Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Studiengebühren - Frauen besonders betroffen!!

Nihilator ⌂, Bayern, Thursday, 27.07.2006, 02:58 (vor 6951 Tagen)

Unter dem Titel "Studium - nur noch für reiche, deutsche Männer?" schreibt die Seite hessen.uebergebuehr.de:

"Das Referat Geschlechterpolitik der Uni Marburg macht eine Veranstaltung zum Thema und schreibt uns folgendens:

Nach einer repräsentativen Umfrage an der Uni Bochum (2005) sprechen sich mehr Frauen (ca. 75%) als Männer (ca. 67%) gegen Studiengebühren aus. Aus gutem Grund: Studiengebühren werden Frauen härter treffen. Ein Gesetz, das die Lebensumstände der einzelnen Betroffenen nicht berücksichtigt (also nur oberflächlich betrachtet alle gleich behandelt) führt letztlich doch zu einer Ungleichbehandlung. 1000 Euro im Jahr (für Nicht EU-BürgerInnen sogar 3000 Euro) sind eben für die einen Peanuts und für die anderen ein Grund Lebenspläne zu ändern."

*Schluchz*

Ganz tolle Erkenntnis: Gleichbehandlung ist ja eigentlich Ungleichbehandlung. Weil sie die Lebensumstände der einzelnen Betroffenen nicht berücksichtigt. Ganz klar.

Noch ein erschütternder Fakt:

"Obwohl der Frauenanteil bei den Abiturjahrgängen noch bei ca. 60% liegt sinkt er bei den Erstsemestern auf 50% ab, obwohl Frauen durchschnittlich bessere Abiturzeugnisse haben. In der Akademischen Laufbahn dünnt sich die Frauenrate inmer weiter aus. Gerade mal ca. 10% Professorinnen sind an bundesdeutschen Unis tätig."

(Quelle)

Nur noch die Hälfte! Das sind in der Tat erschütternde Nachrichten. Kein Grund mehr zum Jubeln wie bei der osteuropäischen Uni (Estland?) mit 80% Frauenanteil, was ja als bahnbrechend im Hinblick auf die GLEICHstellung gelobt wurde.

Ja, das Patriarchat schlägt erbarmungslos zurück. Zum Beispiel, indem es gleiche Bedingungen schafft. Widerwärtig und gemein, sowas! (Andererseits, laut Alice liegt es ja eh in den allerletzten Zügen. Also keine Panik, Mädels.)

Man muß dabei natürlich wissen, warum es Studiengebühren geben soll. Ein Grund sind die jungen Damen, die sich aus lauter Langeweile und mangels Wissen, was sie denn sonst so tun sollen, an den Unis tummeln. Gerne auch 18 Semester lang und mehr.
Kleines Problem dabei nur: der Quatsch kostet pro Nase zwischen 100.000 und 200.000 Euro. Uns. Nun ja, da könnte eine kleine Kostenbeteiligung durchaus etwas Motivation schaffen. Bei wem, und bei wem nicht, das haben die SpAStAs der Uni Marburg goldrichtig erkannt.

Wie es der großartige Ridcully ausdrückte:
"Wenn ich mir die Photos so ansehe, dann schätze ich, dass manche Leute ihren vorehelichen Urlaub auf Staatskosten gefährdet sehen."

So sieht es wohl aus.

Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Frauen besonders betroffen!! Aber nur die Hässlichen

Expatriate, Thursday, 27.07.2006, 09:38 (vor 6950 Tagen) @ Nihilator

Ein Grund sind die jungen Damen, die sich aus lauter
Langeweile und mangels Wissen, was sie denn sonst so tun sollen, an den
Unis tummeln. Gerne auch 18 Semester lang und mehr.

Und das sind dann die Uebriggebliebenen/Gescheiterten, die nicht huebsch genug sind, um direkt von der Uni weggeheiratet zu werden. Oder zumindest um die Faeden so zu ziehen, dass es bald nach der Uni an den Altar geht, denn frauchen will ja nicht zu lange arbeiten. Ein paar Jahre vielleicht, aber dann muss es auch genug sein. Klappt das nicht, machen sie eben 18-25 Semester und/oder werden Feministin. Hehe....

