Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Blöder Titel - Ich gebe es zu

DschinDschin, Wednesday, 26.07.2006, 22:36 (vor 6951 Tagen) @ Eugen

... ich hab´s ja schon mal geschrieben: Wäre ich Feministin und wollte die
Männerbewegung lahmlegen, dann würde ich ihr kostenlose blogs, Webseiten
und Foren in Massen spendieren.

Oder ist das mit den "echten Männern" etwa ironisch gemeint?

fragt Eugen

Wenn es bei den Blogs und Webseiten und Foren bleibt, dann hast Du natürlich Recht.
Aber an der ersten Stelle steht die Erkenntnis. Wenn Du kein Klassenbewußtsein hast, wenn die Arbeiter sich nicht als Proletariat begreifen, dann kannst Du auch keine Revolution in Gang setzen.
Der erste Schritt ist die Erkenntnis.
Der zweite Schritt ist die Initiation. Indem Du in den Foren diskutierst. Indem Du Meinungen austauschst verändert sich Dein Weltbild. Dir wird klar, wie tief feministisches Denken in das tägliche Leben eingedrungen ist. Du lernst zu argumentieren. Du verinnerlichst, an einem großen Befreiungskampf teilzunehmen. Die politische Schulung ist bei einer Revolution so wichtig wie die militärische Schulung.
Der dritte Schritt ist der Zusammenschluss, die Bildung von Organisationen.
Der vierte Schritt ist die Aktion. Die Aktion das können Leserbriefe sein, das können Demonstrationen sein, das können Provokationen sein, das können Petitionen sein, das kann auch Aggression sein oder die Generierung von Märtyrern. Ziel der Aktion ist es, öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen. Der Kampf geht um die öffentliche Meinung. Das Gute ist, dass auch Exponenten des medial-politischen Komplexes zu Opfern des Systems werden. So gewinnen wir Verbündete.
Der fünfte Schritt ist die Errichtung des Mythos. Das Beginnt damit, dass man sich die Forengeschichte gegenseitig erzählt. Man reflektiert und spricht über das Gewesene. Man beschwört das große Zie, die glorreiche Vergangenheit, man evoziert die Emotionen.
Der sechste Schritt ist die Durchdringung der ganzen Gesellschaft. Die alten Kräfte werden marginalisiert. Es wird peinlich, sich zu ihnen zu bekennen. Sie sind out.
Aber nach der Schlacht ist vor der Schlacht. Der Kampf ist erst gewonnen, wenn der Gegner endgültig vernichtet ist. Zum Glück arbeitet die Biologie für uns.
Das Problem der Männerbewegung ist auch nicht mehr der Feminismus. Das Problem sind die lila Pudel und die Männer, die noch im Denken der Vergangenheit verhaftet sind.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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