verletzt wurde ?

5. Hat nicht ein jedes Kind das Recht, seinen leiblichen Vater zu kennen,
und die Erbfolge anzutreten ? Ist es nicht Willkür, die Feststellung des
Personenstandes des Kindes den Eltern ( in aller Regel der Mutter )zu
überlassen ?

Naja, das warten jetzt mehr als drei Fragen. Diese Frau Zynisch ist eine
widerwärtige Heuchlerin ! Sie vertritt Fraueninteressen und gibt sie als
Kindesinteressen aus. Die sollte langsam mal einen Abgang machen.

Scipio

Nunja, das sind die alten Fragen. Jeder kennt die Einwände. Keinen der Entscheidungsträger kümmert's. Wer glaubt, es gehe ERNSTHAFT ums informationelle Selbstbestimmungsrecht, der ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Das kann nur ein vorgeschobener Grund sein. Jeder weiß das.

Das inf. SBR ist ein Recht des Bürgers gegenüber dem STAAT, und wie Scipio richtig sagt, wird genau diese korrekte Auslegung konstant mit Füßen getreten. Es kann kein informationelles Selbstbestimmungsrecht minderjähriger Kinder gegenüber ihren leiblichen Eltern geben. Das ist völlig absurd, zumal die Eltern auch sonst alle relevanten Daten ihrer Kinder, die rechtlich schützenswert sind, wissen und wissen müssen.

Es geht um etwas anderes, nämlich die Gewißheit möglichst IMMER einen Vater haben zu können, der für die Unkosten zuständig ist, damit nicht Übervater Staat zahlen muß für seine Eheflittchen. Das wird aber natürlich nicht gesagt, und gerade darum ist die Diskussion hier so schwierig.

Ich glaube, daß es dringend nötig ist, in dieser Sache wieder etwas zu unternehmen.

Gruß
Adam

Heimliche Tests bestrafen

Rainer ⌂, Monday, 03.07.2006, 20:20 (vor 6929 Tagen) @ Scipio Africanus

Hallo

2. Falls die Interessen des Kleinkindes an die Mutter delegiert werden (
die Mutter hat de facto ein Vetorecht ), es aber nicht ausgeschlossen
werden kann, dass sie ein eigenes Interesse hat, die Sachlage zu
vertuschen, haben wir dann nicht eine Interessenskollision, die den
Grundsätzen der Rechtssprechung zuwiderlaufen ?

Durch einen Vaterschaftstest wird das "informationelle Selbstbestimmungsrecht" der Mutter verletzt. Man muss das nur richtig lesen. Die Mutter kann nicht mehr selbst die Information bestimmen, wer der Vater ist.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Heimliche Tests bestrafen

Jim, Tuesday, 04.07.2006, 11:18 (vor 6929 Tagen) @ MeckMax !

Was für Experten?

"DNA-Experten" für die Beantwortung einer sozialethischen Problemfrage.

Richtig, wenn ich ein Problem mit meinem Auto habe, bringe ich es ja auch
zum Metzger und nicht zum KFZ Fachmann..

Da hilft nur STERILISATION !!!! ... (nT)

Swen, Monday, 03.07.2006, 19:38 (vor 6929 Tagen) @ Christine

DNA-Experten zu Vaterschaftsnachweis :

Da hilft nur STERILISATION !!!! ... (nT)

Swen, Monday, 03.07.2006, 19:38 (vor 6929 Tagen) @ Swen

Nein! Da hilft nur, ein solches Gesetz ggf. konsequent...

Nihilator ⌂, Bayern, Monday, 03.07.2006, 20:07 (vor 6929 Tagen) @ Swen

... zu mißachten!

1. heimlichen Test machen (aber heimlich ;-) ) und Ergebnis vernichten.
2. im Falle des Eintritts der Unterhaltspflicht (und bei negativem Ergebnis natürlich) Zahlungen verweigern
3. warten, bis Gericht Vaterschaftsfeststellung anordnet, deren Ergebnis ja schon bekannt ist.

