Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Abtreibung und Adoption

noname, Monday, 28.11.2005, 08:01 (vor 6927 Tagen)

Tach!

Gestern war ich auf diversen Internetseiten unterwegs. Unter anderem auch auf [www.destatis.de]. Ich stieß dort auf überraschende Zahlen:

Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 1996 - 2004: ca. 130.000 p.a.

Auf http://www.moses-online.de/web/45 stieß ich auf eine Tabelle mit verschiedenen Kennzahlen zum Thema Adoption. Eine Spalte dort gibt die Anzahl der Adoptionsbewerbungen jeweils am Jahresende von 1995 - 2004 an: von 19.426 im Jahr 1995 fällt die Anzahl der Bewerber in 2004 auf 10.045 zurück.

Die Schwangerschaftsabbrüche sind seit einigen Jahren also relativ konstant, während das Interesse an Adoptivkindern offenbar stark nachgelassen hat. Meine Frage an die Abtreibungsgegner - die ja recht gern mit der Möglichkeit auf Adoption das Recht des Fötus auf Leben verteidigen - lautet:

Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?

mfg
noname

Re: Abtreibung und Adoption

Sven, Monday, 28.11.2005, 11:47 (vor 6927 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Die Zahlen der Adoptionswilligen gehen zurück, weil die Bedingungen in Deutschland eine Katastrophe sind.
Die meisten Adoptionswilligen gehen, wie unser ehemaliger Bundeskanzler, ins Ausland und adoptieren dort Kinder.

Re: Abtreibung und Adoption

Antwortenschreiber, Monday, 28.11.2005, 11:54 (vor 6927 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Tach!
Gestern war ich auf diversen Internetseiten unterwegs. Unter anderem auch auf [www.destatis.de]. Ich stieß dort auf überraschende Zahlen:
Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 1996 - 2004: ca. 130.000 p.a.
Auf http://www.moses-online.de/web/45 stieß ich auf eine Tabelle mit verschiedenen Kennzahlen zum Thema Adoption. Eine Spalte dort gibt die Anzahl der Adoptionsbewerbungen jeweils am Jahresende von 1995 - 2004 an: von 19.426 im Jahr 1995 fällt die Anzahl der Bewerber in 2004 auf 10.045 zurück.
Die Schwangerschaftsabbrüche sind seit einigen Jahren also relativ konstant, während das Interesse an Adoptivkindern offenbar stark nachgelassen hat. Meine Frage an die Abtreibungsgegner - die ja recht gern mit der Möglichkeit auf Adoption das Recht des Fötus auf Leben verteidigen - lautet:
Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?
mfg
noname

Das ist doch erstmal eine Frage der Grundeinstellung, zum Kind. Wenn man nicht abtreiben will, will man ( sicherlich) das Kind auch gross ziehen. Dann beleiben da nämlich gar nicht so viele Kinder über. Das die Adoptionen zurückgegangen sind hängt sicherlich auch, mit den Schwierigkeiten zusammen die Familien mit Kindern heute evt. haben können. Wenn man die Horrormeldungen von Pisa hört, würde ich mir das auch überlegen. Und sicher ist bei den nicht adoptierten Kindern ein Jungenüberschuss, weil die nämlich nicht so leicht anpassungsfähig sind. Ich bin sicher, das sich bei finanzieller Absicherung, sogar noch einige Frauen (vor allem) und auch die dazughörenden Männer finden würden und noch ein sogar zwei oder drei Kinder mit gross zuziehen würden.

Die finanziellen Mittel kommen von der "persönlichen Einschränkung" eines jeden Einzelnen. Wenn ich so manchmal höre was manche gutverdienenden kinderlosen in meiner Altersgruppe so alles veranstalten. Das geht mit Kindern nicht, jedoch kann man Brote schmieren und eine Waldwanderung machen, das ist relativ günstig. Man lernt dann erstaunlicher Weise, auch noch bei anderen Dinge zu spraren. Für Kinder soll es ja auch nicht so gut sein wenn sie im Überfluss gross werden. Gut beim sparen, muss es auch eine Grenze nach unten geben.

@Sven & Anwortenschreiber

noname, Monday, 28.11.2005, 19:16 (vor 6926 Tagen) @ Antwortenschreiber

Als Antwort auf: Re: Abtreibung und Adoption von Antwortenschreiber am 28. November 2005 09:54:

Hallo Sven und Antwortenschreiber!

Mein Posting ist vor allem im Kontext der Abtreibungsdebatte (siehe Zombies unter uns), die hier vor kurzem stattfand, zu verstehen. Auf der einen Seite gab es die Abtreibungsgegner, die mit der befruchteten Eizelle den Embryo als "Komplett", "Mensch" oder "Individuum" betrachteten und alle Versuche, dagegen zu argumentieren, mit teils üblen moralischen "Keulen" abblockten. "Das Leben sei unter allen Umständen zu schützen und alles andere sei als Nachrrangig zu betrachten" Auf der anderen Seite gab es Abtreibungsbefürworter, die den Schwangeren mit Verweis auf biologische Tatsachen das "Recht" (eig. Straffreiheit) auf Abtreibung in ihrer heutigen, deutschen Form einräumen wollten.

Bei den biologischen Hinweisen der Abtreibungsbefürworter wurden gerne die Argumente "fehlendes Bewusstsein bis zu einem gewissen Zeitpunkt der Entwicklung" und "mangelndes Schmerzempfinden" in Feld geführt und darauf hingewiesen, dass die Interessen der Schwangeren sich in Anbetracht der Schwangerschaft nicht plötzlich in Wohlgefallen auflösen würden. Nicht zuletzt verwies man gerne auf die Möglichkeit, dass Frauen durch Verhütung ein Schwangerschaft komplett verhindern könnten und sich einem Abwägen moralischer Fragen auf diese Weise vollends entziehen könnten. Sollte sich trotz einer etwaigen Verhütung (oder gar wegen Nachlässigkeit) dennoch ein Kind bei der Frau einnisten, habe sie ihr Schiksal zu tragen, das kind auszutragen und könne nach der Geburt das Kind zur Adoption freigeben.