Cheers!

Studiengebühren - Frauen besonders betroffen!!

XRay, Thursday, 27.07.2006, 11:06 (vor 6950 Tagen) @ Nihilator

Unter dem Titel "Studium - nur noch für reiche, deutsche Männer?" schreibt
die Seite hessen.uebergebuehr.de:

"Das Referat Geschlechterpolitik der Uni Marburg macht eine
Veranstaltung zum Thema und schreibt uns folgendens:

Nach einer repräsentativen Umfrage an der Uni Bochum (2005) sprechen sich
mehr Frauen (ca. 75%) als Männer (ca. 67%) gegen Studiengebühren aus. Aus
gutem Grund: Studiengebühren werden Frauen härter treffen. Ein Gesetz, das
die Lebensumstände der einzelnen Betroffenen nicht berücksichtigt (also nur
oberflächlich betrachtet alle gleich behandelt) führt letztlich doch zu
einer Ungleichbehandlung. 1000 Euro im Jahr (für Nicht EU-BürgerInnen
sogar 3000 Euro) sind eben für die einen Peanuts und für die anderen ein
Grund Lebenspläne zu ändern."

--------
Ne Erklärung, warum 1000 Euro im Jahr evtl. für Männer eher Peanuts sein sollen, als für Frauen, die liefern die irgendwie nicht, oder hab ich was
übersehen.
"Ein Gesetz, das die Lebensumstände der einzelnen Betroffenen...."
besagt, daß man dort auch schon von Gender-Mainstream beeinflusst ist.
Ja, aber so richtig wird dann auch nicht dargestellt, was an den
Lebensumständen so unterschiedlich ist, daß Frauen gleicher behandelt werden sollten. Vielleicht haben ich auch nur nicht kapiert, was diese
Terminologie überhaupt bedeutet.
Meinen die vielleicht, daß "die Lebensumstände" Frauen immer benachteiligen, selbst bei Gleichbehandlung oder Bevorzugung und insofern Frauen immer noch mehr bevorzugt werden müssen.
Mann sollte da vielleicht mal nachfragen.

Studiengebühren - Frauen besonders betroffen!!

Nihilator ⌂, Bayern, Thursday, 27.07.2006, 16:44 (vor 6950 Tagen) @ XRay

@Xenia:
Jaja, die besseren Abschlüsse.. die und die Frauenquote von über 50% sind wohl das, was die AStAmatiker mit "bisherige Benachteiligungen von Frauen" meinen, die durch Studiengebühren weiter verschärft würden.

Hi XRay!

Ne Erklärung, warum 1000 Euro im Jahr evtl. für Männer eher Peanuts sein
sollen, als für Frauen, die liefern die irgendwie nicht, oder hab ich was
übersehen.

Das brauchen sie auch nicht; daß setzen die einfach als allgemein bekannt voraus. Frauen sind immerimmerüberall benachteiligt, wissen wir doch alle.
Offenbar leben wir in einer archaischen Gesellschaft mit rein männlicher Erblinie. Jungs bekommen somit einen Start im Überfluß ins Studien-/Erwerbsleben, Frauen müssen -nachdem sie gewalttätig aus dem Elternhaus vertrieben wurden- buchstäblich von null an beginnen.
Gab es nicht auch schon Diskussionen über unterschiedliche Taschengeldhöhe? Da wird den Mädchen der Lebensweg verpfuscht, indem sie schon als Kind statistisch 20 ct weniger bekommen. Scheiß Patriarchat!

"Ein Gesetz, das die Lebensumstände der einzelnen Betroffenen...."
besagt, daß man dort auch schon von Gender-Mainstream beeinflusst ist.
Ja, aber so richtig wird dann auch nicht dargestellt, was an den
Lebensumständen so unterschiedlich ist, daß Frauen gleicher behandelt
werden sollten. Vielleicht haben ich auch nur nicht kapiert, was diese
Terminologie überhaupt bedeutet.

Hehe, ja, diese Sprache ist nicht leicht zu verstehen, zumindest nicht für multitaskingunfähige nicht vernetzt denkende Mängelwesen.

