Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Ich kenne das noch als Ctrl + Alt + Del auf der ansonsten deutschen Tastatur

Silvain, Monday, 15.08.2005, 09:42 (vor 7032 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: Re: Ich kenne das noch als Ctrl + Alt + Del auf der ansonsten deutschen Tastatur von Cleo am 14. August 2005 23:02:47:

ansonsten ist das doch nur eine bestätigung, daß frau die hilfe bekommt, die ein mann schon dadurch nicht mehr einholt, da er gelernt hat, sie nicht zu bekommen.
freundliche grüße
Conny

Leider ist dem nicht so, Conny. Manche Männer können keine Hilfe holen. So wird ein Schu draus.

Und manche Frauen sind nicht fähig, sich von Klischeevorstellungen zu lösen.

Die Frage, ob ich mir als Mann für eine Sache Hilfe hole oder nicht, richtet sich danach aus, wie ich meine eigenen Fähigkeiten zur Lösung des Problems einschätze und wie wichtig es mir ist, in dieser Thematik selber fit zu werden.

Traditionell ist die Computertechnik allerdings ein Bereich, der vor allem Männer anspricht. Als ich vor über 20 Jahren mich mit Computern anfing zu beschäftigen, war der Frauenanteil verschwindend gering bis überhaupt nicht vorhanden. Und wenn ein Mann sich für einen Bereich interessiert, hat er natürlich wesentlich mehr Interesse daran, das Problem selber zu lösen als es von jemand anderem lösen zu lassen. Warum? Ganz einfach: Weil er sich weiterentwickeln will.

Aber dieses "selber lösen" muss nicht zwangsläufig darin bestehen, ohne weitere Informationen weiterzufriemeln. Das wäre auch reichlich sinnlos. Stattdessen besorgt man sich entsprechende Literatur, recherchiert Informationen dazu im Internet oder stellt sein Problem ganz einfach in eines der zahlreichen Technik-Foren oder ins Usenet. Da sitzen genug Experten, die diese Probleme wahrscheinlich kennen und einem weiterführende Hilfe anbieten können. Seltsamerweise ist gerade in diesen Foren der Männeranteil besonders hoch.

Und da haben wir auch schon die Krux der Geschichte. Frauen greifen bei Problemen mit dem Computer zu einem der ihnen meist stets verfügbaren PC-Notdienst-Kumpelfreunde oder rufen die viel zu teure Hotline an, während Männer das Problem selber verstehen und lösen wollen und vor allen Dingen nicht zuviel Geld dafür ausgeben wollen. Und da sie ohnehin bessere Informationsquellen kennen (Internet, Foren), sind sie darauf auch nicht angewiesen. Fazit: Die Rate der Anrufe bei Hotlines sagt überhaupt nichts darüber aus, wie oft sich wer Hilfe holt. Ebenso nicht, wie oft man dafür andere Personen behelligt. Denn das Stellen einer Frage in ein Technikforum wird höchstwahrscheinlich nicht als "Hilfe holen" bewertet.

Das gilt aber natürlich nur, solange einen diese Materie wirklich privat interessiert. Sieht man den PC nur als Werkzeug an, greift auch ein Mann lieber zum Telefon und holt einen Experten. Als ich damals noch Rechner anderer repariert hatte, war das Geschlechterverhältnis recht ausgeglichen. Computerfreaks waren aber nie darunter - weder weibliche noch männliche. Und dann gibt es natürlich noch den Fall, dass jemand wie ich früher brennend an Computertechnik interessiert war, diesen heute aber nur noch als Werkzeug sieht, weil andere Inhalte wichtiger für sein Leben geworden sind.

Schlussendlich kann man diese Meldung in der Pfeife rauchen, weil sie überhaupt gar nichts aussagt. Aber für Feministinnen reicht das noch aus, schließlich geht es ja nicht darum, nachprüfbare logische Fakten darzustellen, sondern Stimmung zu machen. Und dafür ist eine solche Meldung auf Niveau der Bild-Zeitung ja geradezu prädestiniert...

Silvain


gesamter Thread:

 

powered by my little forum