Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mal was für unseren Intellektuellen

DschinDschin, Saturday, 08.07.2006, 17:00 (vor 6923 Tagen)

Im folgenden Text (vorsicht, 43 Seiten) meldet sich mal der akademische Feminismus zu Wort.
Für Nichtakademiker: Laßt euch bloß nicht von den Titeln und der unverständlichen Sprache verwirren. Man kann auch bananle Zusammenhänge kompliziert ausdrücken.

Neuer (feminisierter) Vertrag der Geschlechter

Lustig ist, dass die Wirklichkeit immer stärker ist, als alle (geisteswissenschaftliche) Theorie.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Mal was für unseren Intellektuellen

susu, Saturday, 08.07.2006, 18:06 (vor 6923 Tagen) @ DschinDschin

Im folgenden Text (vorsicht, 43 Seiten) meldet sich mal der akademische
Feminismus zu Wort.
Für Nichtakademiker: Laßt euch bloß nicht von den Titeln und der
unverständlichen Sprache verwirren. Man kann auch bananle Zusammenhänge
kompliziert ausdrücken.

Ich setze den Link noch mal, deiner funzt nicht:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/f07/download/klinger-modpol.pdf

Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein:
"Die neuere feministische Geschichtsforschung hat in mehr als einer Hinsicht
Zweifel an diesem Fortschrittsoptimismus gesät. Nach der einen Seite
hin hat sie zutage gefördert, dass die Lebensbedingungen von Frauen vor
dem Anbruch der Moderne keineswegs so homogen und schon gar nicht so
homogen finster und negativ gewesen sind, wie oft unterstellt wird."

2000 Jahre Patriarchat? Die neue feministische Geschichtsforschung zeigt, daß das Kappes ist. Die Gegenposition vertreten A.Schwatzer, Klaus und ein Schweizer Männerhistoriker, der zwar unbedingt feministische Forschung berücksichtigen will, damit aber offensichtlich nicht die, die nicht im Einklang mit der Meinung von ihm, Klaus und Alice steht.

"Der Festlegung der Frau auf die schönen und menschlichen Eigenschaften, die in der Privatsphäre ihren Ort haben sollen, entspricht auf der anderen Seite die Festlegung des Mannes auf die harten, eigennützigen und kompetitiven Eigenschaften der politischen und ökonomischen Sphäre, die im Zuge der Entfamiliarisierung von Politik und Ökonomie gewissermassen gemeinsam mit dem Mann das Haus verlassen haben."

Auch ein Interessanter Punkt. In dem Maße in dem die häusliche Sphäre mit dem weiblichen und gleichzeitig mit dem Versprechen Individuellen Glücks verbunden wird, entsteht genau hier die Grundlage für die These, Frauen seien die besseren Menschen. Die Reduktion des Mannes auf die harten, egoistischen und kompetitiven Eigenschaften muß aufhören.

"Es scheint mir auch zutreffend, dass eine nicht unbedeutende Minderheit bürgerlicher Frauen, die Möglichkeiten der Bildung, der Kultur und auch des karitativen sozialen Engagements, die ihnen die neue Weiblichkeitsideologie eröffnete, nutzen konnten und wollten. Ich bin darüberhinaus sogar überzeugt, dass Frauenbewegung und Feminismus nicht hätten entstehen können, ohne die grundlegende Um- und Aufwertung von Weiblichkeit, die aus der Projektion der Eigenschaften der Privatsphäre auf die Frau resultiert. Die Idee der Alterität zu den als männlich und zugleich als negativ definierten Merkmalen der Moderne war für Frauen und Frauenbewegung anschlussfähig."

Lese ich da Kritik an einer Frauenbewegung, die sich die "Idee der Alterität" auf die Fahnen schreibt? Ich glaube schon.

Als problematisch sehe ich an dem Artikel die elichtfertige Argumentation mit sowohl Adorno/Horkheimer als auch Foucault, die insbesondere, wenn es um die Existenz eines freien Subjekts geht deutlich divergieren. Ebenso die Anmerkungen zu den Naturwissenschaften, die nach meinem Erachten primär aus einem Mangel an tatsächlicher Betrachtung dieses speziellen Diskurses herrühren (wenn ich über Biologismus schreiben will, sollte ich mir zumindest Goulds "The mismeasure of man" durchlesen). Trotzdem ein interessanter und in weiten Teilen guter Text.

susu

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

Robin Hood, Saturday, 08.07.2006, 19:11 (vor 6923 Tagen) @ susu

Im folgenden Text (vorsicht, 43 Seiten) meldet sich mal der akademische
Feminismus zu Wort.
Für Nichtakademiker: Laßt euch bloß nicht von den Titeln und der
unverständlichen Sprache verwirren. Man kann auch bananle Zusammenhänge
kompliziert ausdrücken.


