Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Der_Dezentrale, Wednesday, 29.06.2011, 23:32 (vor 4686 Tagen)

... das war der Titel von Michail Savvakis' Vortrag beim 2. Antifeminismus-Treffen in der Schweiz am vergangenen Samstag.

Wie im Forum schon angedeutet wurde, soll der Inhalt sehr kompliziert, aber auch sehr interessant gewesen sein.

Weiß einer von euch, wo man das Skript bekommen kann? Beim Googeln habe ich keines gefunden.

Vermutlich geht es darin um die Art und Weise, wie der Mensch sich in der übermäßig versachlichten und zweckorientierten, berechneten und berechnenden Gegenwart von seiner Natürlichkeit entfernt -- und das muss, meiner Meinung nach, ein Kernthema für den Antifeminismus sein.

Empfehlen kann ich euch zu diesem Thema das Buch "Die Zerstörung der Sinnlichkeit" des Düsseldorfer Psychologen Bernd Nitzschke. Der Terminus "spätabendländische Selbstentfremdung" kommt darin auch vor; deshalb hat mich der Vortragstitel an das Buch erinnert. Es wurde in den 1970er Jahren geschrieben und ist doch brandaktuell. Genau gesagt: Je älter das Buch wird, desto aktueller! Es erlitt das typische Schicksal von Werken, die dem Mainstream nicht passen: Heute wird es nicht mehr gedruckt, sondern nur noch antiquarisch gehandelt. Und einige Uni-Bibliotheken haben es.

Unbedingt lesen, Männer!

Grüße

D_D

--
"Gegen die Befreier des Geistes sind die Menschen am unversöhnlichsten im Hass, am ungerechtesten in Liebe."

Friedrich Nietzsche

" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Gobelin, Wednesday, 29.06.2011, 23:38 (vor 4686 Tagen) @ Der_Dezentrale

Weiß einer von euch, wo man das Skript bekommen kann? Beim Googeln
habe ich keines gefunden.

Warum probierst Du's nicht auf seiner website?

Da wird Ihnen geholfen:

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=190128

http://www.maskulist.de/fileadmin/docu/Vortrag_Winterthur.pdf

" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Holger, Thursday, 30.06.2011, 11:14 (vor 4686 Tagen) @ Gobelin

Am So haben Michail, Bernhard Lassahn und ich noch eine Nachlese abgehalten.
Fazit: unser Kulturpessimismus überwog, der Antifeminismus bleibt eine Fußnote der Geschichte und wird nie Massenbewegung.
Die Genderkrake ist längst in die feinsten Verästelungen des Staates, ja selbst des Denkens vorgedrungen.
Symbolhaft sei Kachel nochmals aufgestellt: alle Kritik richtet sich auf Gericht, Staatsanwaltschaft, die Verleumderin. Kaum einer sieht die feministische 'Dekonstruktion der Wirklichkeit' in den Köpfen, die erst den Weg bereitete für die irre Annahme, ein bis dato völlig Unbescholtener könne selbstredend eine Vergewaltigung begehen, dieses 'auch nette Männer vergewaltigen manchmal, Herr Kachelmann' von Malice Schwarzer.

Eine reinigende Katarsis ist nur durch den Untergang des Systems möglich.

Spätabendländische Selbstentfremdung

Chato, Thursday, 30.06.2011, 14:03 (vor 4686 Tagen) @ Holger

Guten Tag Holger!

Eine reinigende Katarsis ist nur durch den Untergang des Systems möglich.

Mein Reden seit 45.

Freilich geht da jetzt weit mehr als bloß ein "System" unter. Es steht nämlich kein Ersatzsystem mehr zur Verfügung – sofern man nicht ausgerechnet im Mohamedanertum einen "Ersatz" fatamorganisieren möchte.

Die "spätabendländische Selbstentfremdung" ist natürlich nicht eine materialistische Entfremdung vom Geist des deutschen Idealismus (der "deutschen Ideologie", wie Marx das zutreffend bezeichnet hat), sondern die fraktale Entfremdung des neuzeitlichen, abendländischen Denkens vom Christentum. Diese Entfremdung bedeutet einen selbstgewählten Untergang und Tod. Warum? Weil der Mensch sich nunmal nicht das Leben geben kann – außer ein Leben zum Tode, das mit seiner Geburt auf dieser Erde beginnt. Was er sonst noch ist, das untersteht nicht seiner Willkür.

