Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Der stumme Schrei

Flint ⌂, Wednesday, 31.12.2008, 11:28 (vor 5808 Tagen)

Dem Vorgehen, millionenfach Kinder auf bestialische Art zu töten gehört der Garaus* gemacht.

Zweiter Grund (everhard hat es hier exakt formuliert):

"Mit der "Legalisierung" (wenn auch nicht formal, so doch faktisch) der Abtreibung fing insofern alles an, als das der zentrale Punkt des Feminismus überhaupt ist. Die Frage nämlich, ob Frauen in diesem Punkt gezwungen werden können, ob sie sich anderen gegenüber verantworten müssen.

Mit dem Kampf gegen den 218 fing es vor 40 Jahren an, und sollte dieser Punkt noch einmal ernsthaft auf die politische Tagesordnung kommen und anders geregelt werden als heute, ist auch der Feminismus heutiger Prägung zu Ende.
Weil dann klar sein wird, daß weibliche Freiheit Grenzen hat!
Und sobald das einmal (wieder) feststeht, und nur noch über deren Verlauf verhandelt wird, fällt auch alles andere zusammen.

everhard"

Wer gegen den Babycaust vorgehen will dem empfehle ich -auch wenn es sehr hart / brutal ist, den Film "Der stumme Schrei" anzuschauen. Wir müssen wissen, um was es geht und wie das konkret ausschaut. Leider ist der Film nur auf englisch. Aber selbst wenn man fast kein englisch kann, versteht man so gut wie alles.

Dieser Film sollte ein Pflichtfilm für alle Frauen sein, die vor der Entscheidung stehen abzutreiben oder nicht.

Hier der Film (Video-Clip): ABORTION: The Silent Scream Part 1 2 3 4 5 COMPLETE VERSION Pro-life Anti-Abortion Video

*
Definition:
Gar=aus, (das) ein aus den Wörtern gar aus zusammengezogenes Hauptwort. Einer Sache das Garaus machen, ihr ein Ende machen. Das Garaus mit einem spielen, ihn zu Grunde richten.

Quelle


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Der Maskulist
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Familienpolitik

Das laute Gejaule

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Wednesday, 31.12.2008, 16:26 (vor 5807 Tagen) @ Flint

Ich bin dagegen, weiblicher Freiheit in diesem Punkt Grenzen zu setzen. Ich bin viemehr dafür, Frauen in diesem Punkt mehr Verantwortung zu geben - nämlich die komplette.
Frauen entscheiden allein, wann sie von wem wie viel Nachwuchs bekommen, also mögen sie auch die Folgen ihrer Entscheidung, wie immer die ausfällt, allein tragen. Heutzutage gibt es ausschließlich Wunschkinder. Keine Frau bekommt gegen ihren Willen ein Kind, keine treibt gegen ihren Willen ab.

Ich wiederhole mich, ich bin kein 'Abtreibungsbefürworter'. Allerdings sehe ich mich außerstande, mich zum Rechtsvertreter befruchteter Eizellen aufzuschwingen und vermuteten Eizellen-Rechten einen höheren Rang einzuräumen als dem Recht schwangerer Frauen auf ihre Entscheidung zum Austragen eines Kindes.

Mir ist nicht ganz klar, was dieses immerfort wiederkehrende Gejaule um einen angeblichen 'Babycaust' in einem Gleichberechtigungsforum zu suchen hat ...

Viele Grüße
Wolfgang

"Das laute Gejaule"- muß diese Polemik sein ?

Student(t), Wednesday, 31.12.2008, 18:40 (vor 5807 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Mir ist nicht ganz klar, was dieses immerfort wiederkehrende Gejaule um
einen angeblichen 'Babycaust' in einem Gleichberechtigungsforum zu suchen
hat ...

Viele Grüße
Wolfgang


Wolfgang,

bei aller Hochschätzung für dein Werk: Die Kennzeichnung einer Meinungsäußerung als "Gejaule" ist m.E. unnötig polemisch, ja im Grunde beleidigend, denn es bewirkt (und beabsichtigt ?) eine Assoziation an Hunde. Und indem ich das sage, nehme ich auch nicht einen bestimmten Schreiber in Schutz, sondern verteidige die Würde des Menschen !

Aber damit kommen wir auf eine weitere und tiefere Meinungsverschiedenheit. Du siehst in Embryos bloße Zellklumpen. Diese Sichtweise ist nicht selbstverständlich. Aber es ist wohl unmöglich, das jetzt zu erörtern.

Frauen entscheiden allein, wann sie von wem wie viel Nachwuchs bekommen,
also mögen sie auch die Folgen ihrer Entscheidung, wie immer die ausfällt,
allein tragen.

Kannst du garantieren, daß sie dann auch wirklich die Folgen tragen ? Bevor das nicht nicht sichergestellt ist, sollte man auf keinen Fall den Frauen die alleinige Entscheidung zusprechen wollen !

Ich bin allerdings der Überzeugung, daß Frauen die Folgen niemals allein werden tragen können. Auch bei bestem Willen nicht. Männer handeln unverantwortlich, wenn sie sich auf ein derartiges Experiment überhaupt freiwillig einlassen. Denn es geht ja um heranwachsende Menschen und nicht z.B. um Kochgeschirr !

Gruß
Student

"Das laute Gejaule"- muß diese Polemik sein ?

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 31.12.2008, 19:34 (vor 5807 Tagen) @ Student(t)

Aber damit kommen wir auf eine weitere und tiefere
Meinungsverschiedenheit. Du siehst in Embryos bloße Zellklumpen. Diese
Sichtweise ist nicht selbstverständlich. Aber es ist wohl unmöglich, das
jetzt zu erörtern.

