Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen und Humor

Ruth Teiboldt-Wagner, Sunday, 22.02.2009, 23:07 (vor 5697 Tagen)

Ich finde es gemein, dass immer behauptet wird, Frauen wären nicht komisch, sie könnten nicht richtig Witze erzählen, es gäbe keine guten weiblichen Kabarettistinnen oder Clowns usw. Selbt im Theater gibt es traditionell eigentlich nur ein einziges witziges weibliches Rollenfach: Das der "komischen Alten" (nein, damit bin NICHT ich gemeint). Das sagt genug. Dass Anke, die angeblich "witzigste" Frau im deutschen Fernsehen, gescheitert ist, spricht Bände. Ich musste bei ihren Witzen nie wirklich lachen, maximal lächeln, und das auch nur ab und zu.

Denkt mal darüber nach, WARUM es so wenige „witzige“ Frauen gibt.

Um das zu verstehen, können wir uns überlegen, warum es massenhaft witzige Männer gibt. Worin besteht eigentlich der "Witz" von Männern?

Männlicher Witz besteht sehr häufig aus Selbsthumor. Er resultiert daraus, dass sich MÄCHTIGE, nämlich eben Männer, SELBST auf die Schippe nehmen, dabei aber souverän bleiben. Aus diesem Kontrast resultiert die Komik. Die Selbstironie ist geradezu ein Wesensmerkmal guten Männer-Humors. "Ich Depp" - wie oft hat man das schon gehört? Sehr oft! Und aus Frauenmund? Ein Mann stellt sich, verkleidet als dummer August, auf die Bühne und wirkt von vornherin lustig. Warum? Weil ein Mann, also ein Mächtiger, sich selbst karikiert. Das ist der Kern männlichen Humors.

Frauen können das nicht so leicht - Ganz einfach weil sie weniger Macht haben.
Eine Frau, die sich als Clown mit roter Nase auf die Bühne stellt, wirkt selten von vornherein komisch. Da Frauen weniger Macht haben, können sie sich nicht selbst auf die Schippe nehmen. Deshalb wirken sie nicht komisch, auch wenn sie es krampfhaft versuchen. Es wirkt bei Frauen oft verkrampft, wenn sie komisch sein wollen.

Der Schwächere KANN sich nicht selbst auf die Schippe nehmen. Wie soll der Schwächere selbstironisch sein können? Nur der Mächtigere kann das.
Die Tatsache, dass es keine weiblichen Komiker gibt, BEWEIST geradezu die Ohnmacht von Frauen. Eine Frau, die selbstironisch sein will, ist so wenig witzig, wie ein Sklave, der selbstironich sein will. Ein Sklave kann nur UNGEWOLLT komisch, also LÄCHERLICH, PEINLICH, sein. Genauso wirkt eine Frau, die gezielt komisch sein WILL, meistens UNGEWOLLT komisch, lächerlich, peinlich.

Zusammengefaßt:
Witzig sein zu können, bedeutet, Macht zu haben. ÜBER Männer lacht mach, Frauen lacht man AUS. Männer wirken komisch, Frauen wirken lächerlich.

Ruth

Frauen und Humor

Manifold ⌂, Sunday, 22.02.2009, 23:19 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Wo bleibt das Patriarchatskonstrukt und die ewige Unterdrückung der Frau? Darauf willst du doch hinaus oder? Dass Frauen nach den letzten 50 Jahren IMMER noch irgendwie, irgendwo unterdrückt werden ...

Ich jedenfalls fand dies eine peinliche Ausrede für die Tatsache, dass Frauen sich häufig schlichtweg keine Mühe machen wollen, andere Menschen zu unterhalten. Im Gegenteil, sie ERWARTEN, dass man sie unterhält.

Vielleicht ist es nicht ein Mangel an humoristischem Talent und irgendwelche herbeiphantasierte Machtmängel, sondern vielmehr Faulheit und Arroganz?

Denk mal darüber nach.