Ich setze den Link noch mal, deiner funzt nicht:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/f07/download/klinger-modpol.pdf

Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein:
"Die neuere feministische Geschichtsforschung hat in mehr als einer
Hinsicht
Zweifel an diesem Fortschrittsoptimismus gesät. Nach der einen Seite
hin hat sie zutage gefördert, dass die Lebensbedingungen von Frauen vor
dem Anbruch der Moderne keineswegs so homogen und schon gar nicht so
homogen finster und negativ gewesen sind, wie oft unterstellt wird."

2000 Jahre Patriarchat? Die neue feministische Geschichtsforschung zeigt,
daß das Kappes ist. Die Gegenposition vertreten A.Schwatzer, Klaus und ein
Schweizer Männerhistoriker, der zwar unbedingt feministische Forschung
berücksichtigen will, damit aber offensichtlich nicht die, die nicht im
Einklang mit der Meinung von ihm, Klaus und Alice steht.

"Der Festlegung der Frau auf die schönen und menschlichen Eigenschaften,
die in der Privatsphäre ihren Ort haben sollen, entspricht auf der anderen
Seite die Festlegung des Mannes auf die harten, eigennützigen und
kompetitiven Eigenschaften der politischen und ökonomischen Sphäre, die im
Zuge der Entfamiliarisierung von Politik und Ökonomie gewissermassen
gemeinsam mit dem Mann das Haus verlassen haben."

Auch ein Interessanter Punkt. In dem Maße in dem die häusliche Sphäre mit
dem weiblichen und gleichzeitig mit dem Versprechen Individuellen Glücks
verbunden wird, entsteht genau hier die Grundlage für die These, Frauen
seien die besseren Menschen. Die Reduktion des Mannes auf die harten,
egoistischen und kompetitiven Eigenschaften muß aufhören.

"Es scheint mir auch zutreffend, dass eine nicht unbedeutende Minderheit
bürgerlicher Frauen, die Möglichkeiten der Bildung, der Kultur und auch
des karitativen sozialen Engagements, die ihnen die neue
Weiblichkeitsideologie eröffnete, nutzen konnten und wollten. Ich bin
darüberhinaus sogar überzeugt, dass Frauenbewegung und Feminismus nicht
hätten entstehen können, ohne die grundlegende Um- und Aufwertung von
Weiblichkeit, die aus der Projektion der Eigenschaften der Privatsphäre
auf die Frau resultiert. Die Idee der Alterität zu den als männlich und
zugleich als negativ definierten Merkmalen der Moderne war für Frauen und
Frauenbewegung anschlussfähig."

Lese ich da Kritik an einer Frauenbewegung, die sich die "Idee der
Alterität" auf die Fahnen schreibt? Ich glaube schon.

Als problematisch sehe ich an dem Artikel die elichtfertige Argumentation
mit sowohl Adorno/Horkheimer als auch Foucault, die insbesondere, wenn es
um die Existenz eines freien Subjekts geht deutlich divergieren. Ebenso
die Anmerkungen zu den Naturwissenschaften, die nach meinem Erachten
primär aus einem Mangel an tatsächlicher Betrachtung dieses speziellen
Diskurses herrühren (wenn ich über Biologismus schreiben will, sollte ich
mir zumindest Goulds "The mismeasure of man" durchlesen). Trotzdem ein
interessanter und in weiten Teilen guter Text.

susu

Alice: Frauen sind benachteiligt ; Klaus: Frauen werden bevorzugt

Alice: Gleichstellung ; Klaus: natürliche Ordnung

Alice: Quotierung ja ; Klaus: Quotierung nein

Alice: Frauen und Männer sind gleich ; Klaus: unterschiedliche Begabungen

Alice: ja zu Unterhaltszahlungen ; Klaus: nein zu Unterhaltszahlungen

Alice: Matriarchat beste Gesellschaftsform; Klaus: Patriarchat beste Gesellschaftsform

Alice in allem recht markante Unterschiede, die du da wegwischen möchtest.

