Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Ich glaube, jetzt kommen wir auf den Punkt!

T.R.E.Lentze, Sunday, 18.10.2009, 16:07 (vor 5304 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield!

Nun kommen wir ja dem Problem wirklich näher.

Ein Paar sollte frei selbst entscheiden können, wie die Aufgaben verteilt
werden. Dann regelt sich das alles von allein. Je weniger Vorschriften und
Rollenvorgaben es von oben gibt, umso besser ist es.

Ja, natürlich sollte es das - aber darum geht es doch gar nicht! Natürlich soll "das Paar" eine Privatsphäre haben und miteinander vereinbaren, wer den Abfall herausträgt oder wer im Beischlaf welche Stellung einnimmt.

Ebenso darf in der Beziehung Erwachsener-Kind nicht festgelegt werden, wie z.B. Vater und Sohn ihre Freizeit zu verbringen haben.

Nein, es geht um den Rahmen, der das hierarchische Verhältnis regelt, wenn es von innen heraus nicht geht. Und es geht nicht von selbst! Bekanntlich hat die linke Pädagogik, die meinte, Kinder wüßten selbst, was sie und wie sie zu lernen haben, nicht funktioniert. Und was heute die Familienpolitik betrifft, so sehen wir, daß Familien, in denen Frau und Mann gesetzlich gleichgestellt sind, schnell auseinanderbrechen - zulasten hauptsächlich der Kinder, die dann vaterlos aufwachsen.

Du hast eine schöne Theorie, die in der Praxis aber nicht funktioniert. Wenn man die Frau läßt, wie sie will, dann werden Väter decouragiert, Kinder malträtiert und Mütter überfordert.

Also: Führt die Institution des Familienoberhauptes wieder ein! Die verpflichtet doch das Paar nicht, auch im privaten Bereich seine eigenen Regelungen zu treffen.

Kinder dürfen alles machen, solange sie die Entscheidungs-Hierarchie anerkennen, d.h. die ihnen gesetzten Grenzen beachten. Darum werden Kinder, die nicht zur Schule wollen, u.U. von der Polizei abgeholt (dies nur als Extrembeispiel ohne Bewertung der Erfolgsaussichten).

Ebenso dürfen Mann und Frau alles miteinander machen, solange sie die geschlechtliche Entscheidungs-Hierarchie beachten. Eine solche haben wir sogar - nur falsch herum: Die Frau kann den Mann jederzeit per Anschuldigung aus seiner von ihm bezahlten Wohnung werfen lassen.

Daß es Kinder gibt, die reifer sind als ihre Eltern, und Frauen, die intelligenter und willensstärker als ihre Männer, das bestreitet ja niemand. Auch, daß gesetzliche Regelungen u.U. dann durch Sonderregelungen modifiziert werden, versteht sich von selbst. Niemand hat was dagegen, wenn ein kleiner Mozart ein Orchester dirigiert oder eine begabte Politikerin Königin wird.

Vielleicht wirst du jetzt einwenden, daß Männer dieselben Fehler machen würden, wenn man sie nur ließe. Als es das Familienoberhaupt noch gab, haben ja auch Männer ihre Macht mißbraucht, Frauen und Kinder geschlagen, usw. Aber die Reziprozität in der Verantwortungsbereitschaft ist rein theoretisch; sie setzt voraus, daß Mann und Frau in der gleichen Situation gleich handeln würden. Die Kibbutz-Studie (und natürlich nicht nur sie) hat gezeigt, daß Männer in einem weiteren, über-häuslichen Rahmen denken und handeln, dh. letztlich weniger egoistisch. Sie können und wollen mehr Verantwortung tragen.

Wäre es anders, d.h. erstreckte sich die Verschiedenheit der Geschlechter bloße auf ihre sexuelle Polarität und Ergänzung, dann hätten wir alle Probleme nicht, die Gegenstand dieses Forums bilden.

Gruß
Student


gesamter Thread:

 

powered by my little forum