Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Christian, Sunday, 13.08.2006, 12:36 (vor 6629 Tagen)

Wie hat sich nun das schwere Unrecht in Deutschland entwickelt?
Man kann es einfach so sehen:
Vom Schuldprinzip -> In ein Zerrütungsprinzip umgewandelt -> Und jetzt in ein totales Willkürlichkeitsprinzip mit totaler Väterentsorgung, Scheidung, Abzocke, Umgangsboykott usw. mit dem Effekt dass immer die Frauen die Gewinner sind und Männer bzw. Väter zu rechtlosen Unterhaltssklaven degradiert werden.
Kann man(n) da sich wirklich noch eine Ehe, Familie usw. wünschen in Deutschland oder sollen die Männer in Zukunft die Finger von Frauen lassen weil das Unheil schon vorprogrammiert ist?
Ich selbst sehe in Deutschland keine Zukunft mehr, wie ist eure Meinung zur Ehe und Familie in Deutschland?

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

DschinDschin, Sunday, 13.08.2006, 14:56 (vor 6629 Tagen) @ Christian

Wie hat sich nun das schwere Unrecht in Deutschland entwickelt?
Man kann es einfach so sehen:
Vom Schuldprinzip -> In ein Zerrütungsprinzip umgewandelt -> Und jetzt in
ein totales Willkürlichkeitsprinzip mit totaler Väterentsorgung,
Scheidung, Abzocke, Umgangsboykott usw. mit dem Effekt dass immer die
Frauen die Gewinner sind und Männer bzw. Väter zu rechtlosen
Unterhaltssklaven degradiert werden.
Kann man(n) da sich wirklich noch eine Ehe, Familie usw. wünschen in
Deutschland oder sollen die Männer in Zukunft die Finger von Frauen lassen
weil das Unheil schon vorprogrammiert ist?
Ich selbst sehe in Deutschland keine Zukunft mehr, wie ist eure Meinung
zur Ehe und Familie in Deutschland?

Hallo Christian,

warum man das Schuldprinzip in der Ehe abgeschafft hat? - Da gibt es viele Gründe. Einer davon ist pure Dummheit. Ein zweiter Grund ist böser Wille.

Zum ersten Grund, der Dummheit.

Ist den unheimlich doofen und kurzsichtigen GesellschaftsverbessererInnen schon mal aufgefallen, dass rechtlich verbindliche Paarbindungen, also die Ehe, weltweit die Norm ist, bei allen möglichen Kulturen? Und hat sich eine(r) dieser Dödel schon mal die Frage gestellt, warum das so ist? Könnte es Gründe geben, und zwar zwingende Gründe?
Die Antwort ist ein klares Nein. Diese Dummbeutel haben sich keine Gedanken gemacht. Es sind nämlich Hirnis, die glauben, den gesellschaftlichen Prozess mit Beschwörungsformeln steuern zu können.
An anderer Stelle habe ich auf Artikel verlinkt, in denen verdeutlicht wurde, warum es gut ist, wenn man Männer als Väter für Familien gewinnt. Der Preis dafür, dass man die Männer einbindet ist, das Patriarchat, d.h. der Mann ist das Familienoberhaupt, die Kinder sind seine Kinder. Dieses Konstrukt gelingt aber nur auf einer festen rechtlichen Basis: der Ehe.
Wo die Ehe scheitert, scheitert die Gesellschaft als Ganzes. Die intellektuellen Dumpfbacken raffen das nicht.
Gesellschaften ohne rechtlich verbindliche Intimpartnerschaften sind nicht langfristig lebensfähig. Ich habe einen Artikel von David Friedman ins Forum gestellt, der aus der Sicht der Ökonomie darlegt, warum das so ist.

Und nun zum bösen Willen.

