Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministische Gedanken zum bGE - Antje Schrupp wieder mal

Nihilator ⌂, Bayern, Saturday, 22.07.2006, 20:48 (vor 6929 Tagen)

"Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Vorschlag, der mehr von Männern als von Frauen befürwortet wird, und wenn man sich die gegenwärtige Diskussion darüber ansieht - auch zum Beispiel die Literaturliste in eurem Büchlein - dann sind es auch viel mehr Männer als Frauen, die sich daran beteiligen.

Die, sagen wir mal, Zurückhaltung von vielen Frauen und speziell auch Feministinnen im Hinblick auf das Grundeinkommen ist vor allem deshalb bedenkenswert, weil Wirtschaftspolitik ja ein zentrales feministisches Anliegen ist und es dazu auch sehr viele Ideen und Theorien und Initiativen gibt.

Es ist auch deshalb eigentlich merkwürdig, weil die üblichen Bedenken - dass das Grundeinkommen faul macht, dass es die Initiative wegnimmt und so weiter -- für Frauen eigentlich nicht plausibel ist."

Denn Frauen hatten schon immer kein Problem mit Faulheit und auf fremde Kosten leben?

"Frauen haben ja schon immer, mehr als Männer, auch ohne Geld gearbeitet, in Haushalten, Ehrenamtlich usw. Frauen arbeiten schon immer nicht nur für Geld, sondern auch, um einen Sinn zu sehen usw."

Jaja, und so weiter. Ach so war das gemeint. Das Hohelied auf die ohne Gegenleistung schuftende Frau wieder mal.

"Ich glaube deshalb eigentlich, dass Frauen sozusagen natürliche Verbündete eines Grundeinkommens wären."

Den Gedanken kann ich nachvollziehen. :-)

Warum aber sind die Femis doch nicht so richtig dafür?

"Frauen haben erst seit kurzem sich den Zugang zur Erwerbsarbeit erkämpft. Und zwar gerade deshalb, weil sie selbst wirtschaftliche Akteurinnen sein und ihren Lebensunterhalt selbst sicherstellen wollten, ohne auf Alimentierung angewiesen zu sein. Das heißt, die Frauenbewegung kämpfte dafür, dass die wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen so sind, dass Frauen eigenständig ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können. Und nun, wo das weitgehend endlich gelungen ist, sollen sie sich wieder von einer Alimentierung abhängig machen - wenn auch nicht seitens der Ehemänner und Väter, sondern seitens des Staates?"

(Quelle: http://www.antjeschrupp.de/grundeinkommen_2006.htm)

Also daran liegt's. Frauen haben die Selbstversorgung über alles schätzen gelernt und würden sich keineswegs wieder gern alimentieren lassen.
Von welchem Planeten schreibt Schruppchen da eigentlich?

Im weiteren Text führt sie aus, worum es ihr wirklich geht: die bisher ja ohne Gegenleistung erbrachte (wir alle kennen die schrecklichen Bilder verhungerter und in Lumpen gekleideter Hausfrauen) Hausfrauen- und Muttertätigkeit soll bezahlt werden! Ganz neufeministisch also, das Müttergehalt; denn mit dem Job, das ist scheiße belastend und gar nicht selbstverwirklichend, haben wir inzwischen gemerkt. Warum also nicht Kohle für das, was wir sowieso machen? Bequem zu Hause wie bisher, nur als bezahlte Tätigkeit deklariert. Super!

Womit wir eigentlich wieder bei der staatlichen Alimentierung wären, aber das fällt Frau Antje ja nicht auf. Anderen Frauen vielleicht auch nicht. Es geht ja nicht darum, ob für das Geld eine tatsächliche Leistung erbracht wurde, sondern um das gute Gefühl.

Warum sind Frauen aber nun wirklich dagegen?
Weil sie auch bisher schon gut fremdversorgt werden, vom Staat oder von Männern. Wenn es das künftig auch für Männer gäbe, hieße das teilen, und das machen die Damen gar nicht gern. Die Männer sollen gefälligst für ihr Geld schuften!

meint
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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