Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männer in den besten Jahren - ein Mythos

Cleo, Sunday, 14.05.2006, 14:25 (vor 6558 Tagen)

Großbaustelle Mann
Männer in den besten Jahren - ein Mythos. Ab 40 beginnt der Verfall

"Fühl mal. Ich glaube, das Fieber steigt", sagt er mit tonloser Stimme und reckt der Ehefrau die Stirn entgegen. Sie ist warm, zugegeben, 38,5 Grad zeigt wenig später das Thermometer. Grund genug, sich richtig elend zu fühlen, im Bett zu bleiben und das Schlimmste zu befürchten. Mindestens Lungenentzündung, wenn nicht sogar Vogelgrippe. Die Gattin startet zur Rundumbetreuung - mit Wadenwickeln, Aspirin und Trost. Aber vom Arztbesuch will er nichts wissen. "So schlimm ist es nun auch nicht."


Quelle
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Doch für Inspektion und Instandhaltung ihres Körpers interessieren sich Männer im mittleren Alter kaum. Laut Studien des Robert-Koch-Instituts nehmen nur elf Prozent der 45- bis 60jährigen an der regelmäßigen Krebsvorsorge teil, im Gegensatz zu beinahe 50 Prozent der Frauen, "und fast immer ist es die Ehefrau, die ihn schickt", sagt Heinrich M. Schulte, Endokrinologe aus Hamburg. "Das Gesundheitsbewußtsein ist bei den Männern insgesamt gering ausgeprägt."

Gell, wennse denn die Vorsorge in Anspruch nehmen könnten, gehen Männers nicht hin. Soll eine schlau aus ihnen werden.

Cleo

Du Troll!

MeckMax, Sunday, 14.05.2006, 16:08 (vor 6558 Tagen) @ Cleo

Na, Cleo, alles frisch?

Menstruierst Du überhaupt noch?

fragt sich
MeckMax

Hi Mäxchen....

Cleo, Sunday, 14.05.2006, 22:35 (vor 6558 Tagen) @ MeckMax

Menstruierst Du überhaupt noch?

Aber wie, jeden Vollmond isses soweit. :waving:

Großbaustelle Frau...

Cayenne ⌂, Sunday, 14.05.2006, 20:26 (vor 6558 Tagen) @ Cleo

Cayenne: Übrigens, ca. 70% der Sozialausgaben werden von Frauen beansprucht und ca. 70% des Bruttosozialprodukts wird in Deutschland von Männern erwirtschaftet.
Da viele Männer eben vor lauter "Maloche" gar nicht die Zeit dauernd beim Arzt herum zu hängen, so wie ihr Frauen das zu tun pflegt.
Ich fordere schon lange, daß Frauen die öfter als einmal im Jahr zum Frauenarzt gehen... Vergnügungssteuer zahlen sollen.

Und was Großbaustelle anbetrifft...
da fangen wir doch am Besten erst mal bei den Frauen über 40 an...

Liebe Grüße

Cayenne

Männer in den besten Jahren - ein Mythos

Garfield, Monday, 15.05.2006, 13:57 (vor 6557 Tagen) @ Cleo

Hallo Cleo!

"Gell, wennse denn die Vorsorge in Anspruch nehmen könnten, gehen Männers
nicht hin. Soll eine schlau aus ihnen werden."

Ja, wenn, Cleo. Frauen können schon in jungen Jahren kostenlose Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Das hat schon mal einen gewissen Erziehungseffekt. Für junge Männer gibts nur eine kostenlose Vorsorge, nämlich beim Zahnarzt. Ansonsten können sie nichts kostenlos nutzen.

Wenn sie dann älter sind, ist das für sie erst recht kein Thema mehr - man(n) kam ja jahrzehntelang ohne Vorsorge-Untersuchung prima zurecht... Oft wissen Männer dann auch gar nicht, welche Vorsorge sie kostenlos nutzen könnten - weil das Thema für sie in jungen Jahren nicht relevant ist, haben sie sich eben nie damit beschäftigt.

Überhaupt haben Männer ja auch immer noch weniger Freizeit, weil sie stärker beruflich eingebunden sind. Wer beispielsweise morgens 1,5 Stunden zur Arbeit fährt, dann 8 Stunden arbeitet, zwischendurch 45 Minuten Pause macht, vielleicht noch die eine oder andere Überstunde schiebt und dann abends nochmal 1,5 Stunden nach Hause fährt, weiß schlicht und einfach gar nicht, wann er da noch zum Arzt gehen soll. Theoretisch kann man das mit Attest zwar in der Arbeitszeit tun, aber das gilt so doch nur im Falle einer Erkrankung, oder? Obendrein verlangen heute viele Firmen, die Gleitzeit praktizieren, daß Arztbesuche über die Gleitzeit außerhalb der Arbeitszeit erledigt werden, daß man die Fehlzeit also quasi nacharbeitet.