Ich stelle hier eine einfache praktische Frage an jene Abtreibungsgegner (Hardliner). Nämlich: Was wäre, wenn die Forderung der Abtreibungsgegner sich durchsetzte und Abtreibung in Zukunft verunmöglicht würde. Jene Frauen, die sich mit dem Gedanken quälen, ein Kind abtreiben zu lassen und es auch tun würden (wie gesagt ca. 130.000), würden sich ja aufgrund einer neuen Regelung wohl kaum plötzlich FÜR das Behalten des Kindes entscheiden. Insofern halte ich meinen Schluss, dass aus den 130.000 abgetriebenen Föten 130.000 Kinder würden, die auf eine Adoption warten für legitim und stelle nach Vergleich mit der "Nachfrage" durch adoptivbereite Eltern fest, dass ca. 120.000 Kinder nicht versorgt werden würden.

Das heisst, es geht mir weniger um die Frage, warum die Zahlen nun so sind wie sie sind. Vielmehr stelle ich fest, dass der Hinweis an die abtreibungsbereiten Schwangeren, sie können ja das Kind zur Adoption freigeben, aus Sicht der Abtreibungsgegner unter Umständen die moralische, sich während der Schwangerschaft stellende Frage, löst. Dafür wirft sich aber ein neue Frage z.B. nach der praktischen Umsetzung und in deren "Fahrwasser" auch eine neue moralische Frage auf. Sollte man es den 120.000 wirklich zumuten, ohne Eltern aufzuwachsen?

mfg
noname

Re: @Sven & Anwortenschreiber

Magnus, Monday, 28.11.2005, 22:09 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: @Sven & Anwortenschreiber von noname am 28. November 2005 17:16:

Sollte man es den 120.000 wirklich zumuten, ohne Eltern aufzuwachsen?

Wenn dem so wäre - was es nicht ist, siehe anderen Beitrag - rechtfertigt der Umstand ohne Eltern aufzusetzen tatsächlich die existenzielle Vernichtung? Den Fehler, den alle Abtreibungsbefürworter machen ist, dass sie immer glauben den Maßstab gefunden zu haben, für das was ein lebenswertes oder lebenunwertes Dasein ist. Letzten Endes könnten es aber die 120.000 Individuen, über deren Dasein so leichtfertig hier im Forum so leichtfertig lamentiert und das Recht auf Existenz so kurzer Hand vom Tisch gewischt wird, nur selbst entscheiden. Denn wo fängt denn nun ein lebenswertes Dasein an? Du möchtest schließlich auch nicht, dass jemand anderes darüber entscheidet, ob du ein lebenswertes Leben führst oder nicht.

Magnus

Re: @Sven & Anwortenschreiber

Ekki, Thursday, 01.12.2005, 13:14 (vor 6924 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Sven & Anwortenschreiber von Magnus am 28. November 2005 20:09:44:

Sollte man es den 120.000 wirklich zumuten, ohne Eltern aufzuwachsen?
Wenn dem so wäre - was es nicht ist, siehe anderen Beitrag - rechtfertigt der Umstand ohne Eltern aufzusetzen tatsächlich die existenzielle Vernichtung? Den Fehler, den alle Abtreibungsbefürworter machen ist, dass sie immer glauben den Maßstab gefunden zu haben, für das was ein lebenswertes oder lebenunwertes Dasein ist. Letzten Endes könnten es aber die 120.000 Individuen, über deren Dasein so leichtfertig hier im Forum so leichtfertig lamentiert und das Recht auf Existenz so kurzer Hand vom Tisch gewischt wird, nur selbst entscheiden. Denn wo fängt denn nun ein lebenswertes Dasein an? Du möchtest schließlich auch nicht, dass jemand anderes darüber entscheidet, ob du ein lebenswertes Leben führst oder nicht.
Magnus

Die Lebensqualität der Geborenen geht nach meinem Wertemaßstab dem ungeborenen Leben eindeutig vor.

Gruß

Ekki

Re: @Sven & Anwortenschreiber

Magnus, Thursday, 01.12.2005, 15:23 (vor 6924 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: @Sven & Anwortenschreiber von Ekki am 01. Dezember 2005 11:14:

Die Lebensqualität der Geborenen geht nach meinem Wertemaßstab dem ungeborenen Leben eindeutig vor.
Gruß
Ekki

Das stand doch gar nicht zur Diskussion hier. Es ging um die Argumentation, dass Abtreibung besser sei, als Kinder ohne Eltern aufwachsen zu lassen.

Magnus

Magnus, Ekki, noname

noname, Friday, 02.12.2005, 00:06 (vor 6923 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Sven & Anwortenschreiber von Magnus am 01. Dezember 2005 13:23:04:

Hallo!

Die Lebensqualität der Geborenen geht nach meinem Wertemaßstab dem ungeborenen Leben eindeutig vor. - Ekki

<ul>Das stand doch gar nicht zur Diskussion hier. Es ging um die Argumentation, dass Abtreibung besser sei, als Kinder ohne Eltern aufwachsen zu lassen. - Magnus</ul>

Wenn dem so ist, Magnus, dann haben wir beide aneinander vorbeigeredet. Ekki gibt in einem prägnanten Satz exakt meine Aussageabsicht wieder. Der Verweis auf Elternlosigkeit war als ein Beispiel von vielen für ein Leben mit mangelnder Lebensqualität gedacht. Als Ausnahme wäre das Aufwachsen ohne Eltern natürlich kein Problem, aber Kinder auf breiter Basis in öffentliche Verwahranstalten zu stecken, nur um das 'Prinzip des Lebens' zu wahren, kanns nicht sein.

<hr>

Aus einem anderen Posting:

Ich schrieb:

Sollte man es den 120.000 wirklich zumuten, ohne Eltern aufzuwachsen?

Du hast geschrieben:

Wenn dem so wäre - was es nicht ist, siehe anderen Beitrag - ...

... ob es nun 120.000 werden würden oder nicht, darüber liesse sich trefflich streiten.

... rechtfertigt der Umstand ohne Eltern aufzusetzen tatsächlich die existenzielle Vernichtung? Den Fehler, den alle Abtreibungsbefürworter machen ist, dass sie immer glauben den Maßstab gefunden zu haben, für das was ein lebenswertes oder lebenunwertes Dasein ist.

