Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Seuche grassiert: Die islamistische Variante des Feminismus in Tunesien. (Feminismus)

Referatsleiter 408, Zentralrat deutscher Männer, Wednesday, 22.08.2012, 16:13 (vor 4272 Tagen)

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Meriem Bourguiba-Laouiti ist zufrieden. "Die Proteste waren ein Erfolg, das Medienecho ist groß." Bourguiba-Laouiti, die Enkelin von Tunesiens erstem Staatspräsidenten Habib Bourguiba und Mitglied der säkularen Joumhouria-Partei, gehört zu den Koordinatorinnen der Proteste, die am vergangenen Montag in ganz Tunesien stattfanden. "Gleichheit in der Verfassung!" und "Frauenrechte sind nicht verhandelbar!" war auf den Straßen zu hören.

Ihr Ärger richtet sich gegen einen Entwurf für Artikel 28 der künftigen Verfassung Tunesiens. Vor allem die Abgeordneten der islamistischen Ennahda-Partei hatten wenige Tage zuvor dafür gestimmt, Frauen in der Verfassung als "Ergänzung des Mannes" zu bezeichnen. Das Datum der Proteste war kein Zufall: Am 13. August 1956 wurde das tunesische Familienstandgesetz verabschiedet, das bis heute eines der fortschrittlichsten in der islamischen Welt ist. Seitdem wird der 13. August in Tunesien als nationaler "Tag der Frau" gefeiert. "Genau das richtige Datum, um die Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu betonen", findet Meriem Bourguiba-Laouiti.

Mehrezia Labidi hingegen versteht die Aufregung nicht. Sie behauptet: "Ergänzung bedeutet nicht zwangsläufig Ungleichheit". Die 49-jährige Vize-Präsidentin der verfassungsgebenden Versammlung Tunesiens ist eines der bekanntesten Ennahda-Mitglieder. Dass die konservative Partei eine Frau für dieses Amt nominierte, überraschte Kritiker im vergangenen November. Auf den ersten Blick wirkt die kopftuchtragende Labidi sanft und geduldig. Wenn es aber um ihre Mitstreiterinnen geht, wird sie energisch: "Die Frauen in meiner Partei sind nicht nur hübsches Beiwerk", erklärt Labidi, "es sind Frauen, die gegen ein despotisches Regime kämpften. Nun kämpfen sie für die Neuordnung unseres Landes." 41 der insgesamt 89 Ennahda-Abgeordneten in der Verfassungsgebenden Versammlung sind Frauen, damit stellt die Partei die meisten weiblichen Abgeordneten.

Ursache dafür ist, dass die Unterdrückung von Ennahda-Mitgliedern und deren Angehörigen der Bewegung auch in der weiblichen Bevölkerung viel Solidarität verschaffte. "Viele dieser Frauen haben ihr politisches Bewusstsein als Ehefrau, Mutter oder Schwester unter dem Ben-Ali-Regime entdeckt", erklärt Monica Marks, die Nahost-Expertin von der Universität Oxford, die seit der Revolution regelmäßig weibliche Ennahda-Mitglieder befragt hat. Sie sagt: "Sie stammen aus religiösen Familien, in denen die Männer aufgrund ihres Glaubens drangsaliert und inhaftiert wurden." Während der Abwesenheit ihrer Männer, Brüder und Väter hätten die Frauen die Führung übernommen – zu Hause, aber auch in Familienbetrieben. Dieses Engagement schlug sich bei den Wahlen im Oktober 2011 zugunsten der Ennahda-Partei nieder.

Weiterlesen unter http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-08/tunesien-ennahda-frauenrechte/seite-1

"... Gleichheit der Geschlechter." ... da scheint ja nicht nur der Feminismus angelandet zu sein. Hoffentlich halten die tunesischen Männer straff dagegen, damit sie nicht eines Tages genauso ausgeschlachtet, geschlagen, entrechtet und diskriminiert werden wie deutsche Männer!

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Eine FeministIn ist wie ein Furz. Man(n) ist einfach nur froh, wenn sie sich verzogen hat.

Die führende Rolle der antifeministischen Männerrechtsbewegung hat von niemanden in Frage gestellt zu werden!

Habe ich es nicht schon lange gesagt?

Kurti, Thursday, 23.08.2012, 18:33 (vor 4270 Tagen) @ Referatsleiter 408

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