Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauenbevorzugung im Schwimmbad

Garfield, Friday, 17.01.2003, 14:01 (vor 7771 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Frauenbevorzugung im Schwimmbad von Jörg am 16. Januar 2003 02:11:58:

Hallo Jörg!

Deine Beobachtung kann ich nur voll bestätigen. Und wie auch anderen hier ist mir schon mehrmals aufgefallen, daß Frauen-Duschen, -Umkleideräume oder WC's häufig so gebaut sind, daß man(n) nicht hineinsehen kann. Bei analogen Einrichtungen für Männer jedoch wird da weniger Sorgfalt an den Tag gelegt.

Jede dieser Sachen für sich ist eine bedeutungslose Kleinigkeit. Ich bin auch keineswegs prüde. Aber das alles zusammen ergibt dann doch ein charakteristisches Gesamtbild.

Das ist allerdings nichts, was wir dem Feminismus zu verdanken haben. Das geht viel weiter zurück, bis zu den alten Germanen. Schon dort hatten die Frauen eine Sonderstellung. Beispielsweise war es verboten, das Blut einer Frau zu vergießen, und sie mußten auch nicht mit in den Krieg ziehen. (Was Radikalfeministinnen uns heute tatsächlich als jahrtausendelange Benachteiligung verkaufen wollen.) Das war damals durchaus nicht bei allen Völkern so. Bei den Kelten beispielsweise sollen Männer und Frauen gleichwertig gewesen sein. Da sollen auch die Frauen mit in die Schlacht gezogen sein und auch an Saufgelagen teilgenommen haben.

Auch in der DDR, wo es ja de facto keine Frauenbewegung gab, waren genau dieselben feinen Unterschiede in der Behandlung von Frauen und Männern vorhanden. Dazu hatte ich hier schon mal was geschrieben. Trotzdem stichpunktartig nochmal einige Erlebnisse von mir dazu (es paßt eben so gut hierher):

- Als mal (so etwa in der 8. Klasse) der Umkleideraum der Mädchen renoviert wurde, bekamen die Mädchen unseren Umkleideraum und wir durften uns an einer langen Bank neben dem Sportplatz, direkt neben einer Straße, umziehen.

- Einmal, als ich nach dem Schulschwimmen in einer Schwimmhalle unter der Dusche stand, marschierte da seelenruhig eine Putzfrau quer durch den Duschraum, obwohl es dort keinerlei Sichtschutz gab und mehrere Männer gerade nackt unter den Duschen standen. Das war da ganz normal, während beispielsweise ein Bademeister, der es gewagt hätte, in die Frauendusche zu gehen, einen saftigen Anschiß abgefaßt hätte.

- In der 11./12. Klasse hatten wir Jungen überhaupt keinen wirklichen Umkleideraum, sondern mußten uns im Vorraum zur Sporthalle umziehen. Dabei war es dann auch ganz normal, daß nicht nur die Sportlehrerinnen ständig durch den Raum liefen, sondern daß auch die Mädchen aus unserer Klasse, wenn sie mit dem Umziehen fertig waren, zu uns in den Umkleideraum kamen, dort darauf warteten, daß die Tür zur Sporthalle aufgeschlossen wurde und uns währenddessen beim Umziehen zusahen. Mehrfache Aufforderungen, doch bitte in ihrem Unkleideraum (der für uns Jungen natürlich absolut tabu war) zu warten, wurden ignoriert.

- Die Umkleidräume der Mädchen waren oft mit Spiegeln, Schränken, Stühlen und Tischen ausgestattet. Wenn wir Jungen überhaupt einen Umkleideraum hatten, konnten wir schon froh sein, wenn wir an jeder Wand eine schmale Bank und darüber eine Reihe mit Kleiderhaken hatten.

- Im Internat, wo ich während meiner Abi-Zeit wohnte, bekamen die Jungen grundsätzlich die häßlichen, größeren Zimmer. Die kleineren, besser eingerichteten Zimmer (meist oben unter dem Dach) waren für die Mädchen reserviert.

- In diesem Internat kam es auch mal vor, daß die stellvertretende Internatsleiterin in ein Jungen-Zimmer hineinplatzte, als einer der Jungen gerade völlig nackt dastand. Sie hatte zwar angeklopft, ist aber so ziemlich gleichzeitig auch schon reingekommen, so daß dieser Junge gar keine Chance mehr hatte, sich irgendetwas umzulegen oder zu rufen, daß sie noch warten soll. Ich habe nie davon gehört, daß dem Internatsleiter so etwas in einem Mädchenzimmer passiert wäre. Da war es selbstverständlich, daß er nach dem Klopfen erstmal noch wartete. Bei einem Jungen-Zimmer war das natürlich nicht nötig. Sind ja nur Jungen, also was soll's...

Das sind eben die uralten Vorurteile in den Köpfen, die schon seit Jahrtausenden existieren und von Radikalfeministinnen heute erfolgreich ausgenutzt werden.

Freundliche Grüße
von Garfield


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