RH

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

DschinDschin, Saturday, 08.07.2006, 19:44 (vor 6923 Tagen) @ Robin Hood

Als problematisch sehe ich an dem Artikel die elichtfertige

Argumentation

mit sowohl Adorno/Horkheimer als auch Foucault, die insbesondere, wenn

es

um die Existenz eines freien Subjekts geht deutlich divergieren. Ebenso
die Anmerkungen zu den Naturwissenschaften, die nach meinem Erachten
primär aus einem Mangel an tatsächlicher Betrachtung dieses speziellen
Diskurses herrühren (wenn ich über Biologismus schreiben will, sollte

ich

mir zumindest Goulds "The mismeasure of man" durchlesen). Trotzdem ein
interessanter und in weiten Teilen guter Text.

susu

Hier ein guter Link zu Goulds Thesen:

Wissenswertes zu Gould

Wissenschaftlicher Rassismus

Würdigung des Werkes von Gould

Sofern ich das verstanden habe, wendet sich Gould gegen Auswüchse einer Denke, die z.B. den IQ an Rassemerkmalen festmacht.

Es geht um die Frage, wie stark sind wir genetisch determiniert, sozusagen das Gegenstück zum Gendergedanken, der behauptet, alles ist Kultur, also Erziehung und Lernen.
Meiner Ansicht nach sind beide Extreme falsch.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

susu, Saturday, 08.07.2006, 21:09 (vor 6923 Tagen) @ DschinDschin

Zunächst mal: Ahhhhhh... "Wort und Wissen". Ich sag´ es mal so: Kreationisten sind nicht die optimale Quelle für Aussagen über Evolutionsbiologen und Paläontologen.

Sowohl W&W als auch WSWS machen Sachfehler (W&W vernachlässigt alles in Goulds Arbeit was ihre Argumente widerlegen würd, z.B. ein längeres kapitel darüber, das Darwin eben kein Sozialdarwinist war, bei WSWS findet sich "Gould stellte jedoch das unterbrochene Gleichgewicht immer mehr in Gegensatz zum Darwinschen Gradualismus und assoziierte rasche evolutionäre Transformationen mit katastrophalen Ereignissen - beispielsweise dem Einschlag eines Kometen oder Asteroiden." was Unsinn ist, das punctuated equilibrium Model beschreibt den prozess der Artbildung, die genannten "katastrophalen Ereignisse" werden für das Aussterben von Arten als Ursache genannt, was nicht PE heißt, sondern "Katastrophismus". Und darüber schreibt Gould in "the structure of evolutionary theory", er habe an dieser Fragestellung kaum gearbeitet, das entsprechende kapitel ist dann auch sehr knapp gehalten. wissenschaftlicher Katastrophismus ist eher mit Jack Sepkosky und David Raup verknüpft und der Alvarez-Familie. "Goulds "radikale" Kontingenz schloss sogar jeglichen Begriff von Richtung aus, wie etwa der Evolution vom Einfachen zum Komplexen.", ist halb-wahr. Besser als an der Komplexität, läßt sich das an der Größe festmachen. Es gab mal "Copes law", demnach werden in allen Tiergruppen die Formen mit der Zeit größer. Was tatsächlich passiert ist, daß ihre Diversität zunimmt und damit die Vielfalt der größen. Wenn man bedenkt, daß alle Gruppen mit kleinen Arten anfangen, ergibt sich der Eindruck, sie würden größer. Betrachtet man es genauer, erhöht sich nur die Variation und wenn man klein anfängt, kann der Mittelwert nuch wachsen. Oder auch "Man sollte dabei freilich zur Kenntnis nehmen, dass die Darwinsche natürliche Auslese nicht einfach in der Folge einer Katastrophe in Erscheinung tritt, sondern kontinuierlich in diesen angeblich statischen Perioden wütet. Die Arten befinden sich anders ausgedrückt in einem andauernden Kampf, allein ihren angestammten Platz in der Umwelt zu behaupten." Die Red Queen hypothese stammt nicht von Gould, sondern von Van Valen und ist eigentlich ein Gegenentwurf zum PE. Oder "Mayr behauptet in seiner Antwort an Gould nicht, dass es keine plötzlichen evolutionären Sprünge (Saltationismus) geben könne." doch, genau das behauptet Mayr. Er sagt nur, auch Gould sei nicht ein Befürworter des Saltationismus, obwohl viele ihn als solchen mißverstanden haben.).

Sofern ich das verstanden habe, wendet sich Gould gegen Auswüchse einer
Denke, die z.B. den IQ an Rassemerkmalen festmacht.