Haben Abtreibungsgegner nicht auch einen Maßstab, wenn sie die Frage nach der Lebensqualität völlig ausblenden? Natürlich haben sie einen, nur eben einen anderen, rigoroseren. Bei solchen Fragen stelle ich immer zwei Bilder gegenüber: Auf dem einen Bild sehe ich einen wachsenden empfindungslosen Zellhaufen, der - teilweise zur Sicherheit nochmal betäubt - von einem Abtreibungsarzt abgesaugt wird und davon nichts mitbekommt. Auf dem anderen Bild sehe ich dann Fernsehbilder verwahrloster, verhungerter, abgemagerter, trauriger Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt wurden oder Kinder, die aus dem Heim abgehauen sind und sich nun auf der Strasse prostituieren, um sich Geld für Drogen leisten zu können. Diese Kinder empfinden ganz bestimmt etwas, sie haben Schmerzen, Gefühle, Charakter, Persönlichkeit, Träume etc.. Bei Vergleich beider Bilder, kommt mir im zweiten Bild die Galle hoch, soetwas macht mich einfach nur wütend. Beim Fall Jessica gings mir ähnlich. Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen, als dann tatsächlich einer der vehementen Abtreibungsgegner (mit seinen hohen Idealen) die Schuld des Vaters relativieren wollte, indem er ihn als per Gesetz handlungsunfähig gemachten Vater charakterisierte.

Letzten Endes könnten es aber die 120.000 Individuen, über deren Dasein so leichtfertig hier im Forum so leichtfertig lamentiert und das Recht auf Existenz so kurzer Hand vom Tisch gewischt wird, nur selbst entscheiden.

Ich akzeptiere es als deine Meinung. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ausser, dass ich das anders sehe. s.o.

Denn wo fängt denn nun ein lebenswertes Dasein an? Du möchtest schließlich auch nicht, dass jemand anderes darüber entscheidet, ob du ein lebenswertes Leben führst oder nicht.

Und hier hinkt der Vergleich wieder. Ich bin nämlich kein Fötus.

mfg
noname

@Magnus - Re: @Sven & Anwortenschreiber

Ekki, Friday, 02.12.2005, 11:25 (vor 6923 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Sven & Anwortenschreiber von Magnus am 01. Dezember 2005 13:23:04:

Hallo Magnus!

Die Lebensqualität der Geborenen geht nach meinem Wertemaßstab dem ungeborenen Leben eindeutig vor.
Gruß
Ekki

Das stand doch gar nicht zur Diskussion hier. Es ging um die Argumentation, dass Abtreibung besser sei, als Kinder ohne Eltern aufwachsen zu lassen.
Magnus

Hier weichst Du schlicht und einfach aus.

Ob Kinder, die geboren werden, mit oder ohne Eltern aufwachsen, ist eine Frage, die sich erst dann[/u] stellt, wenn ... ja eben wenn die Kinder geboren wurden.[/b]

Und diesbezüglich unterstreiche ich

sowohl

das Recht jedes Menschen, ZU ENTSCHEIDEN, ob er von ihm gezeugtes Leben annehmen will - OHNE dem Zwang zu unterliegen, das "geschenkte" Leben "aus Gottes Hand in Demut anzunehmen" oder wie man sich da in den einschlägigen Kreisen der Leben-Aufzwinger ... äh ... Lebensschützer auszudrücken beliebt

als auch

Nonames Wort vom vorsorglich betäubten, gefühllosen Zellhaufen.

Die Abscheu-erzeugen-sollenden Bilder auf den Seiten der Lebens-Aufzwinger erreichen mich weder auf intellektueller noch auf emotionaler Ebene.

Was meine Haltung zur Tötung geborenen Lebens betrifft:

Ich halte sie nur als Notwehr[/u] für zulässig.

Und auf seine Weise fügt sich das in meine Haltung zur Abtreibung:

Eine unerwünschte Schwangerschaft nach einem Geschlechtsakt BEDROHT MEINEN LEBENSWURF ELEMENTAR. Also habe ich nicht nur das Recht, sondern geradezu die moralische Pflicht, den Zellhaufen wegmachen zu lassen, bevor er zu einem Menschen heranwächst, den ich nicht annehmen, dem ich meine Liebe nicht schenken könnte.

Und wer jetzt glaubt, daß Leute, die so denken wie ich, auch zu allen anderen Taten fähig seien, mag dies glauben. Mich kratzt's nicht, weil's nicht stimmt.

Gruß

Ekki

Re: Abtreibung und Adoption

Maesi, Monday, 28.11.2005, 21:14 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Hallo noname

Gestern war ich auf diversen Internetseiten unterwegs. Unter anderem auch auf [www.destatis.de]. Ich stieß dort auf überraschende Zahlen:
Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 1996 - 2004: ca. 130.000 p.a.
Auf http://www.moses-online.de/web/45 stieß ich auf eine Tabelle mit verschiedenen Kennzahlen zum Thema Adoption. Eine Spalte dort gibt die Anzahl der Adoptionsbewerbungen jeweils am Jahresende von 1995 - 2004 an: von 19.426 im Jahr 1995 fällt die Anzahl der Bewerber in 2004 auf 10.045 zurück.
Die Schwangerschaftsabbrüche sind seit einigen Jahren also relativ konstant, während das Interesse an Adoptivkindern offenbar stark nachgelassen hat. Meine Frage an die Abtreibungsgegner - die ja recht gern mit der Möglichkeit auf Adoption das Recht des Fötus auf Leben verteidigen - lautet:
Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?

Besten Dank fuer die Recherche. Deine Frage ist einfach zu beantworten: der Staat waere fuer die Versorgung der 'ueberzaehligen' 120'000 Kinder zustaendig, so wie er ja auch Sozialhilfe an Menschen ausrichtet, die aus verschiedenen Gruenden nicht vollumfaenglich selbst fuer ihren Lebensunterhalt aufkommen koennen. Dazu muessten allerdings die entsprechenden Infrastrukturen (z.B. Waisenhaeuser) aufgestockt werden, was einige Jahre in Anspruch naehme und sicher nicht billig waere; parallel dazu koennte eine gewisse Zahl der Kinder auch in Pflegefamilien untergebracht werden verbunden mit entsprechenden staatlichen Zuschuessen. Desweiteren muesste man ueberlegen, ob die horrend hohen Anforderungen, die an adoptionswillige Paare gestellt werden, in dieser Form tatsaechlich sinnvoll sind. Durch tiefere Anforderungen koennte man die Nachfrage nach Adoptivkindern ebenfalls noch etwas stimulieren. In diesem Zusammenhang waere beispielsweise auch interessant, wieviele Paare sich ihr Adoptivkind (womoeglich illegal) aus der Dritten Welt 'importieren', weil sie ansonsten keine Chance haben, zu einem Kind zu kommen.

