Hi,
mich bringt da was zum nachdenken. Ich bin schon fast das ganze Jahr über, in Krankenhäusern. Ich habe nirgendwo mehr Schwestern als Pfleger getroffen. War eig. immer in etwa gleich. Beide machen einen tollen Job, das muss man so sehen.
Jetzt hatte ich einen starken Husten und Fieber. Ich wurde extra auf die Intensiv verlegt. Die Schwester dort, hat meine schlimmste Hustennacht "abbekommen". Sie hat während dessen meinen Kopf getätscheld und ich war froh, das da wer ist, der mir zeigt "ich merke das es dir mies geht".
Männer hätten für ihr Verhalten sicher eine Anzeige bekommen. Ich bin mir nichtmal sicher ob ich das gewollt hätte. Aber was können Männer tun? Wie können Pfleger ein Wohlbehagen kreieren? Wollen wir das? Das gibt mir wirklich zu denken...
weibliche und männliche Pflege
Mirko, Saturday, 17.10.2009, 02:31 (vor 5517 Tagen) @ Satyr
Ja, weibliche Pflege kann uns Wohlbehagen verschaffen, wohl mehr als männliche Pflege. Da fühlen wir uns wohl, wenn uns eine Krankenschwester den Kopf tätschelt, aber weniger bei einem Pfleger.
Woran liegst? Homophobie?
Würde sich eine kranke Frau bei einem männlichen Pfleger, der ihr den Kopf tätschelt, wohler fühlen als bei einer Schwester? (Frage an die Frauenfraktion hier)
Deine Frage ist vollkommen in Ordnung, da sie nach den Ursachen für diese unterschiedliche "Empfangsbereitschaft" von männlicher und weiblicher Pflege sucht, aber lass dir dadurch nicht dein Wohlempfinden durch weibliche Pflege verderben.
Dieses Prüfen und Revidieren der inneren geistigen Einstellung und Empfindung ist typisch Gender-Mainstreaming-Feminismus, der ein neues Wesen "Mann-und-Frau" erschaffen bzw. negieren will.
Genieß es also, und zieh es nicht in Zweifel.
--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
weibliche und männliche Pflege
Christine , Saturday, 17.10.2009, 15:36 (vor 5517 Tagen) @ Mirko
Würde sich eine kranke Frau bei einem männlichen Pfleger, der ihr den Kopf
tätschelt, wohler fühlen als bei einer Schwester? (Frage an die
Frauenfraktion hier)
Ich möchte dazu eine kleine Begebenheit schreiben.
Als mein Sohn mal wieder ins Krankenhaus kam und ich eine Wahnsinnsangst vor einem Rückfall hatte, starb meine Oma, die ich sehr geliebt habe. Obwohl ich wußte, das es Zeit für sie war - knapp 92 und nicht mehr ansprechbar - war es trotzdem irgendwie ein Schock. Ich stand dann da, vermutlich kreidebleich, wußte nicht, was ich machen sollte, denn ich wollte vor meinem Sohn nicht schwach erscheinen. Ein Pfleger kam vorbei, hat die Situation richtig erfaßt, fragte mich was los sei und führte mich danach ins Schwesternzimmer.
Ich sagte also, das ich total neben der Kappe wäre, nicht wissend, wie ich reagieren solle, vor allen Dingen vor meinem Sohn. Er meinte dann, ich solle ein bischen über meine Oma erzählen, das täte mir bestimmt gut. Zitternd fing ich dann an und irgendwann überkam es mich. Ich fing an zu weinen, versuchte aber immer noch, mich nicht gehen zu lassen. Dann fragte mich der junge Mann, warum ich mich nicht gehen lassen könne und ob das meinem Sohn helfen würde. Schließlich wäre er ja mit dem Tod bereits mehrmals konfrontiert gewesen und das nicht nur als Betroffener. Irgendetwas in seinen Worten war dabei, was dann die Tränendrüsen ausbrechen ließ. Er hockte die ganze Zeit neben mir, mal hielt er meine Hand, mal streichelte er meinen Kopf, hielt sich aber ansonsten mit Worten zurück. Es hat in diesem Moment einfach wahnsinig gut getan. Danach wußte ich nicht, wie ich meinem Sohn mit meinen geröteten Augen gegenüber treten soll und auch da fand er die richtigen Worte. Als ich ins Zimmer meines Sohnes zurück ging, merkte auch er sofort, das etwas nicht stimmte und ich sagte ihm, was los sei. Ob ihrs glaubt oder nicht, nach meinen Worten hat mich dieser kleine Kerl getröstet
Allerdings hat er mir viel später mal gesagt, das es ihn schon ein wenig verstört hatte, da er mich bis dato nie hatte weinen sehen. Das gleiche traf dann auch Jahre später nochmals ein, als ich mich nicht mehr halten konnte auf Grund einer für mich arg verletztenden Situation.
Genieß es also, und zieh es nicht in Zweifel.
Das sowieso, denn was soll am trösten schlecht sein? Jeder braucht das mal.
Gruß - Christine
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
weibliche und männliche Pflege
Krankenschwester , Saturday, 17.10.2009, 17:50 (vor 5517 Tagen) @ Christine
Das sowieso, denn was soll am trösten schlecht sein? Jeder braucht das
mal.
