Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Die Zwillingsschwester von Memphis

Christine ⌂, Saturday, 15.07.2006, 22:30 (vor 6938 Tagen)

Gerade läuft auf Phoenix:
--

Die alten Ägypter (4/4)
Die Zwillingsschwester von Memphis
Nie zuvor ist die Hochkultur am Nil so umfassend, so detailliert und authentisch und mit so vielen opulenten Spielszenen dargestellt worden wie in "Die alten Ägypter".

Im letzten Teil der Reihe müssen sich die Zwillingsschwestern Taous und Tages gegen ihre heimtückische Mutter behaupten.

Die Zwillingsschwestern Taous und Tages sind Töchter eines reichen Geschäftsmanns. Doch der wird vom Liebhaber ihrer Mutter ermordet. Und dann wirft die treulose Mutter ihre Töchter auch noch hinaus und versucht, sie um das Erbteil zu bringen, das ihnen gesetzlich zusteht.

Gegenüber von Memphis liegt Sakkara, zugleich Begräbnisort der Hauptstadt und Sitz des Serapeums, des zentralen Heiligtums für den Staatskult der ägyptischen Spätzeit. Hier wird der Apis-Stier verehrt, der Gott in Gestalt eines lebenden Tieres. Für die Pilger, die in Massen hierher kommen, gibt es Herbergen, Tempelprostituierte, Amulett-Verkäufer - und Traumdeuter wie Ptolemaios. Zu ihm flüchten sich die Zwillinge in ihrer Not. Diese Geschichte beruht auf dem Archiv des Ptolemaios, das bei Ausgrabungen in Sakkara gefunden wurde.

Im Jahr 164 v.Chr. stirbt der Apis-Stier - ein bewegendes Ereignis für die Menschen von Memphis und Sakkara. Priester balsamieren den heiligen Stier ein, und die enterbten Zwillinge erleben die rauschhafte Begräbniszeremonie als junge Priesterinnen . Denn der Ritus erfordert, das zwei Zwillingsschwestern die Reise des Stiers in die Unterwelt begleiten. Nun stehen sie im Dienst der Staatsreligion und ihre Zukunft scheint gesichert. Doch die heimtückische Mutter plant noch weitere Gemeinheiten...

Dokumentation von Ben Goold und Tony Mitchell (2004)

http://www.phoenix.de/die_alten_aegypter/2006/07/15/0/30924.1.htm

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Die Zwillingsschwester von Memphis

Gismatis, Basel, Sunday, 16.07.2006, 08:04 (vor 6937 Tagen) @ Christine

Eine tolle Reihe! In der ersten Folge "Die Schlacht von Megiddo" wird von einem zwangsrekrutierten Bauern berichtet. Ich kann mir kaum was Schlimmeres vorstellen, als sich von seiner Familie trennen zu müssen, die man nie wieder sieht, wenn man das Pech hat, getötet zu werden. Zu Beginn macht der junge Mann ja auch einen verzweifelten Eindruck, im Verlauf seiner Ausbildung zum Kämpfer scheint er allerdings Gefallen daran zu finden, was ich gar nicht unrealistisch finde. Ich glaube nämlich, dass die meisten Männer über eine Art "Militärprogramm" als Gehirnsoftware verfügen, das bei Bedarf aktiviert werden kann. Das Gehirn denkt sich dann: "Also wenn mein Träger schon als Kanonenfutter verwendet wird, soll er sich wenigstens als Held und als richtiger Mann fühlen dürfen!" Anders wären doch solche Dinge wie Wehrpflicht gar nicht möglich. Immerhin wird in der Sendung nichts beschönigt, denn der junge Mann kommt in der Schlacht tatsächlich ums Leben.

Gruß

Gismatis

--
www.subitas.ch

Die Zwillingsschwester von Memphis

Garfield, Tuesday, 18.07.2006, 15:33 (vor 6935 Tagen) @ Christine

Hallo Christine!

Das habe ich schon mal gesehen und fand es sehr interessant. In der Sendung wird auch erwähnt, daß man sich diese Handlung mit den Zwillingsschwestern, denen die Mutter ihr Erbe vorenthält, nicht etwa aus den Fingern gesaugt, sondern daß man sie nach alten Aufzeichnungen rekonstruiert hat.

Interessant ist dabei übrigens auch die Tatsache, daß Töchter (und Witwen) im alten Ägypten sehr wohl auch erben konnten. Feministinnen erzählen uns ja immer wieder das Märchen von der ewig unterdrückten Frau, die früher angeblich nie eigenen Besitz haben durfte.

Freundliche Grüße
von Garfield

powered by my little forum
[x]
[*]