Gruss

Maesi

Re: Abtreibung und Adoption

pit b., Monday, 28.11.2005, 21:36 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?

Das ist die Frage!
Kinder kosten Geld und wenn die Kinder keine Eltern haben, oder keinen Vater, dann fallen sie den Sozialkassen zur last. Der frühzeitige Abtötung solcher ungewollten Kinder ist die einzige Lösung.
Wenn man das so betrachtet tut sich hier doch auch ein möglicher Lösungsansatz für das Rentenproblem auf.

Wegsprizen! Alles wegsprizen was überflüssig ist und Geld kostet.

Moralische Frage zum Thema Adoption

noname, Monday, 28.11.2005, 23:18 (vor 6926 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Re: Abtreibung und Adoption von pit b. am 28. November 2005 19:36:

Hallo pit.b!

Die Art und Weise, wie du deine Meinung zum Ausdruck bringst legt die Vermutung nahe, dass es weniger deine Absicht war, persönlich Stellung zu beziehen, als vielmehr <m>meine[/b] Meinung durch Verzerren meiner Aussagen ad absurdum zu führen.

Und das ist ein Aspekt, der mich bei der Abtreibungsdebatte gestört hat. Die Abtreibungsgegner fordern, dass ohne Einschränkung aus JEDEM Fötus ein Mensch werden soll.

Abtreibungsbefürworter vertreten aber NICHT die diametral entgegengesetzte Meinung. Sie fordern eben nicht, dass nun JEDER Fötus "weggespritzt" werden soll. Und diese Position ist wesentlich schwieriger zu verteidigen, weil jeder Versuch die Mitte zu formulieren, zu der einen oder anderen Seite hin verzerrt werden kann. An dieser Stelle geht mein Dank an pit.b. Dafür, dass er mit seinem Posting gleich ein aktuelles Beispiel brachte.

Diese 120.000 Kinder werden Geld kosten. Das hat auch Maesi ganz konsequent zugestanden und er scheint mir bereit, die von mir dargestellten Konsequenezen auch zu tragen. Vielen Dank Maesi, dass du nicht gleich auf die Möglichkeit der Verhütung hingewiesen hast. 120.000 ist im Vergleich zu 10.000 potentiellen Adoptiveltern eine exorbitant hohe Zahl. Flankierende Maßnahmen wären also notwendig, um diese aneinander anzugleichen. Aber dennoch blieben mir Zweifel, dass die Mehrheit der Kinder irgendwo unterkäme. Sehr viele Kinder werden in Kinderheimen unterkommen müssen. Diese müssen erst noch gebaut werden, das pflegendes Personal, vielleicht auch mal ein Geburtstagsgeschenk, Kleidung, Essen, Ausbildung, medizinische Versorgung etc. müssen bezahlt werden. Es werden mindestens 16 - 20 Jahre vergehen, ehe sich diese "Mehrgeburten" positiv auf das wirtschaftliche Gefüge auswirken. Und das sollte jedem Abtreibungsgegner klar sein.

Mit diesem Post hatte ich aber noch einen anderen Gedanken im Hinterkopf. Nämlich, wie entwickeln sich (Heim-)Kinder, die sich ihre Bezugspersonen mit 30 anderen Kindern teilen müssen? Werden solche Kinder zu den Stützen unserer zukünftigen Gesellschaft werden? Oder werden sie eher zu Sorgenkindern? Und wie groß ist die Chance, dass sie glücklich und zufrieden einem geregelten Leben nachgehen werden?

Ist es moralisch vertretbar ein Kind in die Welt zu setzen, wenn ich weiß, dass es nicht glücklich werden wird? Und kann man auf eben diese Frage mit einem Prinzip antworten?

mfg
noname

Re: Moralische Frage zum Thema Adoption

Conny, Monday, 28.11.2005, 23:55 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Moralische Frage zum Thema Adoption von noname am 28. November 2005 21:18:

Es werden mindestens 16 - 20 Jahre vergehen, ehe sich diese "Mehrgeburten" positiv auf das wirtschaftliche Gefüge auswirken. Und das sollte jedem Abtreibungsgegner klar sein.

ein kind kostet doch nicht nur. kinder wirken sich auch positiv auf den arbeitsmarkt aus. für die größere anzahl an kindern muß wohnraum vorhanden sein, der gebaut werden muß. das gibt arbeit und sorgt dafür, daß ein arbeitsloser bauarbeiter nicht durchgefüttert werden muß, sondern daß er auch steuern bezahlt. das einzige, das kinder machen ist ARBEIT (wer schreit denn, daß wir mehr arbeit brauchen?). mehr nicht.

freundliche grüße
Conny

PS: die energie und rohstoffe, die wir importieren müssen lasse ich mal unberücksichtigt.

Re: Abtreibung und Adoption

Magnus, Monday, 28.11.2005, 22:01 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?

Interessante Logik, zur Rechtfertigung von Abtreibung.

Wenn Abtreibung verboten wird, gibt es nicht 120.000 Unerwünschte Kinder, denn:

1. Die Gesellschaft betrachtet ungewollte Schwangerschaft nicht mehr als "Ausrutscher", "unfall" oder ähnliches, der mal so eben beseitigt werden kann. => Man macht sich wieder mehr Gedanken über Verhütung.

2. Nicht jede Frau, die ihr Kind am Anfang nicht will, wird nach neun Monaten ihr Kind noch zu Adoption freigeben, schließlich bauen dann Frau und ggf. auch der Partner zu dem Kind schon eine Bindung während der Schwangerschaft auf.

3. Kann man Unrecht nicht mit dem Argument des Pragmatismus rechtfertigen. Da kann ich gleich sagen, alle Personen, die eine Last der Gesellschaft sind, entsorgt werden sollten: also Arbeitslose, Penner, Behinderte, im Koma-Liegende - warum am Leben lassen, wer soll diese unproduktiven Geschöpfe alle bezahlen?

Es ist in dem Fall (Nachwuchs) sogar ja ganz einfach: Zahlen müssen die Eltern, basta. Notfalls durch Zwangspfändung des Gehalts.

