Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Männerforschung" bei wikipedia

adler, Kurpfalz, Friday, 21.11.2008, 11:14 (vor 5791 Tagen)

Wer bei wikipedia als Suchbegriff "Männerforschung" eingibt der, um es vorweg zu sagen, wird verschaukelt. Er landet nämlich auf einer Seite, die sich hochtrabend gibt, indem sie sich im Titel gar als Wissenschaftliche Männerforschung bezeichnet. Naja, denkt man sich und beginnt zu lesen. Der erste Satz ist auch recht vielversprechend.
"Männerforschung umfasst verschiedene Wissenschaftszweige, die sich mit dem Thema Mann befassen", heißt es da und mann ist gespannt, was es da alles gibt.

Aber im Artikel gibt es nur Eines. Die "Kritische Männerforschung" wird vorgestellt, so als würde sich Männerforschung, wenn sie denn 'wissenschaftlich' betrieben würde (Subtext: alles Andere ist ja sowieso nur Kokolores!) am Manne kein gutes Haar lassen können. Denn: Diese "Wissenschaft" grenze sich ab, und zwar kritisch, von einer "männerdominierten Wissenschaft" der vergangenen Jahrhunderte. Ein paar links sind dann noch eingebaut: emanzipatorisch, profeministisch, Rollenbilder und Geschlechterforschung. Bei jedem dieser Schlagworte höre ich tausend Nachtigallen trapsen.

Alsdann werden ganze zwei Männerforscher, vorgestellt in Wollen und schaffen.
Der Erste ein "Jeff Hearn". Eine Kritik an männlicher Praxis wird gefordert, ebenso eine Bewußtseinserweiterung der Männer (die ich mir allerdings auch oft wünschen würde. Wenn auch anders als sich diese Herr Hearn vorstellt). Auch von patriarchalen Formen ist die Rede.

Der zweite hieß früher mal Robert, ist jetzt eine Frau und heißt Raewyn Connell, ist wohl Einigen bekannt und wird noch doppelt so breit ausgewalzt, wie der Erste.

Das ist Alles, was wikipedia zu dem Begriff hergibt: Brachland!

Nun gibt es ja inzwischen doch eine stattlich Anzahl von Männerbüchern. Angefangen bei Warren Farrell über Martin van Creveld bis Arne Hoffmann heute, die allerdings selten eine Neuauflage erfahren oder erst gar nicht mehr übersetzt werden, obwohl die teilweise horrenden Preise im Antquariat darauf hindeuten müßten, daß eine Nachfrage schon da ist.
Die werden sich zwar nicht alle als Männerforscher und Wissenschaftler bezeichnen wollen, aber Erwähnung hätten sie in so einem Artikel wohl verdient. Zur Rubrik fallen mit aus dem Stegreif Walter Hollstein ein, der sich meines Wissens schon als solcher bezeichnet. Auch Gerhard Amendt, der in Bremen ein Institut leitet und sich öfter mal durch Zeitungsartikel zu Wort meldet, würde ich durchaus in die Kategorie "Wissenschaft" einordnen mit Bezug auf das Artikelthema.

Auch die Weblinks unten führen nicht weiter. Als erster Eintrag steht, als sei er der Wichtigste überhaupt, ausgerechnet "Forschungsinstitut Dissens".

Die anderen sind auch nicht besser, dazu noch irreführend. So stelle ich mir unter dem link "Peter Döge über Männerforschung in Deutschland" doch wohl eine Bestandsaufnahme der aktuellen Männerforschung vor und zwar ohne adjektivistische Einschränkung. In Wahrheit ist der Artikel überschrieben mit "Frauenforschung / Geschlechterforschung".

Fazit: Bei wikipedia selten so einen schwachen und einseitigen Artikel gelesen. Mein Deutschlehrer hätte unter so ein Machwerk geschrieben: Thema verfehlt, Note 6.

Hier noch der link zu dem Schwachflug.