Das ist korrekt, wobei Gould weiter geht und "Spearmans g", eine vereinheitlichte und meßbare "Grundinteligenz" ablehnt.

Es geht um die Frage, wie stark sind wir genetisch determiniert, sozusagen
das Gegenstück zum Gendergedanken, der behauptet, alles ist Kultur, also
Erziehung und Lernen.
Meiner Ansicht nach sind beide Extreme falsch.

Diese Ansicht vertritt jeder, der darüber nachdenkt. Aber eine teilweise genetische Determination auf der Ebene von Idividuen - und das zeigt Gould sehr anschaulich - muß nicht bedeuten, daß Gruppenunterschiede ebenso determiniert sind (Gould gibt als Beispiel die Körpergröße, die in einzelnen Gruppen stark genetisch determiniert wird, große Eltern haben große Kinder. Gleichzeitig ist der Größenunterschied zwischen den Bewohnern einer Kleinstadt in den USA und einem Äthiopischen Dorf stark gesunken, nachdem im letzteren die Lebensmittelversorgung besser wurde. Obwohl in beiden Gruppen die Kinder großer Eltern ebenfalls groß waren und ein großer genetischer Faktor festgestellt wurde, waren die Gruppenunterschiede offensichtlich nicht durch genetische Faktoren determiniert).

In jedem Fall sehr lesenswert.

susu

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

DschinDschin, Saturday, 08.07.2006, 21:44 (vor 6923 Tagen) @ susu

Zunächst mal: Ahhhhhh... "Wort und Wissen". Ich sag´ es mal so:
Kreationisten sind nicht die optimale Quelle für Aussagen über
Evolutionsbiologen und Paläontologen.

Huch, so genau habe ich die entsprechenden Artikel gar nicht durchgelesen.
Meiner Ansicht nach besteht zwischen Kreation und Evolution kein Gegensatz, wenn man anerkennt, dass unsere Welt nicht statisch ist.

Nehmen wir die Definition von Evolution aus Wikipedia:
Evolution (v. lat.: evolvere = abwickeln, entwickeln; PPP evolutum) ist ein Prozess, bei dem durch Reproduktion oder Replikation von einem System Kopien hergestellt werden, die sich voneinander und von ihrem Ursprungssystem durch Variation unterscheiden und bei dem nur ein Teil dieser Kopien auf Grund von Selektion für einen weiteren Kopiervorgang zugelassen werden.

In diesem Sinne beschreibt der Begriff, die Art und Weise, wie sich die Schöpfung der Lebewesen vollzieht. Dieser Prozess läuft nicht im leeren Raum, sondern innerhalb einer Matrix von Gesetzen, Abhängigkeiten, Axiomen ab. Diese Matrix ist die Kreation, die Schöpfung.


Sowohl W&W als auch WSWS machen Sachfehler (W&W vernachlässigt alles in
Goulds Arbeit was ihre Argumente widerlegen würde, z.B. ein längeres
Kapitel darüber, das Darwin eben kein Sozialdarwinist war, bei WSWS findet
sich "Gould stellte jedoch das unterbrochene Gleichgewicht immer mehr in
Gegensatz zum Darwinschen Gradualismus und assoziierte rasche evolutionäre
Transformationen mit katastrophalen Ereignissen - beispielsweise dem
Einschlag eines Kometen oder Asteroiden." was Unsinn ist, das punctuated
equilibrium Model beschreibt den prozess der Artbildung, die genannten
"katastrophalen Ereignisse" werden für das Aussterben von Arten als
Ursache genannt, was nicht PE heißt, sondern "Katastrophismus". Und
darüber schreibt Gould in "the structure of evolutionary theory", er habe
an dieser Fragestellung kaum gearbeitet, das entsprechende kapitel ist
dann auch sehr knapp gehalten. wissenschaftlicher Katastrophismus ist eher
mit Jack Sepkosky und David Raup verknüpft und der Alvarez-Familie. "Goulds
"radikale" Kontingenz schloss sogar jeglichen Begriff von Richtung aus, wie
etwa der Evolution vom Einfachen zum Komplexen.", ist halb-wahr. Besser als
an der Komplexität, läßt sich das an der Größe festmachen. Es gab mal
"Copes law", demnach werden in allen Tiergruppen die Formen mit der Zeit
größer. Was tatsächlich passiert ist, daß ihre Diversität zunimmt und
damit die Vielfalt der größen. Wenn man bedenkt, daß alle Gruppen mit
kleinen Arten anfangen, ergibt sich der Eindruck, sie würden größer.
Betrachtet man es genauer, erhöht sich nur die Variation und wenn man
klein anfängt, kann der Mittelwert nuch wachsen. Oder auch "Man sollte
dabei freilich zur Kenntnis nehmen, dass die Darwinsche natürliche Auslese
nicht einfach in der Folge einer Katastrophe in Erscheinung tritt, sondern
kontinuierlich in diesen angeblich statischen Perioden wütet. Die Arten
befinden sich anders ausgedrückt in einem andauernden Kampf, allein ihren
angestammten Platz in der Umwelt zu behaupten."