--
"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Frauen und Humor

Max, Fliegentupfing, Sunday, 22.02.2009, 23:27 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner
bearbeitet von Max, Sunday, 22.02.2009, 23:31

Zusammengefaßt:
Witzig sein zu können, bedeutet, Macht zu haben. ÜBER Männer lacht mach,
Frauen lacht man AUS. Männer wirken komisch, Frauen wirken lächerlich.

Ruth

... na ja. Daß Frauen keine Macht hätten, würde ich so nicht unterschreiben. Sie haben schon Macht: Als Begehrte, als Ehefrauen und Mütter z.B. ...
Und es liegt ihnen viel daran, diese Macht zu verschleiern und so zu tun, als sei nur das, was als "männliche Macht" in der Öffentlichkeit daherkommt, wirklich Macht.
Insofern kann ich nicht bestätigen, daß es Macht sei, die die Voraussetzung für selbstdistanzierten Humor ist. Es geht mehr um die Sichtbarkeit von Macht. Und die ist zugegebenermassen bei Männern größer. Mächtiger müssen Männer aber deswegen nicht sein. Deswegen hoffe ich auch, daß z.B. Obama seine politischen Entscheidungen selbst fällt - und nicht bloß der Hampelmann von Michelle Obama ist. Die hat nämlich kein Mensch gewählt. Aber ich befürchte, daß viel von dem, was uns Obama als seine Politik verkaufen wird, in Wahrheit auf dem mächtigen Misthaufen seiner Frau gewachsen sein wird, die es ihrerseits vorzieht, nicht selbst im Rampenlicht zu stehen. Und wenn ich mir die Verlautbarungen der lila Pudel von den Grünen anschaue, dann bin ich mir nicht sicher, ob die nicht von Geschlitzten ferngesteuert sind. Wer die Fernbedienung hat, der hat nämlich die Macht.
Männer waren seit jeher oft genug die Erfüllungsgehilfen bei der Durchsetzung weiblicher Forderungen, ohne daß das offensichtlich geworden wäre. Wie gesagt: Es geht allenfalls um die Sichtbarkeit von Macht ...

Do braux ka Brilln - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Frauen und Humor

Roslin, Sunday, 22.02.2009, 23:40 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner
bearbeitet von Roslin, Sunday, 22.02.2009, 23:46

Und warum nimmt die Zahl witziger Frauen nicht zu, da doch die Zahl mächtiger Frauen zunimmt?

Nein, das mangelnde Selbstbewußtsein von Frauen hat nichts mit mangelnder Macht zu tun, sondern mit ihrem hormonellen Zyklus, der es Frauen erschwert, ein stabiles Selbstbild/Selbstbewußtsein zu wahren, schließlich sind sie diesem hormonellen Wechselbad über Jahrzehnte ausgesetzt.

Allerdings könnte das auch der Grund sein, warum Frauen im Schnitt weniger Machtpositionen einnehmen als Männer.
Ihre "Machtlosigkeit" hätte dann die gleiche Ursache wie ihre Humorlosigkeit.

Sexualhormone sind schließlich potente Psychopharmaka.

Frauen sind also im Schnitt narzisstischer, vom Urteil der Umwelt abhängiger als Männer, brauchen den Spiegel der Mitmenschen dringender, um sich selbst zu erkennen.

Keine guten Voraussetzungen, um Humor zu entwickeln.

Frauen scheinen mir deshalb auch viel kränkbarer, reagieren empfindlicher, kleinkarierter als Männer, scheuen sehr viel mehr davor zurück, sich lächerlich zu machen, sind sorgsamer auf ihren Ruf bedacht.

Frauen steht zudem das Treibmittel Testosteron,daß Männern den Mut gibt, aufzufallen, Risiken einzugehen, sich zu "produzieren", nicht in gleichem Maße zur Verfügung.

Frauen werden also humorloser bleiben, im Schnitt, als Männer.

Es sei denn, sie hörten auf, Frauen zu sein.