Noch was: In der Diskussion zu dem Artikel wird die Neutralität angezweifelt. Die Antwort folgt auf dem Fuße: "Hast du Problem geh auf Maskulistenseite." (BenutzerIn Barb. "Bin Soziologin/Anglistin (M.A.) und arbeite als freie Journalistin.") Einen link zu Maskulismus suche ich auf der Seite allerdings vergebens.
Den ganzen Artikel -und nicht nur den- scheinen 2 Blaustrümpfe zu dominieren. Jedenfalls schreibt "Stachelknicker" "Es kann wirklich nicht sein, dass sämtliche Themen rund um das Thema "Mann und Frau" von zwei selbsternannten "Expertinnen" so dermaßen dominiert wird, dass alle andersmeinenden Aspekte radikal geändert, gelöscht, verdreht oder grundsätzlich negiert werden müssen."

Was ist da los ? Wenn ich mich über Männerforschung informieren will, dann gebe ich doch nicht Maskulismus ein, oder sehe ich das falsch ? Ich glaube echt, ich spinne! Oder, um es mit Foxi zu sagen: Da stimmt doch was nicht?!


Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Bemerkenswert

Maxx, Zürich, Friday, 21.11.2008, 12:21 (vor 5790 Tagen) @ adler
bearbeitet von Maxx, Friday, 21.11.2008, 12:25

"Männer sollten die Autonomie der Frauenforschung respektieren, was nicht heißen soll, umgekehrt eine Autonomie der Männerforschung einzufordern".

Wieso eigentlich nicht?


"Männerforschung soll Frauen und Männern offenstehen."

Was haben Frauen hier zu suchen bzw. beizutragen?


"Das vorrangige Ziel der Männerforschung ist die Entwicklung einer Kritik an männlicher Praxis, zumindest teilweise aus feministischer Sichtweise."

Diese Kritik erleben wir doch schon tagtäglich.


"Männerforschung ist interdisziplinär anzulegen."

Wer bestimmt denn das?


"Männer, die Männerforschung betreiben, müssen ihre Praxis des Forschens, Lernens, Lehrens und Theoretisierens hinterfragen," (...)

Hinterfragen? Ich kotz gleich!

"(...)um nicht die patriarchale Form eines desinteressierten Positivismus zu reproduzieren. Ziel sei eine Bewusstseinserweiterung der Männer".

Männer haben diese (zum x-ten Mal geforderte) Bewusstseinserweiterung schon längst erfahren. Wäre dem nicht so, würde die Menschheit noch heute nackt, frierend, hungernd und dumpf vor sich hinbrütend in der Höhle hocken!


Immer forsch
Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

"Männerforschung" bei wikipedia

Mirko, Friday, 21.11.2008, 16:18 (vor 5790 Tagen) @ adler

Barb?

Die hat sich mal mit Arne Hoffmann in der Wikipedia angelegt, immer wieder lesenswert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Arne_Hoffmann/Archiv#Neutralit.C3.A4t

Los geht's wo eine gewisse Katharina behauptet, dass Arne ausschließlich "widerlegte" Sudien in seinen Büchern verwenden würde. Schönes Beispiel für feministische Arroganz und mangelhafte Streitkultur.

Grüße Mirko

--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche

"Männerforschung" bei wikipedia

Nior aon Duine, Saturday, 22.11.2008, 11:34 (vor 5790 Tagen) @ adler

Wer bei wikipedia als Suchbegriff "Männerforschung" eingibt der, um es
vorweg zu sagen, wird verschaukelt.

Ja.

Noch was: In der Diskussion zu dem Artikel wird die Neutralität
angezweifelt. Die Antwort folgt auf dem Fuße: "Hast du Problem geh auf
Maskulistenseite." (BenutzerIn Barb. "Bin Soziologin/Anglistin (M.A.) und
arbeite als freie Journalistin.") Einen link zu Maskulismus suche ich auf
der Seite allerdings vergebens.
Den ganzen Artikel -und nicht nur den- scheinen 2 Blaustrümpfe zu
dominieren.

Die Wikipedia hat das Problem aller unmoderierten Foren: Die Diktatur jener die Zeit haben.