Das ist schon mal eine Hemmschwelle, die Frauen so seltener haben, weil sie häufiger auf Teilzeit arbeiten oder gar Vollzeit-Hausfrauen sind.

Dann gibt es aber noch Probleme mit dem etablierten Männerbild. Männer haben nach wie vor immer stark und überlegen zu sein, und Frauen erwarten das auch von ihnen. Ein Mann, der zu sehr auf seine Gesundheit achtet, gilt da schnell als schwächlich und verweichlicht. Ich kenne viele Frauen, die sich schon darüber lustig machen, wenn ein Mann in ihrem Umfeld trockene Haut hat und deshalb eine Hautcreme benutzt.

Man hört und liest ja auch ständig Witze und hämische Kommentare über erkrankte Männer. Wehleidig wären sie, keine Schmerzen könnten sie vertragen, und wenn sie mal eine Geburt erleben müßten, dann würden sie wahrscheinlich vor Schmerzen sterben... Das alles zeugt letztendlich nur davon, daß Frauen es eben nicht akzeptieren, wenn ein Mann sich über irgendeine Krankheit beklagt. Er hat gefälligst klaglos zu leiden und auch mit Krankheit weiter zu funktionieren. Jedes Abweichen von dieser Regel wird mit Hohn und Spott bestraft. Ein kranker, schwacher Mann ist eben für viele Frauen kein richtiger Mann mehr.

Selbst wenn ein Mann direkt von seiner Frau diesen Druck nicht bekommt - er sieht das so ja in seiner Umgebung immer wieder, und das wirkt dann eben.

Also verdrängen viele Männer brav jegliche Gedanken an Krankheit und sind oft erst bereit, zum Arzt zu gehen, wenn sie wirklich massive Probleme haben.

Freundliche Grüße
von Garfield

@ Garfield

Cleo, Monday, 15.05.2006, 17:33 (vor 6557 Tagen) @ Garfield

Deinen Ausführungen kann ich nur zustimmen. Eben deshalb bin ich dafür ein flexibles, an den Lebensumständen angepasstes Arbeitszeitmodell einzuführen. Damit Männer nicht mehr unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind.

Dass die Vorsorgeuntersuchungen für Männer eher in späteren Jahren stattfinden, mag daran liegen, dass jüngere Männer nicht so stark vom Krebs betroffen sind. Siehe Prostata.

Obwohl in meinem Bekanntenkreis ein junger Mann mit 28 Jahren am Hodenkrebs verstarb. Was aber eher an dem Pfuscher von Hausarzt lag.

Freundlichen Gruss zurück

Cleo

@ Garfield

Garfield, Monday, 15.05.2006, 19:15 (vor 6557 Tagen) @ Cleo

Hallo Cleo!

"Dass die Vorsorgeuntersuchungen für Männer eher in späteren Jahren stattfinden, mag daran liegen, dass jüngere Männer nicht so stark vom Krebs betroffen sind. Siehe Prostata."

Ganz so einfach ist das leider nicht. Das wäre so richtig, wenn es nur um Krebserkrnakungen im Genitalbereich ginge. Da hat man in der Tat festgestellt, daß bei Frauen so etwas schon in jüngeren Jahren auftreten kann, während Prostatakrebs bei Männern üblicherweise erst später auftritt. Demzufolge wurde festgelegt, daß Frauen ab 20 Vorsorgeuntersuchungen gegen Gebährmutterhalskrebs von den Krankenkassen bezahlt bekommen, während Vorsorgeuntersuchungen gegen Prostatakrebs für Männer erst ab 45 bezahlt werden. Darmkrebsvorsorge wird einheitlich für Männer wie Frauen ab 50 (Dickdarm- + Rektumuntersuchung) bzw. 55 (Darmspiegelung) von den Krankenkassen bezahlt.

Soweit wäre das noch nachvollziehbar. Man hat aber auch noch Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen. Die kriegen Frauen ab 30 bezahlt, Männer jedoch erst ab 45. Das liegt vermutlich daran, daß Frauen schon vorher mit 30 Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen bezahlt bekommen haben und daß man für die Hautkrebsvorsorge dann einfach dieselbe Grenze genommen hat. Bei Männern dagegen hat man einfach das Alter für die Prostatakrebs-Untersuchung auch für die Hautkrebsvorsorge genommen.

Soviel ich weiß, hat es dafür niemals eine medizinische Begründung gegeben. Im Gegenteil ist es sogar so, daß mehr Männer als Frauen an Hautkrebs sterben, und zwar - soviel ich weiß - auch im fraglichen Altersbereich zwischen 30 und 45.