Eine Frau, die ich sehr, sehr, sehr liebe, hat übrigens Humor, einen herrlich trockenen "männlichen" Humor.
Sie ist die einzige Frau, die es bisher fertig brachte, daß ich Tränen mit ihr und über sie lachen konnte.
Sie hat überhaupt keine Macht, wenig Geld, ein verheerend schlechtes Selbstbewußtsein, aber eine überragende Intelligenz.
Die klügste Frau, die mir je begegnete.

Klugheit scheint die weiblichen Handicaps bei der Ausbildung von Humor also wettmachen zu können.
Allerdings scheint ein Maß an Klugheit nötig zu sein, das sehr selten ist.

Frauen und Humor

Nihilator ⌂, Bayern, Sunday, 22.02.2009, 23:50 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Dass
Anke, die angeblich "witzigste" Frau im deutschen Fernsehen, gescheitert
ist, spricht Bände. Ich musste bei ihren Witzen nie wirklich lachen,
maximal lächeln, und das auch nur ab und zu.

Du meinst Anke Engelke? Wo ist die denn gescheitert, doch wohl nur als OMMA-Chefin? Und das ist ein Geschenk, dessen Wert sie vielleicht erst in Jahrzehnten erkennen wird. Man kann ja vieles drehen, aber den "Stürmer" übernehmen und zu einem demokratischen Blättchen machen, das ist einfach zuviel.

Engelke war komisch, wo sie auf allzu plumpe Männerabwertung verzichtet hat, richtig komisch. Warum? Genau wie Du schreibst, weil sie souverän genug war, auch mal selbstironisch zu sein. So wie vielleicht Evelyn Hamann und Beatrice Richter vor ihr, aber Du hast recht, daß das unter Frauen Seltenheitswert hat.

Denkt mal darüber nach, WARUM es so wenige „witzige“ Frauen gibt.

Um das zu verstehen, können wir uns überlegen, warum es massenhaft witzige
Männer gibt. Worin besteht eigentlich der "Witz" von Männern?

Männlicher Witz besteht sehr häufig aus Selbsthumor. Er resultiert daraus,
dass sich MÄCHTIGE, nämlich eben Männer, SELBST auf die Schippe nehmen,
dabei aber souverän bleiben. Aus diesem Kontrast resultiert die Komik. Die
Selbstironie ist geradezu ein Wesensmerkmal guten Männer-Humors. "Ich Depp"
- wie oft hat man das schon gehört? Sehr oft! Und aus Frauenmund? Ein Mann
stellt sich, verkleidet als dummer August, auf die Bühne und wirkt von
vornherin lustig. Warum? Weil ein Mann, also ein Mächtiger, sich selbst
karikiert. Das ist der Kern männlichen Humors.

Frauen können das nicht so leicht - Ganz einfach weil sie weniger Macht
haben.
Eine Frau, die sich als Clown mit roter Nase auf die Bühne stellt, wirkt
selten von vornherein komisch. Da Frauen weniger Macht haben, können sie
sich nicht selbst auf die Schippe nehmen. Deshalb wirken sie nicht komisch,
auch wenn sie es krampfhaft versuchen. Es wirkt bei Frauen oft verkrampft,
wenn sie komisch sein wollen.

Stimmt. Aber nicht wegen der Macht, das ist Käse, Ruthchen. Es hängt damit zusammen, wie ernst man sich selbst nimmt, wie abstraktionsfähig man ist und wie sehr in der Lage zu unterscheiden, ob jemand "über mich" lacht oder "über das was ich sage/gerade darstelle".

Der Schwächere KANN sich nicht selbst auf die Schippe nehmen. Wie soll der
Schwächere selbstironisch sein können? Nur der Mächtigere kann das.

Männer sind keineswegs immer die Stärkeren oder Mächtigeren. In Ehen scheint ausnehmend oft genau das Umgekehrte der Fall zu sein. Und das nicht erst in unseren Zeiten mit geradezu wahnwitzigem Kindschaftsrecht. Denk an das gute alte Nudelholz, das ist nicht nur Witz, sondern illustriert durchaus alte Machtverhältnisse.

