Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Der weibliche Herdtrieb

Altschneider, Thursday, 20.07.2006, 11:43 (vor 6931 Tagen)

Die Schweizer mal wieder: sie interviewen Caitlin Flanagan. Unter anderem erfahren wir, was es für Frauen bedeutet, wenn sie nur "Karriere machen", spricht in der Erwerbsarbeit tätig sind.
Lest hier:
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=14479&CategoryID=82

Grüße
Altschneider

Der weibliche Herdtrieb

katja, Thursday, 20.07.2006, 14:17 (vor 6930 Tagen) @ Altschneider

Ich finde das Ganze reichlich widersprüchlich. Bzw. finde ich gar nicht die Argumente, die eine solche Entrüstung ausgelöst haben könnten.

Im Grunde sagt sie, die ganze Mühe im Beruf ist eh sinnlos, da eine wirkliche Karriere von Frauen nicht oder nur selten erreicht wird. Dem kann ich nicht folgen, weil dann auch 98% aller Männer das mit dem Arbeiten besser ganz sein lassen sollten.

Dann sagt sie, Kinder mit berufstätigen Müttern sind selbstständiger und wacher, trotzdem hält die das Modell Vollzeitmutter für den "gold standard". Wohl dann nur für die Mütter. Aber auch nur für die, die einen inneren Drang haben, den ganzen Tag beim Kind zu bleiben und vielleicht noch die "innere Hausfrau" in sich entdecken. Natürlich nur mit vollautomatisierten Haushalt und Putzfrau.

Sie weiss genau, was Männer wollen. Vor allem wollen die anscheinend keine Arbeiten im Haushalt machen und Kinder nur am Abend noch kurz im Pyjama begutachten. Wieso hält sich das Gerücht so hartnäckig? In dem Mutti-Thread gestern haben einige gesagt, Männer wollen das nicht. Offensichtlich haben auch alle im Zusammenhang mit diesem Artikel gefragten Männer gesagt, sie wollen keine Hausfrau. Jetzt heisst es wieder, die sagen das nur, weil sie wissen, was Frauen hören wollen. Tief in ihrem Inneren wollen sie aber ganz was anderes. Na ja.

Ich denke, die hatte einfach recht viel Langeweile so den ganzen Tag daheim mit Nanny, Putfrau und selbstreinigendem Backofen.

katja

Der weibliche Herdtrieb

Odin, Thursday, 20.07.2006, 14:43 (vor 6930 Tagen) @ katja

Willkommen in der Wirklichkeit, kann man den Frauen nur zurufen. Jetzt sollen sie ihr Teil an Verantwortung übernehmen, und schon paßt es wieder nicht und ist zu schwer für sie - und schon eilen eifrige Männer herbei, die Brotkrumen zu fressen, die den Damen vom Tisch fallen.
Ich erwarte von den Frauen, daß sie ihre Pflicht tun. Die Zeit der "Selbstverwirklichung" (wo auch immer) ist vorbei.

--
Odin statt Jesus!
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Der weibliche Herdtrieb

katja, Thursday, 20.07.2006, 20:16 (vor 6930 Tagen) @ Odin

Willkommen in der Wirklichkeit, kann man den Frauen nur zurufen. Jetzt
sollen sie ihr Teil an Verantwortung übernehmen, und schon paßt es wieder
nicht und ist zu schwer für sie - und schon eilen eifrige Männer herbei,
die Brotkrumen zu fressen, die den Damen vom Tisch fallen.
Ich erwarte von den Frauen, daß sie ihre Pflicht tun. Die Zeit der
"Selbstverwirklichung" (wo auch immer) ist vorbei.

Ach ja, wegen mir kann jeder machen wie es ihm beliebt. Das Streben nach Selbstverwirklichung ist prinzipiell nicht mal schlecht, sofern nicht anderen permanent die so toll erfüllende Lebensweise als einzig richtige verkauft werden soll. Und solange nicht andere dafür aufkommen sollen natürlich.

Eigentlich kann man sich trotzdem ein wenig trösten, dass die Menschen, die einer solchen Selbstverwirklichung hinterher rennen oder irgendwie verdächtig enthusiastisch das wahre Glück nur in einer bestimmten Lebensform, egal ob Familie, Haushalt oder eben Karriere/Aufopferung im Beruf, im Grunde diejenigen sind, deren Zufriedenheit am ehesten wieder den Bach runter geht. Enttäuschungen sind da vorauszusehen, sobald nicht alles den überhöhten Erwartungen oder zementierten Vorstellungen entspricht.