Mir gefällt der Begriff Kampf nicht. Die Art unterliegt permanent dem Zwang sich an die Umwelt anzupassen. Sie löst dieses Problem, indem im evolutionären Prozess die Mitglieder der Art sich durchsetzen, die besser als die anderen in diese Umwelt passen. Durchsetzen heißt, nachhaltig mehr Nachkommen zu haben.
Katastrophen spielen eher eine Rolle bei großen Umbrüchen, z.B. von den Amphibien zu den Echsen und von den Echsen zu den Säugetieren. Neues braucht Platz (ökologische Nischen), um sich richtig entfalten zu können. Katastrophen schaffen den notwendigen Platz.

Die Red Queen hypothese

stammt nicht von Gould, sondern von Van Valen und ist eigentlich ein
Gegenentwurf zum PE. Oder "Mayr behauptet in seiner Antwort an Gould
nicht, dass es keine plötzlichen evolutionären Sprünge (Saltationismus)
geben könne." doch, genau das behauptet Mayr. Er sagt nur, auch Gould sei
nicht ein Befürworter des Saltationismus, obwohl viele ihn als solchen
mißverstanden haben.).

Sofern ich das verstanden habe, wendet sich Gould gegen Auswüchse einer
Denke, die z.B. den IQ an Rassemerkmalen festmacht.


Das ist korrekt, wobei Gould weiter geht und "Spearmans g", eine
vereinheitlichte und meßbare "Grundinteligenz" ablehnt.

Es geht um die Frage, wie stark sind wir genetisch determiniert,

sozusagen

das Gegenstück zum Gendergedanken, der behauptet, alles ist Kultur,

also

Erziehung und Lernen.
Meiner Ansicht nach sind beide Extreme falsch.


Diese Ansicht vertritt jeder, der darüber nachdenkt. Aber eine teilweise
genetische Determination auf der Ebene von Idividuen - und das zeigt Gould
sehr anschaulich - muß nicht bedeuten, daß Gruppenunterschiede ebenso
determiniert sind (Gould gibt als Beispiel die Körpergröße, die in
einzelnen Gruppen stark genetisch determiniert wird, große Eltern haben
große Kinder. Gleichzeitig ist der Größenunterschied zwischen den
Bewohnern einer Kleinstadt in den USA und einem Äthiopischen Dorf stark
gesunken, nachdem im letzteren die Lebensmittelversorgung besser wurde.
Obwohl in beiden Gruppen die Kinder großer Eltern ebenfalls groß waren und
ein großer genetischer Faktor festgestellt wurde, waren die
Gruppenunterschiede offensichtlich nicht durch genetische Faktoren
determiniert).

Hier müssen wir unterscheiden Genotyp und Phänotyp. Genetische Information realisiert sich in Auseindandersetzung mit der Umwelt. Die Gene geben das Potential vor. Ob dieses voll ausgeschöpft wird, hängt an den Umweltgegebenheiten, jedenfalls bei Körpergröße.
Begabung benötigt Förderung, sonst bleibt sie unter Umständen verborgen. Aber selbst unter optimaler Förderung, bleiben die Gaben der Menschen verschieden.


In jedem Fall sehr lesenswert.

Stimmt, Deine Ausführungen sind sehr lesenswert.


susu

Gruß DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

susu, Saturday, 08.07.2006, 19:55 (vor 6923 Tagen) @ Robin Hood

Alice in allem recht markante Unterschiede, die du da wegwischen
möchtest.

Ich wische keine Unterschiede weg, zumal ich zu keinem der von die angesprochenen Punkte irgendetwas geschriben hätte. Aber in dem von mir tatsächlich behandelten Geschichtsbild gleichen sich die Positionen. Die Annahme, daß es seit Urzeiten, bis zur Frauenbewegung der 70er ein konstantes, verallgemeinerbares Geschlechtsverhältnis gegeben hätte, wird von Klaus und Alice geteilt. Das sie in anderen Punkten nicht die gleiche Meinung haben, ist klar.

