Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Wir brauchen ein Patrarchat ! Und Definitionshoheit.

Adam, Wednesday, 31.05.2006, 12:37 (vor 6549 Tagen) @ Thomas Lentze


Wer sagt, wir bräuchten Etwas "jenseits von -archat" (d.h. also von
"Ursprung, Gesetz"), der wird philosophisch, doch ohne zu überlegen.

[/quote]


Wer sagt, wie bräuchten ein Patrarchat [sic!], der überlegt, ohne zu denken. Besser: er phantasiert, weil er von philosophischen Zusammenhängen und der darin notwendig waltenden Rationalität keine Ahnung hat.

Ein "Archat" ist natürlich eine Wortbildung, die den Termini Patriarchat bzw. Matriarchat abgeschaut ist. Im Zusammenhang wird denn auch ersichtlich, daß der Begriff verwendet wurde, um einen Oberbegriff zu diesen Species zu Schaffen. Mehr nicht. Ihm Bedutungen zuzuschreiben wie Ursprung, Gesetz und dann auf dieser Ebene weiterzudiskutieren ist unlauter, weil eine Bedeutung aus dem Altgriechischen genommen wird, um damit gegen eine davon völlig freie Intention anzupolemisieren. Das ist reine Sophisterei und geht an jedem klaren Denken vorbei.

Ein Beispiel für unklares Denken ist etwa folgende Dukelheit:

Unter Patriarchat verstehe ich einen jeden Zustand,

- in welchem das Schöpferische als vorrangig bewertet wird gegenüber dem
Austragenden, dem Lebend- oder Totgebärenden;

Was soll das? Außer esoterischer Mythologie ist hier wenig zu finden. Ist man einigermaßen mit Wissenschaft vertraut, bekommt man ob solcher Sentenzen einen Lachanfall. Das Schöpferische? Was? Womöglich der Gott der Anthroposophen? Nein offenbar soll es um den Mann als Erzeuger gehen, natürlich mystisch verbrämt als "Schöpfer". Wortlaut und Sachverhalt sind aber hier nun mal verschieden. Gezeugt wir ein Kind von beiden Eltern, völlig wurscht, was uns dazu die Träume anthroposophischer Geisterseher offenbaren.

Das Fassen der Welt unter solch simpler Begrifflichkeit wie "das Schöpferische" oder "das Austragende" ist ein Merkmal mythologischer, manchmal gar vormythologischer Zeiten.

Mittels solcher Begrifflichkeiten den modernen Diskurs über das Geschlechterverhältnis voranzutreiben gleicht dem Versuch, mittels Speer und Hackebeil (natürlich mit Stein bewehrt, nicht mit degeneriertem Metall) eine Schlacht gegen ABC-Waffen zu führen.

Vergnügt aber kopfschüttelnd grüßt
Adam


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