Jedenfalls schreibt "Stachelknicker" "Es kann wirklich nicht
sein, dass sämtliche Themen rund um das Thema "Mann und Frau" von zwei
selbsternannten "Expertinnen" so dermaßen dominiert wird, dass alle
andersmeinenden Aspekte radikal geändert, gelöscht, verdreht oder
grundsätzlich negiert werden müssen."

Natürlich kann das sein. Man sieht doch, das es so ist. Es dürfte nicht sein. Aber da hat die Wikipedia wieder das Problem der Diktatur jener die Zeit haben: Stellt man irgendwas richtig, kann man darauf warten, das es von Barb und Co. (unter welchem Nick auch immer) wieder rückgängig gemacht wird.

Es hilft nur eines: Artikel, in denen Barb und Co. ihre Finger hatten, konsequent ignorieren und die regelmäßig aufschlagenden Spendenaufrufe der Wikipedia-Foundation mit "Solange ihr solche Artikel zulasst, kriegt ihr von mir keinen Cent" beantworten.

Gruß
NaD

VETO

Benno, Saturday, 22.11.2008, 22:59 (vor 5789 Tagen) @ Nior aon Duine

Es hilft nur eines: Artikel, in denen Barb und Co. ihre Finger hatten,
konsequent ignorieren und die regelmäßig aufschlagenden Spendenaufrufe der
Wikipedia-Foundation mit "Solange ihr solche Artikel zulasst, kriegt ihr
von mir keinen Cent" beantworten.

Wie viele Menschen befragen Wikipedia im Glauben, ein seriöses Internetlexikon zu nutzen? Verdammt viele.

Wenn Barb und Co. unwidersprochen agieren können, wird deren "Wahrheit" als solche gesehen.
Wer genügend Zeit hat, in Foren zu schreiben, kann sich auch Wikipedia antun. Es ist nur ein verdammt hartes Pflaster. Ich z.B. kämpfe wie gegen Windmühlenflügel gegen eine Truppe von Feministen aus Österreich.

Tatsächlich würde nur helfen, wenn die Wikipedia-Autoren unter uns sich mal kennen lernen und abstimmen würden. Das wär mal was!

Benno

(Bei Wiki unter anderen Nicks unterwegs)

Resignatio

Nior aon Duine, Sunday, 23.11.2008, 15:39 (vor 5788 Tagen) @ Benno

Wie viele Menschen befragen Wikipedia im Glauben, ein seriöses
Internetlexikon zu nutzen? Verdammt viele.

Zu viele. Wikipedia ist alles andere als seriös.

Wenn Barb und Co. unwidersprochen agieren können, wird deren "Wahrheit"
als solche gesehen.

Wer Wikipedia liest und Wahrheit findet, der ist ohnehin kein Gesprächspartner.

Wer genügend Zeit hat, in Foren zu schreiben, kann sich auch Wikipedia
antun.

Nein. In einem Forum bleibt stehen, was ich geschrieben haben und wenn 15 Barbs antworten. In der Wikipedia muss man dazu in der Version History suchen. Welcher Wikipedia-Leser macht das schon?

Es ist nur ein verdammt hartes Pflaster. Ich z.B. kämpfe wie gegen
Windmühlenflügel gegen eine Truppe von Feministen aus Österreich.

Ehrenvoll, aber mir fehlt dazu letzlich die Zeit. Wenn Du das auf Dich nehmen willst, dann wünsche ich Dir alles Gute.

Tatsächlich würde nur helfen, wenn die Wikipedia-Autoren unter uns sich
mal kennen lernen und abstimmen würden. Das wär mal was!

Auch dort gewänne die Mehrheit. Und wie Einstein schon so schön gesagt hat: "Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind und ihre Stimmen genauso zählen wie unsere.".

Viel Glück

NaD

Kein Resignatio

Dampflok, Monday, 24.11.2008, 11:47 (vor 5787 Tagen) @ Nior aon Duine

Wie viele Menschen befragen Wikipedia im Glauben, ein seriöses
Internetlexikon zu nutzen? Verdammt viele.


Zu viele. Wikipedia ist alles andere als seriös.


