Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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„Männer und Frauen boxen ja auch nicht gegeneinander“

Rainer ⌂, Friday, 08.07.2011, 16:27 (vor 4677 Tagen)

BERLIN. Die Marine-Offiziers-Vereinigung steht derzeit in der Kritik. In ihrem Verbandsorgan, dem Marineforum, erschien ein Beitrag, der sich kritisch mit der Rolle von Frauen in der Bundeswehr auseinandersetzt. Angeblich wurde in dem Artikel die im November 2010 auf der „Gorch Fock“ tödliche verunglückte Kadettin verhöhnt. Die JUNGE FREIHEIT sprach mit dem Autor des Textes, Erik Lehnert.

Herr Dr. Lehnert, die „Bild“-Zeitung und „Welt Online“ werfen ihnen vor, die tote Kadettin Sarah S. in einem Beitrag für das „Marineforum“ verhöhnt zu haben, stimmt das?

Lehnert: Nein. Mir ist auch schleierhaft, wie der Bild-Autor zu dieser Unterstellung gekommen ist, zumal er keinen einzigen Beleg dafür liefert. Im Gegenteil: selbst die bei Bild zitierten Stellen zeigen, daß es mir nicht um Verhöhnung, sondern um eine ernsthafte Diskussion geht, die an das Verantwortungsbewußtsein der politischen und militärischen Führung appelliert. Offenbar sind die von mir genannten Fakten nicht zu widerlegen, so daß man meint, mit Unterstellungen arbeiten zu müssen.
http://www.junge-freiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M55736425bb5.0.html

Rainer

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Gorch Fock: Nachschlag

adler, Kurpfalz, Friday, 08.07.2011, 17:29 (vor 4677 Tagen) @ Rainer
bearbeitet von adler, Friday, 08.07.2011, 17:34

Du warst etwas schneller. Ich war aber auch gerade fertig und hänge das jetzt dran:

In einem Beitrag des Magazins "MarineForum" hatte Dr. Erik Lehnert einen Beitrag veröffentlicht, leider nicht online verfügbar, in dem er sich auf eine Sudie des Instituts für Staatspolitik bezog und seine Besorgnis darüber bekundete, dass Frauen in der Bundeswehr besonders gefährdet seien, weil sie eben den Belastungen dort nicht gewachsen seien.

Heute nun geht ein Sturm der Entrüstung durch die gleichgeschaltete Mainstreampresse in Schland. Von Friede Springer (Axel Springer: Welt, Bild) über Chris Moon (Bertelsmann: Stern) bis zum unvermeidlichen Spiegelche sind sich alle einig:

Frauenfeind! Frauenfeind!

Spiegel
Marine-Magazin verunglimpft Frauen an Bord
...
Der Autor selbst rechtfertigt sich ausgerechnet in der rechtslastigen "Jungen Freiheit" für seinen Beitrag.

Na, dann wollen wir doch gleich mal schauen
Dr. Erik Lehnert hat keine Ahnung, wie Friede Springers "Welt" und "Bild" [Es Spiegelche zog -natürlich!- nach] zu der Interpretation kommen können, er wolte Frauen verunglimpfen und verhöhnen. Es gehe ihm im Gegenteil darum, die Verantwortung den Frauen gegenüber ernst zu nehmen.

Offenbar sind die von mir genannten Fakten nicht zu widerlegen, so daß man meint, mit Unterstellungen arbeiten zu müssen.

Niemand käme auf die Idee, Männer und Frauen beispielsweise in der Leichtathletik oder gar beim Boxen gegeneinander antreten zu lassen. Daher ist es schon zu hinterfragen, wie es kommt, daß diese Regel ausgerechnet im militärischen Bereich nicht mehr gelten soll. Ein Kampfeinsatz ist und bleibt eine einzigartige physische Belastung, die bei mangelnder Leistungsfähigkeit nicht mit dem zweiten Platz, sondern mit dem Tod endet.
...
Das Institut für Staatspolitik hatte im März unter dem Titel „Die Frau als Soldat“ eine Studie veröffentlicht... In der Studie konnten wir nachweisen, daß eine Untersuchung der Bundeswehr bereits 2005 ergeben hat, daß kleine und mittelgroße Frauen an Plätzen, die bislang Männern vorbehalten waren, besonders gefährdet sind.

Hier Gibs die Studie (40 Seiten) für fünf Euro plus 3.20€ Versandkosten
http://www.jf-buchdienst.de/product_info.php/info/p18647_IFS-Studie--br-Die-Frau-als-Soldat.html

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Wer verhöhnt hier wen?

adler, Kurpfalz, Friday, 08.07.2011, 19:07 (vor 4677 Tagen) @ adler

Wieder wird einer gejagt, nur weil er die Wahrheit sagt!