Magnus

Re: Abtreibung und Adoption

Conny, Monday, 28.11.2005, 23:11 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Tach!
Gestern war ich auf diversen Internetseiten unterwegs. Unter anderem auch auf [www.destatis.de]. Ich stieß dort auf überraschende Zahlen:
Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 1996 - 2004: ca. 130.000 p.a.
Auf http://www.moses-online.de/web/45 stieß ich auf eine Tabelle mit verschiedenen Kennzahlen zum Thema Adoption. Eine Spalte dort gibt die Anzahl der Adoptionsbewerbungen jeweils am Jahresende von 1995 - 2004 an: von 19.426 im Jahr 1995 fällt die Anzahl der Bewerber in 2004 auf 10.045 zurück.
Die Schwangerschaftsabbrüche sind seit einigen Jahren also relativ konstant, während das Interesse an Adoptivkindern offenbar stark nachgelassen hat. Meine Frage an die Abtreibungsgegner - die ja recht gern mit der Möglichkeit auf Adoption das Recht des Fötus auf Leben verteidigen - lautet:
Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?
mfg
noname

hallo noname,

ich frage mich jetzt echt, ob es in den 80ern in westdeutschland soviel mehr neugeborene gab, die in heimen aufwuchsen. auch damals war es so, daß es nicht genug zur adoption freigegebene kinder gab. damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.

damals war es einfach so: "aus spaß wurde ernst. ernst ist heute 3 jahre alt". für den mann ist es im übrigen noch heute so. zur natur kam die frau mit ihrer psyche noch dazu.

ich will nur einen der befürworter erleben, daß sie sich nach einer abtreibung die schuld am tod eines kindes zuschieben. dann noch auf seiten gehen wie www.pro-leben.de oder www.babycaust.de. oder noch schlimmer: sie durften schon eine geburt erleben und hinterher werden sie damit konfrontiert.

auch wenn kinder für den mann ein unkalkulierbares finanzielles risiko darstellen, so ist das doch ein winzig kleiner mensch, der bei einer abtreibung getötet wird.

kinder haben für eine frau ja nicht nur gesundheitliche risiken. sollen nicht durch kinder bestimmte krebsarten seltener sein?

freundliche grüße
Conny

Mal nachgefragt ...

noname, Tuesday, 29.11.2005, 00:36 (vor 6926 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Abtreibung und Adoption von Conny am 28. November 2005 21:11:

hallo noname,
ich frage mich jetzt echt, ob es in den 80ern in westdeutschland soviel mehr neugeborene gab, die in heimen aufwuchsen. auch damals war es so, daß es nicht genug zur adoption freigegebene kinder gab. damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.
damals war es einfach so: "aus spaß wurde ernst. ernst ist heute 3 jahre alt". für den mann ist es im übrigen noch heute so. zur natur kam die frau mit ihrer psyche noch dazu.

Hallo Conny!

Hilf mir bitte. Du scheinst eine Parallele ziehen zu wollen zu Ereignissen in den 80ern. Mir ist nicht ganz klar worauf du hinauswillst. Wenn ich deine Behauptung, dass es in den 80ern mehr zur Adoption bereite Eltern gab, übernehme, dann stimmt es mit dem aktuellen Status Quo überein. Meine These ist ja, dass sich das Verhältnis (potentielles Adoptionspaar)/(Anzahl der Adoptivkinder) ---> heute (11)/(1) nach einer Durchsetzung der Forderung der Abtreibungsgegner (Jeder Fötus soll leben) geradezu umkehren würde. Mir ist kein Ereignis in den 80ern bekannt, das eine ähnliche Wirkung hätte erzielen können. Insofern kann ich die Vergangenheit nicht zu Rate ziehen. Wie gesagt, es wäre nett, wenn du dein Posting näher erläutern könntest.

ich will nur einen der befürworter erleben, daß sie sich nach einer abtreibung die schuld am tod eines kindes zuschieben. dann noch auf seiten gehen wie www.pro-leben.de oder www.babycaust.de. oder noch schlimmer: sie durften schon eine geburt erleben und hinterher werden sie damit konfrontiert.

Das ist mein Hauptproblem in Sachen Abtreibung. Bei Babycaust bin ich (wenn ich das jetzt richtig zuordne) auf blutige Bilder abgetriebener Föten gestossen. Derartige Bilder verfehlen ihre Wirkung nicht. Wer sieht schon gerne Blut und rotverschmiertes Metall? Ich frage mich also, ob einem wegen des Gedankens, dass da ein Emryo/Fötus zu Tode kam übel wird oder einfach nur deshalb weil man als Nichtmediziner den Anblick von Blut nicht gewöhnt ist. Ein weiterer Aspekt, der mich störte, war die teilweise falsche Kennzeichnung der Bilder. 5 Monate alte Föten werden als 3 Monate alte Föten ausgewiesen ... Es wird alles unternommen, um empfindlose Zellhaufen zu Menschen zu machen. Es soll also mit unfairen und verlogenen Mitteln ordentlich Stimmung gemacht und schlechtes Gewissen produziert werden. Ich empfinde das als ziemlich heuchlerisch, da jene Seiten von Menschen, die mit hohen moralischen Ansprüchen die Abtreibungsdebatte führen, gestaltet werden. Pro-Leben ist insofern etwas besser, als dass sie dort wenigstens die Entwicklungstadien im Bauch der Mutter auf mehreren Bildern darstellen. Die Bilderreihe ist also unblutig. Was mir bei Pro-Leben aufgefallen ist: Stattdessen sind die Bildbeschreibungen manipulativ. Ein 7 Wochen alter Embryo wird dort zum puzelbaumschlagenden Kind, das vermutlich auch lachend schaukeln würde, wenn es in der Gebärmutter einen Spielplatz gäbe.

auch wenn kinder für den mann ein unkalkulierbares finanzielles risiko darstellen, so ist das doch ein winzig kleiner mensch, der bei einer abtreibung getötet wird.