"Feminismus" und "Antifeminismus" sind bloß ganz, ganz winzig kleine Kräuselungen im dimensional unbegrenzten Fraktal dieser kollektiven, spezifisch abendländischen Todesentscheidung. Man müßt wohl bis ins Hochmittelalter zurück, um vor diese bewußte Entscheidung zu gelangen. Aber das ist terra incognita geworden, und das soll es auch unbedingt sein, denn es störte ja bloß beim Sterben.

Giordano Bruno war bereits ein sehr spät Nachgeborener dieser Epoche, und die Heutigen sind es natürlich desto mehr – und entsprechend fraktalisierter als Bruno sind sie. Aber all diese Fraktale sind selbstähnlich. Sie drücken immer dasselbe aus und es gibt keinerlei Fortschritt in ihnen, bloß einen "Fortschritt zum Grab", natürlich, zu dem zu eilen sich Adam und Eva entschlossen, als sie durch das Essen jener verbotenen Frucht "wie Gott" geworden waren – und klug / ערום (árûm) – um als Erstes mal festzustellten, daß sie nackt / ערם (árum) sind. Das Erste ist bloß "Wissen", das Zweite Weisheit. Aber die ist nun leider fast ausgestorben.

Die selbstidentische Nacktheit im Chaos findet sich heut auf jeder Ebene wieder: Mann und Weib (gleichgestellt), Staat und Familie (aufgelöst), Geist und Materie (digitalisiert), Idealismus und Materialismus, Information und Verblödung, Diktatur und Demokratie, Versklavung und Freiheit, Unterwerfung und Emanzipation, Sozialismus und Kapitalismus, Geld und Macht usw. usf. – und nichts davon unterliegt noch der menschlichen Einflußnahme, es sei denn dem Menschen als Masse, als Kollektiv, der aber kein Mensch mehr ist, weil er sich darin aufgelöst hat wie Salz im Wasser.

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Aus diesem selbstverschuldeten Fraktal gibt es aus Prinzip keinen Ausgang, der sich erdenken ließe, denn ALLES Erdachte ist notwendigerweise nur eine selbstidentische Kräuselung IN diesem Fraktal. Der einzige Ausweg ist Jesus Christus. Warum? Weil er nicht vom Menschen erdacht, sondern eine göttliche TAT ist, die von außerhalb des Fraktals in diese Nacktheit kam – und durch seine Selbstentblößung zur TATSACHE wurde, die man sogar essen kann. Wer's glaubt, wird selig. Wer nicht, nicht.

Natürlich darf jeder darüber denken, was er will. Wir haben ja Meinungsfreiheit... :-)
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Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Spätabendländische Selbstentfremdung

Der_Dezentrale, Thursday, 30.06.2011, 14:35 (vor 4686 Tagen) @ Chato

Die "spätabendländische Selbstentfremdung" ist natürlich nicht eine
materialistische Entfremdung vom Geist des deutschen Idealismus (der
"deutschen Ideologie", wie Marx das zutreffend bezeichnet hat), sondern die
fraktale Entfremdung des neuzeitlichen, abendländischen Denkens vom
Christentum.

Tatsächlich? Bernd Nitzschke ist da anderer Meinung. Er sieht in der Entfremdung eher eine Abkehr von der Natürlichkeit, also von den natürlichen Bedürfnissen. Von denen kann man sich gerade durch christliche Moral entfremden -- sehr weit sogar.

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"Gegen die Befreier des Geistes sind die Menschen am unversöhnlichsten im Hass, am ungerechtesten in Liebe."