Totalitäre Typen hassen das Private. Da gibt es nämlich doch tatsächlich Lebensräume, welche sich dem Zugriff des Staates entziehen. Da produzieren Menschen füreinander Waren und Dienstleistungen, ohne dass Steuern darauf erhoben werden können. Da gibt es ökologische Nischen, die sich dem Mainstream glatt entziehen. Das ist verdächtig. Das muss abgeschafft werden.
Die obengenannten Gesellschaftsheinis wollen den totalen Zugriff. Darum sollen Männer und Frauen zur Arbeit gehen und die häuslichen Dienstleistungen zukaufen. Darum sollen Kinder in die Kita. Wo kämen wir da hin, wenn jeder seine Kinder so einfach ohne öffentliche Kontrolle erziehen wollte. Darum sollen Männer und Frauen einander entfremdet werden. Was ist denn das, wenn zwei Menschen zueinander loyaler stehen als zum Staate.
Schon immer waren private Lebenskreise, also Ehe, Verein, Freundeskreise, den Totalitären ein Dorn im Auge. Mittels Gleichschaltung versucht man dieses Private dann zu zerstören.
Darum ist meine Ansicht, dass der Feminismus eine Veranstaltung von nützlichen Idioten ist, die der totalen Staatskontrolle Vorschub leisten.
Jetzt ist sogar schon das Sexleben in der Ehe unter staatsanwaltlicher Kontrolle unterstellt. Eigentlich müsste man vor jedem Fick eine Einverständniserklärung des Partners einholen. Er könnte sich ja vergewaltigt fühlen. Merkt eigentlich noch jemand, wie pervers das ist?

Mein Tipp: Schlagt sie tot, das Weltgericht, fragt Euch nach den Gründen nicht (Fichte).

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Monika, Sunday, 13.08.2006, 15:04 (vor 6629 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin!

Hallo Christian,

warum man das Schuldprinzip in der Ehe abgeschafft hat? - Da gibt es viele
Gründe. Einer davon ist pure Dummheit. Ein zweiter Grund ist böser Wille.

Zum ersten Grund, der Dummheit.

Ist den unheimlich doofen und kurzsichtigen GesellschaftsverbessererInnen
schon mal aufgefallen, dass rechtlich verbindliche Paarbindungen, also die
Ehe, weltweit die Norm ist, bei allen möglichen Kulturen? Und hat sich
eine(r) dieser Dödel schon mal die Frage gestellt, warum das so ist?
Könnte es Gründe geben, und zwar zwingende Gründe?
Die Antwort ist ein klares Nein. Diese Dummbeutel haben sich keine
Gedanken gemacht. Es sind nämlich Hirnis, die glauben, den
gesellschaftlichen Prozess mit Beschwörungsformeln steuern zu können.
An anderer Stelle habe ich auf Artikel verlinkt, in denen verdeutlicht
wurde, warum es gut ist, wenn man Männer als Väter für Familien gewinnt.
Der Preis dafür, dass man die Männer einbindet ist, das Patriarchat, d.h.
der Mann ist das Familienoberhaupt, die Kinder sind seine Kinder. Dieses
Konstrukt gelingt aber nur auf einer festen rechtlichen Basis: der Ehe.
Wo die Ehe scheitert, scheitert die Gesellschaft als Ganzes. Die
intellektuellen Dumpfbacken raffen das nicht.
Gesellschaften ohne rechtlich verbindliche Intimpartnerschaften sind nicht
langfristig lebensfähig. Ich habe einen Artikel von David Friedman ins
Forum gestellt, der aus der Sicht der Ökonomie darlegt, warum das so ist.

Und nun zum bösen Willen.

Totalitäre Typen hassen das Private. Da gibt es nämlich doch tatsächlich
Lebensräume, welche sich dem Zugriff des Staates entziehen. Da produzieren
Menschen füreinander Waren und Dienstleistungen, ohne dass Steuern darauf
erhoben werden können. Da gibt es ökologische Nischen, die sich dem
Mainstream glatt entziehen. Das ist verdächtig. Das muss abgeschafft
werden.
Die obengenannten Gesellschaftsheinis wollen den totalen Zugriff. Darum
sollen Männer und Frauen zur Arbeit gehen und die häuslichen
Dienstleistungen zukaufen. Darum sollen Kinder in die Kita. Wo kämen wir
da hin, wenn jeder seine Kinder so einfach ohne öffentliche Kontrolle
erziehen wollte. Darum sollen Männer und Frauen einander entfremdet
werden. Was ist denn das, wenn zwei Menschen zueinander loyaler stehen als
zum Staate.
Schon immer waren private Lebenskreise, also Ehe, Verein, Freundeskreise,
den Totalitären ein Dorn im Auge. Mittels Gleichschaltung versucht man
dieses Private dann zu zerstören.
Darum ist meine Ansicht, dass der Feminismus eine Veranstaltung von
nützlichen Idioten ist, die der totalen Staatskontrolle Vorschub leisten.
Jetzt ist sogar schon das Sexleben in der Ehe unter staatsanwaltlicher
Kontrolle unterstellt. Eigentlich müsste man vor jedem Fick eine
Einverständniserklärung des Partners einholen. Er könnte sich ja
vergewaltigt fühlen. Merkt eigentlich noch jemand, wie pervers das ist?