WELT: "Bundeswehr: Marine-Autor verhöhnt tote "Gorch-Fock"-Kadettin"
In einem Marinemagazin darf ein Autor ungeniert gegen Frauen in der Armee wettern, auch gegen die verstorbene Kadettin Sarah S. Um die Gleichberechtigung der Frauen in der Bundeswehr ist es wohl weniger gut bestellt, als offiziell behauptet wird. ...

BILD: "Marine-Zeitschrift verhöhnt tote „Gorch Fock“-Kadettin Sarah S."
Ausgerechnet im renommierten „Marineforum“, dem offiziellen Fachblatt der Marine-Offiziers-Vereinigung, wettert ein Autor gegen Frauen an

Spiegel: Tod auf der "Gorch Fock" - Marine-Magazin verunglimpft Frauen an Bord
Es ist ein erstaunlicher Rückfall in sexistische Denkmuster: In einem Offiziersblatt der Marine kritisiert ein Autor die "Feminisierung" der Bundeswehr. Soldatinnen seien weniger leistungsfähig, schadeten dem Standard der Truppe.

Wer hier wen verunklimpft erklärt Götz Kubitschek bei "Sezession im Netz" und nimmt dabei den "Welt" Artikel auseinander.

Um es vorwegzunehmen: Natürlich verhöhnt Lehnert in seinem Artikel für das Marine-Forum keineswegs die auf der „Gorch-Fock“ zu Tode gekommene Kadettin Sarah S.
Sie wird auch nicht in der Studie „Die Frau als Soldat“ verhöhnt, die die Grundlage zu Lehnerts Beitrag ist. Das Institut für Staatspolitik hat im März unter dem Eindruck der anstehenden Bundeswehrreform und des Rücktritts des Verteidigungsministers zu Guttenberg diese Studie erarbeitet, in der es grundsätzlich um die Armee als Spielball politischer Wunschvorstellungen geht.
...
Die Studie des Instituts zeigt, was der Erfahrungsschatz aller Armeen ist, in denen Frauen nicht nur im Lazarett dienen: Die körperliche Leistungsfähigkeit von Frauen stößt dort an eine Obergrenze, wo bei Männern der Durchschnitt erst beginnt.

"Sezession" ist eine Zeitschrift, die von dem Institut für Staatspolitik (IfS)herausgegenem wird. Götz Kubitschek ist einer der Gründer dieses Instituts. Und die Deutsche Prawda, weiß auch gleich, wie beide einzuordnen sind: als "Denkfabrik der Neuen Rechten."

Also nichts Neues unter dem Himmel!

Gruß
adler

--
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"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Ja und? Man braucht auch Kanonenfutter

Torsten, Sunday, 10.07.2011, 11:19 (vor 4675 Tagen) @ adler

Und wenn man den Krieg gewinnen will, verwendet man dafür die Dummen und die Schwachen.

„Männer und Frauen boxen ja auch nicht gegeneinander“

Garfield, Friday, 08.07.2011, 23:19 (vor 4677 Tagen) @ Rainer

Hallo Rainer!

Ich hab das "Marine Forum" abonniert. Der Artikel von Erik Lehnert ist im Heft 7-8/2011, S. 29-31.

Ich tippe mal einige Passagen daraus ab, damit sich jeder hier selbst ein Bild machen kann, insbesondere die Passagen, die auf den Unfall der Kadettin Bezug nehmen:

Hinzu kam, daß die Bundeswehr seit 2001 alle Tätigkeitsbereiche für Frauen öffnen mußte, die freiwillig Wehrdienst leisten wollten. Seither ist die Armee das Experimentierfeld einer Gleichheitsideologie, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Zu denen nicht zuletzt auch der Tod der Kadettin auf dem Segelschulschiff GORCH FOCK im November 2010 gehört. Während sich Medien und der damalige Verteidigungsminister zu Guttenberg auf den Kommandanten und die angeblich unhaltbaren Zustände auf dem Schiff stürzten, gab es einzelne Wortmeldungen, wie die von Hildegard Strausberg in der Welt, die den Finger in die eigentliche Wunde legen: "Bei aller Bejahung der Emanzipation und der Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit frage ich mich ernsthaft, ob die letzten Ereignisse auf der GORCH FOCK nicht ein Signal dafür sein sollten, das Diktat einer sexuellen Gleichstellung zu überdenken, das längst in Richtung absoluter Gleichmacherei abzudriften scheint. Täte es unserem weiblichen Selbstbewußtsein wirklich Abbruch, wenn es weiterhin ein paar Ausbildungsgänge gäbe, die allein Männern vorbehalten blieben? Die Vorgänge auf der GORCH FOCK müssen gründlich untersucht werden, aber bitte ergebnisoffen. Zu den Konsequenzen könnte dann auch gehören, daß man eine 1,59 m kleine Frau auf hoher See nicht mehr in die Takelage schickt. Eine andere Entscheidung darf man nicht ausschließen: Vielleicht gehören Frauen gar nicht auf Segelschulschiffe - vielleicht können wir uns auf anderen, uns eher gemäßen Betätigungsfeldern besser bewähren."
...
Anita Blair, Vorsitzende des Untersuchungsausschusses des US-Kongresses zum Thema Ausbildung und mit "Geschlecht" einhergehenden Fragen, teilte die Sorge um die "Feminisierung" schon 1994, als sie zusammenfaßte: "Infolge meiner Arbeit im Untersuchungsausschuß kam ich zu der Überzeugung, daß es vielen Befürwortern größeren weiblichen Einflusses in den Streitkräften nicht um die Eroberung des Militärs geht, sondern um die Überwindung von Männlichkeit. Sie beabsichtigen die quintessenziell maskulinste unserer Institutionen femininer zu machen." Konzepte des "gender mainstreaming" und "gender norming" spielen aufgrund ihres Stellenwerts in gesellschaftlichen Debatten eine zunehmende Rolle in westlichen Streitkräften...
...
Unter Absehung von der Realität wurde den jungen Frauen vorgegaukelt, ihr Geschlecht sei nur eine Konstruktion und es bedürfe nur der Überwindung eines Vorurteils, um es den Männern in allen Belangen gleichzutun. Insofern sind die beiden verünglückten Kadettinnen (2008, 2010) Opfer einer Ideologie, die aus vermeintlich guter Absicht die Konsequenzen solcher "Gleichberechtigung" verschwiegen hat. Unter dieser weltfremden Ideologie haben aber nicht nur die einzelnen Frauen zu leiden, sondern auch die Bundeswehr insgesamt...

