Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Maya & Frau*****

Rüdiger, Saturday, 29.09.2001, 02:50 (vor 8463 Tagen) @ Raki

Als Antwort auf: Re: @Maya & Frau***** von Raki am 28. September 2001 21:04:57:

Da kann ich nur zustimmen! Diese Art und Weise, wie sogar offensichtliche Dinge verneint werden, ist nur noch nervend!

Och, die gute Maya ist doch meistens halbwegs vernünftig, nur gelegentlich bekommt sie einen Rappel, und dann knallen oft alle Sicherungen auf einmal durch ... Das mit dem "Männer sind für Drecksarbeit geeigneter" war wohl einfach nur eine flapsige Bemerkung, mit der sie mal wieder provozieren wollte. Scheint ihr ja auch gelungen zu sein ;-). Und die Fünf-Sterne-Frau leidet an etwas merkwürdigen, manirierten Schreibgewohnheiten, oft unmotiviert Sternchen im Text verstreuend an Stellen, an denen ich keinen tieferen Sinn darin entdecken konnte. - Insgesamt gibt's aber weit schlimmere Exemplare, denke ich. Nicht nur Alice Schwarzer, auch Frau Bergmann, Leutheusser-Schnarrenberger, Süßmuth, Däubler-Gmelin u. a. In manchen Bereichen mögen die ganz vernünftig liberal denken, aber sobald's in frauenbewegte Zonen gerät, kann man(n) oft nur noch »aua« schreien.

Wenn ein Mann in seiner abgrundtiefen und evolutionsbedingten Dummheit behauptet die Erde sei rund, finden sich sicher einige Kampfemanzen, die felsenfest davon überzeugt sind, die Erde sei flach und das sei auch noch die Schuld der Männer!
Tut mir wirklich leid so auf die Welt gekommen zu sein, wie ich nun mal bin. Körperlich stärker, mit besseren Reflexen, besserem dreidimensionalem Vorstellungsvermögen, höheren analytischen Fähigkeiten, mit dem "Zwang" immer der Beste zu sein, weil ich das Beste gebe... tut mir wirklich leid!

Ist vielleicht auch wirklich schade;-) - als Frau hättest Du nach dieser traditionellen Rollenverteilung vielleicht das etwas bequemere Leben, wenn auch erkauft durch eine gewisse Unfreiheit. - Frauen haben dafür die bessere Sprachbegabung, wie Du weißt ....

Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass WIR, die Männer, die letzten paar zehntausend Jahre aufgrund genau dieser Eigenschaften den Karren aus dem Dreck gezogen haben.

Feministinnen würden sagen: Ihr Männer habt den Karren erst in den Dreck gestoßen (durch Krieg und Männergewalt), und jetzt spielt ihr euch als Retter der Menschheit auf! - Stimmt natürlich nicht. Neulich (von Arne berichtet) Leserbrief in dem US-Magazin TIME, Leserbrief einer Frau: Sie verstehe nicht, wieso Irak, Afghanistan und Libyen nicht schon längst in Schutt und Asche gebombt würden. Wie die letzte Ausgabe von Arnes E-Zine zeigt, gibt's kaum geschlechtsspezifische Unterschiede beim Entwickeln nationaler Hassgefühle. Unter Lebensgefahr ausführen dürfen das dann allerdings die Männer, da halten sich die Frauen meist vornehm zurück. Selbst in matriarchalen Ordnungen ist Kriegführen meist Männersache, die Männer scheinen da immer die Arschkarte gezogen zu haben.

Wieso haben Frauen nicht die verschiedensten Wissenschaften und Techniken entwickelt? Wer waren denn die ganzen philosophischen Vordenker der Antike bis zur Neuzeit, denen nicht zuletzt unsere heutigen Frauen ihre Rechte verdanken? Und - kann das wirklich nur daran liegen, dass wir sie so arg unterdrückt haben?

Oder mag das vielleicht eher daran liegen, dass Frauen(!) (wie zum Beispiel meine) den Wert ihres Daseins anders einschätzen? Ich habe von ihr auf jeden Fall noch nie Klagen gehört, dass meine Arbeit als Informatiker doch leichter und angenehmer sei als ihre Arbeit als Hausfrau.

Und so ist es bei vielen. Stillschweigend lässt so manche Frau sich ganz gerne versorgen, beliebt sind ja auch nach wie vor gutverdienende Männer. Bloß sagen das viele nicht offen, behalten sich vielmehr vor, bei passender Gelegenheit über fehlende Emanzipation zu meckern oder dem Mann bei passender Gelegenheit vorzuhalten, »auf wieviel sie seinetwegen verzichtet haben«, ihm also ein schlechtes Gewissen einzureden. - Ich habe allerdings auch etliche gesprochen, die dem Hausfrauendasein ganz gern entfliehen und eine Berufstätigkeit aufnehmen wollen, aber aus verschiedenen praktischen und organisatorischen Gründen geht's nicht. Die sind dann begreiflicherweise unzufrieden. - Maya z. B. geht nicht den bequemen Weg, kann sie auch gar nicht in ihrer persönlichen Situation, sondern bewirbt sich überall - und bekommt als alleinerziehende Mutter von allen Arbeitgebern als erstes die Frage zu hören, ob sie denn beides miteinander vereinbaren könne. Als ob sie sich das nicht vorher überlegt hätte, schreibt sie, zu Recht wütend (siehe Link). Ich habe zwar Verständnis für einen Arbeitgeber, der sich kein unnötiges Risiko aufbürden möchte, aber da gibt es für arbeitswillige Frauen echt noch Hindernisse und Benachteiligungen gegenüber dem Mann - Nachteile, die dafür sorgen, dass ein Mann bei ansonsten gleichen Fähigkeiten einen Karrierevorsprung erhält. - Und dass Maya nach einem mühevollen Studium nicht darauf verzichten möchte, ihren gewählten Beruf auch auszuüben (selbst wenn ein reicher Traummann auftaucht), finde ich vollkommen in Ordnung. Weshalb fängt man denn ein Studium an, wenn man die Kenntnisse hinterher brachliegen lässt? - Andererseits kann man(n) und frau natürlich nicht alles haben. Eine Karikatur neulich im »Exen-Treffpunkt« zeigte eine »Selbsthilfegruppe alleinerziehender Berufstätiger«, die allesamt erschöpft, überfordert und todmüde auf ihren Stühlen schnarchten. Vor diesem Hintergrund gewinnt natürlich die traditionelle Rollenverteilung an Reiz, weil sie das vermeidet. Allerdings verdienen nur wenige Männer allein gut genug für die ganze Familie, zumindest wenn man »mithalten« will: PC und Markenklamotten, Reitstunden und Urlaubsreise, Auto und die maßlos gestiegenen Immobilienpreise ....

Es hat beides seine Reize und seine Nachteile. Also ich werde gewiss keinen Stein auf Euch werfen, das wisst Ihr, und eine Emanze sollte das auch nicht tun, zumindest wenn die traditionelle Rollenverteilung auf Freiwilligkeit beruht, und das ist ja bei Euch der Fall.

Gruß

Rüdiger

Und bevor jetzt die grosse Emanzen-Keule kommt - ich _respektiere_ die Arbeit einer Hausfrau und Mutter!

Also - dann schiesst mal los! ;-)
Raki

Frauen bei Bewerbungen


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