Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!"

Ekki, Friday, 01.07.2005, 20:42 (vor 7077 Tagen)

Hallo Jeremin!

Geschrieben von Jeremin am 29. Juni 2005 14:18:54:

Als Antwort auf: Re: Männerrechtler - es gibt solche und solche - IN DER TAT! geschrieben von Ekki am 28. Juni 2005 15:53:

Ich handle ja schon seit ziemlich langer Zeit nach Deiner Devise, allerdings ist der Handbetrieb auf die Dauer recht unbefriedigend, weshalb ich ab und an auf Profis zurückgreife. Das ist zwar teuer, aber planbar und im Endeffekt auch wiederum preiswerter. Dennoch keine Dauerlösung.

Der Witz bei der von Dir propagierten Lösung ist die simple Tatsache, dass die Biologie des Menschen nun einmal auf Vermehrung und damit auf geschlechtliche Beziehungen ausgerichtet ist. Keine Vernunft der Welt kann gegen diese Instinkte an. Was wir tun könnten, wäre lediglich, den Männern diese jämmerliche Bettelei und Winselei in diesen Beziehungen abzugewöhnen und ihnen klar zu machen, dass Frauen im Grunde Kerle wollen, die sagen, was Sache ist und nicht nach bemalten Mündern reden.

In diesem Rahmen Zustimmung zu Deiner These, allerdings folgt ja daraus, dass wir eigentlich gegen die Pudelfraktion in der Männerfront kämpfen und nicht gegen Frauen, wie hier im Forum oft dargelegt wird. Schon mal darüber nachgedacht?

Gruß

Jeremin

Ich fange mal mit dem an, was weitgehend unstrittig ist:

In diesem Rahmen Zustimmung zu Deiner These, allerdings folgt ja daraus,
dass wir eigentlich gegen die Pudelfraktion in der Männerfront kämpfen
und nicht gegen Frauen, wie hier im Forum oft dargelegt wird. Schon mal
darüber nachgedacht?

Genau das war der Kern meines Postings, mit einer Einschränkung:[/u]

Ich zähle aus- und nachdrücklich auch diejenigen[/u] zur Pudelfraktion, die kund und zu wissen tun, wenn sie ein liebes Frauchen fänden, das bei ihnen bleibt, dann würden sie mit treuen Hundeaugen hinter Frauchen und Kinderwägelchen hertrotten und darin den Sinn des Lebens erblicken.

Der Sinn des Lebens nach meiner Definition wäre: Sich keine Frau versagen müssen, auf die man grade Lust hat, und außerdem seinen Anteil dazu beitragen, das die Menschheit nicht ausstirbt.

Ich habe es bereits im "schwarzen" M&M-Forum dargelegt und wiederhole es hier noch einmal, weil es eine konsequent beschwiegene Wahrheit ist:

Die besten Zeiten für eine hohe Geburtenrate waren immer diejenigen, in denen aufgrund verschiedener äußerer Umstände (Krieg und Nachkriegszeiten, Naturkatastrophen und anderes) die Kontrolle über die Einhaltung der Monogamie gelockert war.

In einer saturierten, zivilisatorisch hochentwickelten Gesellschaft dagegen sind auch die Kontrollmechanismen der Monogamie hochentwickelt und kaum überwindlich.

Damit will ich nicht[/u] sagen, daß ich mir Kriege und Naturkatatstrophen wünschte.

Mir läge vielmehr daran, daß die Menschheit sich endlich mal klar wird, daß eine effektiv kontrollierte Monogamie der unfehlbare Garant für einen katastrophalen Rückgang der Geburtenkontrolle ist.[/u]

Entweder, man findet sich damit ab und hört auf, nach Kindergeplärr zu plärren, oder aber man kommt mal auf den Trichter, daß eine diesbezügliche Änderung der Moralvorstellungen sowohl viel Vergnügen als auch viele Kinder mit sich brächte.

Ich handle ja schon seit ziemlich langer Zeit nach Deiner Devise,
allerdings ist der Handbetrieb auf die Dauer recht unbefriedigend,
weshalb ich ab und an auf Profis zurückgreife. Das ist zwar teuer, aber
planbar und im Endeffekt auch wiederum preiswerter. Dennoch keine
Dauerlösung.

Tut mir leid: Wenn eine Frau sich durch eine Gegenleistung meinerseits von jedem (echten) emotionalen Engagement beim Geschlechtsakt freikauft, dann ist das für mich absolut inakzeptabel.