Mein Tipp: Schlagt sie tot, das Weltgericht, fragt Euch nach den Gründen
nicht (Fichte).>
DschinDschin

absolut Spitzenklasse! Mehr davon!

Gruß
Moni

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Adam, Sunday, 13.08.2006, 16:25 (vor 6629 Tagen) @ DschinDschin

Mein Tipp: Schlagt sie tot, das Weltgericht, fragt Euch nach den Gründen
nicht (Fichte).

Hallo mein Lieber,

könntest Du dieses Zitat einmal nachweisen?
Danke.

Gruß
Adam

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Monika, Sunday, 13.08.2006, 16:56 (vor 6629 Tagen) @ Adam

Hi Adam,

Mein Tipp: Schlagt sie tot, das Weltgericht, fragt Euch nach den Gründen
nicht (Fichte).>

Hallo mein Lieber,
könntest Du dieses Zitat einmal nachweisen?
Danke.
Gruß
Adam

schau mal hier vorbei: http://www.dradio.de/dlr/sendungen/politischesbuch/197114/


Lediglich ein Kapitel widmet Glotz den Vertreibungen der deutschen Bevölkerung aus Böhmen - die hier beschriebenen Gräuel lassen es indes an Drastik nicht fehlen. Aber schon nach drei Seiten unterbricht Glotz die Schilderungen mit einem eigenartigen Parforceritt durch drei Jahrhunderte:

Heinrich von Kleist ist einer der größten Schriftsteller der Deutschen, keiner der kleineren nationalistischen Agitatoren wie Ernst Moritz Arndt. Er verlangte von den Deutschen, dass sie den "welschen Feind" gnadenlos "vernichteten": "Schlagt ihn tot. Das Weltgericht fragt euch nach den Gründen nicht." Das war eine Antwort auf die napoleonischen Kriegszüge. ? Jeder Deutsche, der über russische, tschechische, polnische oder sonstige Verbrechen klagt, muss sich zuerst klar machen, dass Hitler im Namen Deutschlands und mithilfe von Millionen von Deutschen damit begonnen hatte, den rechtsmoralischen Common Sense, das Regelvertrauen der Europäer, wieder einmal zu zerstören, diesmal radikaler als selbst im Dreißigjährigen Krieg.

Gruß
Moni

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Adam, Sunday, 13.08.2006, 17:31 (vor 6629 Tagen) @ Monika


schau mal hier vorbei:
http://www.dradio.de/dlr/sendungen/politischesbuch/197114/

Heinrich von Kleist ist einer der größten Schriftsteller der Deutschen,
keiner der kleineren nationalistischen Agitatoren wie Ernst Moritz Arndt.
Er verlangte von den Deutschen, dass sie den "welschen Feind" gnadenlos
"vernichteten": "Schlagt ihn tot. Das Weltgericht fragt euch nach den
Gründen nicht." Das war eine Antwort auf die napoleonischen Kriegszüge. ...

Danke Moni,

es ist also offenbar nicht wörtlich, nicht von Fichte und aus einem völlig anderen Zusammenhang. So jedenfalls legt Glotz es nahe. Bezogen auf Napoleon hätte es allerdings schon auch von Fichte sein können. Hätte...
Aber egal.

Gruß
Adam

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

DschinDschin, Monday, 14.08.2006, 01:58 (vor 6629 Tagen) @ Adam

Mein Tipp: Schlagt sie tot, das Weltgericht, fragt Euch nach den Gründen
nicht (Fichte).


Hallo mein Lieber,

könntest Du dieses Zitat einmal nachweisen?
Danke.

Gruß
Adam

Stimmt, voll erwischt, es war Kleist! Komisch, wie komme ich auf Fichte? Nun beide waren Zeitgenossen.