Die Tatsache, dass es keine weiblichen Komiker gibt, BEWEIST geradezu die
Ohnmacht von Frauen. Eine Frau, die selbstironisch sein will, ist so wenig
witzig, wie ein Sklave, der selbstironich sein will. Ein Sklave kann nur
UNGEWOLLT komisch, also LÄCHERLICH, PEINLICH, sein. Genauso wirkt eine
Frau, die gezielt komisch sein WILL, meistens UNGEWOLLT komisch,
lächerlich, peinlich.

Zusammengefaßt:
Witzig sein zu können, bedeutet, Macht zu haben. ÜBER Männer lacht mach,
Frauen lacht man AUS. Männer wirken komisch, Frauen wirken lächerlich.

Och, Ruthchen, es gibt eine Menge Möglichkeiten für Männer, lächerlich zu wirken. Was ist peinlicher vor versammelter Mannschaft "hast gestern wieder keinen hochgekriegt" oder "bist gestern wieder mal nicht naß geworden/hattest Kopfschmerzen"? Das Korsett ist da deutlich enger für sie geschnürt als für Frauen.

Also irgendwie, finde ich, taugt Deine Theorie reineweg jarnüscht. Überarbeite die doch nochmal, und sprich auch mit Deinem Kalle nochmal drüber. Vielleicht im Hinblick auf Erwartungshaltungen und Ansprüche? Das kannst Du besser.


Grüßla,
Dein ergebener nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Volle Zustimmung, Max

Roslin, Sunday, 22.02.2009, 23:53 (vor 5697 Tagen) @ Roslin

Zitat, Max:

na ja. Daß Frauen keine Macht hätten, würde ich so nicht unterschreiben. Sie haben schon Macht: Als Begehrte, als Ehefrauen und Mütter z.B. ...

Und es liegt ihnen viel daran, diese Macht zu verschleiern und so zu tun, als sei nur das, was als "männliche Macht" in der Öffentlichkeit daherkommt, wirklich Macht.<

Das sollte man allen Gleichstellungsbeauftragten an die Bretter nageln, die sie vor den Köpfen tragen.
Würde dann wenigstens der Information ihrer Mitmenschen dienen.

Humor ist die letzte Waffe der Ohnmächtigen

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Monday, 23.02.2009, 00:17 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Witzig sein zu können, bedeutet, Macht zu haben.

Humor ist, vielleicht neben Selbstmordanschlägen, die letzte Waffe der Machtlosen, der Ohnmächtigen. Man denke an den Begriff "Galgenhumor".

Und man sehe sich Al Bundy an - der ist unter anderem deshalb komisch, weil er ein typischer Verlierer ist, ein ganz normaler Mann ohne Macht. Eine Frau würde in seiner Rolle nicht funktionieren, sie müßte ja nicht Mann und Kinder durchfüttern; und selbst wenn, hätte sie doch so viel Macht, dass ihr jemand, und sei es der Staat, helfen würde.

Humor hat mit Ernsthaftigkeit zu tun. Daher paßt er nicht zu Frauen, denn den Ernst des Lebens kennen sie nicht, den nehmen ihnen Männer ab. Männer bauen und unterhalten die Häuser, Schulen, Straßen, Strom- und wasserleitungen, die gesamte Infrastruktur, verteidigen das Land, finanzieren Sozialleistungen, füttern Mütter mit ihren Babys durch.
Was eigentlich tun Frauen? Eben. Und wer nichts auszustehen hat, dem mangelt es am notwendigen Ernst für Humor.

Viele Grüße
Wolfgang

Frauen und Humor

Don Quichote, Monday, 23.02.2009, 01:04 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Ich finde es gemein, dass immer behauptet wird, Frauen wären nicht komisch,

Wer sagt denn soetwas? - Ich habe schon oft über Frauen gelacht! ;-)


Denkt mal darüber nach, WARUM es so wenige „witzige“ Frauen gibt.

Weil viele Männer bei DEN Frauen nichts mehr zu lachen haben!:
Wenn Du ohne Dach dastehst, bis auf's letzte Hemd gepfändet wirst und Deine Kinder nicht mehr siehst fällt Dir das Lachen auch schwer.
Vielleicht noch ein bischen Galgenhumor,...

