Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um! (Politik)

CNN, Tuesday, 08.05.2012, 10:40 (vor 4372 Tagen)

Zitat: "Gleichzeitig zeigte sie sich davon überzeugt, dass es die DDR nicht umsonst gegeben habe und mit ihr ein „Keim gelegt“ worden sei, dass Deutschland irgendwann die Erfahrungen der beiden Systeme für sich nutzen werde."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Margot_Honecker
(Öffentliche Äußerungen und Auftritte nach 1989)

Da kommt ja noch einiges auf uns zu. Die Ossis unter euch, die werden ein Dejavu erleben und für die Wessis wird es eine krasse Umstellung.

Folgende DDR-Vergangenheit ist schon wieder Realität geworden:

- Einschränkung der Meinungsfreiheit
- gleichgeschaltete Systempresse
- Geldentwertung
- Bespitzelung
- Säuglingsdeponien und Kinderverwahranstalten
- Durchschnittsalter der KFZ steigt wieder

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

gemelle, Tuesday, 08.05.2012, 10:55 (vor 4372 Tagen) @ CNN

Das wird für "Wessis" ein böses Erwachen geben. Viele sind ja immernoch der Meinung, der Staat "meine es nur gut". Man sagt ja immer, ein Staat bzw. ein politiscvhes System spricht immer von dem am Meisten, was em Wenigsten da ist. So hat man in der DDR immer von der Freiheit gesprochen und davon, daß der Staat alles "für das Wohl des Volkes" tut. Heute ist immer Demokraite die Rede - je weniger es davon gibt, desto mehr wird darüber geredet. Bald wieder wird vom Wohl des Volkes die Rede sein und von Freiheit - weil genau das dann immer mehr eingeengt wird.

Gruß
gemelle

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

roser parks, Tuesday, 08.05.2012, 11:09 (vor 4372 Tagen) @ gemelle

Das wird für "Wessis" ein böses Erwachen geben. Viele sind ja immernoch
der Meinung, der Staat "meine es nur gut".

Das ist mir auch schon aufgefallen und vor allem die Ansicht der jetzige Staat hätte 1000 jährigen Charakter.

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

gemelle, Tuesday, 08.05.2012, 14:27 (vor 4372 Tagen) @ roser parks

Das ist mir auch schon aufgefallen und vor allem die Ansicht der jetzige
Staat hätte 1000 jährigen Charakter.

Das hab ich jetzt noch nicht gehört. (Wo stand denn das mit dem 100jährigen Charakter?) Aber wundern würde mich das gar nicht- Und passen würde es auch - das zeigt ziemlich deutlich, auf w a s wir uns zubewegen. (Wie war das nochmal mit dem 100jährigen Reich...?)

Gruß
gemelle

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

roser parks, Tuesday, 08.05.2012, 16:35 (vor 4372 Tagen) @ gemelle

Naja, 1000 jährigen Charakter ist doch in diesem Fall die Umschreibung für Ewigkeit.

Irgendwo habe ich es mal (sinngemäss) gelesen, kann sein bei Fjordman. Der Autor des Textes hatte sich mit einen ehemaligen Sowjetbürger unterhalten und dieser zeigte sich verwundert über das Vertrauen der Westeuropäer in ihre Staaten u.a. in punkto Langlebigkeit und Ehrlichkeit der politischen staatlichen Handlungen.

Ähnlich dem hier Wladimir Bukowski: "Ich habe in Eurer Zukunft gelebt"

Das Thema wird aber auch an Mitteldeutschen Stammtischen breitgewalzt. ;-)

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

Tesla, Tuesday, 08.05.2012, 11:14 (vor 4372 Tagen) @ CNN

- Durchschnittsalter der KFZ steigt wieder

Tatsächlich?

Ja!

CNN, Tuesday, 08.05.2012, 11:29 (vor 4372 Tagen) @ Tesla

Jahresbilanz des Fahrzeugbestandes am 1. Januar 2012

Am 1. Januar 2012 waren in Deutschland 51,7 Millionen Kraftfahrzeuge (Kfz) und 6,2 Millionen Kfz-Anhänger zugelassen. Der Personenkraftwagen (Pkw)-Bestand erhöhte sich somit um 1,5 Prozent auf 42,9 Millionen Fahrzeuge. Das Durchschnittsalter der Pkw stieg weiter von 8,3 auf 8,5 Jahre.

http://www.kba.de/nn_124584/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/bestand__node.html?__nnn=true

OT

Garfield, Tuesday, 08.05.2012, 18:20 (vor 4372 Tagen) @ Tesla

Hallo N24!

Tatsächlich?

Ja, deshalb ist ja neuerdings auch oft davon die Rede, daß ältere PKW angeblich oft gravierende Mängel hätten, üblicherweise garniert mit der Forderung nach jährlichen TÜV-Untersuchungen für ältere PKW.