Also gut, hier ein Link Kleist und sein Weltgericht

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Scipio Africanus, St.Gallen, Sunday, 13.08.2006, 15:44 (vor 6629 Tagen) @ Christian

Wie hat sich nun das schwere Unrecht in Deutschland entwickelt?
Man kann es einfach so sehen:
Vom Schuldprinzip -> In ein Zerrütungsprinzip umgewandelt -> Und jetzt in
ein totales Willkürlichkeitsprinzip mit totaler Väterentsorgung,
Scheidung, Abzocke, Umgangsboykott usw. mit dem Effekt dass immer die
Frauen die Gewinner sind und Männer bzw. Väter zu rechtlosen
Unterhaltssklaven degradiert werden.
Kann man(n) da sich wirklich noch eine Ehe, Familie usw. wünschen in
Deutschland oder sollen die Männer in Zukunft die Finger von Frauen lassen
weil das Unheil schon vorprogrammiert ist?
Ich selbst sehe in Deutschland keine Zukunft mehr, wie ist eure Meinung
zur Ehe und Familie in Deutschland?

Eigentlich genügt es, die Gegenwart zu betrachten. Die Scheidungsrate beläuft sich bald auf 50 %, die Geburtenrate ist so tief wie nie zuvor und wäre ohne zugewanderte Paare mit anderem kulturellem Hintergrund noch um einiges tiefer.

Daraus lässt sich schliessen, dass die Gründung einer Familie unter den gegebenen Umständen für sehr viele Menschen keinen Sinn ergibt. Unabhängig von allen Fragen rund um Rentensicherheit und globaler Bevölkerungszahl halte ich dies für ein Krankheitssymptom. Wenn sich eine Gesellschaft kaum mehr reproduziert, dann heisst dies, das der Glaube an die Zukunft fehlt.

Wichtig scheint mir der Umstand, dass die tiefen Geburtenraten nicht einer Einsicht in die global nach wie vor bedenkliche Bevölkerungsexplosion geschuldet sind, sondern in einer Absage an die Zukunft.

Ich denke, dass in den kommenden Jahrzehnten sehr viele gut ausgebildete junge Menschen auswandern werden.

Wir Alten dürfen uns dann mit all den kinderlosen, verhärmten Feministinnen und ihren Pudelchen im Altersheim rumärgern ... stöhn

Für einen Mann bedeutet die Gründung einer Familie ein grosses Risiko, was hier wohl jedem klar sein sollte. Unter den gegebenen Umständen wird jeder rational denkende und handelnde Mann auf eine Familie mit Kindern verzichten.

Gruss Scipio

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Adam, Sunday, 13.08.2006, 16:23 (vor 6629 Tagen) @ Scipio Africanus

Eigentlich genügt es, die Gegenwart zu betrachten. Die Scheidungsrate
beläuft sich bald auf 50 %, die Geburtenrate ist so tief wie nie zuvor und
wäre ohne zugewanderte Paare mit anderem kulturellem Hintergrund noch um
einiges tiefer.

Daraus lässt sich schliessen, dass die Gründung einer Familie unter den
gegebenen Umständen für sehr viele Menschen keinen Sinn ergibt.

Das ist nicht ganz schlüssig! Wäre es so, wären doch die Eheschließungen rückläufig und damit auch die Ehescheidungen. Ist das so?
Jedenfalls zeigt der Anstieg der Scheidungszahlen eher, daß Familiengründung immer noch beabsichtigt, jedoch mehr und mehr zum Scheitern verurteilt ist.

Das liegt wohl daran, daß das ganze Ehekonzept ein einziger Anachronismus ist.

Gruß
Adam

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Scipio Africanus, St.Gallen, Sunday, 13.08.2006, 16:48 (vor 6629 Tagen) @ Adam

Eigentlich genügt es, die Gegenwart zu betrachten. Die Scheidungsrate
beläuft sich bald auf 50 %, die Geburtenrate ist so tief wie nie zuvor

und

wäre ohne zugewanderte Paare mit anderem kulturellem Hintergrund noch

um einiges tiefer.


Daraus lässt sich schliessen, dass die Gründung einer Familie unter den
gegebenen Umständen für sehr viele Menschen keinen Sinn ergibt.


Das ist nicht ganz schlüssig! Wäre es so, wären doch die Eheschließungen
rückläufig und damit auch die Ehescheidungen. Ist das so?

