Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Feministische Seelenvergiftung

Odin, Friday, 26.08.2005, 14:59 (vor 7021 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Feministische Seelenvergiftung von Flint am 23. August 2005 09:01:50:

Eine sehr gute und ausführliche Antwort, die ich dazu gefunden habe:

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So, nun wollen wir den Text mal ganz behutsam auseinandernehmen.
Ich denke nicht, dass Herbert behaupten kann, ich sei unqualifiziert, es sei denn, er hat keine Lust auf meine Argumente einzugehen.

Zunächst einmal: In diesem Text wird wenig wirklich durch Argumente belegt. Ursache-Wirkung tritt nicht deutlich hervor.
Es wird z.B: gesagt, Feministen würden den Frauen das Recht absprechen, Kinder bekommen zu können, aber es wird weder ein entsprechendes Zitat einer entsprechenden Feministin aufgeführt, noch werden andere Möglichkeiten erwähnt, geschweige denn ausgeschlossen, die die Frauen zwingen könnten, kinderlos zu bleiben.

Ich bin ja nun mit 21 Jahren ein zarter Spross und dementsprechend sicherlich stärker von diesem Zeitgeist geprägt als viele ältere Personen, die u.U. erst durch mühsames Überdenken ihrer alten Muster zu entsprechenden Schlüssen gelangt sind. (Es ist keineswegs einfacher, der Stimme der Emanzipation blind zu folgen, als der tief verwurzelten Lebensart unzähliger Generationen)
Nun möchte ich mal kurz darstellen, wie sich bisher die (auch sehr gebildete) Mehrheit der jungen Frauen ihre Zukunft vorstellt:

Nahezue jede Frau ist heutzutage darauf erpicht, eine gute Ausbildung als Absicherung zu machen und auch, danach erst einmal Geld zu verdienen. Dennoch wollen die meisten eines Tages Kinder haben, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind, sollte der Mann sich plötzlich aus dem Staub machen. Oder positiver ausgedrückt: Sie sind längst nicht mehr so abhängig von ihm.

Zudem herrscht doch noch sehr das Bild des klassischen Glücks vor - und dazu gehört nunmalhalt auch mindestens ein Kind. Und ich denke nicht, dass die Erwartungen der Gesellschaft, die hieraus resultieren, schwächer sind als die der Emanzipation.

Auch nicht wirklich gefestigt war die Aussage, dass Frauen in Berufen verarmen. Hier wurde kein Wesenszug der Frau aufgeführt, der dazu im Widerspruch steht, es sei denn, man sieht Frauen tatsächlich in erster Linie als Gebärmaschinen und denkt zudem noch, Job und Kinder wären zwangsläufig immer ein Widerspruch.
Ich möchte hier mal ein wenig über das Wesen der Frau schreiben...
Nein, Vollständigkeit ist nicht gegeben und es wird sicherlich auch kein langer Text sein:
Frauen unterscheiden sich untereinander durch ihre Art, ihre Wünsche und Bedürfnisse.

Hier werden nur zwei Frauentypen dargetsellt: Die grimmige Feministin und die arme, gebärfreudige Frau.

Der Autor sieht nur schwarz und weiß. Er kennt definitiv keine Differenzierung, die hier so bitter nötig wäre.

Oh...und jetzt zum Thema Gene.... Es gibt ja inzwischen Menschen, die meinen, sobald sie sich hierauf berufen, wäre das unumstößlicher als alle soziologischen, psychologischen, pädagogischen und anthropologischen Wissenschaften zusammen.
Aber ok, auch diese Sprache spreche ich! Zunächst: Es wird schwer sein, das auch anhand von Genen zu beweisen. Ich würde sogar behaupten, es ist nahezu unmöglich, denn ein Gen verschlüsselt ein Protein und eine Verhaltensart wird so schnell daraus nicht ersichtbar. Hierfür müssten wir doch tatsächlich im absoluten Umfang verstehen, wie Proteine zusammenwirken und Bewusstsein entstehen lassen können. Wir wissen aber bisher noch nichteinmal, wie Bewusstsein auf makroskopischer Ebene funktioniert.
Aber die Argumentationsstrategie funktioniert ja dennoch prima....