Das Recht auf Kenntnis der Abstammungsverhältnisse ist ein Menschenrecht und als solches unveräußerlich! Keine Regierung hat das Recht, es einzuschränken, auch nicht die der Weiberrepublik Deutschland.
Mal sehen, was der EGMR meint, wenn es zu so einem Gesetz kommen sollte.

Sollten diese Äußerungen der Wisenschaftler Wegbereiter für einen erneuten Anlauf von Würgitte Zynies sein? Oder eine Art Testballon? Scheint fast so, aufgegeben hat die nicht.
Es hat sich seinerzeit aber auch gezeigt, daß bei diesem Thema das Unrechtsbewußtsein in der Bevölkerung (auch bei Frauen!) klar ausgeprägt ist. In dieser Angelegenheit werden Männerrechtler wieder massiv punkten können. Wenn unsere Unrechtsministerin mal wieder eine Debatte lostreten will, wird das also wahrscheinlich auch sein Gutes haben.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Tura Warneg-Tolbied, Monday, 03.07.2006, 21:33 (vor 6929 Tagen) @ Christine

Hallo,

Es ist schön, dass sich die Menschen im Lande intensiv am politischen Diskurs auch über komplizierte Rechtsfragen wie z.B. die anonymen Vaterschaftstests beteiligen. Ist das doch ein Zeichen für lebendige und gelebte Demokratie. Demokratie hat nicht nur im Parlament, in Parteien und bei Wahlen statt zu finden. Auch die einfache Bürgerin und der Mann auf der Straße haben ein Grundrecht, ihre Meinung zu den brennenden Problemen unserer Gesellschaft zu äußern. Und das ist gut so. Gerade das unterscheidet uns ja vom Obrigkeitsstaat. So wächst der demokratische Willensbildungsprozess von unten, gemäß dem Prinzip unseres Grundgesetzes: ?Alle staatliche Gewalt geht vom Volke aus.?

Ein Erfolg für uns ist, dass die DNA-Experten (auf anderem Wege) zum selben Ergebnis wir wir kommen. Doch die Frage der anonymen Vaterschaftstests ist nicht nur eine Datenschutzfrage. Es steckt noch mehr, grundsätzliches dahinter.
Bei uns, das ist die ASF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) läuft die Diskussion über die Problematik von Vaterschaftsfeststellungsverfahren schon länger, wie man sich vorstellen kann, denn es handelt sich eo ipso um ein essentielles Frauenthema. Wir diskutieren das Thema schon lange vor einem tieferen, ethischen Hintergrund.

In diesem Zusammenhang möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und bekannt geben, dass für unseren nächsten Kongress der Antragskommission des Bundesvorstandes ein Leitantrag zur juristischen Neugestaltung der Vaterschaft vorliegt, den ich hier einmal vorstellen will:

Leitantrag zur juristischen Neugestaltung der Vaterschaft

1. Vaterschaft muss immer wieder auf dem neuesten Stand sozialwissenschaftlicher Forschung definiert werden. Vaterschaft ist ein dynamischer, kein ein für allemal feststehender Begriff wie z.B. Mutterschaft.

2. Vaterschaft ist ein sozialer Topos, im Gegensatz zur Mutterschaft. Denn Mutterschaft ist biologisch gewiss - ?mater semper certa?, wie der Lateiner sagt. Vaterschaft jedoch ist biologisch ungewiß: ?pater semper incertus?. Vaterschaft wird einem Manne alleine über gesellschaftliche Konvention zugewiesen.

3. Zu Vaterschaft gehört als entscheidendes Kennzeichen die Sorge für das Kind.

4. Sorge für das Kind kann nicht jeder Mann leisten.

5. Die Frage, welcher Mann die Sorge für das jeweilige Kind am besten leisten kann, darf nicht der Staat entscheiden, sondern liegt im Verantwortungsbereich der einzelnen Mutter.