Und eben hier scheiden sich die Gemüter. Mensch Conny. Mal angenommen die Frau erfährt bereits in der 3 SSW von ihrer Schwangerschaft. Der Emryo besteht aus vielleicht - wassweissich - 100.000 Zellen und ist 1,5 cm groß. Da wird eine Frau doch in Anbetracht der Verantwortung und Konsequenzen noch überlegen dürfen. Warum soll das Interesse des Embryos in diesem Stadium schwerer wiegen als das Interesse der Mutter? Und wenn sie die Entscheidung nicht unnötig verschleppt, ist der Embryo in der Regel nach der 7.-9- SSW weg.

kinder haben für eine frau ja nicht nur gesundheitliche risiken. sollen nicht durch kinder bestimmte krebsarten seltener sein?

Ich fürchte das Argument wird keine Schwangere überzeugen. Gehst du zu einer Schwangeren, die sich mit dem Gedanken trägt ein Kind abzutreiben und sagst ihr:

"Hey, und gesund isses auch noch!"

freundliche grüße
Conny

mfg
noname

Re: Mal nachgefragt ...

Conny, Tuesday, 29.11.2005, 01:33 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Mal nachgefragt ... von noname am 28. November 2005 22:36:

hallo noname,
ich frage mich jetzt echt, ob es in den 80ern in westdeutschland soviel mehr neugeborene gab, die in heimen aufwuchsen. auch damals war es so, daß es nicht genug zur adoption freigegebene kinder gab. damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.
damals war es einfach so: "aus spaß wurde ernst. ernst ist heute 3 jahre alt". für den mann ist es im übrigen noch heute so. zur natur kam die frau mit ihrer psyche noch dazu.

Hallo Conny!
Hilf mir bitte. Du scheinst eine Parallele ziehen zu wollen zu Ereignissen in den 80ern. Mir ist nicht ganz klar worauf du hinauswillst. Wenn ich deine Behauptung, dass es in den 80ern mehr zur Adoption bereite Eltern gab, übernehme, dann stimmt es mit dem aktuellen Status Quo überein.

ich wollte damit nur aussagen, daß damals die abtreibung verboten war und dadurch sicher nicht viel mehr kinder in heimen lagen. die mütter waren damals verantwortungsbewußter und haben ja zum kind gesagt. sicher gabs auch mehr adoptionswillige paare.

Meine These ist ja, dass sich das Verhältnis (potentielles Adoptionspaar)/(Anzahl der Adoptivkinder) ---> heute (11)/(1) nach einer Durchsetzung der Forderung der Abtreibungsgegner (Jeder Fötus soll leben) geradezu umkehren würde.

aber nur vordergründig. in der zeit der schwangerschaft wird die mutter doch auch eine beziehung zu ihrem kind aufbauen und kanns dann anschließend nicht mehr hergeben. das dreht sich sicher nicht um.

Mir ist kein Ereignis in den 80ern bekannt, das eine ähnliche Wirkung hätte erzielen können. Insofern kann ich die Vergangenheit nicht zu Rate ziehen. Wie gesagt, es wäre nett, wenn du dein Posting näher erläutern könntest.

ereignis gabs damals keins. ich wüßte auch nicht, wo man heute die zahl der in heimen lebenden kinder nach alter aufgeschlüsselt von vielleicht den 60ern bis heute her bekommen könnte. nach deiner these sollte es ja anfang der 90er (das jahr habe ich nicht im kopf, in dem die abtreibung legal wurde) einen richtigen knick nach unten neuer ins heim gekommener kinder geben.

ich will nur einen der befürworter erleben, daß sie sich nach einer abtreibung die schuld am tod eines kindes zuschieben. dann noch auf seiten gehen wie www.pro-leben.de oder www.babycaust.de. oder noch schlimmer: sie durften schon eine geburt erleben und hinterher werden sie damit konfrontiert.

Das ist mein Hauptproblem in Sachen Abtreibung. Bei Babycaust bin ich (wenn ich das jetzt richtig zuordne) auf blutige Bilder abgetriebener Föten gestossen. Derartige Bilder verfehlen ihre Wirkung nicht. Wer sieht schon gerne Blut und rotverschmiertes Metall?

das stört mich nicht. das wird einer frau erst recht nicht stören.

Ich frage mich also, ob einem wegen des Gedankens, dass da ein Emryo/Fötus zu Tode kam übel wird oder einfach nur deshalb weil man als Nichtmediziner den Anblick von Blut nicht gewöhnt ist.

mir wird nicht übel. ich bekomme davon eher sowas wie trauer. es könnte doch auch dein kind so da liegen. hätte es am leben bleiben dürfen, hättest du eine geburt erleben können und könntest (diese männerfeindliche gesetzgebung mal unberücksichtigt) stolz auf dein kind sein. aber dir wurde das kind z.b. ohne deiner zustimmung (vielleicht wußtest du nicht mal von der schwangerschaft) abgetrieben.

Ein weiterer Aspekt, der mich störte, war die teilweise falsche Kennzeichnung der Bilder. 5 Monate alte Föten werden als 3 Monate alte Föten ausgewiesen ... Es wird alles unternommen, um empfindlose Zellhaufen zu Menschen zu machen.

so genau habe ich mir die bilder nicht angesehen. kann man aber nicht zu den gleichen methoden greifen, wie sie die abtreibungsbefürworter anwendeten, um die abtreibung zu legalisieren?

Es soll also mit unfairen und verlogenen Mitteln ordentlich Stimmung gemacht und schlechtes Gewissen produziert werden. Ich empfinde das als ziemlich heuchlerisch, da jene Seiten von Menschen, die mit hohen moralischen Ansprüchen die Abtreibungsdebatte führen, gestaltet werden.

mit anderen mitteln bekommst du doch so eine einfache art der empfängnis (besser geburtsverhütung) nicht mehr weg. es muß dazu schon ein wenig hetze betrieben werden (oder wie willst du die breite masse auf deine seite holen, wenn du die abtreibung gerne wieder verbieten würdest?).

Pro-Leben ist insofern etwas besser, als dass sie dort wenigstens die Entwicklungstadien im Bauch der Mutter auf mehreren Bildern darstellen. Die Bilderreihe ist also unblutig. Was mir bei Pro-Leben aufgefallen ist: Stattdessen sind die Bildbeschreibungen manipulativ. Ein 7 Wochen alter Embryo wird dort zum puzelbaumschlagenden Kind, das vermutlich auch lachend schaukeln würde, wenn es in der Gebärmutter einen Spielplatz gäbe.

wo ließt du das? da das herz schon längst schlägt, sollten auch andere muskelbewegungen schon funktionieren und von daher dürfte sich der embryo auch bewegen können.

auch wenn kinder für den mann ein unkalkulierbares finanzielles risiko darstellen, so ist das doch ein winzig kleiner mensch, der bei einer abtreibung getötet wird.

