Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: "Politische Religionen" - Die religiösen Dimensionen im Politischen

Peaceful Warrior, Wednesday, 13.04.2005, 22:17 (vor 7555 Tagen) @ ein weiterer Andreas

Als Antwort auf: Re: "Politische Religionen" - Die religiösen Dimensionen im Politischen von ein weiterer Andreas am 13. April 2005 17:21:

Kulturen haben Religionen. Zivilisationen haben Ideologien.
Der kulturelle Mensch hat ein Gefühl, einen sicheren Instinkt über Sinn und Zweck des Daseins. Der zivilsatorische Mensch hat diesen Instinkt verloren und versucht über einen gedankliches Erklärungsmodell die Lücke zu füllen, weshalb ihm alle überlieferten kulturellen Formen als kindisch, widersprüchlich, unsinnig, als Ballast erscheinen. Der sukzessive Abbau innerlich nicht mehr verstandener kultureller Formen erscheint ihm als Befreiung, als Fortschritt. Der zivilisatorische Mensch ist notwendig Atheist.
Und da der Sinnzusammenhang, aus dem heraus sich eine Rollenverteilung ergeben hat, nicht mehr präsent ist, erscheint jede Differenzierung als willkürlich, überkommen und ungerecht. Die Gleichheit aller vor allen erscheint dem zivilsatorischen Menschen als gerecht. Das betrifft die Stände, die Geschlechter (Gleichberechtigung!) und als letzte und absurdeste Extrapolation auch das Vieh (Vegetarismus).
Der Hinterfragen, Zersetzen und Abbauen jeglicher Sinnstiftung geht in letzter Konsequenz soweit, daß Suchprozeß nach der "Wahrheit" - d.h. nach der perfekten Ideologie - selbst davon erfaßt wird. Die Endstufe ist der totale Nihilismus:
Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt.
(Losung der Sassaniden)
[/b]
Gruß
Andreas

Wow, Andreas, selten etwas gelesen das mir so in´s schwarze traf. Erinnert mich an die Aussagen des britischen Biologen Dr. Rupert Sheldrake, der sich mit 12 jahren zum Atheismus bekannte und über eine lange wissenschaftliche Karierre zu den abendlichen kulturell-religiösen Wurzeln zurück fand. das Buch "Die Widergeburt der Natur" ist dazu sehr lesenswert


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