Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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schnüff...

DvB, Wednesday, 14.03.2012, 06:26 (vor 4428 Tagen) @ Cardillac

ist das Argument des Erfolges des Feminismus trotz des Einflusses seiner radikalen Strömungen schon deshalb absurd, weil gerade für Männerrechtler offensichtlich sein sollte, dass eine von Fanatismus, Einseitigkeit und Engstirnigkeit geprägte Bewegung, selbst wenn sie gesellschaftlichen Einfluss gewinnen würde, auf jeden Fall mehr Schaden als Nutzen bewirken würde. Von Fanatismus, Einseitigkeit und Engstirnigkeit geprägte Bewegungen können gesellschaftlich nicht viel Gutes bewirken, aus ihnen kann nichts Konstruktives und Dauerhaftes erwachsen. Sie bringen notwendigerweise wieder Gegenbewegungen hervor und sind unfähig, das Ziel des Geschlechterfriedens, der Geschlechterdemokratie, der Gleichberechtigung und -verpflichtung (oder wie auch immer man es nennen will) zu erreichen.

Offensichtlich ist, daß es eine Massenbewegung, die nicht von Fanatismus, Einseitigkeit und Engstirnigkeit geprägt ist, per se nicht geben kann. Das liegt halt in der Natur der Sache, bzw. der Masse. Solche nicht vorhandenen Bewegungen können dann auch nichts bewirken. Der Vorteil, daß sie auch keine Gegenbewegungen hervorrufen können, besticht nicht sonderlich.

Das "Ziel" der "Geschlechterdemokratie" etc. fällt aus wegen is nich. "Geschlechterfrieden" fällt auch aus - und zwar genau so lange, bis das Geschlecht, das den Krieg erklärt hat, bedingungslos kapituliert.

Beide Extreme sind zu vermeiden: Eine Männerbewegung, die ihre Anliegen nicht in deutlichen Worten artikuliert und die auf jegliche argumentative Schärfe verzichtet, wird mit dieser Strategie genauso wenig Erfolg haben wie eine Männerbewegung, die primär auf emotionales Ausagieren und Verbalradikalismus setzt.

Das einzige zu vermeidende Extrem ist das extreme Vermeiden von Extremen.

Hätten wir gegenwärtig wirklich eine "weichgespülte" Männerbewegung, die auf jedes deutliche Wort verzichtet, dann wäre tatsächlich Kritik angebracht. Aber das Gegenteil ist doch zu häufig der Fall. Es ist doch z.B. bezeichnend, dass im Netz sogar das Gerücht entstanden ist, der Begriff "Maskulist" sei eine Bezeichnung für besonders extreme Männeraktivisten, obwohl dies mit seinen begrifflichen Ursprüngen gar nichts zu tun hat.

Sich um "Gerüchte" zu scheren und sie noch rumzutratschen, wie ein Waschweib, ist natürlich auch zu vermeiden.

Eine soziale Bewegung, die sich hinsichtlich ihrer Kommunikationsformen nicht an der Normalbevölkerung ausrichtet, bleibt eben Subkultur.

Eine Bewegung, die sich zum Spielball der öffentlichen Meinung macht, hat inhaltlich in der ganzen Weltgeschichte noch nie etwas erreicht.

Nicht umsonst war es ja stets eine Strategie der herrschenden Klasse, alles dafür zu tun, um oppositionelle Bewegungen zu radikalisieren, weil diese dann nicht mehr mehrheitsfähig sind. Aus solchen historischen Erfahrungen könnte man ja lernen. Tut man aber nicht. Verbalradikalismus macht eben mehr Spaß (Sarkasmus aus).

Diese Strategie der "herrschenden Klasse" war insofern nicht umsonst, als sie natürlich die Opposition für den jeweiligen Moment immer vom Einfluß ausgrenzt. Diese Strategie geht aber regelmäßig nur so lange - soviel zu historischen Erfahrungen - gut, bis sich der dadurch aufgestaute Haß um so explosionsartiger entläd.

Will die Männerbewegung eine Subkultur sein oder eine erfolgreiche soziale und politische Bewegung? Das ist hier die Frage.

Will die antifeministische Bewegung sich mit den Hirnfürzen eines linken Rabulisten befassen oder den Feminismus vernichten, wofür sie angetreten ist? DAS ist hier die Frage.


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