Ein wenig ließt sich das so wie:
susu: "Sowohl ein Toaster, wie auch ein Staubsauger sind elektrische Haushaltsgeräte".
RH: "Ein Toaster toastet Brot, ein Staubsauger dient der Reinlichkeit. Du kannst doch hier nicht alle Unterschiede wegwischen".

Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, daß sich zwei Leute manchmal eine einer Hinsicht einig sind, in einer anderen hingegen nicht. Ich räume sogar ein, daß es zwischen Klaus und AS noch weitere Unterschiede gibt, z.B. den Namen. Und vieleicht hat Klaus im Gegensatz zu Alice gar keine Brille und wenn doch, hat sie vieleicht eine andere Stärke. So unterschiedlich sind die Leute. Alice Schwarzer hat zur Pornographie praktisch die gleiche Ansicht wie der Papst. Was nicht bedeutet, daß sie es zu allem anderen auch hat.

mit ungetrübtem Distinktionsvermögen:
susu

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

Robin Hood, Saturday, 08.07.2006, 20:23 (vor 6923 Tagen) @ susu

Alice in allem recht markante Unterschiede, die du da wegwischen
möchtest.


Ich wische keine Unterschiede weg, zumal ich zu keinem der von die
angesprochenen Punkte irgendetwas geschriben hätte. Aber in dem von mir
tatsächlich behandelten Geschichtsbild gleichen sich die Positionen. Die
Annahme, daß es seit Urzeiten, bis zur Frauenbewegung der 70er ein
konstantes, verallgemeinerbares Geschlechtsverhältnis gegeben hätte, wird
von Klaus und Alice geteilt. Das sie in anderen Punkten nicht die gleiche
Meinung haben, ist klar.

Ein wenig ließt sich das so wie:
susu: "Sowohl ein Toaster, wie auch ein Staubsauger sind elektrische
Haushaltsgeräte".
RH: "Ein Toaster toastet Brot, ein Staubsauger dient der Reinlichkeit. Du
kannst doch hier nicht alle Unterschiede wegwischen".

Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, daß sich zwei Leute
manchmal eine einer Hinsicht einig sind, in einer anderen hingegen nicht.
Ich räume sogar ein, daß es zwischen Klaus und AS noch weitere
Unterschiede gibt, z.B. den Namen. Und vieleicht hat Klaus im Gegensatz zu
Alice gar keine Brille und wenn doch, hat sie vieleicht eine andere Stärke.
So unterschiedlich sind die Leute. Alice Schwarzer hat zur Pornographie
praktisch die gleiche Ansicht wie der Papst. Was nicht bedeutet, daß sie
es zu allem anderen auch hat.

Eben nicht:

Alice: Pornografie erniedrigt Frauen! ; der Papst: Pornografie erniedrigt Menschen! Dass BEIDE Pornografie verdammen, ist demzufolge nichtssagend weil auf unterschiedlichen Denkprozessen beruhend. Beim Thema Abtreibung sind sie wieder meilenweit auseinander, eben WEGEN dieser Denkstrukturen.

RH

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

Odin, Saturday, 08.07.2006, 20:07 (vor 6923 Tagen) @ Robin Hood

Alice: Frauen sind benachteiligt ; Klaus: Frauen werden bevorzugt

Alice: Gleichstellung ; Klaus: natürliche Ordnung

Alice: Quotierung ja ; Klaus: Quotierung nein

Alice: Frauen und Männer sind gleich ; Klaus: unterschiedliche Begabungen

Alice: ja zu Unterhaltszahlungen ; Klaus: nein zu Unterhaltszahlungen

Alice: Matriarchat beste Gesellschaftsform; Klaus: Patriarchat beste
Gesellschaftsform

Alice in allem recht markante Unterschiede, die du da wegwischen
möchtest.

Alice: Scheide ; Klaus: Pimmel
Alice: fängt mit A an ; Klaus: fängt mit K an
Alice: schreibt in der Emma ; Klaus: schreibt im Forum
Alice: Gehirnzellen ; Klaus: "500 000 Jahre alte Ordnung"

--
Odin statt Jesus!
www.maskushop.de - Erster Webshop der politischen Männerbewegung

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

Flint ⌂, Saturday, 08.07.2006, 23:16 (vor 6923 Tagen) @ Odin

Alice: Gehirnzellen ; Klaus: "500 000 Jahre alte Ordnung"

Werden wir wieder persönlich?