Da machen die Auto-Konzerne im Hintergrund Druck. Die "Abwrackprämie" ist Geschichte, die "Umweltzonen" sind mittlerweile in vielen Großstädten trotz nachgewiesener Unsinnigkeit seit Jahren Realität und dürften mittlerweile kaum noch jemanden dazu drängen, sich ein neues Auto zu kaufen. Also muß man irgendwie anders Druck machen.

Man könnte natürlich auch den Wünschen vieler potenzieller Kunden Rechnung tragen und preisgünstigere PKWs oder zumindest welche mit geringerem Treibstoffverbrauch anbieten. Aber zumindest Letzteres wollen ja die Ölscheichs unter den Großaktionären nicht, also wurschtelt man weiter wie bisher, versucht die Autokäufer mit irgendwelchen CO2-Ausstoß-Werten und Verbrauchszahlen in Relation zum Fahrzeuggewicht zu blenden, wundert sich über sinkende Verkaufszahlen und brüllt nach dem Staat, um diese Verkaufszahlen wieder zu erhöhen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

Halbgott in Weiß, Tuesday, 08.05.2012, 15:21 (vor 4372 Tagen) @ CNN

Der Subbotnik ist auch schon wieder da: Heißt jetzt "Aktion sauberer Kietz". Und Knast für Meinungsäußerung, oder auch aus Staatsraison.
Was ich noch vermisse: Die Wahlkabine fünfzehn Meter weg, und deren Benutzung, nun ja, außerordentlich unüblich...

Merkel setzt Aussagen von Margot Honecker um!

Garfield, Tuesday, 08.05.2012, 18:47 (vor 4372 Tagen) @ CNN
bearbeitet von Garfield, Tuesday, 08.05.2012, 18:52

Hallo CNN!

Das ist mir schon in den 1990er Jahren unter Kohl aufgefallen. Damals lebte ich ja noch in Mecklenburg.

In der DDR gab es ja immer das Bestreben, die Spitzenpolitiker möglichst weitgehend von der Realität im Lande abzuschirmen. Hätte man sie zu sehr mit dieser Realität konfrontiert, dann hätte schließlich die Gefahr bestanden, daß einige Funktionäre der mittleren Ebene für Mißstände verantwortlich gemacht worden wären. Um das zu vermeiden, gaukelte man den Spitzenpolitikern die heile Welt vor, soweit das möglich war. Mit dem Ergebnis, das die oft wirklich gar nicht wußten, was im Lande tatsächlich abging. Die meisten wollten es aber wohl auch gar nicht so genau wissen.

Mitte der 1990er Jahre besuchte Helmut Kohl dann mal das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wollte er sich auch einen Bauernhof dort ansehen. Nun hätte man ihm ja einen typischen Kleinbauernhof zeigen können - z.B. von einem Bauern, der ein herunter gekommenes Stallgebäude von der LPG zurück erhalten hatte, erst einmal einen Kredit aufnehmen mußte, um da neue Anlagen zu installieren, ansonsten noch mit alter Technik aus DDR-Zeiten herum hantierte und nach Abzug der Kreditraten gerade mal so über die Runden kam.

Das tat man aber wohlweislich nicht. Stattdessen zeigte man ihm den Hof eines Bauern, der zu DDR-Zeiten das Glück hatte, in einer Gegend zu leben, in der die Bauern ihre Ställe weiter selbst bewirtschaften konnten. Während es in anderen Gegenden so lief, daß die Bauern auch ihre Ställe an die LPGen geben mußten, daß die LPGen irgendwann aber neue, größere Ställe für Massentierhaltung bauten und die alten, kleineren Ställe verfallen ließen, lief es in diesen anderen Ausnahme-Fällen so, daß die Bauern ihre Ställe instand hielten und nach der Wende auch nicht unbedingt Kredite aufnehmen mußten, um alles komplett erneuern zu lassen. So standen diese Bauern natürlich deutlich besser da. Und so einen Bauernhof zeigten sie Helmut Kohl. Der sagte sich dann natürlich, daß es doch geht und daß die Klagen der ostdeutschen Bauern doch nur Gejammer wären. Daß dieser Bauer, den er dort kennen lernte, nur einer der seltenen Glückspilze war, wußte er ja nicht und wollte es wohl auch nicht wissen.

Man sah da also damals schon exakt dasselbe Muster wie schon früher in der DDR: Eine vom Volk weit abgehobende und mit diversen Privilegien ausgestattete Kaste von Spitzenpolitikern herrscht über das Land und wird von Politikern der unteren Ebenen weitgehend vom realen Leben abgeschirmt.

Wohin das in der DDR geführt hat, ist bekannt. Nur war es in der DDR so, daß hinter den teilweise schon völlig verkalkten Greisen in der Spitzenpolitik keine Milliardäre standen, die bestrebt waren, ihre Besitzstände mit allen Mitteln zu verteidigen und weiter auszubauen.

Freundliche Grüße
von Garfield

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