Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wieder mal Reibereien mit Englisch-Lehrerin

Jolanda, Sunday, 26.01.2003, 02:25 (vor 7763 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Wieder mal Reibereien mit Englisch-Lehrerin von Arne Hoffmann am 25. Januar 2003 19:35:55:

Hallo Arne

Ich wollte sagen, dass mich gerade das Unverständnis und der fehlende Verstand bei gewissen Aussagen des Feminismus, ja sehr stört und ich mich gerade wegen solchen Aussagen von anderen Frauen dort nie finden konnte.

Was mir auch nie gefiel, waren die Angriffe innerhalb der Gruppe Frauen. Ich finde es eine Frechheit einer Frau vorzuwerfen, indem sie nur Mutter und Hausfrau sei, würde sie es anderen Frauen erschweren, dass sie endlich emanzpiert leben können.

So dieser klare sture Weg, der Weg zur Selbstfindung und Selbstverwirklichung der Frau. Hier neige ich zum Zynismus. Wenn ich das Ergebnis so ansehe, was daraus geworden ist, na dann..."vielen Dank"!

Echt ne klasse Leistung. Verstehe mich nicht falsch, ich will nicht alles verdammen. Bestimmt hat es Frauenanliegen gegeben, die berechtigt erkämpft wurden. Es gab ja auch nicht immer ein Frauenstimmrecht, usw.

Nur dass was heute oft an Rollenbildern, an Frauenbildern und Männerbildern herrscht, das sind in meinen Augen richtige Auswüchse.

Und jede Frau hat doch Männer in ihrem Umfeld, die sie liebt, Ehemann, Freund, Sohn, Bruder, Vater. Ich meine, ich kann nicht verstehen, wie man sich dann so verächtlich über Männer äussern kann, wie das gewisse Frauen tun.

Ein Geschlecht verlachen, ihm andauernd einreden, dass es gewalttätig, sexistitsch und eh zu blöd ist, das ist schon beängstigend. Ich kann nun mal nicht verleugnen, dass es geschieht, immer wieder, es ist wie so ein Geschwür, ich empfinde es so.

Und weil ich selbst auch vieles zu wenig erkannt habe, einfach gar nicht richtig wahr genommen habe, gerade deshalb weiss ich, dass es viele Menschen gibt, die durchaus offen sind für solche Erkenntnisse, wenn sie sie dann nur mal erkennen würden :-)

Es ist nicht so, dass ich immer auf Ablehnung stosse, wenn ich auf solche Geschichten, wie die von Alex verweise, im Gegenteil, viele sind dann betroffen, man hat dann durchaus die Chance anzusetzen und eindrücklich darzulegen, dass so etwas eben passiert und dass wir nicht mal erkennen, dass wir dazu beitragen. Indem wir es nicht erkennen, indem wir stumme Zustimmung geben. Das macht uns mitschuldig!

Ich denke unser grösster Feind ist die Ignoranz!

Ich denke schon, dass man sagen muss, wenn man etwas als Unrecht empfindet, ich finde schon, dass es das wenigste ist, dass man tun kann. Es geht nicht darum, gleich unmmittelbar eine Wirkung zu erzielen. Mir geht es in erster Linie darum, klar zum Ausdruck zu bringen, dass ich hier anders denke und "NEIN" zu sagen!

"NEIN", das mache ich nicht mit!

Und wenn das alle Männer tun würden und dann noch die Frauen, die das erkennen, dann wären die Frauen, die sich dagegen wehren, eben auch Recht abzugeben und Pflichten zu übernehmen, dann wären die zu "knacken".

Ich meine, wenn so negative Bilder und Vorurteile von weiblichen Personen in männliche Jugendliche sugeriert werden, dann wäre es doch umso wichtiger, dass dem positve und vorbildhafte männliche Bilder von Männern entgegen gestellt würden.

Ich glaube einfach wirklich, dass männliche Vorbilder, gerade für Jungs sehr wichtig sind. Dass die Gegenwart des Vaters, die Liebe des Vaters, dass das zentral wichtig ist. Und deshalb kämpfe ich für Verbesserungen und für Dialog, weil ich weiss, was die Kinder sich wünschen.

Die Kinder wünschen sich nicht Distanz, sie wünschen sich Vater und Mutter und sie brauchen beides genauso.

Und es gibt unzählige Kinder, die unter der heutigen Geschlechtersituation sehr leiden. Sie werden zum Spielball von Machtspielen und gerade der Vater ist solchen Spielen oft hilflos ausgeliefert, weil er entsorgt werden kann, weil er auf den "Goodwill" der Ex angewiesen ist.

Hier gelten keine fairen Regeln und Gesetze. Und schon gar nicht Gesetze, die zugunsten der Kinder sind.

Hier müssen Frauen zurück treten. Zuviele Mütter denken nicht an ihre Kinder, wenn sie ihnen den Vater entziehen. Die Motive sind meist persönlicher Art und man kann nicht unterscheiden, dass wenn eine Partnerschaft nicht funktioniert, dass dann trotzdem immer eine Vater-Kind-Beziehung besteht und dass die sehr wohl gut funktionieren kann.

Es ist doch so. Es ist doch nicht wichtig, ob die Kinder mit Papa in MC Donald gehen und Fast Food essen oder ob sie mal länger aufbleiben dürfen oder ob Papa andere Regeln hat, usw. Es geht doch darum, dass Papa da ist, zuhört, teilnimmt am Leben seiner Kinder.

Hier wird oft richtig gesucht, um den Vätern den Umgang mit den Kinder zu verweigern. Ich kann nicht verstehen, wie eine Frau, die eine gute Mutter sein will, wie die ihrem Kind den Vater unterschlagen kann, nur weil sie gekränkt oder wütend oder entäuscht ist. Nur um sich rächen zu können, um es ihm heimzuzahlen.

Weder Vater noch Mutter sollten das Recht haben dem anderen die Kinder zu unterschlagen, so etwas sollte einfach nicht erlaubt sein, basta!

Es sollte selbstverständlich sein, dass man ein Leben lang Eltern bleibt und sich verdammt noch mal zusammenzureissen hat und dafür zu sorgen, dass man so weit zusammen klar kommt, dass die Kinder nicht darunter leiden und das Recht auf beide Elternteile haben.

Ich kann gar nicht verstehen, wie man das heutige Tennungs- und Scheidungs-System unterstützen kann oder für gut befinden.

Solange Gesetze persönliche Rachefeldzüge auch noch unterstützen oder zumal sie nicht dazu im Stande sind, sie zu unterbinden, solange wird es nicht wirklich gerecht und fair zugehen.

Es erscheint mir einfach nicht abstrakt oder unverschämt, was ihr fordert. Sondern in den meisten Fällen gerechtfertigt. Von daher werde ich nie aufhören daran zu glauben, dass sich diese Erkenntnis früher oder später durchsetzen wird.

Nie bei allen, aber bei vielen und das kann durchaus auch mit Verstand funktionieren ;-)

Es grüsst dich herzlich
Jolanda


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