Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Adiòs Machos

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 13.10.2006, 21:22 (vor 6998 Tagen) @ Flammenwerfer

"Wir verlangen von den Unternehmen nicht, dass sie Kriterien wie Eignung,
Verdienste und Effizienz aufgeben, sondern, dass sie diese Kriterien
gründlich anwenden, ohne dass diese Entscheidung von Fragen wie nach dem
Geschlecht beeinflusst wird", begründet Arbeits- und Sozialminister Jesús
Caldera das Gesetz. Das würde die Produktivität der Unternehmen
verbessern.

Soso. Die Pflicht, einen Gleichstellungsplan zu erarbeiten, dafür extra Bürokraten zu beschäftigen, permanent Rechtsstreitigkeiten ausfechten und gar evtl. Entschädigungszahlungen leisten zu müssen, erhöht also die Produktivität. Klar doch, fragt sich nur, von was.

Zudem sollen Weitertbildungsmaßnahmen verstärkt für Frauen angeboten
werden. Und im Elternbereich sollen auch die Machos mehr herangenommen
werden - ein wenig: Das Gesetz sieht eine Ausdehnung des
Vaterschaftsurlaubs von zwei Tagen auf immerhin eine Woche vor.
Gewerkschaften, Frauenverbände sowie die Vereinigten Linken verlangen vier
Wochen.

Na dann gebt ihnen doch die vier Wochen! Die "Machos" werden sich freuen.

Caldera möchte, dass die Bevorzugung von Frauen bei gleicher Qualifikation
in die Tarifverträge aufgenommen wird. Firmen mit mehr als 250
Beschäftigten müssen einen Plan zur Gleichstellung haben. Falls gutes
Zureden nicht helfe, "werden künftig härtere Maßnahmen ergriffen", sagt
Caldera.

Das Gesetz stößt nur bei der Volkspartei (PP) auf Widerstand. "Die
Gleichstellung darf nicht aufdiktiert werden", beschwert sich die
frauenpolitische Sprecherin der Konservativen, Susana Camarero. Denn das
provoziere den Widerstand der Firmen und verurteile damit die Maßnahmen
zum Scheitern. Die Gleichstellung auf Wahllisten und in den Aufsichtsräten
sei "ein Eliteproblem", die "normalen Menschen" betreffe sie nicht.

Die Konservativen, die eine freiwillige Gleichstellungspolitik der
Unternehmen wünschen, bekommen just von denen Rückendeckung, die vom
Gesetz profitieren sollen, von den Frauen. Bei einer Umfrage der
Gratis-Tageszeitung Qué! unter 1200 Spaniern und Spanierinnen sprachen
sich 58 Prozent der Frauen gegen die Parität aus.

Die Männer scheinen die Macho-Welt realistischer einzuschätzen: 30 Prozent
befürworten das Gesetz. (Reiner Wandler aus Madrid/DER STANDARD,
Print-Ausgabe, 12.10. 2006)

Ich liebe diese Sternstunden des Jounalismus, dieses unparteiische Berichten. "Realistischer einzuschätzen" - pruust, wie manipulativ und schlecht untermauert.
Wie sagte noch der große Hajo Friedrichs? "Ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten."

Und überhaupt: was ist da "realistischer"? 58% der Frauen waren dagegen, 30% der Männer dafür. Wieviele Frauen dafür und Männer dagegen waren, wird nicht genannt. Die beiden Zahlen sind vereinbar und lassen durchaus Gleichverteilung bei den Geschlechtern zu.

Trotzdem zeigt sich hier ein interessanes Phänomen: Männer überschlagen sich geradezu in ihrer kriecherischen Gier, den Weibern es recht zu machen. Und die - wollen das teilweise eigentlich gar nicht so, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht wollen sie lieber weiter gut versorgt werden, vielleicht scheuen sie auch den harten Alltag als Führungskräfte, vielleicht wollen sie sich aber auch einfach im reellen Wettbewerb behaupten?

Schlimmer als Femis, das kann gar nicht oft genug gesagt werden, sind ihre willfährigen Vollstrecker, die Mösenkriecher und lila Pudel!


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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