Und eben hier scheiden sich die Gemüter. Mensch Conny. Mal angenommen die Frau erfährt bereits in der 3 SSW von ihrer Schwangerschaft. Der Emryo besteht aus vielleicht - wassweissich - 100.000 Zellen und ist 1,5 cm groß. Da wird eine Frau doch in Anbetracht der Verantwortung und Konsequenzen noch überlegen dürfen. Warum soll das Interesse des Embryos in diesem Stadium schwerer wiegen als das Interesse der Mutter? Und wenn sie die Entscheidung nicht unnötig verschleppt, ist der Embryo in der Regel nach der 7.-9- SSW weg.

in der 7. woche bilden sich pro minute 100 000 neue nervenzellen.

wer richter über leben und tod spielt, erhebt sich zur gottheit. willst du nicht auch die frau von diesem symbol des göttlichen auf mutter erde herunter holen? als ich selbst noch kein vater war, hätte ich vermutlich nicht anders gedacht als du. ich habe die schwangerschaft zum größten teil miterlebt, die geburt und danach leider nicht mehr viel. wie mir dann zu ohren kam, daß eine weitere frau in meinem leben ein kind von mir abgetrieben haben soll, lief in mir ein film ab.

wenn ich mir das jetzt mit abstand betrachte: im grunde hätte ich die frau schon nach dem ersten sex einsperren müssen und erst ein paar monate nach dem letzten sex wieder gehen lassen dürfen.

kinder haben für eine frau ja nicht nur gesundheitliche risiken. sollen nicht durch kinder bestimmte krebsarten seltener sein?

Ich fürchte das Argument wird keine Schwangere überzeugen. Gehst du zu einer Schwangeren, die sich mit dem Gedanken trägt ein Kind abzutreiben und sagst ihr:
"Hey, und gesund isses auch noch!"

der würde ich andere horrordinge sagen. habe ich neulich auch mal bei einer. bei ihr bin ich mir aber nicht ganz sicher wie ihre eigene entscheidung schon war. der gedanke auf abtreibung war jedenfalls da. heute hat sie eine tochter (mit 16).

freundliche grüße
Conny

mfg
noname

@Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Ekki, Tuesday, 29.11.2005, 10:39 (vor 6926 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Abtreibung und Adoption von Conny am 28. November 2005 21:11:

Hallso Conny!

damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.

Genau das ist das Kernproblem.

Und da wiederhole ich gerne noch einmal:

Ich erhebe meine Stimme für diejenigen, die Sex als Spaß und Matratzensport betrachten - und von denen vielleicht nicht jeder sich traut, dieses sich selbst (geschweige denn anderen!) in dieser Deutlichkeit einzugestehen.

Wenn die Frauen sich "mit der Natur abfanden", dann mußten zuvörderst die Männer sich mit etwas abfinden - damit nämlich, daß die Verhütungsfrage nicht geregelt war und auch "schon mal" ein unerwünschtes Kind dabei herauskam.

Meine Wunschvorstellung wäre eine Welt, in der

a) Sex und Fortpflanzung getrennt sind,

b) die "Moral"-Apostel, die den Sex mit "Sündhaftigkeit" belasten, im Irrenhaus sitzen und keinesfalls[/u] als Erzieher auf die junge Generation losgelassen werden,

c) auch Männer ohne das Wissen und gegen den Willen der Frauen verhüten können.

Zum Schluß noch dies:

An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

Bei Bedarf stelle ich gerne zum wiederholten Male Ester Vilars Kapital von der "Passiven Vergewaltigung des Mannes" aus dem Buch "Heiraten ist unmoralisch" ins Forum. Einstweilen nur der Schlußabsatz dieses Kapitels, in dem Ester Vilar die Untat, einen Mann gegen dessen Willen zum Vater zu machen, bewertet:

"Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?"

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Gruß

Ekki

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Conny, Tuesday, 29.11.2005, 13:25 (vor 6926 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Ekki am 29. November 2005 08:39:

Hallo Ekki,

Hallso Conny!

damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.

Genau das ist das Kernproblem.
Und da wiederhole ich gerne noch einmal:
Ich erhebe meine Stimme für diejenigen, die Sex als Spaß und Matratzensport betrachten - und von denen vielleicht nicht jeder sich traut, dieses sich selbst (geschweige denn anderen!) in dieser Deutlichkeit einzugestehen.

wer spaß haben will, sollte auch so verantwortlich sein und sicher verhüten. das kann heute nur die frau. ich kann doch auch nicht aus spaß mit 100 km/h durch durch die stadt fahren, dadurch einen unfall produzieren und dafür nicht verantwortlich sein wollen. spaß kann auch folgen haben.

Wenn die Frauen sich "mit der Natur abfanden", dann mußten zuvörderst die Männer sich mit etwas abfinden - damit nämlich, daß die Verhütungsfrage nicht geregelt war und auch "schon mal" ein unerwünschtes Kind dabei herauskam.
Meine Wunschvorstellung wäre eine Welt, in der
a) Sex und Fortpflanzung getrennt sind,

das wird nicht so recht funktionieren. wußtest du, daß man eine frau zum sex animieren kann, wenn man sie mit einem säugling zusammen bringt? sex ist nun mal zur fortpflanzug da und wer das trennen will macht das ganze nicht besser. kinder, die durch einen technischen akt entstehen werden sich auch nicht so geliebt, als kinder, die auf natürliche weise entstehen.

b) die "Moral"-Apostel, die den Sex mit "Sündhaftigkeit" belasten, im Irrenhaus sitzen und keinesfalls[/u] als Erzieher auf die junge Generation losgelassen werden,

ich muß sex nicht als etwas sündiges sehen, auch wenn daraus ein kind entstehen kann.

c) auch Männer ohne das Wissen und gegen den Willen der Frauen verhüten können.

das ist eine möglichkeit, den sex gerechter zu machen. ein mann muß genauso sicher verhüten können wie eine frau. das geht nur, wenn der männliche samen nicht zeugungsfähig ist. erst dann wird auch die politik wieder auf den mann blicken und ihm kinder schmackhaft machen.