Eine gute Frage. Die Prozentzahlen der Ehescheidungen beziehen sich auf die tatsächlich geschlossenen Ehen, das ist klar. Ob allerdings Eheschliessungen insgesamt - in Relation zur Anzahl der Männer und Frauen in "eheschliessungsfähigem Alter" rückläufig sind, das wäre interessant zu wissen. Hat jemand vielleicht eine Statistik zur Hand ? Ich weiss es nicht.

Jedenfalls zeigt der Anstieg der Scheidungszahlen eher, daß
Familiengründung immer noch beabsichtigt, jedoch mehr und mehr zum
Scheitern verurteilt ist.

Kann sein, lässt sich aber nicht aus den hohen Prozentzahlen "Ehescheidungen" schliessen, da es sich nicht um absolute Zahlen handelt.

Das liegt wohl daran, daß das ganze Ehekonzept ein einziger Anachronismus
ist.


Das allerdings könnte von mir sein. Genau so ist es.

Gruss Scipio

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Nurmalebenso, Sunday, 13.08.2006, 21:13 (vor 6629 Tagen) @ Scipio Africanus

Eine gute Frage. Die Prozentzahlen der Ehescheidungen beziehen sich auf
die tatsächlich geschlossenen Ehen, das ist klar. Ob allerdings
Eheschliessungen insgesamt - in Relation zur Anzahl der Männer und Frauen
in "eheschliessungsfähigem Alter" rückläufig sind, das wäre interessant zu
wissen. Hat jemand vielleicht eine Statistik zur Hand ? Ich weiss es
nicht.


"Während die Zahl der Eheschließungen gegenüber 1970 um ca. 20 % zürückgegangen ist, erhöhte sich die Zahl der Ehescheidungen im gleichen Zeitraum auf mehr als das Doppelte des Ausgangswertes."

Quelle

"Gleichzeitig nahm die Zahl der Eheschließungen seit 1950 um fast die Hälfte ab ( von 750 000 auf 400 000 Eheschließungen)."

Quelle

Exakte Statistiken konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Aber selbst wenn die Zahlen ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gesetzt würden, bliebe der Trend eindeutig. Zudem nimmt die Zahl deutscher Bürger seit etlichen Jahren signifikant ab. Demzufolge ist die "Heiratsrate" im Verhältnis sogar überproportional stark gesunken.

Grüße, Numes

Genaueres z.B. hier ...

Ralf, NRW, Sunday, 13.08.2006, 21:24 (vor 6629 Tagen) @ Nurmalebenso

Zahlen des statistischen Bundesamtes

Gruß Ralf

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***

Genaueres z.B. hier ...

Scipio Africanus, St.Gallen, Sunday, 13.08.2006, 21:45 (vor 6629 Tagen) @ Ralf

Zahlen des
statistischen Bundesamtes

Gruß Ralf

Sehr interessant. Vergleicht man die Zahlen von 1950 und 2004, so sind die Differenzen beträchlich.

2004
Eheschliessungen pro 1000 Einwohner : 4,8
Ehescheidungen pro 1000 Einwohner : 2,6

1950
Eheschliessungen pro 1000 Einwohner : 10.8
Ehescheidungen pro 1000 Einwohner : 1.9 ( wobei etwas später die Quote längere Zeit bei 1.0 lag, wahrscheinlich nachkriegsbedingt um 1950 relativ hoch )

Der Trend ist eindeutig, auch wenn hier die Demographie unberücksichtigt bleibt, also weniger Eheschliessungen bei gleichzeitig steigender Scheidungsrate. Die Entwicklung ist noch extremer, als ich gedacht habe, vor allem, wenn man die Scheidungen im Verhältnis zu den Eheschliessungen betrachtet.

Gruss Scipio, und Danke für den link, sehr eindrücklich

Genaueres z.B. hier ...

Christian, Wednesday, 16.08.2006, 22:14 (vor 6626 Tagen) @ Scipio Africanus

Zahlen des
statistischen Bundesamtes

Gruß Ralf


Sehr interessant. Vergleicht man die Zahlen von 1950 und 2004, so sind die
Differenzen beträchlich.