Dein Versuch den Humor auf die Machtebene zu schieben ist misslungen.-
Witzig sein heißt nicht mächtig zu sein, sondern rasch eine unerwartete (Pointe) Antwort oder Wende parat zu haben, sonst wird nicht über den Humor sondern über die Person gelacht.
Wenn Du keinen Humor hast ist das kein Zeichen von Diskriminierung oder Unterdrückung sondern ein Manko wie bei mir die Legasthenie. (Es kann einfach nicht ein jeder alles)
Und tröste Dich ich kenne auch Frauen mit Humor es gibt sie, so wie es auch Frauen mit Hirn gibt und absolut humorlose Männer.
Allerdings wenn Frauen aus einem Minderwertigkeitskomplex alle unterdrücken um ihre Macht zu demonstrieren und sich selbstverwirklichen in dem sie größenwahnsinnig werden, dann bleibt der Humor auf der Strecke, und nicht nur weil den Männern das Lachen im Hals stecken bleibt.(und diese Art Frauen nehmen mittlerweile schon überhand)

Humor ist Akt der Verzweiflung

Borat Sagdijev, Monday, 23.02.2009, 01:36 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Humor ist der Versuch unüberwindbares zu überwinden – die kurze Illusion unüberwindbare Defizite überwunden zu haben bringt befreiendes Lachen.

Unüberwindbare Defizite können sein:

Die eigene Unfähigkeit (Humor der andere unfähig erscheinen lässt)
Die eigene Machtlosigkeit (Humor der die Macht anderer in Frage stellt)
Die Übermacht der sozialen Gemeinschaft/soziale Stereotypen („Selbstironie“ um diese Stereotypen zu entkräften)

Vor allem Selbstironie ist Frauen verwehrt, denn das würde Ihre eigene Macht – Macht über Mittelsmänner und die soziale Gemeinschaft – doppelt schwächen und sie würden grotesk erscheinen bei der Selbstdemontage der auf Verschleierung basierenden und Indirekten eigenen Macht.

Frauen und Humor

Goofos @, Monday, 23.02.2009, 01:54 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Denkt mal darüber nach, WARUM es so wenige "witzige" Frauen gibt.

Wieso sollen immer wir nachdenken? Könnt ihr das nicht selber?

Obwohl wenn ich genauer nachdenke ist es besser wenn wir das machen, ansonsten kommen nur wieder irgendwelche Patriarchats-Fantasien und irgendwelche sinnlosen 100 Milliarden Euro Förderprogramme um den Humor von Frauen zu fördern raus.

Was ist Humor?

Chato, Monday, 23.02.2009, 02:25 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Humor ist definitiv keine Funktion von Macht, sondern von Seinsmächtigkeit. Das ist etwas vollkommen anderes als Macht. Es ist eine innere seelische Qualität, die sich im beharrlichen Überwinden und Meistern von persönlichem Leid herausbildet und recht eigentlich eine Überlegenheit über das Schicksal bedeutet. Es ist die Macht der Person selbst, die nicht von außen kommt, des Außen gar nicht bedarf und von außen auch nicht gebrochen werden kann.

Wer heute "Macht" hat, hat sie fast immer – nein, nach heutiger Auffassung: immer – weil er dem Leiden ausweichen und das Schicksal bescheißen können will. So eine Person ist aus Prinzip humorlos. Wenn sie "Witze" macht, dann sind die boshaft, destruktiv und eben total ohne Humor.

Da Weiber "Macht" instinktiv als egozentrische Möglichkeit zum Bescheißen und zum Erlangen von Bequemlichkeit aufzufassen gewohnt sind und man ihnen dies heute auch noch auf allen Kanälen bestätigt, sind sie so gut wie immer total humorlos. Egoismus und Humor geht nun einmal partout nicht zusammen. Aber die Männer ziehen inzwischen nach. Selbstsichere Männer, die aus eigener, innerer Kraft ihrem Schicksal überlegen sind, sind am Aussterben und es wachsen auch kaum noch welche nach.