Wikipedia wird vielgeschmäht, ist aber nun mal da. So wie Atomkraft, die USA oder Windows. Wer also Zeit hat, möge es nutzen und verbessern, denn es gibt gute Nachrichten:

Wenn Barb und Co. unwidersprochen agieren können, wird deren "Wahrheit"
als solche gesehen.

"Barb" war es, die mit allen Wiki-Wassern gewaschen war und mit allen verfügbaren Vorwänden Informationen gelöscht und Artikel feminisiert hat. Sie hatte m.W. auch eine Art feministisches netzwerk bzw. "gute Freunde" unter den Moderatoren, wo auch schon mal eine liebe Bitte reichte, um einen Artikel zu sperren, so daß keine Infos mehr eingefügt werden konnten.

Aber: Sie ist seit einiger Zeit nicht mehr aktiv!

UND: Steter Tropfen höhlt den Stein. Du kannst z.B. die Info auch zusätzlich in der Diskussion ablegen und so dafür sorgen, daß umso mehr Nutzer die Argumente zu Lesen bekommen. Wichtig ist, daß Artikel und Info gut fundiert und "neutral" formuliert werden, sonst hat Dir jeder Moderator "POV" um die Ohren, also mangelnde Neutralität, und das ist dort ein Vorwand für fast Alles.

Es ändert m.E. aber nichts, sich schmollend zurückzuziehen und darauf zu hoffen, daß die dort gefundene Info ja doch niemand für voll nimmt. Die Blödzeitung nimmt angeblich auch niemand für voll und dennoch wissen putzigerweise alle irgendwie, was drinsteht.

Wer genügend Zeit hat, in Foren zu schreiben, kann sich auch Wikipedia
antun.


Nein. In einem Forum bleibt stehen, was ich geschrieben haben und wenn 15
Barbs antworten. In der Wikipedia muss man dazu in der Version History
suchen. Welcher Wikipedia-Leser macht das schon?

Ich denke das tun diejenigen, die wie Du auch Zweifel an der alleinigen Wahrheit des jeweils aktuellen Artikels haben. Da bist Du wohl kaum der Einzige. Bei Artikeln die mit Politik oder Ideologie zu tun haben, schaue ich mir grundsätzlich derartige Dinge an.

Es ist nur ein verdammt hartes Pflaster. Ich z.B. kämpfe wie gegen
Windmühlenflügel gegen eine Truppe von Feministen aus Österreich.


Ehrenvoll, aber mir fehlt dazu letzlich die Zeit. Wenn Du das auf Dich
nehmen willst, dann wünsche ich Dir alles Gute.

Den "Kampf" kann man aber dort nur mit belegbaren Argumenten "gewinnen" - und, wie "Barb" belegte, mit einem gerüttelt Maß an Hartnäckigkeit. Dabei immer bedenken: Wiki ist kein Diskussionsforum. Schon die Einstellung, "gegen eine andere Gruppe zu kämpfen" würde die Mods negativ einstimmen - und da sind wir beim Neutralitätsproblem, das wohl nie gelöst werden kann.

Mein Tip: Das EINFÜGEN zusätzlicher Information wird immer positiver gesehen als Löschungen. Für Dich mag also irgend eine feministische "Forscherin" nicht qualifiziert genug zu sein um in einem Artikel erwähnt zu werden, aber die Löschung durch Dich wird sofort wieder rückgängig gemacht, denn die Wiki-Mods haben oft keine Ahnung von den jeweiligen Themen. Füge also Belege und Links hinzu, die aufzeigen, warum die Dame dort nichts zu suchen hat bzw. andere Fakten relevanter sind.

Tatsächlich würde nur helfen, wenn die Wikipedia-Autoren unter uns sich
mal kennen lernen und abstimmen würden. Das wär mal was!


Auch dort gewänne die Mehrheit. Und wie Einstein schon so schön gesagt
hat: "Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind
und ihre Stimmen genauso zählen wie unsere.".

So siehts aus. Wer sagt denn, daß sich die Mehrheit in Deinem Sinne durchsetzt? Im Idealfall dürfte es gar keine Moderatoren geben, die irgendwie ideologisch geprägt sind. Das ist z.B. bei "barb" aber ganz klar der Fall gewesen.


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