6. Die Mutter selbst soll entscheiden dürfen, welcher Mann der Vater ihres Kindes sein soll. Dies entspricht einem modernen Verständnis von der Bedeutung des Individuums in der pluralistischen Gesellschaft.

7. Die Mutter legt die Vaterschaft eines geeigneten Mannes selbständig fest, indem sie diese beim Standesamt eintragen lässt.

8. Gegen diese Vaterschaftszuweisung kann eine Verweigerung des betreffenden Mannes nicht erfolgen, die auf fehlende ?biologische? Vaterschaft verweist. Vaterschaft ist eine rein soziale Angelegenheit, so wie Mutterschaft eine rein biologische Angelegenheit ist. Eine Vaterschafts-Zuweisungs-Verweigerung von Seiten eines Mannes soll mit Geldstrafe oder mit einem Jahr Gefängnis geahndet werden.

9. Die entsprechenden Paragraphen, insbesondere über Abstammung und Elternschaft im BGB und STGB müssen entsprechend verändert werden.

Wir glauben ganz sicher, durch die neue Definition der Vaterschaft als sozialem Topos dem Rechtsfrieden, insbesondere dem Frieden im Verhältnis zwischen den Geschlechtern, einen Bärendienst erweisen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Tura Warneg-Tolbied
(Frauendienstbeauftragte in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen)

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Rainer ⌂, Monday, 03.07.2006, 21:49 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

Hallo

2. Vaterschaft ist ein sozialer Topos, im Gegensatz zur Mutterschaft. Denn
Mutterschaft ist biologisch gewiss - ;mater semper certa;, wie der Lateiner
sagt. Vaterschaft jedoch ist biologisch ungewiß: ;pater semper incertus;.

Die Ungewissheit der Vaterschaft hat erhebliche Vorteile. Entlastet sie doch das Gewissen beim Alimentemogeln und mach es sozusagen gesellschaftsfähig. Funktioniert ähnlich wie Schwarzarbeit.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Nihilator ⌂, Bayern, Monday, 03.07.2006, 21:54 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

Leitantrag zur juristischen Neugestaltung der Vaterschaft

1. Vaterschaft muss immer wieder auf dem neuesten Stand
sozialwissenschaftlicher Forschung definiert werden. Vaterschaft ist ein
dynamischer, kein ein für allemal feststehender Begriff wie z.B.
Mutterschaft.

2. Vaterschaft ist ein sozialer Topos, im Gegensatz zur Mutterschaft. Denn
Mutterschaft ist biologisch gewiss - ?mater semper certa?, wie der Lateiner
sagt. Vaterschaft jedoch ist biologisch ungewiß: ?pater semper incertus?.
Vaterschaft wird einem Manne alleine über gesellschaftliche Konvention
zugewiesen.

3. Zu Vaterschaft gehört als entscheidendes Kennzeichen die Sorge für das
Kind.

4. Sorge für das Kind kann nicht jeder Mann leisten.

5. Die Frage, welcher Mann die Sorge für das jeweilige Kind am besten
leisten kann, darf nicht der Staat entscheiden, sondern liegt im
Verantwortungsbereich der einzelnen Mutter.

6. Die Mutter selbst soll entscheiden dürfen, welcher Mann der Vater ihres
Kindes sein soll. Dies entspricht einem modernen Verständnis von der
Bedeutung des Individuums in der pluralistischen Gesellschaft.

7. Die Mutter legt die Vaterschaft eines geeigneten Mannes selbständig
fest, indem sie diese beim Standesamt eintragen lässt.

8. Gegen diese Vaterschaftszuweisung kann eine Verweigerung des
betreffenden Mannes nicht erfolgen, die auf fehlende ?biologische?
Vaterschaft verweist. Vaterschaft ist eine rein soziale Angelegenheit, so
wie Mutterschaft eine rein biologische Angelegenheit ist. Eine
Vaterschafts-Zuweisungs-Verweigerung von Seiten eines Mannes soll mit
Geldstrafe oder mit einem Jahr Gefängnis geahndet werden.