Man hat sich offenbar einfach gesagt, daß die nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen bei der Hautkrebsvorsorge wohl niemanden stören wird, weil sie ja nur zu Lasten der Männer geht.

Freundliche Grüße
von Garfield

@ Garfield

Cleo, Monday, 15.05.2006, 19:19 (vor 6557 Tagen) @ Garfield

Soviel ich weiß, hat es dafür niemals eine medizinische Begründung gegeben. Im Gegenteil ist es sogar so, daß mehr Männer als Frauen an Hautkrebs sterben, und zwar - soviel ich weiß - auch im fraglichen Altersbereich zwischen 30 und 45.

Man hat sich offenbar einfach gesagt, daß die nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen bei der Hautkrebsvorsorge wohl niemanden stören wird, weil sie ja nur zu Lasten der Männer geht.

Hätte ich Einfluss nach Berlin, würde ich das ändern. Ist aber nicht so.

Freundlichen Gruss

Cleo

Ich könnte nur meine Kontakte zur Linkspartei probieren.

@ Garfield

carlos, Monday, 15.05.2006, 19:30 (vor 6557 Tagen) @ Garfield

Hallo Cleo!

"Dass die Vorsorgeuntersuchungen für Männer eher in späteren Jahren
stattfinden, mag daran liegen, dass jüngere Männer nicht so stark vom
Krebs betroffen sind. Siehe Prostata."

Ganz so einfach ist das leider nicht. Das wäre so richtig, wenn es nur um
Krebserkrnakungen im Genitalbereich ginge. Da hat man in der Tat
festgestellt, daß bei Frauen so etwas schon in jüngeren Jahren auftreten
kann, während Prostatakrebs bei Männern üblicherweise erst später
auftritt. Demzufolge wurde festgelegt, daß Frauen ab 20
Vorsorgeuntersuchungen gegen Gebährmutterhalskrebs von den Krankenkassen
bezahlt bekommen, während Vorsorgeuntersuchungen gegen Prostatakrebs für
Männer erst ab 45 bezahlt werden. Darmkrebsvorsorge wird einheitlich für
Männer wie Frauen ab 50 (Dickdarm- + Rektumuntersuchung) bzw. 55
(Darmspiegelung) von den Krankenkassen bezahlt.

Soweit wäre das noch nachvollziehbar. Man hat aber auch noch
Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenkassen aufgenommen. Die kriegen Frauen ab 30 bezahlt, Männer jedoch
erst ab 45. Das liegt vermutlich daran, daß Frauen schon vorher mit 30
Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen bezahlt bekommen haben und daß man für
die Hautkrebsvorsorge dann einfach dieselbe Grenze genommen hat. Bei
Männern dagegen hat man einfach das Alter für die
Prostatakrebs-Untersuchung auch für die Hautkrebsvorsorge genommen.

Soviel ich weiß, hat es dafür niemals eine medizinische Begründung
gegeben. Im Gegenteil ist es sogar so, daß mehr Männer als Frauen an
Hautkrebs sterben, und zwar - soviel ich weiß - auch im fraglichen
Altersbereich zwischen 30 und 45.

Man hat sich offenbar einfach gesagt, daß die nicht nachvollziehbare
Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen bei der Hautkrebsvorsorge
wohl niemanden stören wird, weil sie ja nur zu Lasten der Männer geht.

Freundliche Grüße
von Garfield

Servus!
Das stimmt so nicht ganz, weil man bei Männern nach Hoden-, bzw. Prostatakrebs differenzieren muß: Die Hochrisikogruppe bei Hodenkrebs ist in etwa 30 bis 35 Jahre alt, wohingegen der Prostatakrebs kaum vor dem 50. Lebensjahr auftritt. Fachkreise vermuten die Hauptursache des zweiteren in der nachlassenden Frequenz sexueller Aktivität (Sei es nun per Koitus oder vermittels Schütteln an der Palme.), wobei eben ein regelmäßiges Durchspülen der Vorsteherdrüse ausbleibt. Ein über 50-jähriger Mann könnte gleichwohl noch genauso gut kopulieren wie ein 30- oder 40-jähriger. Entweder ist der über 50-jährige, aus welchen Gründen auch immer, zu faul geworden, oder aber sein alter Hausrachen hat ihn halt auf Sparflamme gesetzt.
carlos

@ Garfield

Garfield, Monday, 15.05.2006, 19:53 (vor 6557 Tagen) @ carlos

Hallo Carlos!

Stimmt, den Hodenkrebs hatte ich vergessen. Dann haben wir also zwei Defizite - bei Haut- und bei Hodenkrebs-Vorsorge.

Freundliche Grüße
von Garfield

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