Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Norbert Bolz zur Feminisierung.

adler, Kurpfalz, Wednesday, 13.05.2009, 12:31 (vor 5462 Tagen)

Männerträume - Was macht den Mann zum Mann?

Es ist eine Krise der Männlichkeit, nicht des Mannes, weil die moderne Welt Weiblichkeit favorisiert. Es gibt eine Prämie auf weibliche Züge: Bedeutsamkeit von Kommunikation, Networking, das Kompetative, was Frauen sehr entgegenkommt, und das mit dem Wettbewerbsgeist von Männern nur schwer zu vereinbaren ist. ...

Es gibt unendlich viele weibliche Männer und sehr viele männliche Frauen. Die Frage ist nur die, ob diese Option, die wir längst ergriffen haben in unserer modernen Welt, tatsächlich ein guter Wegweiser ist für unser Glück, für unsere Lebenszufriedenheit. Da hätte ich eine andere These, nämlich die, daß es Jedem eigentlich am besten bekommt, wenn er sich mit seiner eigenen Geschlechterrolle identifiziert. ...

Es geht darum, daß ein Bild des Geschlechterverhältnisses, das nicht älter ist als dreißig Jahre, gesetzt wird als Selbstverständlichkeit gegen etwas, was so alt ist wie die Zivilisation selbst. ... Wenn man also darüber diskutiert, sollte man nicht aus den Augen verlieren, daß bis vor kurzem, bis vor einer Sekunde, die Welt ganz anders getickt hat. ...


Was ich mich frage ist dies, ob diese unbezweifelbare Feminisierung der Welt – ob uns dies nicht zum Nachdenken bringen sollte, ob wir mehr Männlichkeit bräuchten. Das betrifft sowohl die Politik, als auch das Denken. ...
Ich glaube, daß die Feminisierung der Politik uns zwar strukturell friedfertiger gemacht hat, als das je zuvor in der Zivilisation war. Aber daß wir gleichzeitig immer unfähiger werden, beispielsweise in Situationen der Bedrohung unserer eigenen Existenz, entschlossen dieser Bedrohung entgegenzutreten.

Volker Panzer: „Was wäre das Männliche?“
- Beispielsweise
als Staat oder für uns als politische Wesen Gewalt gegen intolerante Menschen einzusetzen. Also bereit zur Gewalt zu sein zur Abwehr und zur Verteidigung dessen, was uns etwas wert ist. Und dieser Kampf um das, was uns etwas wert ist, auch Dimensionen wie Stolz und Ehre, die würde ich nach wie vor mit diesem Begriff der Männlichkeit assoziieren. Und da sehe ich außerordentliche Defizite in unserer modernen Gesellschaft. Und das gilt eben auch für den für mich noch viel wichtigeren Begriff der Denkfreiheit.

Also die moderne Welt hat mal mir der Forderung nach Denkfreiheit angefangen. Und ich glaube, wir haben uns von Nichts so weit entfernt, wie von der Denkfreiheit. Wir waren noch niemals in Geschichte so sklavisch abhängig von öffentlich durchgedrückten Meinungen, wie heute. ... Mainstream, auch in unserer Diskussion. ...
Da wäre es eigentlich die Sache von Intellektuellen, hier den Mut zu zeigen und zu fragen „ist diese Selbstverständlichkeit wirklich eine Selbstverständlichkeit?“ oder liegt hier vielleicht doch ein Problem. Und ich glaub, hier liegt ein massives Problem. Daß wir nämlich offenbar nicht bereit sind, über den Preis, den wir zahlen müssen für die Feminisierung der modernen Öffentlichkeit, einmal nachzudenken. Wir haben Angst davor, wir sind zu feige, um diesen Preis zu benennen. ...

In der moderne Welt zeigt sich Männlichkeit als Bewußtsein von Freiheit und Selbstbehauptung. Vor allen Dingen darin, daß man sich von Anderen nicht das Denken vorschreiben lässt. Das ist wahnsinnig anstrengend. Denn ich glaube, je moderner die Welt geworden ist, umso größer wurde der Konformismus im Denken. Wir sind zwar wahnsinnig nonkonformistisch in unserem Alltagsverhalten, in der Kleidung und so weiter, aber das Denken wird immer konformistischer. Einfach mal bei der eigenen Sache und eigenen Überzeugung zu bleiben, dazu bedarf es großen Mutes. Und vielleicht ist Mut das, was die verschiedenen Formen von Männlichkeit über die Zeit hinweg miteinander verbindet. ...


Die (meisten) Statements von Norbert Bolz aus der Sendung Sendung "Männerträume - Was macht den Mann zum Mann?". Sie läuft zur Zeit (ab 09. 05.09) zu unterschiedlichen, nicht sehbaren Zeiten als 'Forum Extra' im ZDF-dokukanal, weshalb ich sie aufgezeichnet hatte. Ohne große Erwartungen, rein vom Thema her und deshalb konnte ich das auch ohne Stenographiekenntnisse aufschreiben. Denn ich war fasziniert von dem, was Norbert Bolz da sagte. Dabei ist er nicht Charismatiker, aber er hat eine sehr klare Sprache und eine sehr dezitierte Meinung, die nicht Mainstream ist, und die er auch konsequent vertritt.

Es war ursprünglich eine ZDF 'Nachtstudio' Sendung mit Volker Panzer vom 18.11.2007, wie ich nach Recherche einzig im dort zugehörigen Forum herausfinden konnte. Zur Zeit ab Seite 9.

NORBERT BOLZ ist Medienwissenschaftler und leitet seit November 2002 das Fachgebiet Medienwissenschaft/Medienberatung am Institut für Sprache und Kommunikation der TU Berlin. Autor uA von
"DIE HELDEN DER FAMILIE", Fink Verlag, München 2006, 12.90€.

Auszug:
"Wir leben in einem Zeitalter kalter Kriege. Kalter Krieg herrscht zwischen Männern und Frauen, zwischen Alten und Jungen. Kalter Krieg herrscht zwischen Eltern und Kinderlosen, zwischen berufstätigen Frauen und Hausfrauen. Kalter Krieg herrscht zwischen Familien und Staat".
Produktbeschreibung bei 'Weltbild'

Gruß
adler

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Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Norbert Bolz zur Feminisierung.

Junggeselle, Wednesday, 13.05.2009, 14:20 (vor 5462 Tagen) @ adler

Danke vielmals für das Einstellen des Textes. Ich finde Norbert Bolz klasse und freue mich daher über diese Zitate, die sehr viel Wahres enthalten.

Was er hier verklausuliert andeutet, ist genau das, was uns bevorstehen wird: Der Verteidigungskampf dessen, was noch von der westlichen Zivilisation übrig geblieben ist, gegen die Herausforderung des Islam. Ein Kampf, den wir nur eine Chance haben zu gewinnen, wenn wir uns wieder auf männliche Tugenden besinnen.

Islam

Mirko (nicht eingeloggt), Wednesday, 13.05.2009, 17:14 (vor 5462 Tagen) @ Junggeselle

Was er hier verklausuliert andeutet, ist genau das, was uns bevorstehen
wird: Der Verteidigungskampf dessen, was noch von der westlichen
Zivilisation übrig geblieben ist, gegen die Herausforderung des Islam. Ein
Kampf, den wir nur eine Chance haben zu gewinnen, wenn wir uns wieder auf
männliche Tugenden besinnen.

Ich habe kein Problem mit Muslime, wenn sie denn friedlich sind, und das ist bei 99,9% der Fall. Wir haben hier Religionsfreiheit, wenn sie also beten wollen, sollen sie.

*wegduck*

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