Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Rassismus bei den Grünen?

Magnus, Monday, 12.09.2005, 05:16 (vor 7004 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Re: Rassismus bei den Grünen? von noname am 12. September 2005 00:06:

Allerdings finde ich dein Beispiel falsch formuliert: Wenn ich die Grünen richtig verstehe, wollen sie mit ihrem Statut und ihren Quotenregelungen (mit aller Gewalt) ein Machtgleichgewicht bei der innerparteilichen Meinungsbildung und Postenbesetzung zu Gunsten einer politisch schwächeren Gruppe - aus ihrer Sicht also den Frauen - garantieren. Daran kann ich - zunächst - nichts schlimmes finden.
[quote]Daher geht dein Vorschlag, Frau durch "Weißer" und Mann durch "Schwarzer" zu ersetzen, an den ürsprünlichen Absichten der Grünen vorbei. Einleuchtender wäre deine Anlalogie, wenn du Frau durch "Schwarzer" und Mann durch "Weißer" ersetzt hättest - also genau umgekehrt.
[/quote]

Das würde die Diskriminierung nicht geringer machen. Ob weiß oder schwarz - ob Mann oder Frau - egal wie der historische Kontext ist, wäre jede Konstellation falsch. Ich kann ehrlich gesagt, inzwischen, frühe ja, aber jetzt nicht mehr verstehen, wie man bei getauschten Rollen Diskriminierung nicht mehr als solche Verstehen, nur weil es den historischen Tatbestand nicht gegeben hat. Apartheid und Sklaverei hat es lange gegeben, Judenverfolgung hat es auch lange gegeben und angeblich - zumindest denken das die meisten - wurden auch die Frauen jahrmillionen unterdrückt. Es ist schlicht und ergreifend ziemlich traurig, wenn die politische Korrektnes dafür Sorge trägt, Diskriminierung nicht als solche zu erkennen, nur weil das historische Beispiel geht. Offenbar scheint es so, daß die Menschheit erst alle Eventualitäten erleben muss, bis sie Diskrimierung - so offensichtlich sie auch ist - erst dann als solche erkennen kann.

Mich persönlich stört dieses Instrumentarium (Vetorecht etc.) nicht per se.

Warum nicht? Ist doch eine völlig unangemessene Privilegierung!

Vielmehr halte ich die einseitig-starre Formulierung des Statuts für problematisch. Sollte es sich in Zukunft einmal ergeben, dass die Männer in der Partei die Minderheit darstellen, so kann ich in dem Statut keine erstzunehmende Formulierung entdecken, die den Männern in der Situation das gleiche (Macht-)Instrumentarium zugestehen würde. Und das ist meiner Meinung nach die eigentlich Frechheit!

Es ist schon eine Frechheit, überhaupt eine unterschiedliche Behandlung aufgrund des Geschlechts einzuführen. Entweder es zählen Kompetenzen oder nicht. Kann doch nicht sein, daß sich Kompetenzen daran orientieren, ob man einen Penis oder eine Vagina besitzt. Das z.B. der "HERR" (man kann ihn ja schon so gar nicht mehr anreden) Altvater von den Grünen keine Kompetenzen besitzt ist inzwischen auch schon fast jedem hier im Forum aufgefallen. Da wäre mir eine Frau, die nicht ganz so erkenntnisresistent wäre wie dieser "Herr" tausendmal lieber.

Kurz: Ich habe kein Problem damit, jemanden, der am Boden liegt, auf die Beine zu helfen, sodass man sich auf gleicher Augenhöhe unterhalten kann.

Das ist doch gar nicht Thema. Wenn du so argumentierst, dann bist du letzten Endes für die "Positiven" Diskriminierung. Das "am Bodenliegen" ist ja ein weitläufiger Begriff: Stichwort "Frauen leisten 2/3 der Arbeit aber haben nur 1/10 des Weltbesitzes" oder so ähnlich. Mit dieser Argumentation wird Diskriminierung - und positiv ist Diskriminierung niemals - zu einem automatischen Prozess, der schnell eine Eigendynamik entwickelt, der einen ganzen Zeitgeist schafft, was dann in solch Unsinnigen Forderungen endet wie Quote für Privatwirtschaft, Zwangsquote bei der Hausarbeit, Gefängnisstrafe für Vaterschaftstest oder halt das Frauenstatut oder ein einseitig angewandtes Gewaltschutzgesetzt. Oder die Frauenbibliotheken, den Girlsday und sonstiger Mist, der Millionen von Euro verschlingt und NICHTS, aber auch GAR NICHTS bringt. Ne, das einzige Konzept kann wirklich nur sein: Gleichberechtigung im Juristischen Rahmen und fertig. Keine Quote, keine Frauenbibliothek, keine einseitige Wehrpflicht - sondern einfach nur eine Gleichverteilung von Rechten und Pflichten! Das ist für die Grünen was völlig fremdes, die können nur von "Frauen&Macht" und "Männer&Verantwortung" sprechen.

SOLANGE ich mich darauf verlassen kann, dass man mir aufhilft, wenn ich am mal Boden liegen sollte.

Das wird garantiert nicht mehr der Fall sein, wenn man - dank des geprägten Zeitgeistes - bereits heute auf dir rumtrampelt. Dann heißt es nur noch: Lieber HERR Soundso. HERR kommt von Herrschaft, also berschweren Sie sich nicht ....bla bla bla.

Gruß
Magnus


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