Meinen die vielleicht, daß "die Lebensumstände" Frauen immer
benachteiligen, selbst bei Gleichbehandlung oder Bevorzugung und insofern
Frauen immer noch mehr bevorzugt werden müssen.
Mann sollte da vielleicht mal nachfragen.

Richtig! Genau so ist es. Bereits Gleichbehandlung ist eine völlig unzulässige Benachteiligung von Behin... äh Frauen. Es müssen also Gegenmaßnahmen ("Positive Aktion" heißt das jetzt) her. Ein paar Vorschläge:

- Studiengebühren nur für Männer (nicht schlecht, aber reicht bei weitem nicht)
- einen positiven Ansatz hat das Land Hessen zu bieten: männliche Studenten zahlen zwei Semester mehr, wenn ihr Studium sich durch Zwangsdienst verzögert (http://www.feminismuskritik.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=561). Kann man nur befürworten, ein winzig kleiner Ausgleich für das Privileg der kostenlosen Kampf- bzw. Sozialausbildung der Männer.
- ein Studentinnengehalt. Dies sollte, aufgrund der ohnehin erbärmlichen Lage der Frauen, nicht zu niedrig ausfallen (vielleicht 3-4000 Euro?)
- für Frauen Aufhebung jeglicher Diskriminierungen, die auf eine Verkürzung des Studiums zielen. Regelstudienzeiten nur noch für Männer! Frau muß in Ruhe und ohne Geldsorgen ihr Studium durchziehen können, das kann bei der einen oder anderen auch mal 24, 28 oder 30 Semester dauern. Jede nach ihren Bedürfnissen.
- männliche Studenten werden verpflichtet, jeweils eine Studentin materiell zu unterstützen (also die, die das nicht bereits machen)

Durch ein Bündel genderfokussierter Gleichstellungsmaßnahmen könnte hier also durchaus etwas erreicht, könnten Benachteiligungen ein wenig gemildert werden.


Weiterhin müßte eine konsequente Interessenvertretung her. Mir liegt da ein interessanter Vorschlag von Jan vor:

"Welch unerhörte und unerträgliche Ungerechtigkeit - kurz "uuU", hört sich gut und irgendwie nach Flennen an! Man (also Frau Studentin) sollte vielleicht eine Organisation unter solch einem Namen Gründen. Besser wäre noch: "Unternehmen Uni Unterhalt - Umgehung unerhörter und unerträglicher Ungerechtigkeiten" kurz: UUUUuuuU. [image]
Scheiß Patriarchat!"

Frauen brauchen die UUUUuuuU!! [image]


Gleichstellerische Grüße,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Studiengebühren - Frauen besonders betroffen!!

Dark Knight, Friday, 28.07.2006, 04:11 (vor 6949 Tagen) @ Nihilator

*lol* bring die nicht noch auf dumme Gedanken... :D:D


Dark Knight

Studiengebühren - Frauen besonders betroffen!!

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 28.07.2006, 21:59 (vor 6949 Tagen) @ Nihilator

Noch eine gute Idee hat übrigens das Land Niedersachsen vorzuweisen: Gleichstellungsbeauftragte sind von Studiengebühren befreit. Da gleichzeitig nur Frauen dieses Amt bekleiden können, ist sichergestellt, daß nicht fälschlicherweise von solchen Vergünstigungen die ohnehin schon unermeßlich Bevorteilten (=Patriarchen, Männerschweine) profitieren.
Vorbildlich!

meint
nihi

--
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MÖSE=BÖSE

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Studiengebühren - Frauen besonders betroffen!!

Scipio Africanus, St.Gallen, Thursday, 27.07.2006, 23:30 (vor 6950 Tagen) @ XRay

Meinen die vielleicht, daß "die Lebensumstände" Frauen immer
benachteiligen, selbst bei Gleichbehandlung oder Bevorzugung und insofern
Frauen immer noch mehr bevorzugt werden müssen.
Mann sollte da vielleicht mal nachfragen.

Tsss, tsss, das ist doch ganz einfach. Frauen werden benachteiligt. Werden sie nicht benachteiligt, ist genau das die Benachteiligung, weil sie dann nicht mehr eine Benachteiligung geltend machen können.

Gruss Scipio

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