Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gendiagnostikgesetz - BF heute abend

Odin, Wednesday, 26.07.2006, 14:37 (vor 6950 Tagen)

Bayerisches Fernsehen /
Mittwoch, 26. Juli 2006, 19.30 Uhr /
Stationen /
Erblich belastet /
Film von Silvia Matthies (2006)
25.07.2006 - 09:23 Uhr, BR Bayerischer Rundfunk Pressemappe [Pressemappe]

München (ots) - Auf das neue Gleichstellungsgesetz konnte sich der
Bundestag gerade noch vor der Sommerpause einigen. Doch viele
Politiker und viele Betroffene meinen, es hätte mit dem geplanten
Gendiagnostikgesetz gekoppelt werden müssen. Was solche Gesetze für
Menschen bedeuten, die Anlagen zu Erbkrankheiten tragen - unabhängig
davon, ob diese Krankheiten bereits ausgebrochen sind oder jemals
ausbrechen - erzählt der Film von Silvia Matthies.
Ricarda zum Beispiel: Sie scheint ein gesundes Kleinkind zu sein. Das
leichte Hüsteln und die Verdauungsprobleme beunruhigen niemanden,
auch nicht den Hausarzt. Das Mädchen ist in der Krankenversicherung
der Eltern mitversichert, die Eltern haben eine private
Zusatzversicherung abgeschlossen. Doch dann erkrankt das Kind an
Mucoviszidose. Ein Gentest bestätigt die Erbkrankheit. Die private
Versicherung storniert den Versicherungsvertrag. Der Vorwurf: Die
Eltern hätten es versäumt, die ersten Symptome der Krankheit
anzuzeigen. Die Eltern prozessieren. Erst nach einem
nervenaufreibenden Gang durch die Instanzen bekommen sie Recht.
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern ist in
Deutschland der Umgang mit der wachsenden Flut von genetischen Daten
bisher nicht gesetzlich geregelt. Der Staat vertraut auf die
Selbstverpflichtung von Arbeitgebern und Versicherungen, genetisch
kranke Menschen oder Anlageträger nicht zu diskriminieren. Anspruch
und Realität aber klaffen oft weit auseinander. Schon tragen Menschen
mit einer erblichen Erkrankung den Stempel "Risikopatient", viele
haben Schwierigkeiten mit den Versicherungen.
Das geplante Gendiagnostikgesetz und das Gleichstellungsgesetz sollen
solche Auswüchse des medizinischen Fortschritts verhindern und für
Gerechtigkeit sorgen. Viel genetisch belastete Menschen fühlen sich
als Bürger zweiter Klasse. Viele Politiker, aber auch Theologen,
Ethiker und Juristen sehen Menschenrechte in Gefahr, wenn der Wert
des Menschen durch sein genetisches Profil bestimmt wird.

Kontakt:
BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

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