Man könnte auch tautologisch sagen: es wachsen kaum noch Männer nach. Denn als solche müßten sie ja absichtlich und mutig ins Leid hineingehen, anstatt ihm auszuweichen oder darüber zu jammern. Wer macht das denn noch? Wer weist denn noch eine Bequemlichkeit stolz zurück, wenn er sie mühelos haben könnte? Wer lehrt die Jungen das noch? Wer glaubt noch denen, die es lehren (den Christen nämlich). Wer begreift denn heute noch, warum das "Annehmen des Kreuzes" unbesiegbare Seinsmächtigkeit bedeutet? So gut wie niemand mehr, denke ich, und diese Welt ist folglich auch danach.

Der Witz ist der Sprung von einer leidvollen Realität auf eine geistige Ebene, von der aus erstere ihre absolute Bedeutung einbüßt, ohne daß man ihr zu entfliehen versucht. Das ist natürlich nur dem möglich, dem auch das eigene Ego nicht letzte Bedeutung ist, sondern ebenfalls ein ziemlich fragwürdiges und bedingtes Gebilde, von dem Abstand zu nehmen er fähig geworden ist. Humor ist im Grunde und dem Wesen nach die Fähigkeit zur Selbstdistanz (und erst und nur von da aus dann: zur Weltdistanz) und zwar gerade da, wo sie am schwersten – und am nötigsten ist: in aussichtsloser Lage.

Am brillantesten bringt für mich Groucho Marx den Humor auf den Begriff mit seiner 'endgültigen' Formulierung: "Ich würde niemals Mitglied in einem Verein sein wollen, der jemanden wie mich aufnimmt!" Das ist für mich der Inbegriff von Humor und die Formulierung der vollkommenen Seinsmächtigkeit.

Nick

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___________________________________________________
Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Frauen und Humor

vomTurm, Monday, 23.02.2009, 03:01 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Stimmt Ruth, grade Frauenkabarett wird viel zu wenig anerkannt. Bestehen die Programme meist zu 99 % aus Lästereien über Männer (siehe Misfits).

Auch StraßenClowIns haben was. Wenn diese unrasiert, die Brüste an den Kniescheiben (BH ist unkreativ) in der Fußgängerzonen rumturnen, dann ist es nicht nur der Gestank des Achselgestrüpps, welches einem die Tränen in die Augen treibt.

--
www.honornetwork.com

Kindermund

Mutter, Monday, 23.02.2009, 03:09 (vor 5697 Tagen) @ Roslin

Klugheit scheint die weiblichen Handicaps bei der Ausbildung von Humor
also wettmachen zu können.
Allerdings scheint ein Maß an Klugheit nötig zu sein, das sehr selten ist.

"Weisst du, warum die Sonne rot ist, wenn sie untergeht?", fragt der Vater seinen kleinen Sohn.
"Weil sie sich ärgert, dass sie so früh schlafen gehen muss.", antwortet dieser.

Die Liebe - eine schlimme Krankheit

Wieso ist die Liebe eine schlimme Krankheit?
Ganz einfach: Da müssen immer gleich zwei ins Bett.

Frauen und Humor

exVater, Monday, 23.02.2009, 08:15 (vor 5697 Tagen) @ Don Quichote

Schade, dass Ruth zwar das Thema in die Tunde geworfen hat, aber nicht das Selbstbewusstsein hat zu ihrer Meinung zu stehen und hier auch mitzudiskutieren.

Wenn Sie sich mehr mit Kindern befassen würde, dann wüsste sie, dass zwei ganz tolle Kinderbuchautorinnen viel Humor in ihre Geschichten gepackt haben:
Ellis Kaut (Pumuckel), Mira Lobe (Omama im Apfelbaum, Der Tiergarten reißt aus,..)