Wieso, ist doch korrekt: rein materialistisch gesehen sind es bloße Zellklumpen. Wie Säuglinge, Kinder, Erwachsene, Alte aller Art eben auch. Genau auf diese Schiene begeben sich jene, die so argumentieren - lediglich wer genau gerade mal wieder als bloßer Zellklumpen gesehen wird, unterscheidet sich in den Zeitläuften -mal Behinderte, mal Juden, mal Alte-, und mehr nicht.
Das wollen sie aber irgendwie einfach nicht verstehen, die Humanisten. Ich dagegen verstehe nicht, was einen Embryo, der mit seiner Umwelt ja nachweislich interagiert, aber kein Bewußtsein und womöglich kein Schmerzempfinden wie wir hat, von einem Säugling oder Komapatienten unterscheiden soll.

Grüßla,
nihi

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CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

"Das laute Gejaule"- muß diese Polemik sein ?

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Wednesday, 31.12.2008, 19:36 (vor 5807 Tagen) @ Student(t)

Gejaule ist, was ich als solches empfinde! ;-)

Der Hinweis @Flints auf 'millionenfach Kinder auf bestialische Art zu töten' oder einen 'Babycaust' reizt offenbar nicht zum Hinweis, doch auf Polemik oder Beleidigungen gegenüber abtreibenden Müttern zu verzichten - oder haben solche Mütter ihre Menschenwürde verloren?

Eine Abtreibungsdebatte paßt meiner Meinung nach allenfalls insofern in ein Gleichberechtigungsforum, als es bei der Änderung des § 218 StGB um die Entkriminalisierung von Frauen ging, während männliches Verhalten eher kriminalisiert wird.

Frauen haben nun einmal die alleinige Entscheidung, da gibt es doch gar nichts mehr zuzusprechen. Wenn sie abtreiben wollen, dann tun sie das, auch wenn die Väter dagegen sind. Wenn sie gebären wollen, dann tun sie das, auch wenn die Väter dagegen sind - das haben wir als Ist-Zustand. Was wir allerdings nicht haben, ist die den Frauen danach zuzuordnende Verantwortung, die wird Männern und/oder dem Staat übertragen. Das sollte geändert werden.

Ich halte es für undenkbar, dem Staat (oder wem auch immer) eine Verfügungsmacht darüber einzuräumen, ob ein Kind nun auszutragen ist oder nicht.

Viele Grüße
Wolfgang

"Das laute Gejaule"- muß diese Polemik sein ?

everhard, Wednesday, 31.12.2008, 23:47 (vor 5807 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Gejaule ist, was ich als solches empfinde! ;-)

Der Hinweis @Flints auf 'millionenfach Kinder auf bestialische Art
zu töten' oder einen 'Babycaust' reizt offenbar nicht zum Hinweis, doch auf
Polemik oder Beleidigungen gegenüber abtreibenden Müttern zu verzichten -
oder haben solche Mütter ihre Menschenwürde verloren?

Eine Abtreibungsdebatte paßt meiner Meinung nach allenfalls insofern in
ein Gleichberechtigungsforum, als es bei der Änderung des § 218 StGB um die
Entkriminalisierung von Frauen ging, während männliches Verhalten eher
kriminalisiert wird.

Frauen haben nun einmal die alleinige Entscheidung, da gibt es doch gar
nichts mehr zuzusprechen. Wenn sie abtreiben wollen, dann tun sie das, auch
wenn die Väter dagegen sind. Wenn sie gebären wollen, dann tun sie das,
auch wenn die Väter dagegen sind - das haben wir als Ist-Zustand. Was wir
allerdings nicht haben, ist die den Frauen danach zuzuordnende
Verantwortung, die wird Männern und/oder dem Staat übertragen. Das sollte
geändert werden.

Ich halte es für undenkbar, dem Staat (oder wem auch immer) eine
Verfügungsmacht darüber einzuräumen, ob ein Kind nun auszutragen ist oder
nicht.

Viele Grüße
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

da Flint ja mein Post zitiert hat, gestatte ich mir mal zu antworten.

Die Abtreibungsfrage hat imho zwei Facetten. Eine ethische, die ist in der Tat in einem Geschlechterforum eher off topic. Diese berührt die Frage, ob, warum und unter welchen Bedingungen wir als Gesellschaft Abtreibungen erlauben, dulden, ächten oder verbieten sollen.

Davon ganz unabhängig steht aber meine Aussage, daß mit der Abtreibungsfrage der Feminismus steht und fällt. Diese Aussage hat eben gar keine ethische, sondern eine politische Dimension und gehört daher hierher.

Es ist zunächst nachweislich falsch, daß "Frauen sowieso abtreiben". Wer sich die Zahlen etwa in Spanien ansieht, erkennt daß mit der Legalisierung sowohl die Zahl der Abtreibungen in Spanien zu, als auch die Zahl der spanischen "Abtreibungstouristen" (etwa nach England oder NL) abnahm. Allerdings nahm die Zahl der ABtreibungne noch Jahre nach der Legalisierung zu, als es längst keien "Abtreibungstouristen" mehr gab. Wie in allen Rechtsbereichen prägt die Rechtsnorm eben auch hier das Verhalten.
Wir sollten uns da nicht die Argumente der Feministen zu eigen machen!
Wir (die Gesellschaft, unser Staat) greifen an so vielen Stellen in die Verfügungsmacht des einzelnen ein, daß überhaupt nicht einzusehen ist, warum dies gerade in einer ethisch so entscheidenden Frage nicht geschehen sollte.
Gerade die derzeitige Regelung bestätigt ja auch den grundsätzliche Vorbehalt des Staates: Abtreibung ist eben immer noch verboten, wenn auch im Normalfall straffrei.
Das können wir aber jederzeit auch wieder ändern, wenn wir darüber einen Konsens finden.

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