Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Programm linker Männerrechtler (Politik)

Mus Lim ⌂, Sunday, 29.04.2012, 01:12 (vor 4383 Tagen)

Arne Hoffmann hat mit der Reaktivierung eines Blogs Genderama und einer Interview-Reihe mit linken Männerrechtlern die Diskussion über linke Männerrechtler neu belebt. Das könnte als Versuch einer Wiederbelebung der Roten Männer interpretiert werden. Arne Hoffmann beschreibt sein Engagement so:

"Insbesondere die Männerrechtler, die im politischen Spektrum deutlich links stehen, haben nach der Männerrechtler-sind-rechtsextrem-Diffamierungskampagne aus dem Hause Kemper, Gesterkamp, Rosenbrock & Co. jedoch Angst, dass ihr Umfeld von ihrem Engagement für Männeranliegen erfährt, weil sie befürchten, dann als verkappte Nazis zu gelten und mit Repressionen rechnen zu müssen."

Damit die Situation der linken Männerrechtler umrissen, die einerseits von (weiblichen) Feministinnen und (männlichen) Profeministen angefeindet werden und andererseits Angst davor haben, mit antifeministischen Nichtlinken gemein gemacht zu werden, denen ihrer Meinung nach zu Recht eine "radikal rechte Gesinnung" unterstellt wird. Damit sitzen sie recht unkomfortabel zwischen allen Stühlen, auf der einen Seite die profeministische Linke und die antifeministische Nichtlinke.

Klassisch links ist auch, dass den linken Männerrechtler alles Nichtlinke als "reaktionär", "faschistisch" und "rückwärtsgewandt" gilt. Der ideologische Graben zu nichtlinken Männerrechtlern ist zu tief, als er überwindbar wäre. Den ideologischen Graben zu den Feministinnen und Profeministen hoffen die linken Männerrechtler hingegen überwinden zu können. So äußert Arne Hoffmann in seinem "Eckpfeiler einer linken Männerpolitik" titulierten Artikel die Hoffnung, dass die linke Männerrechtsbewegung einen Teil Frauenrechtsbewegung als Diskussionspartner, wenn nicht gar als Verbündeten gewinnen könnte, mit der Erwartung, dass diese im Gegenzug dafür "Empathie auch für die Anliegen der Männer" zeige.

Klassisch links ist auch die Vorstellung einer entarteten linken Utophie, beziehungsweise des Verrats an der reinen linken Lehre. ("Die Linke wurde meines Erachtens vom Feminismus übernommen." - Guy Fawkes) Guy Fawkes formuliert auch die Ziele, welche linke Männerrechtler anstreben:

"Wenn der Linke so erfolgreich gewesen wäre wie der Feminist, dann hätten wir heute in jeder Behörde einen Sozialbeauftragten sitzen, der mit Macht die Interessen der Unterprivilegierten wahrt, in Ämtern, wo ein Gutteil der Beschäftigten über eine Sozialquote hineingekommen wären; jede große Partei hätte eine Sozialquote und diese würde auch ernsthaft für eine der heiligen Kühe unseres Systems - die Privatwirtschaft - diskutiert und auch durchgesetzt werden, und anstatt Gender Mainstreaming wäre Kommunismus von oben beschlossene Sache."

Das Programm der linken Männerrechtler ist also Kommunismus von oben anstatt nur Staatsfeminismus von oben, Sozialbeauftragte für alle anstatt nur Frauenbeauftragte und Quote für alle anstatt Quote nur für Frauen.

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Programm linker Männerrechtler

Paolo, Sunday, 29.04.2012, 11:28 (vor 4383 Tagen) @ Mus Lim

"Insbesondere die Männerrechtler, die im politischen Spektrum deutlich
links stehen, haben nach der
Männerrechtler-sind-rechtsextrem-Diffamierungskampagne aus dem Hause
Kemper, Gesterkamp, Rosenbrock & Co. jedoch Angst, dass ihr Umfeld von
ihrem Engagement für Männeranliegen erfährt, weil sie befürchten, dann
als verkappte Nazis zu gelten und mit Repressionen rechnen zu
müssen."

