Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Barbarinnen

Mustrum, Friday, 15.05.2009, 17:36 (vor 5674 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Die historischen Barbaren spielten ihre eigene Barbarei wenigstens nicht runter, um andere indirekt in ein schlechtes Licht zu rücken.

Heftig, wie das Thema "Beschneiderinnen" ums Verrecken umschifft wird:

http://www.stern.de/blog/7_unter_briten/archive/424_in_niger_wird_weiter_geschnitten.html

"In Niger wird weiter geschnitten"

Kein Wort darüber von wem und auf wessen Veranlassung.

Da könnte ja der Eindruck entstehen, Frauen wären zu so was fähig...

http://www.presseanzeiger.de/meldungen/gesellschaft-kultur/230639.php

"216 Beschneiderinnen gaben ihre Werkzeuge in feierlichen Zeremonien zurück."

Ich vermisse "und Beschneider". Weil's die nämlich gar nicht gibt.

Was der Artikel obendrein unterschlägt: Das taten die nicht umsonst.

Was würde ich als Beschneiderin wohl machen, wenn eine mit 'nem Haufen Geld beladene deutsche Ministerin anreist, die einem abkauft, dass das Tuch, mit dem das ganze Dorf sich seit neun Generationen rituell den Hintern abwischt, ein traditioneller Kopfschmuck sei (siehe Photo) und verlangt, man möge seine Lebensweise, seinen Lebensunterhalt und seinen gesellschaftlichen Status aufgeben und stattdessen Maniok anbauen?

Ich würde ihr wohl ein paar Glasscherben geben, ihr das Geld abnehmen, ein paar Besoffene anheuern, die ihr einen "traditionellen" Tanz oder so was vorführen (damit sie sich freut und wieder kommt) und ansonsten weiter machen wie bisher, weil mir das Gerede postkolonialer Besserwisser scheißegal wäre.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum