Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die Männer im Zeugungs-Streik

Maesi, Friday, 15.04.2005, 21:18 (vor 7553 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Die Männer im Zeugungs-Streik von Christian am 15. April 2005 00:53:

Hallo Christian

Die Deutschen haben kaum noch Nachwuchs / Jetzt fand die Hamburgerin Meike Dinklage heraus Die Kerle sind schuld
Gähnende Leere in deutschen Kinderwagen. Wir überaltern, verblöden und sterben schließlich aus. Und wer ist Schuld an der Misere? Klar: berufstätige Frauen, die auch mit Ende 30 nur ihre Karriere im Kopf haben. Wer nie mit vorwurfsvollen Blicken und penetranten Fragen behelligt wird, sind die vielen Männer, die den Kinderwunsch ihrer Partnerinnen jahrelang durch ihr Veto torpedieren.
[...]
Eine von ihnen: Autorin Meike Dinklage, die sich fragte, warum alle Welt über fehlende Krippenplätze spricht, aber niemand über Männer im "Zeugungsstreik". Dabei geben fast die Hälfte aller kinderlosen Frauen an, sie hätten "nicht den richtigen Partner" für die Familiengründung gefunden.
[...]
Meike Dinklage betrieb Ursachenforschung, befragte Männer, Paare und Frauen, die keine Mütter wurden, weil ihre Männer keine Väter werden wollten. Ergebnis: Besonders Akademikerinnen, die sich mit Anfang 40 auf den letzten Drücker ihren Kinderwunsch erfüllen möchten, scheitern schmerzhaft an der "Vielleicht später"-Haltung ihres Partners.
Jahrelang bestimmten gemeinsame Vorhaben das Paar-Leben: Beruf, Eigentumswohnung, Fernreisen - und plötzlich sind die Zukunftsvisionen diametral verschieden: Ihr fehlt etwas, er findet sein Leben schön, hat keine Lust auf fundamentale Veränderungen durch ein Kind.
Seine Zeugungsverweigerung kann ihr endgültig einen Strich durch die Baby-Rechnung machen - eine Macht, die den Männern in kaum einem anderen Lebensbereich zufällt. Der Geschlechterkrieg 2005 ist in vollem Gange. Die Zeit spielt für die Männer.

Was Frau Dinklage bei den von ihr befragten kinderlosen Maennern nicht nachgefragt zu haben scheint, ist, ob sie eigentlich selbst Kinder haben wollen - IMHO die wichtigste Frage ueberhaupt. Oder ist auch Frau Dinklage der Meinung, dass die Maenner bei der Kinderfrage keinen eigenen Willen haben duerfen sondern vielmehr als Besamungsmaschine zu funktionieren haben?

Wenn eine Frau ihren Kinderwunsch infolge eines hartnaeckigen Vetos ihres Partners nicht realisieren kann, dann sollte sie sich halt beizeiten einen neuen Stecher suchen, der Kinder will. Wo ist also das Problem? Alternativ kann sie ja auch eine kuenstliche Befruchtung mit Samenzellen einer Samenbank ins Auge fassen - bloss sollte sie das dann einem allfaelligen Partner auch mitteilen und ihn nicht womoeglich im Glauben lassen, dass da ein Malheur passiert und das Kind von ihm ist.

Fazit: Es ist die uebliche Opfertour, die da geritten wird: die armen Frauen koennen ihren sehnlichen Kinderwunsch nicht erfuellen, weil ihre Partner sich dagegen sperren. Natuerlich kann man sich Gedanken darueber machen, warum Maenner sich so hartnaeckig verweigern. Ob sie es aus prinzipieller Unlust an Kindern oder wegen schlechter Rahmenbedinungen tun; vielleicht sind sogar vermehrt gesundheitliche Gruende (verminderte Potenz durch schaedliche Umwelteinfluesse und zunehmendem Stress) mitverantwortlich. Gerade diese vertiefende Untersuchung hat Frau Dinklage aber offenbar unterlassen; ihr scheint es auszureichen, gerade soweit zu forschen, dass sie die Schuld wieder mal den Kerls zuschieben kann - eine tiefergehende Beschaeftigung mit dem Thema ist (wie bei feministischer Forschung ueblich) gar nicht erwuenscht.

Gruss

Maesi


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