Damit die Situation der linken Männerrechtler umrissen ...

Damit hat er den real existierenden Links-Faschismus umrissen.

Programm linker Männerrechtler

LatexTester, Monday, 30.04.2012, 00:53 (vor 4382 Tagen) @ Mus Lim

Im Jahre 2012 hat Spanien eine Arbeitslosenquote von 25 Prozent und mehr. Das trifft so oder so ähnlich auch auf Portugal, Griechenland und bald Italien zu, um nur einige Länder Europas zu nennen. Der Feminismus und der linke Maskulismus sind Erscheinungen, die ihre Existenz und die zu verteilenden Mittel wie Posten der Wirtschaft verdanken. In dem Moment, wo die Weltwirtschaft stottert oder wenige Jahre darnieder liegt, sind sämtliche Ideen obsolet, die auf Gleichstellung und Umverteilung beruhen. Sie sind sowieso obsolet in fast allen Ländern der Welt, so dass die 500 bis 800 Millionen Menschen, deren Weltwirtschaftsoase aus den Leistungen der Vergangenheit und den Schulden der Zukunft generiert sind, in einem Zwischenzustand der Seligen leben. Die Zukunft der Linken ist demnach nicht nur durch den Niedergang des russischen Blocks gefährdet. Es ist der allgemeine Niedergang des euro/anglozentrierten Weltbildes, welches immer auch Platz und Geld für Sozialexperimente des Bürgertums hatte. Dass auch der jetzige Sozialismus in allen Bundestagsparteien nichts weiter als der Auswurf ist und nach innen zielt, scheint Menschen wie Hoffmann nicht in den Sinn zu kommen, was vornehmlich daran liegt, dass sie Bildung und Wissen als Vehikel sehen, über das sie gesellschaftlich aufgestiegen sind. Das mag schön und gut sein, verkennt im Kern, dass sie nicht Hammer, dafür aber immer Amboss sind. Die sozialistischen Ausprägungen dienen der sozialen Kontrolle und sind Herrschaftsinstrument. There ain't no such thing as a free lunch. Insofern verwechselt Hoffmann seine persönlichen Ziele, die des Maskuslismus und die des Sozialismus miteinander, wenn sie alle, wie sie auch formuliert sind, nichts weiter als den Transmissionsriemen darstellen. Die Leckerlis, die verteilt werden, dienen dazu, Leute wie Hoffmann und andere aus dem geisteswissenschaftlich-akademischen Bereich bei der Stange zu halten, während diese glauben, die Bewegung mache Fortschritte, wenn Teilziele verwirklicht sind. In diesem Polaritätsspiel gehört es dazu, dass der systemale Widerspruch zwischen links und rechts genauso befeuert wird, wie der Nebenwiderspruch. Da aber universelle Menschenrechte, Männer- und Frauenrechte die Grundlage sind, die man nicht in den Kategorien von links und rechts diskutieren kann - es sei denn, man erzwänge es - ist das eigentliche Ziel die kleine Lehenszeile, der kleine sozialstaatliche Erbhof, den linke Männerrechtler in diesem Staate anstreben. Das Soma, gesellschaftlich nützlich und eingebunden die Ziele des Sozialismus zu verwirklichen, wenn man nur die Kongruenzen mit den Feministinnen sucht, ist exakt das Soma, dass die Illusion (oder den Selbstbetrug) am Leben hält. In der Vergangenheit konnte hin und wieder ein Bauer zum Burgvogt aufsteigen - das ist der Platz, den manche sich insgeheim erwünschen oder den sie in Verkennung der auch von Linken längst analysierten Machtverhältnisse bekommen. Der Linke ist nützlicher Idiot und wähnt sich als gestaltendes Element, wenn er die Oberhoheit über Kinderbetten bekommt oder Frauen wie Männern die Arbeitszeit diktieren kann. Das dabei entstehende Subsystem der Unterdrückung, Manipulation und Propaganda hält er für das eigentliche.

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