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Unterschiede zwischen Alice und Klaus

Odin, Monday, 10.07.2006, 15:57 (vor 6921 Tagen) @ Flint

Alice: Gehirnzellen ; Klaus: "500 000 Jahre alte Ordnung"


Werden wir wieder persönlich?

Wir nicht, aber du schon

--
Odin statt Jesus!
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Unterschiede zwischen Alice und Klaus

Flint ⌂, Monday, 10.07.2006, 20:46 (vor 6921 Tagen) @ Odin

Alice: Gehirnzellen ; Klaus: "500 000 Jahre alte Ordnung"


Werden wir wieder persönlich?


Wir nicht, aber du schon

Du bist es, der Klaus gegenüber persönlich wird, indem du ihm Gehirnzellen absprichst und wohl nur vegetatives "denken können" unterstellst.

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Ich seh vor allem einen Unterschied

Beelzebub, Saturday, 08.07.2006, 20:23 (vor 6923 Tagen) @ Robin Hood

Zwischen Alice und Klaus_z gibt's imho vor allem einen ganz wesentlichen Unterschied.

Während A.Schwarzer (leider) in realiter existiert, dürfte es sich bei Klaus_z mit einiger Wahrscheinlichkeit um ein Fake handeln, das von Femis hier installiert wurde und dessen Zweck darin besteht, den Eindruck zu erwecken, dass Männerrechtler reaktionäre Dumpfbacken sind.

Ich kann mir jedenfalls nicht so recht vorstellen, dass jemand diesen ultrareaktionären Schwachsinn, den Klaus_z hier immer wieder ausposaunt, wirklich ernst meint.

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Ich seh vor allem einen Unterschied

Robin Hood, Saturday, 08.07.2006, 20:34 (vor 6923 Tagen) @ Beelzebub

Zwischen Alice und Klaus_z gibt's imho vor allem einen ganz wesentlichen
Unterschied.

Während A.Schwarzer (leider) in realiter existiert, dürfte es sich bei
Klaus_z mit einiger Wahrscheinlichkeit um ein Fake handeln, das von Femis
hier installiert wurde und dessen Zweck darin besteht, den Eindruck zu
erwecken, dass Männerrechtler reaktionäre Dumpfbacken sind.

Ich kann mir jedenfalls nicht so recht vorstellen, dass jemand diesen
ultrareaktionären Schwachsinn, den Klaus_z hier immer wieder ausposaunt,
wirklich ernst meint.

Beelzebub


Im RL gibt es noch ganz andere Gestalten. Man kann nicht jede seltsame Meinung, nur weil sie vom Mainstream weit entfernt ist, als Erfindung abtun.
Vor Jahren gab es mal einen Elefantentreiber...der war noch weit krasser als dieser Klaus Z. Vom Stil und Inhalt zwar meilenweit entfernt, dennoch gab es auch in seinem Fall oft Zweifel an seiner realen Existenz.

Wäre Klaus Zintel ein Fake, würde er sich noch krasser artikulieren und vor allem auch mal widersprechen. Die ehrenwerte Moni kennt ihn aber RL.

RH

Ich seh vor allem einen Unterschied

Flint ⌂, Saturday, 08.07.2006, 23:15 (vor 6923 Tagen) @ Robin Hood

Wäre Klaus Zintel ein Fake, würde er sich noch krasser artikulieren und
vor allem auch mal widersprechen. Die ehrenwerte Moni kennt ihn aber RL.

RH

Es sind noch mehrere hier, die ihn kennen. Ich auch.

Gruß
Flint

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Familienpolitik

Ich seh vor allem einen Unterschied

Robin Hood, Sunday, 09.07.2006, 00:16 (vor 6923 Tagen) @ Flint

Wäre Klaus Zintel ein Fake, würde er sich noch krasser artikulieren und
vor allem auch mal widersprechen. Die ehrenwerte Moni kennt ihn aber

RL.


RH


Es sind noch mehrere hier, die ihn kennen. Ich auch.

Gruß
Flint

Na also, wer sagt's denn? Einige sollten sich mit vorschnellen Urteilen zurückhalten (vor allem wenn ihnen nicht alle Infos zur Verfügung stehen).

