Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Bürger

Arne Hoffmann, Wednesday, 06.04.2005, 17:41 (vor 7562 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Re: Buchtipp von Frank am 06. April 2005 08:33:

ist das Buch denn neu? Von Bürger hat man lange nichts mehr gehört. Er war in den 90ern öfters in Talkshows zu Gast, weil er mit seinen Büchern ("Mann, bist du gut!") gehörig aneckte. Auch wenn das Niveau seiner Bücher vielleicht nicht allzu hoch war, gebührt ihm Anerkennung, weil er auf dem unrühmlichen Höhepunkt des "men-bashing" als einer der ersten mutig seine Stimme gegen den feministischen Wahnsinn erhoben hat.

Hm, naja, ich persönlich bin Bürger nicht so arg dankbar. Wenn ich mich recht erinnere, kamen von ihm solche Äußerungen wie dass die ideale Körpergröße einer Frau ein Meter betragen solle, weil man dann sein Bier auf ihrem Kopf abstellen könne, wenn sie ihm einen bläst. Mit solchen Provokationen tingelte er damals quer durch etliche Talkshows und wurde natürlich nicht gerade als genderpolitische Offenbarung wahrgenommen. Stattdessen kam es zu solchen Albereien wie dass Margarete Schreinemakers ihn in ihre Sendung einlud, nicht um mit ihm zu sprechen, sondern um sich vor der Kamera unmittelbar nach der Begrüßung von ihm zu verabschieden. Bürger erklärte später, er sei eigentlich aus der Werbebranche und habe demonstrieren wollen, dass man nur ein Reizthema möglichst platt besetzen müsse, um die Medien vorzuführen. Leider führte er vor allem sich selber vor und trug nicht gerade dazu bei, einen guten Ruf für Männerrechtler zu etablieren. Ich hatte schon ein bisschen die Befürchtung, dass der eine oder andere, der mein Buch nicht gelesen hat, sondern nur den Titel und die diversen Behauptungen darüber kennt ("frauenfeindlich" etc.), es als eine Art Neuauflage dieses Bürger-Kokolores wahrnehmen könnte. Glücklicherweise besteht eine gewisse Unverwechselbarkeit darin, dass Bürger sich meines Wissens nie gegen konkrete Benachteiligungen von Männern eingesetzt hat, sondern den Männern auf seine Tour eher ein protziges, aggressives "Selbstbewusstsein" wiedergeben wollte. Wobei ich ihn nur nach seinem Auftreten in den Medien beurteilen kann; seine Bücher selber hab ich nie gelesen.

Arne


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