Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Miltiär

Norbert, Thursday, 21.07.2005, 19:05 (vor 7057 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Miltiär von Scipio Africanus am 21. Juli 2005 13:43:54:

Militärische Einrichtungen, wenn auch zur Verteidigung gegen Angreifer gedacht, sind auf Zerstörung und Töten ausgerichtet.
Ein Fakt, mag man zum Militär stehen, wie man will.
Und während ich meinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ableistete, sind mir etliche, auch tödliche Begebenheiten bekannt geworden.

Die Unfallgefahr ist ausserordentlich hoch. Während meiner Grundausbildung starben zwei Fahrzeuglenker, weil der Fahrer total übermüdet war und einschlief. Sie kamen von der Strasse ab und das Fahrzeug überschlug sich mehrmals, bis es am Ende des Abhangs zum stehen kam.
Noch schlimmer aber ist die Erfahrung der totalen Unterdrückung der Persönlichkeit, des Individuums. Viele verarbeiten das nur schlecht. Nicht wenige werden deshalb mit einem psychiatrischen Gutachten entlassen und für untauglich erklärt.
Obwohl militärkritisch, bin ich für die allgemeine Wehrpflicht, damit den Damen der Genuss der vollen Gleichberechtigung in diesem unserem Patriarchat nicht länger vorenthalten wird. ;)
Scipio

Zustimmung.

Die Versuchung Menschen wie Maschinen zu behandeln, ist groß.
Die Verwunderung, wenn es dann schief geht, auch.

In 'meiner' Kompanie sind auch einmal zwei Funktrupps ausgerückt.
Auf Grund des Verhaltens (Alkohol, Übermüdung) eines der Fahrer stürzte einer der Funktrupps eine Böschung hinab. Und überschlug sich vielfach.
Der Beifahrer wurde durch das Stoffdach geschleudert, kam im Graben zu liegen, über den der Trupp dann rollte. Etwas mehr oder weniger weit, ...
So hatte er direkt noch Glück gehabt.
'Seine' Dachseite vom Trupp war nämlich völlig eingedrückt.

Der Funker in der Kabine hatte sich unzulässigerweise auf einen der angebrachten Drehstühle gesetzt. Wurde nun in der Kabine herumgeschleudert.
Sah entsprechend aus.
Kam aber noch eingermassen glimpflich davon.
Hätte er vorschriftsmäßig angeschnallt auf dem vorgesehenen Platz gesessen, wäre er jedoch vermutlich tot gewesen.
Denn ein schweres Schlüsselgerät mit 'hübscher' vorstehender Kante wurde aus der Verankerung gerissen, und flog durch die Tür neben dem Sitzplatz.
Hätte er dort gesessen, so wäre er dem Teil im Weg gewesen, ...
Diese Schlüsselgeräte wurden immer in einem Sonderraum verschlossen, zwei Mann mußten es tragen.

Den Fahrer hat es somit am schlimmsten erwischt.
Ihn hat es über die Türkante aus dem Fahrzeug gezogen.
Er schrie nachher, "Nehmt mir den Stein aus dem Rücken".
Dort war aber keiner.
Folge: Rückgrat angebrochen.
Lag mindestens einige Monate in einer Uniklinik.
(Mein Grundwehrdienst endete vor seiner Entlassung aus der Klinik.)

Ergebnis: ein Schwerverletzter, zwei Leichtverletzte
Letztere hätten bei nur etwas weniger Glück tot sein können.

Das Autowrack stand dann einige Zeit in der Garage der Kompanie.
Obige Beschreibung konnte man sehr gut nachverfolgen.

Wie schon gesagt, kein Abenteuerspielplatz.
Sondern auch für die Benutzer lebensgefährlich.

Gruß
Norbert


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