9. Die entsprechenden Paragraphen, insbesondere über Abstammung und
Elternschaft im BGB und STGB müssen entsprechend verändert werden.

Wir glauben ganz sicher, durch die neue Definition der Vaterschaft als
sozialem Topos dem Rechtsfrieden, insbesondere dem Frieden im Verhältnis
zwischen den Geschlechtern, einen Bärendienst erweisen zu können.

Das glaube ich auch, ganz sicher!
Ist es nicht ein trauriges Zeichen für die Zustände hier, daß ich dieses Post bis Punkt 6 für tatsächlich ernst gemeint genommen habe?
Nun, im Grunde beschreibt das ja -fast- den Ist-Zustand.

Tura Warneg-Tolbied

Was für ein hübsches Anagramm, Ruth äh Tura! Mit einem kleinen Fehler allerdings..


Mit sozialistischem Gruß,
nihi

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CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

DschinDschin, Tuesday, 04.07.2006, 11:00 (vor 6929 Tagen) @ Nihilator

Was für ein hübsches Anagramm, Ruth äh Tura! Mit einem kleinen Fehler
allerdings..


Mit sozialistischem Gruß,
nihi

Nihi, ich bin auch drauf reingefallen und habe schon eine gesalzene Erwiderung geschrieben, bis ich zum Schluß kam und entdeckte, dass das ein Scherz ist.

Da sieht man mal wieder, an welche perverse Denke wir uns schon gewöhnt haben.
Schauderhaft.

Gruß DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Adam, Monday, 03.07.2006, 22:03 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

Nette Satire!

Womöglich ist es genau das, worauf die Politikbestrebungen unserer prinzipienlosen Möchtegern-Ethiker in den Regierungsetagen hinarbeiten, ohne sich - mangels Fassungsvermögen - darüber wirklich so ganz im Klaren zu sein.

Das Schlimme an derartig perhorreszierten Entwicklungen ist, daß sie eben nicht per Leitantrag auf einen Schlag etabliert werden, sondern ausschließlich langsam und schleichend. Man merkt es nicht und gewöhnt sich so an den Teufel, der sich auch noch vornehm "ethisch" gibt.

Ein realer Hammerschlag vom angedeuteten Kaliber wäre indessen womöglich endlich einmal dazu geeignet, das Berliner Regierungsviertel zu stürmen und dieser Politik ein Ende zu bereiten. Im Anschluß mögen sich dann Frau Zypries und Frau Schmidt sowie ArtgenossInnen als Trümmerfrauen betätigen.

Ganz allein natürlich - während wir uns befreit und vergnügt ins Rheinland (oder sonstwohin) zurückziehen und in femibefreiter Zone endlich wieder nach Herzenslust Kinder zeugen können.

Gruß
Adam

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Christian, Tuesday, 04.07.2006, 00:14 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

Du bist doch die Ruth Witzbold Wagnerin, die das Volk gerne verarschen tut?

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Wipke Köpf-Schwarzer @, Tuesday, 04.07.2006, 00:24 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

Helau

Tura Warneg-Tolbied
(Frauendienstbeauftragte in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer
Frauen)

Wipke Köpf-Schwarzer
(Frauenbevollmächtigte des Rates zur Aufrechterhaltung der Frauenrasse)

ASF steht für......

Christian, Tuesday, 04.07.2006, 00:24 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

ArbeitsScheueFrauen :-)

Leitantrag für ASF-Bundeskongress über Vaterschaftstests

Gonado Tropin, Tuesday, 04.07.2006, 02:10 (vor 6929 Tagen) @ Tura Warneg-Tolbied

1. Vaterschaft muss immer wieder auf dem neuesten Stand
sozialwissenschaftlicher Forschung definiert werden. Vaterschaft ist ein
dynamischer, kein ein für allemal feststehender Begriff wie z.B.
Mutterschaft.