Der Witz bei der von Dir propagierten Lösung ist die simple Tatsache,
dass die Biologie des Menschen nun einmal auf Vermehrung und damit auf
geschlechtliche Beziehungen ausgerichtet ist. Keine Vernunft der Welt
kann gegen diese Instinkte an.

Ich betrachte es geradezu als meine Mission hier auf Erden,[/u] diesem - höflich ausgedrückt - Scheinargument zu widersprechen, wo immer ich auftauche und diskutiere.

Schon mal was gehört von Männern, die das geile Gefühl beim Geschlechtsverkehr toll finden, sich aber aus dem Staub machen, wenn ein Kind kommt?

Ich bin nicht bereit, solche Männer zu verurteilen.[/u]

Der menschliche Organismus braucht unendlich viel mehr Geschlechtsakte, als der den Geschlechtsakt Ausübende Kinder verkraften könnte.

Mein Vernunftbegriff:

Aus Spaß an der Freud' unentgeltlich ficken, wann immer es geht,

das Eingehen einer Ehe mit der Absicht der Kinderzeugung aber als eine ernste, folgenreiche Handlung betrachten, die auf keinen Fall dem Zufall überlassen werden darf und von beiden Seiten unter allen denkbaren Aspekten bestens bedacht werden muß.

Ich habe nicht umsonst so präzise formuliert "das Eingehen einer Ehe mit der Absicht der Kinderzeugung"[/i]. Meiner Ansicht nach spricht nichts dagegen, daß Kinder unehelich gezeugt werden. Auf keinen Fall sollte ihre Zeugung automatisch einen Eheschließungs-Mechanismus auslösen.

In höchstem Maße unvernünftig ist es dagegen, gedanken- und absichtslos zu zeugen, dann einigermaßen verdattert vor dem Ergebnis seines Tuns zu stehen und nicht zu wissen, was man machen soll (finanziell, psychisch und überhaupt).

Gruß

Ekki


Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!"

Jeremin, Saturday, 02.07.2005, 12:23 (vor 7077 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!" von Ekki am 01. Juli 2005 17:42:

<cite>daß eine effektiv kontrollierte Monogamie der unfehlbare Garant für einen katastrophalen Rückgang der Geburtenkontrolle ist.</cite>

Bist Du sicher?

Ich erinnere mich, mal einen Reisebericht über eine Karibik-Insel gelesen zu haben, in dem die Verfasserin entrüstet darüber berichtete, dass es unter den Frauen der Insel die Regel war, alleinerziehende Mutter zu sein, weil sich die Herren der Schöpfung aus der entsprechenden Verantwortung meistens heraushielten. Was letztlich dazu führte, dass die Frauen den Großteil der wirtschaftlichen Macht in den Händen hielten, zumindest auf dörflicher Ebene. Es galt dort als nicht ungewöhnlich für Frauen, sich um den Nachwuchs und das Geschäft selbst zu kümmern, alldieweil auf die Jungs eh kein Verlass war.

Bei einigen Bergvölkern des Himalaya soll das auch noch so sein. Schöne neue Welt?

Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!"

Conny, Saturday, 02.07.2005, 14:24 (vor 7077 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!" von Jeremin am 02. Juli 2005 09:23:31:

<cite>daß eine effektiv kontrollierte Monogamie der unfehlbare Garant für einen katastrophalen Rückgang der Geburtenkontrolle ist.</cite>
Bist Du sicher?
Ich erinnere mich, mal einen Reisebericht über eine Karibik-Insel gelesen zu haben, in dem die Verfasserin entrüstet darüber berichtete, dass es unter den Frauen der Insel die Regel war, alleinerziehende Mutter zu sein, weil sich die Herren der Schöpfung aus der entsprechenden Verantwortung meistens heraushielten. Was letztlich dazu führte, dass die Frauen den Großteil der wirtschaftlichen Macht in den Händen hielten, zumindest auf dörflicher Ebene. Es galt dort als nicht ungewöhnlich für Frauen, sich um den Nachwuchs und das Geschäft selbst zu kümmern, alldieweil auf die Jungs eh kein Verlass war.
Bei einigen Bergvölkern des Himalaya soll das auch noch so sein. Schöne neue Welt?

hallo Jeremin und Ekki,

irgendwie erkennt man hier schön zwei lager. das eine, das die emanziption des mannes will und das andere, das zurück ins patriarchat will.

ich denke, daß wir mit unseren heutigen technischen möglichkeiten uns das patriarchat nicht mehr leisten müssen. die hausarbeit machen maschinen nur das kochen dürfte ähnlich lange dauern, wenn man fertiggerichte mal nicht berücksichtigt. das arbeiten an sich ist auch keine schwerstarbeit mehr und kann von frauen genauso gemacht werden. die arbeit an sich hat sich auch sehr stark verändert so daß ein mann durch ein patriarchat von den kindern schon fast ausgegrenzt wird. in der vorindustriellen zeit war der arbeitsplatz des mannes räumlich sehr nah an der wohnung so daß die kinder auch den vater und seine arbeit mitbekamen.

ich denke ein zurück ins patriarchat ist der falsche weg. der macht vielleicht kurzzeitig sind, wenn einfach die maschinen nicht da sind.

<cite>daß eine effektiv kontrollierte Monogamie der unfehlbare Garant für einen katastrophalen Rückgang der Geburtenkontrolle ist.</cite>

ist die monogamie nur eine erfindung gegen geschlechtskrankheiten? im grunde habe ich ja das gefühl, daß der mensch von natur aus alles andere als monogam ist. wie lief es denn ab, in zeiten vor es das patriarchat gab?

ob die monogamie allerdings den rückgang von geburten fördert glaube ich mal nicht. sonst hätte wir heute doch schon mehr geburten.

Conny

Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!"

Ekki, Sunday, 03.07.2005, 21:04 (vor 7075 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!" von Jeremin am 02. Juli 2005 09:23:31:

Hallo Jeremin!

<cite>daß eine effektiv kontrollierte Monogamie der unfehlbare Garant für einen katastrophalen Rückgang der Geburtenkontrolle ist.</cite>
Bist Du sicher?
Ich erinnere mich, mal einen Reisebericht über eine Karibik-Insel gelesen zu haben, in dem die Verfasserin entrüstet darüber berichtete, dass es unter den Frauen der Insel die Regel war, alleinerziehende Mutter zu sein, weil sich die Herren der Schöpfung aus der entsprechenden Verantwortung meistens heraushielten. Was letztlich dazu führte, dass die Frauen den Großteil der wirtschaftlichen Macht in den Händen hielten, zumindest auf dörflicher Ebene. Es galt dort als nicht ungewöhnlich für Frauen, sich um den Nachwuchs und das Geschäft selbst zu kümmern, alldieweil auf die Jungs eh kein Verlass war.
Bei einigen Bergvölkern des Himalaya soll das auch noch so sein. Schöne neue Welt?

Habe den Bericht auch gesehen. Die interviewten Männer wirkten durchweg zufrieden und entspannt, und gaben auch zu Protokoll, daß sie nur allzu froh seien, sich nicht auf eine Frau beschränken zu müssen.

Gruß

Ekki

Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!"

Ekki, Sunday, 03.07.2005, 21:12 (vor 7075 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!" von Conny am 02. Juli 2005 11:24:

Hallo Conny!

ob die monogamie allerdings den rückgang von geburten fördert glaube ich mal nicht. sonst hätte wir heute doch schon mehr geburten.
Conny

Hier unterliegst Du, glaube ich, einem Trugschluß, den Du mit Vielen teilst:

Angeblich haben wir heute nach der sexuellen Revolution das reine Lotterleben.

Meiner Ansicht nach hat jedoch der Autor eines SPIEGEL-Artikels Recht, der vor einiger Zeit schrieb:

"Die Monogamie behauptet, so scheint es, ihr Monopol auf den wechselseitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane ... Für die Singles, Inbegriff des Freibeutertums, bleibt da kaum etwas übrig."

Eine bittere, kaum erträgliche Wahrheit.

irgendwie erkennt man hier schön zwei lager. das eine, das die emanziption des mannes will und das andere, das zurück ins patriarchat will.

Hierfür volle Zustimmung! Es freut mich, daß sich mit Dir ein Vertreter der erstgenannten Fraktion äußert, die, so scheint etwas, doch etwas unterrepräsentiert ist.