Eine Verhöhnung der Kadettinnen kann ich da nicht entdecken, wohl aber einen ungewöhnlich deutlichen Angriff auf die "Gender Mainstreaming"-Ideologie. Also liegt wohl eher darin der Stein des Anstoßes. Ein paar getroffene Hunde haben entsetzt aufgeheult.

Der Artikel ist übrigens insgesamt sehr lesenswert.

Freundliche Grüße
von Garfield

„Männer und Frauen boxen ja auch nicht gegeneinander“

Paul, Saturday, 09.07.2011, 01:06 (vor 4677 Tagen) @ Garfield

Doch, aber Frauen haben als Joker das Gewaltschutzgesetz vom Schieds"Richter" bekommen! Das ist sowas wie eine Sieg-Garantie!

STIMMT ABER

knn, Saturday, 09.07.2011, 13:43 (vor 4676 Tagen) @ Rainer

Lehnert: Nein. Mir ist auch schleierhaft, wie der Bild-Autor zu dieser
Unterstellung gekommen ist, zumal er keinen einzigen Beleg dafür liefert.
Im Gegenteil: selbst die bei Bild zitierten Stellen zeigen, daß es mir
nicht um Verhöhnung, sondern um eine ernsthafte Diskussion geht, die an
das Verantwortungsbewußtsein der politischen und militärischen Führung
appelliert.

Ich stimme aber zu, dass es frauenfeindlich ist. Frauen haben auch das Recht, für ihr Vaterland zu sterben.

Im Gegenteil: Es müssten noch viel mehr Frauen sterben.

--
IQ von Frauen, Frauen MÜSSEN Sexobjekte sein, Beispiele für Zensur, Schriftzeichen

Schlaue Socke

F Haus, Saturday, 09.07.2011, 15:13 (vor 4676 Tagen) @ knn

Im Gegenteil: Es müssten noch viel mehr Frauen sterben.

Naja, du bist ja ein ganz schlauer.

In Anspielung an einen Fetzen deiner sig. möchte man sagen:

knn.net ist ne ganz schlaue Socke!
Sowas wie ein altkluges Kind.

Frauenhaus
(das die Forensoftware bei Name mal
wieder zu 'enhaus' verstümmeln wollte)

Schlaue Socke

Töchterlein, Saturday, 09.07.2011, 23:27 (vor 4676 Tagen) @ F Haus

Im Gegenteil: Es müssten noch viel mehr Frauen sterben.

An dem rein strukturellen Gedanken dahinter ist schon was dran, wenn ich auch nicht behaupten würde, dass sie im Sinne eines echten Wunsches sterben "müssen" oder "sollten". Aber wenn es passiert, passiert es eben. Wer ideologische Wunschvorstellungen über tatsächliche Bedingungen stellen will, muss dann eben auch mit den Folgen zurechtkommen. Wer unbedingt "gleichgestellt" gegen Klitschko antreten will, muss dann eben damit zurechtkommen, von Dr. Eisenfaust so schnell zu Boden geschickt worden zu sein, dass es sich für die Zuschauer nicht einmal gelohnt hat, die Rolle Pringles aufzumachen.

Und anschließend können die Damen ja wieder in hundertundeins Artikeln ihren Kompensationsbedürfnissen nachkommen und in wortreichen Unkenrufen und Verrenkungen damit beschäftigt sein, ihr Weltbild noch irgendwie zu retten, wenn frau es schon nicht fertiggebracht hat, Mann und Kinder zu bekommen.

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