So? Im dritten Reich wurde Mutterschaft aber noch ziemlich anders definiert - ganz wissenschaftlich, versteht sich ... die Rolle der Väter hat sich hingegen seitdem kein Stück verändert: Sie sind und bleiben die ausgenutzten Versorger!

3. Zu Vaterschaft gehört als entscheidendes Kennzeichen die Sorge für das
Kind.

Gilt das auch für die Mutterschaft? Oder können Mütter - wie bereits in letzter Konsequenz häufig straffrei geschehen - das gemeinsame Kind einfach ent-sorgen? Oder ist der Punkt sogar dahingehend zu verstehen, dass der Vater genau dann seiner Sorge nachkommen muss, wenn die Mutter nicht mehr will oder "Karriere" als Speditionskauffrau macht (Frauen gehen ja nicht nur einfach einer Erwerbsarbeit nach, nein, sie machen Karriere ...)

4. Sorge für das Kind kann nicht jeder Mann leisten.

Exakt! Und zwar ungefähr in dem gleichen Rahmen, so häufig oder selten, wie auch Mütter nicht geeignet sind, für den gesicherten Lebensunterhalt des gemeinsamen Kindes oder ihres eigenen zu sorgen - von der Eignung pädagogisch und psychologisch sinnvoll auf die Entwicklung ihres Kindes einzuwirken mal ganz abgesehen. Kinder in Blumenkübel oder Gefriertruhen zu stopfen ist jedenfalls kein Ausdruck von mütterlicher Sorge - oder nach Ansicht des ASF etwa doch?


5. Die Frage, welcher Mann die Sorge für das jeweilige Kind am besten
leisten kann, darf nicht der Staat entscheiden, sondern liegt im
Verantwortungsbereich der einzelnen Mutter.

Hat er genug Geld, um der Mutter ein Leben zu ermöglichen, in dem sie ihrer egoistischen Selbstverwirklichung nachgehen kann? Dann dürfte dieser Mann wohl die erste Wahl jeder "verantwortungsbewußten" Mutter sein ... Glückliche Mutter = glückliches Kind, nicht wahr?


6. Die Mutter selbst soll entscheiden dürfen, welcher Mann der Vater ihres
Kindes sein soll. Dies entspricht einem modernen Verständnis von der
Bedeutung des Individuums in der pluralistischen Gesellschaft.

Von welchen Vater-Konstrukt ist die Rede? Vom biologischen, dem sozialen oder dem Zahlvater? Hat sich der ASF eigentlich schon mal mit den Kinderrechtskonventionen der UN beschäftigt, die auch von der BRD parafiert wurden? Es ist das Kind das ein Anrecht auf den leiblichen Vater und die Mutter hat. Wenn wir diesen Punkt (6) nämlich einfach mal "umdrehen" würden, dann dürfen zukünftig die Väter darüber entscheiden, wer die soziale Mutter IHRER Kinder sein soll. Ein bißchen Prolaktin geknuspert und die Mamilla mechanisch stimuliert - und schon schießt selbst bei einer Nullipara die Milch ein - Dem Säugling ist´s egal, wer ihn säugt! - und dank des Vaters wird aus ihm ein später ein selbstbewußter und sozialer Mensch werden.


7. Die Mutter legt die Vaterschaft eines geeigneten Mannes selbständig
fest, indem sie diese beim Standesamt eintragen lässt.

Ist er dann auch gleich mit ihr verheiratet? Ich meine, so mit Unterhaltsverpflichtung im (in der) Scheidungsfalle und anderen "Gerechtigkeiten"? Was werden die hiesigen Millionäre und Alpha-Status-Männer plötzlich für ein angebliches Lendenleben haben ...

Scheiße, Mann! Da muss aber eine an einer extremen Form von "Cerebro-Maskulitis" leiden ...

GTH

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