Friedrich Nietzsche

Spätabendländische Selbstentfremdung

Holger, Thursday, 30.06.2011, 17:10 (vor 4686 Tagen) @ Chato

Auch ein Nichtchrist muß anerkennen: ethisch- moralische Grundsätze ähneln sich bei nahezu allen Religionen und haben ihren Ursprung darin. Es hat nie eine Kultur ohne Religion gegeben.
Der Religionsersatz der Neuzeit durch Ideologien spielt eine herausragende Rolle: hier ergab sich zum ersten Male die Notwendigkeit des Verbiegens der Wahrheit, des Rechts, der Ethik mit den sattsam bekannten Resultaten, die Despoten früherer Epochen machten es sich da einfacher: sie stellten sich schlicht über Gesetz und Gott.
Aus den Trümmern Europas stieg ein neuer, noch fürchterlicherer Geist: der Dekonstruktivist Foucault, dessen Lehre des Zerstörens des letzten Restes an Übereinkunft in einer Gesellschaft, die Relativierung auch noch der simpelsten Realität oder Wahrheit, die Genderjünger anhängen und somit vollends erblinden. Derlei Unfug macht noch nicht mal mehr vor den Naturwissenschaften halt: ich erinnere mich des wirren 'susu' hier im Forum vor Jahren, der sich an der Beweisführung versuchte, es gäbe n + 1 Geschlechter, da wimmelte es nur so vor 'Biologismen' über die abenteuerlichsten Chromosomenaberationen, die als irregulär oder krank zu erkennen er sich standhaft weigerte.

Es ist kein Zufall, der Tanz um das goldene Kalb Foucault ist jedes Genderisten Offenbarung und längst auch die der Politkaste, der Intellektuellen und Wirtschaftsgrößen; sie ist die kollektive abendländische Todesentscheidung.
Wo bist Du, Erasmus von Rotterdam?

" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Der_Dezentrale, Thursday, 30.06.2011, 14:41 (vor 4686 Tagen) @ Holger

Eine reinigende Katarsis ist nur durch den Untergang des Systems möglich.

... womit wir dann wieder hier wären:

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=188937&page=3&category=0&order=time

Auf jeden Fall ein interessanter Gedanke, den du hier gerade vorgebracht hast.

Gruß

D_D

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"Gegen die Befreier des Geistes sind die Menschen am unversöhnlichsten im Hass, am ungerechtesten in Liebe."

Friedrich Nietzsche

" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Der_Dezentrale, Thursday, 30.06.2011, 15:33 (vor 4686 Tagen) @ Gobelin

Warum probierst Du's nicht auf seiner website?
Da wird Ihnen geholfen:
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=190128
http://www.maskulist.de/fileadmin/docu/Vortrag_Winterthur.pdf

Besten Dank auch!

Gruß

D_D

--
"Gegen die Befreier des Geistes sind die Menschen am unversöhnlichsten im Hass, am ungerechtesten in Liebe."

Friedrich Nietzsche

" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Cardillac, Thursday, 30.06.2011, 21:20 (vor 4686 Tagen) @ Der_Dezentrale

Wie im Forum schon angedeutet wurde, soll der Inhalt sehr kompliziert,
aber auch sehr interessant gewesen sein.

Savvakis hat Scheiße geschrieben! Kulturhistorische Tiefenkritik am Feminismus ist fehl am Platze. Feminismus ist modern und banal. Er ist ein Fall für Handschellen und Peitsche. Tiefere Geister sollten sich mit was anderem beschäftigen!

" Feminismus als Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung " ...

Holger, Friday, 01.07.2011, 02:01 (vor 4685 Tagen) @ Cardillac
bearbeitet von Holger, Friday, 01.07.2011, 02:04

Savvakis hat Scheiße geschrieben! Kulturhistorische Tiefenkritik am
Feminismus ist fehl am Platze.

Doch. Sogar sehr. Weil final entlarvend. Ihr Kommunisten liebt doch das 'entlarven'.

Feminismus ist modern und banal. Er ist ein
Fall für Handschellen und Peitsche.

Ich muß wirklich grinsen, wie oft ich mit einem Hardcore- Kommu- Feministen übereinstimme. Das Hanfseil hast du noch vergessen.
Jedenfalls bin ich sehr zufrieden mit dir.
Redest du darüber auch mit den Genossen? Müßte doch drin sein, wenn der Feminismus eine Erfindung des Kapitals ist.

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