Die Mutterglück-Falle
Vor allem aber liegt
es, meint Karin Deckenbach, am Mutterglück, einem urdeutschen Phänomen,
das in den Köpfen festsitzt.
In keinem anderen europäischen Land
wird das Kindeswohl so verbissen auf die Allgegenwart der Mutter
reduziert.
Da rennst Du bei mir offene Türen ein, obwohl mir scheint, daß die Autorin
ein gewisses ideologisches Ziel verfolgt, dem ich nicht ohne witeres
zuzustimmen gewillt bin.Der deutsche Mutterkult allerdings ist es in der Tat, der unseren Kindern
schadet. Er ist freilich nicht, wie die Autorin gern möchte
(wahrscheinlich um ihn mit der Legende vom Patriarchat zu verknüpfen), ein
"urdeutsches Phänomen", sondern im wesentlichen ein Relikt aus 12 Jahren
Muttergedusel-Ideologie, die man wegen all des anderen Ideologischen zur
gleichen Zeit gern vergißt. Der Kindergarten etwa ist eine deutsche
Erfindung - nicht, wie Scipio hier einst argwöhnte, um "emanzipierten"
Damen die Berufstätigkeit zu ermöglichen, sondern um der zunehmenden
Verwahrlosung der Kinder auf den Straßen vor allem der Großstädte
entgegenzuwirken. Das erste pädagogische Konzept zum Kindergarten stammt
von Fröbel. All dies stammt aus der Mitte des 19. Jhdts., als noch niemand
an den Feminismus dachte.Kinder auch im Vorschulalter tobten noch im 20sten Jhdt auf der Straße
herum und mußen nur zu den Mahlzeiten zu Mama (und Papa!) nach Hause. Die
allzeit behütende Mami ist ein märchenhaftes Konstrukt, nichts weiter.
Aber die Nazis haben versucht, dieses Konstrukt gesellschaftlich zu
etablieren. Ihnen erst waren Kindergärten suspekt, da Mama doch wohl immer
alles besser könne. Diese von blankem Irrationalismus genährte Ideologis
steckt noch heute in den Herzen vieler Deutscher. Sie hat aber eben
keineswegs eine lange deutsche Tradition, sondern dokumentiert die
unheilige geistige Allianz von Lila und Braun, die wir in unserer
väterfeindlichen Familienpolitik im Resultat bis heute beobachten können.
Das Überbehütetsein der meisten Kinder ist eine weitere höchst
problamatische Folge, die freilich erst in den letzten Jahren zunehmend
deutlich wird und der möglicherweise der Alleinerziehendenkult ordentlich
Wasser auf die Mühlräder geschüttet hat.Gruß
Adam
Der Alleinerziehenden-kult ist sicher ein direkter Nachkomme des Mütterkultes. Das ist sicher. Der Vater hat nur die Aufgabe, die "eigentliche Familie" nicht zu stören, sondern nur zu finanzieren.
Ein anderer Punkt an der Buchbeschreibung ist die Überhöhung der kindlichen Ansprüche. Das Kinderleben wird so kompliziert und schwach dargestellt, daß kleinste Schwierigkeiten es schon umzuschmeissen drohen. An den Aussagen im MANNdat-Forum mit den Interviews der Jugendlichen kann man ablesen, daß sich diese Verantwortung kaum einer mehr zutraut. Logische Konsequenz: Wenn das Kinderleben so unsicher ist, dann besser keine Kinder. Wer sitzt schon gerne auf nem Pulverfaß. Und eigene Lebensansprüche hat man schließlich auch noch.
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Odin statt Jesus!
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Odin,
25.09.2006, 14:37
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Adam,
25.09.2006, 14:57
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25.09.2006, 16:33
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Adam,
25.09.2006, 14:57