Um es mal einfach praktisch zu sehen: Ja, Frauen gebären die Kinder und tragen zudem auch die erste Nahrungsquelle mit sich herum. Das ist ein Anhaltspunkt, dass die Frau in den ersten Lebensmonaten dazu bestimmt ist, den Nachwuchs zu umhegen.
Das werde ich jetzt sicherlich auch nicht absprechen. Nun ist es aber so, dass Töchterchen oder Söhnchen bald auch andere Nahrung zu sich nehmen kann und sich auch deren Bewusstsein erweitert:
Konnte das Kind vorher nur eine Beziehungsperson wirklich wahrnehmen (i.d.R. eben die Mutter), kann es jetzt sogar schon zwei wahrnehmen. (Bin mir nicht mehr ganz sicher wann... nach dem 1. oder 2. Lebensjahr? Weiß das jemand? )
Das bedeutet, ab hier gibt es keinen triftigen Grund mehr, warum Frau die Erziehungsarbeit nicht mit dem Mann teilen soll. Meines erachtens ist das sogar wichtig, damit das Kind die neue Fähigkeit ausleben kann. (Damit sage ich aber noch nichteinmal, dass Kinder immer Mutter und Vater haben müssen, weil sie sonst Verhaltensstörungen bekommen werden. Schließlich kann die erste als auch die zweite Bezugsperson jemand anderes als Vater oder Mutter sein, sonst müssten es ja immer die leiblichen Eltern bleiben und Adoptionen wären eine Grausamkeit....)

Sicherlich muss man schon recht geschickt sein, wenn man als Mutter bereits in den ersten Monaten des Nachwuchses bereits wieder berufstätig sein will und dennoch als Bezugsperson keinen Schaden anrichten möchte. Hier muss man mit chirurgischer Präzision zwischen den Kompromissen wandeln und sicherlich ist das eine Herausforderung, die die wenigsten schaffen können.
Allerdings gibt es für die Mutter keinerlei Verpflichtung mehr, weiterhin nur dem Kind zu dienen, sobald es eben schon zwei Bezugspersonen wahrnehmen kann. Und da das Kind die Konflikte einer Dreierbeziehung durchleben muss, um später in sozialen Gruppen den Ansprüchen gewachsen zu sein, ist es sogar verwerflich, wenn sich hier nun der Vater nicht dazuschaltet, bzw. wenn die Mutter aus Eifersucht oder anderen Beweggründen dem Kind die zweite Bezugsperson entzieht.

Und wenn man nun hier wieder mit unseren Vorfahren argumentieren will: Erstens gibt es noch längst nicht so viele gesicherte Hinweise auf die damalige Rollenteilung, wie man das heute gerne glauben mag, um als Feministinnen-Hasser in einer derartigen Diskussion die Oberhand zu gewinnen, zweitens geht man ohnehin von einer Lebensgemeinschaft aus, in der sich Frauen untereinander unterstützen und gemeinsam Kinder erziehen als auch etliche Arbeiten verrichten.
Nebenbei: Alte oder schwache Männer gehen bestimmt nicht auf die Jagd. Vielleicht gehen sogar nur sehr wenige auf die Jagd, weil eben nur die wenigsten gut genug dafür sind. Wer weiß das schon?

Jedenfalls: Wo in dieser Gesellschaft und "Zivilisation" gibt es denn heute noch die Möglichkeit, dass sich Kleingruppen oder Sippen untereinander derartig helfen können, dass die Mutter eben nicht seelisch verarmen muss? Heutzutage ist es persönliche Angelegenheit der Mutter, im Haushalt nicht zu verblöden. Damals war die Aufgabe der Frau wohl komplexer als in einer Wohlstandsgesellschaft, in der Frauen zu Hause bleiben müssen.

Und dann spricht man davon, dass der Mann seine Art nicht ausleben kann? Leute, diese Zivilisation ist aus den Ideen von Männern hervorgegangen. Bisher hatten Frauen herzlich wenig Möglichkeit einzugreifen. Und die paar Jahrzehnte, in denen das nun ein wenig anders läuft haben sicherlich nicht dazu geführt, dass Männer plötzlich nicht mehr fröhlich prügeln dürfen.
Sie dürfen es nicht, weil wir Hand in Hand zusammen für unseren gemeinsamen Wohlstand arbeiten sollen und das geht eben nicht, wenn der angeblich männliche, wilde Egoismus dagegen kämpft.
Es waren männliche Philosophen, die schon seit tausenden von Jahren predigen, dass der Mensch sich von seinen tierischen Bedürfnissen lösen muss.

Aber jetzt, da die Frauen nicht mehr die lieben Hausfrauen spielen und sich der Ebene der Männer angepasst haben, da glaubt jetzt jeder, die Männer würden verweichlichen, weil die Frauen auf dem Vormarsch sind.
Die "weiblichen Werte" (Ordentlichkeit, Zurückhaltung etc.) sind nicht modern, weil die Frau als solches modern geworden ist, sondern weil eine Gesellschaft, die dermaßen groß ist und zusammenarbeiten soll nicht wild, egoistisch und provozierend sein kann.
Das dürfen wenige sein, aber die meisten müssen nunmalhalt brav Zahnrädchen spielen.

Zudem wünsche ich mir dochb sehr die Differenzierung zwischen Emanzen und Feministinnen. Letztere tendieren manchmal tatsächlich dazu, den Mann zu dämonisieren, aber emanzipiert Frauen wollen doch wirklich nichts weiter, als gleiche Chancen.

Ele


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