Grüsse

katja

Der weibliche Herdtrieb

Altschneider, Thursday, 20.07.2006, 15:36 (vor 6930 Tagen) @ katja

Der Text ist insofern interessant, weil er genau in die gleiche Kerbe schlägt wie andere Texte in der letzen Zeit. Nachdem Männern vorgeworfen wurde, dass sie Hausfrauen zu unbezahlter Arbeit zwingen und in Abhängigkeit halten, nichts mit der Erziehung der Kinder zu tun haben und sich zum Karriere machen ins Geschäft verdrücken, während Frau mit Kind im Biergarten Erziehungsarbeit leistet, zeigt sich jetzt der gegenteilige Trend. Frauen stellen fest, das die Karriere zu 95 % in schlecht bezahlter, fremdbestimmter Knochenarbeit besteht, wie es ja auch für die Männer aller Zeiten galt und dass daran auch noch so viele Quotierungen und Förderprojekte nichts ändern werden. Frauen, die tatsächlich, meist durch Unterstützung durch das System Karriere gemacht haben, müssen auf einmal feststellen, dass die Knochenarbeit länger als 8 Stunden täglich dauert, Machtkämpfe ausführen und die Vereinsamung erleben, die so etwas mit sich bringen kann. Und wenn sie plötzlich aufwachen, hassen Sie die Feministinnen, am deren System sie jahrelang partizipiert haben - ooch, wie gemein, war alles gelogen, quengeln sie dann blauäugig.

Was Wunder, dass sie auf einmal laut nach Kind und Herd schreien - natürlich, ohne die Leistung der Männer anzuerkennen. Das Männer, die den ganzen Tag schuften, um Frau und Kinder nicht nur zu ernähren, sondern letzteren auch ein gute Ausbildung zu ermöglichen, einen sehr wertvollen Beitrag zur Erziehungsarbeit leisten (durchaus wertvoller als der begluckende Muttereinsatz) wird natürlich nicht gesehen, das Männer dann zwangsläufig weniger Zeit mit den Kindern verbringen können, wird ihnen weiterhin angekreidet (obwohl dann die Zeit, die Vater mit den Kindern verbringt, für diese umso wertvoller sein kann - ich spiel doch lieber 30 Min. intensiv "Nacht der Magier" mit den Kindern, als sie tagsüber 10 Stunden zu ignorieren). Wenn also der Mann künftig wieder eine Hausfrau ernähren darf, dann bitte von Frauen Gnaden.

Immerhin: diese Artikel belegen ziemlich gut, dass an den Vorwürfen und Vorstellungen des Feminismus von vornherein nichts dran war - er ist und war immer grund- und substanzlos. Frauen wurden nicht unterdrückt und waren nicht mehr benachteiligt als Männer oder auch beliebige andere Gruppen. Dies ist die Botschaft, die es klar herauszustreichen gilt.

Frauen müssen arbeiten - und lernen, Verantwortung zu übernehmen - und wenn es nur dazu führt, dass sie die Leistungen der Männer endlich anerkennen lernen.

Grüße
Altschneider

Der weibliche Herdtrieb

Scipio Africanus, St.Gallen, Thursday, 20.07.2006, 19:03 (vor 6930 Tagen) @ Altschneider

Frauen stellen fest, das die Karriere zu 95 % in schlecht
bezahlter, fremdbestimmter Knochenarbeit besteht, wie es ja auch für die
Männer aller Zeiten galt und dass daran auch noch so viele Quotierungen
und Förderprojekte nichts ändern werden.

So ist es. Eigentlich eine Binsenweisheit, die aber immer wieder hervorgekramt werden muss, weil "der real existierende Feminismus" sich so weit von der Wirklichkeit entfernt hat, wie damals der "real existierende Sozialismus" unter Honecker und Konsorten.
Wann endlich gehen die Frauen auf die Strassen und rufen : Wir sind die (Haus-)Frauen ... :)


Feministinnen, am deren System sie jahrelang partizipiert haben - ooch,
wie gemein, war alles gelogen, quengeln sie dann blauäugig.


Die Suppe wird jetzt ausgelöffelt! Ich plädiere für das Recht jeder Frau, sich 8 Stunden täglich an der Kasse des Supermarkts selbstzuverwirklichen und Karriere zu machen. Grinst da irgendwer hämisch ??

Immerhin: diese Artikel belegen ziemlich gut, dass an den Vorwürfen und
Vorstellungen des Feminismus von vornherein nichts dran war - er ist und
war immer grund- und substanzlos. Frauen wurden nicht unterdrückt und
waren nicht mehr benachteiligt als Männer oder auch beliebige andere
Gruppen. Dies ist die Botschaft, die es klar herauszustreichen gilt.

