Mein Senf Nummero eins...
Servus!
Die alte, leidige, verdammte Klamotte um das moslemische Kopftuch... Auch innerhalb der hier sich entzündeten Debatten wird nicht immer feinsäuberlich aufgetrennt, und damit meine ich keinesfalls die paar Nähte an einem dämlichen Fetzen Stoff, den sich Frauen um den Kopf wickeln. Handelte es sich wirklich lediglich um gewebtes oder gewobenes Tuch, dann schipperte die Debatte darüber auch tatsächlich in den Wassern trivialen Nonens? umher. Ganz so simpel ist es aber halt nicht, scheißegal, ob uns Westlern das nun schmeckt oder nicht.
Den ersten Fehler wursten die Flickschuster der Justiz in ihrer desinteressierten Schlamperei, ihrer ideologischen Verbohrtheit, sowie ihrer frech demonstrierten, bildungsfreien Wurschtigkeit hinsichtlich unsere kulturellen, abendländischen Wurzeln zusammen, vermittels all dessen sie Nonnen-Habit kongruent und analog setzen zu Burka oder auch nur muselmanischem Kopftuch. Welch ein unerträglicher Schwachsinn...
Seit der Aufklärung existiert hierzulande die strikte Auftrennung zwischen Staat und Kirche, und, aus welchen Kirchenkreisen auch immer, ich kenne niemanden, der am also genannten Konkordat auch nur sachte rütteln wollte. Seit Zeiten der Aufklärung liegt in Nonnen-Habit und Mönchs-Kutte ausschließlich und nur noch ein religiöses Bekenntnis, und auch der Vatikan hat längst erkannt, daß christlicher Glaube, Religion und Katholische Kirche von dieser zeitgenössischen Konstellation profitieren. Relativismus, Babycaust, Homo-Ehe und so weiter etc. etc... All dies geißelt die Kirche zurecht; nichts hat sie unversucht gelassen, entsprechende Prozesse und Entwicklungen zu verhindern, indem sie das tat, was auch jedem Individuum zusteht: Sie hat ihre Stimme erhoben; die Rolle eines Statisten, eines Pontius Pilatus oder eines Spießgesellen innerhalb einer verbrecherischen, ach so bombastisch demokratisch abgesegneten, verbrecherischen Politik wie zu Nazi-Zeiten, die also meinetwegen von absoluten oder von ¾- oder gar 4/5-Mehrheiten getragen wird, hat sie sich nicht aufzwingen lassen, wenn man an ihren Ausstieg aus der staatlichen Schwangerenberatung denkt (Von den Pforten der katholischen Kirche wird eine nach Hilfe suchende Schwangere grundsätzlich nicht weg gewiesen; nur den Todesfahrschein für das Ungeborene gibt?s halt nicht mehr...).
Der stoffliche Unterschied, nun... Welch arrogantes Idiotentum: Westliche Juristen erdreisten sich, darüber zu befinden, zu definieren, worin nun der Sinn eines muselmanischen Schleiers läge, ob?s gar Unterschiede zum Nonnen-Habit gäbe, daß am Ende womöglich überhaupt kein Unterschied darinnen oder dazwischen läge... Und weil zur Herstellung von beidem rein formal ein paar Fetzen Stoff verwendet werden, bemüht dieser Wixerstaat samt seiner verkommenen Justiz-Branche ein Aufkommen reichlicher Haarsträubungen... zieht selbstherrlich Analogien... gerade so, als ob die Moslems uns Westlern jemals gestatten würden, über deren Frauen-Kopftuch zu befinden, es gar juristisch zu definieren... Lachhaft... schlicht lachhaft nur noch... und diese unsere bräsige Wurschtigkeit werden wir eines Tages noch bitter bezahlen müssen...
Das muselmanische Weiber-Kopftuch ist äußerliches Zeichen religiösen Glaubens, und bis hierher könnte man gerne formale Analogien ziehen. Gerade hierzulande jedoch beinhaltet das muselmanische Kopftuch, von religiösen Gehalten einmal abgesehen, noch wesentlich mehr politisches Bekenntnis, sowie politisch-fanatisch durchwirkte Kampfsymbolik; also ein demonstrativ und normativ sich vom Westen abgrenzendes Paradigma für sämtliche Sektoren des Lebens. Und dieses Tuch bedeutet all dies deswegen, weil im Islam eine Auftrennung zwischen Staat und Religion eben nicht vorgesehen ist; der Koran als religiöse Glaubensordnung, Codex Iuris, sowie Verfassungs-Kanon in einem; nichts von alledem stünde je zur Disposition oder dürfte der privaten Interpretation des Individuums (welches per se im Islam ohnehin nicht existiert) ausgesetzt werden. Konsequenterweise bezeichnen sich Moslems als Angehörige der ?Nation Islam?, völlig egal dabei, in welchem Staat ? eben analog westlichem Staatsverständnis - sie nun gerade leben mögen.
Ein nach Beamtentarif dick und fett besoldeter Richter muß halt keinesfalls sein arrogantes Hirn bemühen... Dilemmata sine fine: Ein integraler Bestandteil der Demokratie ist auch das unbetrittene Recht auf durchgewixte Blödheit... Prost Mahlzeit...
carlos