Kann ich nur unterschreiben.
weibliche und männliche Pflege
Satyr , Essen, Saturday, 17.10.2009, 23:42 (vor 5516 Tagen) @ Mirko
Genieß es also, und zieh es nicht in Zweifel.
Ich ziehe halt mich selbst in Zweifel, weil ich bisher dachte ich sei Maskulist. Nun mache ich selbst Unterscheidungen. Beim kathetern ist es mir egal ob grade Mann oder Frau mein Genital in Händen hält. Beides hat vor- und nachteile. Beides ist entwürdigend, aber muss halt sein. Wenn eine Schwester mich mit einem "alles wird gut" blick anlächeld, streicht sie mir dabei über den Arm. Bei einem Mann wäre das komisch. Warum? Unsere Erziehung? Sozialisation? Bei Pflegern hab ich irgendwie immer das Bedürfnis, ein Kumpeltyp sein zu wollen. Nur warum bei den Schwestern nicht?
Männer in Pflegeberufen
Krankenschwester, Saturday, 17.10.2009, 03:28 (vor 5517 Tagen) @ Satyr
Ich bin schon fast das ganze Jahr über,
in Krankenhäusern.
Erst mal gute Besserung von mir.
Beide machen einen tollen Job,
das muss man so sehen.
Aber nur, wenn sie in diesem Beruf ihre Berufung sehen.
Sie hat während dessen meinen Kopf getätscheld und ich war
froh, das da wer ist, der mir zeigt "ich merke das es dir mies geht".
Da hat es die Kollegin aber gut gemacht. Momentane Situation tendiert eher in andere Richtung- "Schwester-Rabiate" zu sein, ist angesagt.
Männer hätten für ihr Verhalten sicher eine Anzeige bekommen. Ich bin mir
nichtmal sicher ob ich das gewollt hätte. Aber was können Männer tun? Wie
können Pfleger ein Wohlbehagen kreieren? Wollen wir das? Das gibt mir
wirklich zu denken...
Ich weiß nun nicht so genau, wie du das jetzt mit Anzeige meinst...
Meinst du, wenn ein Pfleger ne Frau über den Kopf gestreichelt hätte, könnte er eine Anzeige bekommen?
Männer in Pflegeberufen
Krischan., Saturday, 17.10.2009, 18:29 (vor 5517 Tagen) @ Krankenschwester
Ich weiß nun nicht so genau, wie du das jetzt mit Anzeige meinst...
Meinst du, wenn ein Pfleger ne Frau über den Kopf gestreichelt hätte,
könnte er eine Anzeige bekommen?
Ich würde es niemals tun. Es kam schon vor, daß kleine Kinder verhaftet wurden, weil sie ihrer Schwester beim Pissen halfen. Da ist es mir lieber, vor der Patientin als kalter Klotz zu gelten.
Männer in Pflegeberufen
Krankenschwester , Saturday, 17.10.2009, 18:38 (vor 5517 Tagen) @ Krischan.
Da ist es mir lieber,
vor der Patientin als kalter Klotz zu gelten.
Mir nicht. Darum wird jeder, der Trost braucht, getröstet und auch in Arm genommen. Auch wenn er/sie ein widerlicher Kotzbrocken sein mag.
Männer in Pflegeberufen
Krischan., Saturday, 17.10.2009, 21:11 (vor 5516 Tagen) @ Krankenschwester
Da ist es mir lieber,
vor der Patientin als kalter Klotz zu gelten.
Mir nicht. Darum wird jeder, der Trost braucht, getröstet und auch in Arm
genommen. Auch wenn er/sie ein widerlicher Kotzbrocken sein mag.
Als Frau darfst du das auch. Ich bin ein Mann.
Männer in Pflegeberufen
Krankenschwester, Sunday, 18.10.2009, 00:04 (vor 5516 Tagen) @ Krischan.
Als Frau darfst du das auch. Ich bin ein Mann.
Sorry, aber mit so einer Einstellung darf man diesen Job nicht machen.
Klar, gibt es weibliche Patienten (ich schreibe bewusst diese Wortkonstellation, weil ich beide Geschlechter und überhaupt jeden, der Hilfe braucht, gleich behandele/pflege, die keine Männer-Hände an sich ran lassen möchten. Es sind überwiegend betagte Damen, die sich unheimlich schämen, dass ein junger Hüpferle von Mann sie nackig sehen könnte. Das ist zu akzeptieren- hat was mit Menschenwürde zu tun.
--
Unmenschlichkeit - eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
(Ambrose Gwinnet Bierce)
Männer in Pflegeberufen
guest, Niedersachsen, Sunday, 18.10.2009, 00:49 (vor 5516 Tagen) @ Krankenschwester
Klar, gibt es weibliche Patienten (ich schreibe bewusst diese
Wortkonstellation, weil ich beide Geschlechter und überhaupt jeden, der
Hilfe braucht, gleich behandele/pflege, die keine Männer-Hände an sich ran
lassen möchten. Es sind überwiegend betagte Damen, die sich unheimlich
schämen, dass ein junger Hüpferle von Mann sie nackig sehen könnte. Das ist
zu akzeptieren- hat was mit Menschenwürde zu tun.
