Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: aus den Rote-Männer-News

Arne Hoffmann, Thursday, 23.01.2003, 20:36 (vor 7765 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: aus den Rote-Männer-News von Garfield am 21. Januar 2003 17:11:15:

Ich glaube wirklich, daß sie die Realität ganz bewußt verdrängt. Was bleibt ihr auch anderes übrig? Soll sie sowas sagen wie: 'Okay, ich hab in letzter Zeit ziemlich viel Unsinn verzapft und behaupte von nun an das Gegenteil'? Das wird sie niemals tun, weil sie dann viele ihrer Anhängerinnen und damit auch ihre finanzielle Existenzgrundlage verliert. Außerdem müßte sie dann vor sich selbst und vor anderen zugeben, sehr lange Zeit munter in die völlig falsche Richtung marschiert zu sein.

Howdy, :-)

Am bezeichnendsten fand ich in dem Interview ja Alices letzte Äußerung, Kritik von Frauen solle am besten nur hinter geschlossener Tür stattfinden. Der Grund ist klar: Nach außen hin soll der Eindruck vermittelt werden, als ob Schwarzer wirklich für alle Frauen spricht, statt nur für eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Radikalemanzen und Fundamentalistinnen. Sie möchte sich ihren Führerinnenstatus gerne erhalten. Das ist aber außerhalb der öffentlichen Inszenierung längst gescheitert: Eine gute Bekannte von mir studiert in Berlin Gender-Studies, und sie wird regelmäßig unwirsch, wenn ich sie auf Alice Schwarzer anspreche, weil diese Person mit ihren oft dumpfen Parolen für den akademischen Feminismus einfach keine Rolle spielt, bestenfalls eine Peinlichkeit darstellt. Andererseits hat es anscheinend nie zu einer offenen Distanzierung gereicht.

Noch bezeichnender ist, wie Alice das begründet, dass Frauen sie nicht offen kritisieren und sich mit ihr auseinandersetzen sollten. Weil das sonst von den Männern nur ausgenutzt würde und sie die lachenden Dritten seien. Es ist schon kurios, sich diesen Spagat anzuschauen, wie Alice einerseits behauptet, sie plädiere für eine Aufhebung der Trennung zwischen Männern und Frauen, in Wahrheit aber ständig neue Fronten zieht, als ob beide Geschlechter völlig entgegengesetzte Interessen hätten und Männern nur daran gelegen sei, Frauen eins überzubraten.

Lieber Gruß

Arne


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