Auch ich kenne eine Frau, eine Imkerin, die sonst als Künstlerin unterwegs ist - hoch intelligent, wirklich arm (weit unter dem Existenzminimum) aber glücklich und humorvoll - diese Frau ist alles andere als mächtig, sie lässt sich halt nicht durch Konsumzwang oder andere gesellschaftliche Strömungen unterdrücken, sondern lebt ihr Leben mit ihren Wertvorstellungen, sie lebt jeden Tag und das intensiv, kann lachen und zum lachen bringen.
Nicht die "männliche Unterdrückung" sondern, die Verbissenheit sich selbst zu verwirklichen führen zu einem Verlust des Humors.

Es ist der Sinn für Homor - Menschen sollten überhaupt ein "sinnvolleres" Leben führen: Es werden auch die anderen Sinne nicht gepflegt - siehe Geschmacksinn!
Ruth - Wann hast Du Dir zuletzt etwas besonders gutes selbst gekocht?

Frauen und Humor

Rosi, Monday, 23.02.2009, 11:06 (vor 5697 Tagen) @ Manifold

Humor setzt Bildung und das Verständnis für Zweideutigkeiten voraus.

Frauen und Humor

Ugo, Monday, 23.02.2009, 11:49 (vor 5697 Tagen) @ Rosi

Meiner Beobachtung nach erschöpft sich der Humor der meisten Frauen im Lästern über andere Leute. Besonders wenn es um Sex und Mode geht, kennt die weibliche Gehässigkeit scheinbar keine Grenzen.
Einen schönen Beleg dafür liefert folgender aktueller Artikel in der SZ

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/466160

Auch der angebliche Witz vieler Kabarettistinnen besteht in Wahrheit nur aus mühselig kaschierter feministischer Hasspropagana. Ich sage nur "Misfits".

Trotzdem, da gehe ich mit anderen Beiträgen hier konform, kenne auch ich einige Frauen mit wunderbarem Humor, die ohne jede gehässige Lästerei witzig sein können.

Ugo

stimmt

Mechthild, Monday, 23.02.2009, 14:08 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

"Ich Depp"

- wie oft hat man das schon gehört? Sehr oft! Und aus Frauenmund?


Da hast du Recht, liebe Ruth! Es heisst ja nicht umsonst

"Der Mann ist schlau und stellt sich dumm - bei Frauen isses andersrum!"

*tusch* *tataa*

Frauen und Humor

Dummerjan @, Monday, 23.02.2009, 15:26 (vor 5697 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

"Der Schwächere KANN sich nicht selbst auf die Schippe nehmen. Wie soll der Schwächere selbstironisch sein können? Nur der Mächtigere kann das."

So sind die berühmten jüdischen Witze also aus einer Position der Stärke heraus entstanden?

Ein Jude geht über den Markt und bleibt beim metzger stehen, er sieht einen leckeren schinken, das Wasser läuft ihm im Munde zusammen. Er fragt den metzger: "Wieviel kostet den der Schinken?"
Noch bevor der Metzger den Mund aufmachen kann, grollt es vom herannahenden Gewitter. Sagt der Jude mit Blick in den Himmerl: "Nunu, fragen werd ich wohl noch dürfen?"

Kindermund

Borat Sagdijev, Monday, 23.02.2009, 15:50 (vor 5697 Tagen) @ Mutter

Die Liebe - eine schlimme Krankheit

[image]

(DRK Plakatfälschung)

Frauen und Humor

Mirko, Monday, 23.02.2009, 16:55 (vor 5696 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Was wüscht sich der deutsche Soldat?
- Ganz einfach: Die Verpflegung der Amerikaner, die Kleidung der Russen und als Gegner die Italiener!

Die Mächtigen im dritten Reich bestraften diesen Witz mit dem Tod.

Auch folgender Witz hätte zu DDR-Zeiten unangenehme Kosequenzen, wenn man ihn den Falschen erzählte:

Treffen sich Honecker und Mielke. Meint Honecker:
- Ich habe ein Hobby: Ich sammle alle Witze ein, die über mich in Umflauf sind.
Antwortet Mielke:
- Da habe wir ja fast dasselbe Hobby; ich sammle alle ein, die solche Witze in Umlauf bringen.