2004
Eheschliessungen pro 1000 Einwohner : 4,8
Ehescheidungen pro 1000 Einwohner : 2,6

1950
Eheschliessungen pro 1000 Einwohner : 10.8
Ehescheidungen pro 1000 Einwohner : 1.9 ( wobei etwas später die
Quote längere Zeit bei 1.0 lag, wahrscheinlich nachkriegsbedingt um 1950
relativ hoch )

Der Trend ist eindeutig, auch wenn hier die Demographie unberücksichtigt
bleibt, also weniger Eheschliessungen bei gleichzeitig steigender
Scheidungsrate. Die Entwicklung ist noch extremer, als ich gedacht habe,
vor allem, wenn man die Scheidungen im Verhältnis zu den Eheschliessungen
betrachtet.

Gruss Scipio, und Danke für den link, sehr eindrücklich

Diese Statistik ist natürlich ein glattes Warnsignal an Männer, sich Gedanken über Ehe und Kinder zu machen und vielleicht lieber die Finger davon lassen sollen, weil eindeutig das Unheil vorprogrammiert ist!

Ehe! Warum hat man das Schuldprinzip in der BRD abgeschafft?

Andi, Sunday, 13.08.2006, 20:36 (vor 6629 Tagen) @ Adam

Hallo Adam

Das ist nicht ganz schlüssig! Wäre es so, wären doch die Eheschließungen
rückläufig und damit auch die Ehescheidungen. Ist das so?

Das ist doch schlüssig. Wie Scipio in der anderen Antwort darlegt, bezieht sich das Scheidungsverhältnis auf das Verhältnis der Scheidungszahlen zu den Eheschließungen im gleichen Jahr. Sinkt die Zahl der Eheschließungen, so steigt das Verhältnis der Scheidungen zu den Eheschließungen.

Als ich vor einem Jahr im Gespräch mit einem Pfarrer darauf hingewiesen habe, dass das Scheidungsverhältnis nun über 60% beträgt, hat dieser mich darauf verwiesen, dass die Ursache für das Ansteigen dieses Scheidungs-Verhältnisses wesentlich durch die sinkende Zahl an Eheschließungen bedingt ist. Für seine Gemeinde hatte er da Zahlen.

Trotzdem reicht dieser Effekt nicht zu Erklärung des steigenden Scheidungsverhältnisses aus. Es ist wohl ganz einfach wahrscheinlicher geworden, dass eine geschlossene Ehe nicht lange Bestand hat.


Viele Grüße,
Andi

Schuldprinzip wurde doch nicht abgeschafft, sondern...

Rainer ⌂, Sunday, 13.08.2006, 16:06 (vor 6629 Tagen) @ Christian

...per Gesetz und nicht per Richterentscheidung festgelegt.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Schuldprinzip wurde doch nicht abgeschafft, sondern...

Scipio Africanus, St.Gallen, Sunday, 13.08.2006, 17:12 (vor 6629 Tagen) @ Rainer

...per Gesetz und nicht per Richterentscheidung festgelegt.

Rainer

Das Schuldprinzip wurde doch nicht abgeschafft, sondern per Gesetz und nicht per Richterentscheidung festgelegt...

Das verstehe ich nun nicht so recht.

Das Schuldprinzip wurde zugunsten des Zerrüttungsprinzips aufgehoben. Sofern nicht sehr schwerwiegendes Verschulden nachgewiesen werden kann, wird die Ehe geschieden, ohne die Schuldfrage zu stellen. Dagegen wäre eigentlich wenig einzuwenden, wenn die negativen Konsequenzen aus der Scheidung beide Beteiligten gleichermassen beträfen, was ja offensichtlich nicht der Fall ist. Der Mann wird de facto in aller Regel als Schuldiger behandelt - indem er aus der Familie ausgegrenzt wird - ohne ihn als Schuldigen zu benennen.

Bitte um Aufklärung.

Gruss Scipio

Schuldprinzip wurde doch nicht abgeschafft, sondern...

Rainer ⌂, Sunday, 13.08.2006, 17:57 (vor 6629 Tagen) @ Scipio Africanus

Hallo

Das Schuldprinzip wurde doch nicht abgeschafft, sondern per Gesetz und
nicht per Richterentscheidung festgelegt...

Das verstehe ich nun nicht so recht.

Ist doch ganz einfach. Schuld ist der, bei dem etwas zu holen ist.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

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