Siehe hierzu auch mein Posting:

index.php?id=55314

Herzlicher Gruß

Ekki

Re: @Jeremin - Antwort auf

Conny, Monday, 04.07.2005, 00:31 (vor 7075 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: @Jeremin - Antwort auf "Mein lieber Ekki!" von Ekki am 03. Juli 2005 18:12:

Hallo Conny!

ob die monogamie allerdings den rückgang von geburten fördert glaube ich mal nicht. sonst hätte wir heute doch schon mehr geburten.
Conny

Hier unterliegst Du, glaube ich, einem Trugschluß, den Du mit Vielen teilst:
Angeblich haben wir heute nach der sexuellen Revolution das reine Lotterleben.
Meiner Ansicht nach hat jedoch der Autor eines SPIEGEL-Artikels Recht, der vor einiger Zeit schrieb:
"Die Monogamie behauptet, so scheint es, ihr Monopol auf den wechselseitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane ... Für die Singles, Inbegriff des Freibeutertums, bleibt da kaum etwas übrig."
Eine bittere, kaum erträgliche Wahrheit.

das stimmt schon. wobei diese monogamie heute doch schon nicht mehr gegeben ist un trotzdem gibts so wenig kinder. das würde sich auch nicht sehr ändern, wenn durch eine geänderte gesetzeslage der mann den zeugungsstreik beendet. noch eins, das im grunde gegen die polygamie spricht: die kinder. wie kann das geregelt werden, daß die kinder auch kontakt zu ihren eltern haben?

irgendwie erkennt man hier schön zwei lager. das eine, das die emanziption des mannes will und das andere, das zurück ins patriarchat will.

Hierfür volle Zustimmung! Es freut mich, daß sich mit Dir ein Vertreter der erstgenannten Fraktion äußert, die, so scheint etwas, doch etwas unterrepräsentiert ist.

ich bin am zweifeln, ob eine demokratie mit matriarchat funktioniert. das ging in der urgesellschaft mit kleinen sippen gut. aber nicht heute. oder hab ich einen denkfehler?

Conny

@Conny - Re: @Jeremin - Antwort auf

Ekki, Monday, 04.07.2005, 13:25 (vor 7075 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Jeremin - Antwort auf von Conny am 03. Juli 2005 21:31:

Hallo Conny!

ob die monogamie allerdings den rückgang von geburten fördert glaube ich mal nicht. sonst hätte wir heute doch schon mehr geburten.
Conny

Hier unterliegst Du, glaube ich, einem Trugschluß, den Du mit Vielen teilst:
Angeblich haben wir heute nach der sexuellen Revolution das reine Lotterleben.
Meiner Ansicht nach hat jedoch der Autor eines SPIEGEL-Artikels Recht, der vor einiger Zeit schrieb:
"Die Monogamie behauptet, so scheint es, ihr Monopol auf den wechselseitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane ... Für die Singles, Inbegriff des Freibeutertums, bleibt da kaum etwas übrig."
Eine bittere, kaum erträgliche Wahrheit.

das stimmt schon.

wobei diese monogamie heute doch schon nicht mehr gegeben ist, ...

Die letzten beiden Sätze des Zitats stehen in meinen Augen in absolut unversöhnlichem Widerspruch zueinander.[/u]

das würde sich auch nicht sehr ändern, wenn durch eine geänderte gesetzeslage der mann den zeugungsstreik beendet. noch eins, das im grunde gegen die polygamie spricht: die kinder. wie kann das geregelt werden, daß die kinder auch kontakt zu ihren eltern haben?

Und da positioniere ich mich ganz klar:

Es ist unter keinen Umständen zu vertreten, das Ausleben der polygamen Bedürfnisse des Mannes einzuschränken.

Ehrlich gesagt - von mir aus sollen die Frauen die Blagen groß ziehen. Sie[/u] sind es doch, die glauben, "unerfüllt" zu sein, wenn sie nicht auskalben dürfen. Ob sie (die Frauen)dann die Kinder zusamen mit dem leiblichen Erzeuger, mit einem anderen Mann oder alleine aufziehen - was solls. (Nur daß Homos oder Lesben gemeinsam Kinder großziehen, da wär' ich gegen, weil ich solcherart Veranlagung eben für eine Krankheit halte.)

>irgendwie erkennt man hier schön zwei lager. das eine, das die emanziption des mannes will und das andere, das zurück ins patriarchat will.

Hierfür volle Zustimmung! Es freut mich, daß sich mit Dir ein Vertreter der erstgenannten Fraktion äußert, die, so scheint etwas, doch etwas unterrepräsentiert ist.

ich bin am zweifeln, ob eine demokratie mit matriarchat funktioniert. das ging in der urgesellschaft mit kleinen sippen gut. aber nicht heute. oder hab ich einen denkfehler?
Conny[/i]

Nee, Du hast überhaupt keinen Denkfehler. Weder Matriarchat noch Patriarchat bringen uns weiter, denn beide sind die Herrschaft des einen Geschlechts über das andere.

Gruß

Ekki

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