Alice Dummschwätzer ist doch das Paradebeispiel für diesen dümmlichen Feminismus, der den Erfolg seiner sonderbaren Philosophie an der Anzahl Frauen in Spitzenpositionen misst.
Diese Karrieregeilheit war mir schon immer zuwider, egal ob es Frauen oder Männer sind. Was zum Teufel hat der Strassenarbeiter davon, wenn 90 % aller Bankdirektoren Männer sind ? Warum sollte das bei Frauen nicht gleichermassen irrelevant sein ? Eine kleine "Elite" rangelt um Privilegien. Was hat das mit Männern und Frauen zu tun ?

Frauen müssen arbeiten - und lernen, Verantwortung zu übernehmen - und
wenn es nur dazu führt, dass sie die Leistungen der Männer endlich
anerkennen lernen.

Tja, jetzt erleben wir den wahren Backlash ... von Frauen für Frauen.

Gruss Scipio

Der weibliche Herdtrieb

Nihilator ⌂, Bayern, Thursday, 20.07.2006, 19:40 (vor 6930 Tagen) @ Scipio Africanus

Feministinnen, am deren System sie jahrelang partizipiert haben - ooch,
wie gemein, war alles gelogen, quengeln sie dann blauäugig.


Die Suppe wird jetzt ausgelöffelt! Ich plädiere für das Recht jeder Frau,
sich 8 Stunden täglich an der Kasse des Supermarkts selbstzuverwirklichen
und Karriere zu machen. Grinst da irgendwer hämisch ??

Ja, ich. *fg*
Aber, Scipio, ist das nicht Kollektivhaftung? Diejenigen, die da löffeln, sind ja nicht die, die die Suppe eingebrockt haben. Ist ja fast wie eine Gewaltsteuer für alle Männer oder sowas..

Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Der weibliche Herdtrieb

katja, Thursday, 20.07.2006, 20:49 (vor 6930 Tagen) @ Altschneider


Frauen müssen arbeiten - und lernen, Verantwortung zu übernehmen - und
wenn es nur dazu führt, dass sie die Leistungen der Männer endlich
anerkennen lernen.

Na ja, aber wenn sie doch ihre "innere Hausfrau" ruft! Lustig fande ich auch die Idee, dass alle arbeitenden Menschen immer nur Fastfood essen...

Mein Staubsauger ruft und das Bügeleisen ist auch schon ganz einsam.

Bis morgen oder so

katja

Der weibliche Herdtrieb

Paul, Thursday, 20.07.2006, 15:50 (vor 6930 Tagen) @ katja

"Im Grunde sagt sie, die ganze Mühe im Beruf ist eh sinnlos, da eine wirkliche Karriere von Frauen nicht oder nur selten erreicht wird. Dem kann ich nicht folgen, weil dann auch 98% aller Männer das mit dem Arbeiten besser ganz sein lassen sollten."

Das ist ein wichtiger Punkt: Bei dem ganzen Geschwafel von "Karriere machen" wird vergessen, daß die meisten Menschen - Frauen UND Männer - niemals so etwas machen, was man wirklich als "Karriere" bezeichnen könnte. Unter Karriere verstehe ich herausragenden finanziellen Erfolg, gesellschaftliche Anerkennung/Prominenz oder auch Macht - von der man aber frühestens ab den oberen Management-Ebenen sprechen kann. All das erreicht der Normalbürger in der Regel doch gar nicht! Dieses Gejammer, daß Frauen all dies vorenthalten würde ist absurd, denn Männern wird dies auch in der Regel "vorenthalten" - wobei dieser Begriff eben unpassend ist, da es nicht nur von äusseren Einflüssen, sondern auch von einem selbst abhängt, ob man Karriere macht.

Etwas anderes, was mir immer wieder auffällt: Es wird "Erfolg" oder "Karriere" als Ziel angestrebt. Das ist kompletter Blödsinn. Eine Karriere und Erfolg ist fast immer das Ergebnis von etwas - nämlich guten Ideen, Engagement, unkonventionellem Denken, oft auch Besessenheit - und kein Ziel an sich. Ich bezweifle beispielsweise stark, dass Ingvar Kamprad bei der Gründung von Ikea bereits daran dachte, irgendwann Multimilliardär und Vorstand eines multinationalen Konzerns zu sein. Nein - er hatte zuerst eine geniale Idee (nämlich preisgünstige, trotzdem formschöne Möbel für die Massen anzubieten) und hat diese Idee mittels Arbeit und Fleiß so gut wie möglich umgesetzt. Deshalb, und auch weil seine Idee in eine Marktlücke stiess und zur richtigen Zeit kam, hatte er Erfolg und wurde Milliardär. Nicht umgekehrt.

Gruss,
Paul

Der weibliche Herdtrieb

Dummschwätzer, Friday, 21.07.2006, 00:04 (vor 6930 Tagen) @ Paul

Was hindert Frauen daran, die Küche zu verlassen?

Klar!

Die Herdanziehungskraft!

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