Grüsse vom Bogenschützen

Tatsächlich? Na dann korrigiere ich mich hiermit

Beelzebub, Sunday, 09.07.2006, 03:20 (vor 6923 Tagen) @ Robin Hood

Wäre Klaus Zintel ein Fake, würde er sich noch krasser artikulieren

und

vor allem auch mal widersprechen. Die ehrenwerte Moni kennt ihn aber

RL.


RH


Es sind noch mehrere hier, die ihn kennen. Ich auch.

Gruß
Flint


Na also, wer sagt's denn? Einige sollten sich mit vorschnellen Urteilen
zurückhalten (vor allem wenn ihnen nicht alle Infos zur Verfügung
stehen).

Grüsse vom Bogenschützen

Okidoki, überzeugt. Hab ich mich wohl verschätzt. Dann kann ich ihn jetzt bei Gelegenheit ja mal das fragen, was ich ihn die ganze Zeit schon fragen wollte, aber nicht gefragt habe, weil ich meine Zeit nicht für ein Fake verschwenden wollte.

Gruß

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Korrektur: Alice = Klaus

Andi, Tuesday, 11.07.2006, 22:34 (vor 6920 Tagen) @ Robin Hood

Hallo Robin

Natürlich gibt es marginale, unbedeutende Unterschiede zwischen Alice und Klaus. Was du aber schreibst, ist einfach völlig sinnverstellt:

Alice: Frauen sind benachteiligt ; Klaus: Frauen werden bevorzugt

OK, aber die Folgerungen sind die selben: Sowohl Alice als auch Klaus wollen die Frauen noch stärker bevorzugen. Also gilt:

Alice: Frauen sollen noch stärker bevorzugt werden ; Klaus: Frauen sollen noch stärker bevorzugt werden


Alice: Gleichstellung ; Klaus: natürliche Ordnung

Falsch: Der Meinung von Alice nach nach sind Frauen die besseren Menschen, die deshalb nicht mit Männern gleichgestellt werden dürfen, sondern bevorzugt werden müssen. Die sogenannte natürliche Ordnung von Klaus bedeutet ebenfalls Bevorzugung von Frauen.
Deshalb gilt:

Alice: Frauen sind anders als Männer und sollen deshalb stärker bevorzugt werden ; Klaus: Frauen sind anders als Männer und sollen deshalb stärker bevorzugt werden


Alice: Quotierung ja ; Klaus: Quotierung nein

Falsch: Die "natürliche Ordnung", von der Klaus redet, bedeutet eine Bevorzugung von Frauen bei der Vegabe von angenehmen Tätigkeiten. Genauso meint es Alice. Nur das sie unter angenehmen Tätigkeiten den Fokus etwas anders setzt.

Deshalb ist richtig:

Alice: bevorzugte Ausübung angenehmer Tätigkeiten durch Frauen; Klaus: bevorzugte Ausübung angenehmer Tätigkeiten durch Frauen


Alice: Frauen und Männer sind gleich ; Klaus: unterschiedliche Begabungen

Falsch. Dazu habe ich mich in diesem Post schon geäußert. Es gilt:

Alice: Frauen sind anders als Männer und sollen deshalb stärker bevorzugt werden ; Klaus: Frauen sind anders als Männer und sollen deshalb stärker bevorzugt werden


Alice: ja zu Unterhaltszahlungen ; Klaus: nein zu Unterhaltszahlungen

Falsch. Klaus gestaltet das nur etwas anders als Alice. Es gilt:

Alice: Unterhalt der Frau durch den Mann ; Klaus: Unterhalt der Frau durch den Mann

Alice: Matriarchat beste Gesellschaftsform; Klaus: Patriarchat beste
Gesellschaftsform

OK. Aber sie benutzen nur andere Worte, meinen aber das gleiche: Es gilt:

Alice: Die beste Gesellschaftsform nützt der Frau (das nennt sie "Matriarchat") ; Klaus: Die beste Gesellschaftsform nützt der Frau (das nennt er "Patriarchat")

Die von dir angesprochenen Punkte ergeben keine relevanten Unterschiede zwischen Alice und Klaus. Im Prinzip will die Klaus-Fraktion dasselbe wie die Feministen. Guildo hat in einem Post mal versucht, die Poster in diesem Forum in zwei Schubladen einzusortieren. Ich würde bei diesem Vorgehen den beiden Schubladen "Feminismusgegner" und "Feministen" nennen. Die Klaus-Fraktion ist dabei die Fraktion der Feministen.


Viele Grüße,
Andi

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