Interessant waer jetzt zu wissen, ob das auch umgekehrt gilt.
MfG
Männer in Pflegeberufen
Krankenschwester, Sunday, 18.10.2009, 01:38 (vor 5516 Tagen) @ guest
Interessant waer jetzt zu wissen, ob das auch umgekehrt gilt.
Für mich schon.
--
Unmenschlichkeit - eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
(Ambrose Gwinnet Bierce)
Männer in Pflegeberufen
Krischan., Sunday, 18.10.2009, 16:25 (vor 5516 Tagen) @ Krankenschwester
Als Frau darfst du das auch. Ich bin ein Mann.
Sorry, aber mit so einer Einstellung darf man diesen Job nicht machen.
Klar, gibt es weibliche Patienten (ich schreibe bewusst diese
Wortkonstellation, weil ich beide Geschlechter und überhaupt jeden, der
Hilfe braucht, gleich behandele/pflege, die keine Männer-Hände an sich ran
lassen möchten. Es sind überwiegend betagte Damen, die sich unheimlich
schämen, dass ein junger Hüpferle von Mann sie nackig sehen könnte. Das ist
zu akzeptieren- hat was mit Menschenwürde zu tun.
Ich sehe dieses Dilemma durchaus, und ich kann auch verstehen, wenn manche Frauen sich schämen. Was ich ablehne ist, daß man als Mann dabei mit einem Bein im Gefängnis steht.
Männer in Pflegeberufen
Satyr , Essen, Saturday, 17.10.2009, 23:54 (vor 5516 Tagen) @ Krankenschwester
Ich weiß nun nicht so genau, wie du das jetzt mit Anzeige meinst...
Meinst du, wenn ein Pfleger ne Frau über den Kopf gestreichelt hätte,
könnte er eine Anzeige bekommen?
Aber sicher doch, wegen sexueller Belästigung. Ich weiß zwar nicht wieviel erfolg das hätte, aber kleben bleibt immer was, verdammt Penetrant.
Übrigens wird ja immer gesagt, das sei ein Frauenberuf, aber nach dem Jahr, weiß ich garnicht warum. Ich habe nicht mehr weibliche als männliche Pfleger kennen gelernt.
Viell. weil sie 23% mehr bekommen *hust*
Männer in Pflegeberufen
Krankenschwester, Sunday, 18.10.2009, 00:06 (vor 5516 Tagen) @ Satyr
Viell. weil sie 23% mehr bekommen *hust*
ich glaub, in Pflegeberufen gelten andere Bezahlungsregeln .
--
Unmenschlichkeit - eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
(Ambrose Gwinnet Bierce)
Männer in Pflegeberufen
Diego, Sunday, 18.10.2009, 00:46 (vor 5516 Tagen) @ Satyr
Übrigens wird ja immer gesagt, das sei ein Frauenberuf, aber nach dem
Jahr, weiß ich garnicht warum. Ich habe nicht mehr weibliche als männliche
Pfleger kennen gelernt.
Viell. weil sie 23% mehr bekommen *hust*
In der qualifizierten Intensivpflege ist der Männeranteil ziemlich hoch. Und natürlich auch im Rettungsdienst - und gerade dort ist es gang und gäbe, dass verunfallte Kinder, Frauen und auch Männer zur Beruhigung von Männern "gestreichelt" werden. Dass ist in solchen Situationen keineswegs unnatürlich und wird auch nicht so empfunden. Es ist die Politisierung und Instrumentalisierung von männlicher Berührung (=Sexualisierung), die widernatürlich ist, aber nicht die Berührung selbst.
Wir haben in unserer Gesellschaft viele menschliche Eigenschaften und Bedürfnisse für wertlose, intellektuelle Ideale geopfert - und uns dabei weit von unserem Selbst entfernt.
Männer in Pflegeberufen
Leone, Saturday, 17.10.2009, 14:42 (vor 5517 Tagen) @ Satyr
Hi,
mich bringt da was zum nachdenken. Ich bin schon fast das ganze Jahr über,
in Krankenhäusern. Ich habe nirgendwo mehr Schwestern als Pfleger
getroffen. War eig. immer in etwa gleich. Beide machen einen tollen Job,
das muss man so sehen.
Jetzt hatte ich einen starken Husten und Fieber. Ich wurde extra auf die
Intensiv verlegt. Die Schwester dort, hat meine schlimmste Hustennacht
"abbekommen". Sie hat während dessen meinen Kopf getätscheld und ich war
froh, das da wer ist, der mir zeigt "ich merke das es dir mies geht".
Männer hätten für ihr Verhalten sicher eine Anzeige bekommen. Ich bin mir
nichtmal sicher ob ich das gewollt hätte. Aber was können Männer tun? Wie
können Pfleger ein Wohlbehagen kreieren? Wollen wir das? Das gibt mir
wirklich zu denken...
Auf mich wirken männliche Pfleger beruhigender,auch humoriger . Die sind irgendweie entspannter als die meisten Schwestern.