Der Mächtige hat die Neigung, ein "heiliges" Bild von sich zu erstellen, an dem jede Kritik unerwünscht ist und sanktioniert wird. In totalitären Diktaturen geht dieses "Heiligtum" bis zur Todesdrohung; über Machtpersonen wie Hitler oder Stalin gab es nichts zu lachen, durfte nicht gelacht werden. Chaplin parodierte Hitler aus den sicheren Staaten heraus und selbstverständlich waren seine Filme in Deutschland verboten.

Witze können einen enthüllenden Charakter haben und eine subtile Kritik darstellen, und werden deswegen umso gnadenloser verfolgt - denn am Mächtigen gibt es nichts zu kritisieren, darf nichts kritisiert werden. Wer einmal herzhaft über etwas gelacht hat, kann dass Objekt des Lachens in Zukunft nicht mehr Ernst nehmen, er verliert seinen Respekt, und Respekt fordert der Mächtige ein.

Heute leben wir in einer Zeit, in der ein heiliges Bild von der Weiblichkeit schlechthin installiert wird: Die Frau ist tugendhafter, friedfertiger, sozial und emotional kompetenter, kurz: Besser. Witze über Frauen hohlen sie in die Banalität des Irdischen zurück und sind deswegen politisch unkorrekt. Deswegen tun sich weibliche Comedians so schwer damit, sich selbst oder das eingene Geschlecht auf die Schippe zu nehmen.

--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche

Frauen und Humor

Simon, Monday, 23.02.2009, 22:42 (vor 5696 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Der Schwächere KANN sich nicht selbst auf die Schippe nehmen. Wie soll der
Schwächere selbstironisch sein können? Nur der Mächtigere kann das.
Die Tatsache, dass es keine weiblichen Komiker gibt, BEWEIST geradezu die
Ohnmacht von Frauen. Eine Frau, die selbstironisch sein will, ist so wenig
witzig, wie ein Sklave, der selbstironich sein will. Ein Sklave kann nur
UNGEWOLLT komisch, also LÄCHERLICH, PEINLICH, sein. Genauso wirkt eine
Frau, die gezielt komisch sein WILL, meistens UNGEWOLLT komisch,
lächerlich, peinlich.

Das ist kompletter Unfug! Komik resultiert daraus, daß sich OHNMÄCHTIGE, Außenseiter, Schwache und Verlierer selbst auf die Schippe nehmen. Denk an Woody Allen, Laurel & Hardy, politische Satire in Diktaturen usw. Schon der Hofnarr verfügte wohl kaum über Macht. Legendär ist der jüdische Humor wegen seiner Selbstironie. Und der resultierte aus jahrhundertelanger Diskriminierung. Nix mit Macht. Thema verfehlt. Sechs, setzen!

Frauen und Humor

Ruth TW, Monday, 23.02.2009, 23:42 (vor 5696 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Es ist zwar tatsächlich ein (alter) Text von mir. Aber er wurde nicht von mir hier reingestellt.

Beweis: Richtig "heiße" ich "Teibold-Wagner". Nicht "Teiboldt-Wagner".
Alos nicht mit "dt", sondern mit "d". Ich werde wohl noch meinen Namen richtig schreiben können.:-) Obwohl, in meinem Alter fängt ja so langsam Alzheimer an.:-) Aber ganz so weit ist es noch nicht.:-)

Es ist ok., wenn andere unter "meinem Namen" posten, solange es Texte von mir sind. Ich möchte mich bei dem/der Unbekannten, der/die es tat, recht herzlich bedanken. Es geht schließlich um die Verbreitung des Teibold-Wagnerismus, und dafür ist jede Trollerei recht.

Die Thesen, die ich damals vertrat, finde ich nicht mehr stimmig. Die meisten Beiträge, die sich hier damit auseinandersetzen, sind erfreulich gut. Vor allem Chato/Nick stimme ich weitgehend zu.

Gruß

Ruth Teibold-Wagner
(Frauendienstbeauftragte in der ASF der SPD):-)

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