Zum Schluß noch dies:
An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

diese differenz verläuft sicher entlang derjenigen männer, die ein kind haben bzw. kein kind haben.

Bei Bedarf stelle ich gerne zum wiederholten Male Ester Vilars Kapital von der "Passiven Vergewaltigung des Mannes" aus dem Buch "Heiraten ist unmoralisch" ins Forum. Einstweilen nur der Schlußabsatz dieses Kapitels, in dem Ester Vilar die Untat, einen Mann gegen dessen Willen zum Vater zu machen, bewertet:

"Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?"
Dem ist nichts hinzuzufügen!

die sache kinder und heiraten ist für die frau nur unmoralisch, so lange in diesem bereich keine geschlechtergerechtigkeit vorhanden ist. wenn eine frau durch eine "passive vergewaltigung" keine vorteile hat, wird es die "passive vergewaltigung" auch nicht mehr oft geben.

Gruß
Ekki

freundliche grüße
Conny

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Ekki, Wednesday, 30.11.2005, 19:47 (vor 6924 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Conny am 29. November 2005 11:25:

Hallo Conny!

Hallo Ekki,

Hallso Conny!

damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.

Genau das ist das Kernproblem.
Und da wiederhole ich gerne noch einmal:
Ich erhebe meine Stimme für diejenigen, die Sex als Spaß und Matratzensport betrachten - und von denen vielleicht nicht jeder sich traut, dieses sich selbst (geschweige denn anderen!) in dieser Deutlichkeit einzugestehen.

wer spaß haben will, sollte auch so verantwortlich sein und sicher verhüten. das kann heute nur die frau. ich kann doch auch nicht aus spaß mit 100 km/h durch durch die stadt fahren, dadurch einen unfall produzieren und dafür nicht verantwortlich sein wollen. spaß kann auch folgen haben.

Zum einen weißt Du sicherlich selber, wie es um die Möglichkeit des Mannes steht, sich zu beherrschen. Nur allzu leicht kann man - äh: frau - einem Mann ein Kind andrehen. Umgekehrt findet der Mann auf Seiten der Frau keine so stürmische sexuelle Bereitschaft vor, die er nach Belieben instrumentalisieren könnte. Außderdem: In puncto Verhütung entspreche ich ganz dem Feindbild der Frauenbewegen. Will sagen, meiner Meinung nach soll die Frau verhüten, damit ich nicht mit dem Kondom rumfummeln muß.

Wenn die Frauen sich "mit der Natur abfanden", dann mußten zuvörderst die Männer sich mit etwas abfinden - damit nämlich, daß die Verhütungsfrage nicht geregelt war und auch "schon mal" ein unerwünschtes Kind dabei herauskam.
Meine Wunschvorstellung wäre eine Welt, in der
a) Sex und Fortpflanzung getrennt sind,

das wird nicht so recht funktionieren. wußtest du, daß man eine frau zum sex animieren kann, wenn man sie mit einem säugling zusammen bringt?

Ein Grund mehr, das Onanieren zu bevorzugen.

sex ist nun mal zur fortpflanzug da und wer das trennen will macht das ganze nicht besser. kinder, die durch einen technischen akt entstehen werden sich auch nicht so geliebt, als kinder, die auf natürliche weise entstehen.

Eine Automatik von Sex und Fortpflanzung gibt es nur im Tier- und Pflanzenreich.

Die Ablehung künstlicher Empfängnisverhütung habe ich bisher ausschließlich[/u] auf religiöser Grundlage erlebt. Auf dieser Grundlage stehe ich nicht.[/u]

Es gibt keinen Automatismus, demzufolge Menschen, die gegen ihren Willen Eltern geworden sind, früher oder später Liebe zu ihren Kindern entwickeln.

Kinder zeugt man, weil man sie von ganzem Herzen liebt, oder man läßt es bleiben.

b) die "Moral"-Apostel, die den Sex mit "Sündhaftigkeit" belasten, im Irrenhaus sitzen und keinesfalls[/u] als Erzieher auf die junge Generation losgelassen werden,

ich muß sex nicht als etwas sündiges sehen, auch wenn daraus ein kind entstehen kann.

Nein, aber solange es Menschen gibt, die Sex als etwas Sündiges sehen, solange muß man sich ihrer erwehren. Das geschieht entschieden zu wenig.[/u]

c) auch Männer ohne das Wissen und gegen den Willen der Frauen verhüten können.

das ist eine möglichkeit, den sex gerechter zu machen. ein mann muß genauso sicher verhüten können wie eine frau. das geht nur, wenn der männliche samen nicht zeugungsfähig ist. erst dann wird auch die politik wieder auf den mann blicken und ihm kinder schmackhaft machen.

Da sind wir uns ja offenbar einig.

Zum Schluß noch dies:
An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

diese differenz verläuft sicher entlang derjenigen männer, die ein kind haben bzw. kein kind haben.

Ich meine, präziser müßte es heißen: Zwischen denjenigen Kinderlosen, die sich Kinder wünschen, und denjenigen, die dies nicht tun.

Bei Bedarf stelle ich gerne zum wiederholten Male Ester Vilars Kapital von der "Passiven Vergewaltigung des Mannes" aus dem Buch "Heiraten ist unmoralisch" ins Forum. Einstweilen nur der Schlußabsatz dieses Kapitels, in dem Ester Vilar die Untat, einen Mann gegen dessen Willen zum Vater zu machen, bewertet:
"Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?"
Dem ist nichts hinzuzufügen!

die sache kinder und heiraten ist für die frau nur unmoralisch, so lange in diesem bereich keine geschlechtergerechtigkeit vorhanden ist. wenn eine frau durch eine "passive vergewaltigung" keine vorteile hat, wird es die "passive vergewaltigung" auch nicht mehr oft geben.

Ich würde gern in einer Gesellschaft leben, in der das politisch durchsetzbar wäre und auch durchgesetzt würde.

Freundliche Grüße von

Ekki

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Wodan, Tuesday, 29.11.2005, 16:28 (vor 6926 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Ekki am 29. November 2005 08:39:

An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

Welche Frage ist das konkret?
Fragt
Wodan

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Ekki, Wednesday, 30.11.2005, 19:09 (vor 6924 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Wodan am 29. November 2005 14:28:

Hallo Wodan!

An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

Welche Frage ist das konkret?
Fragt
Wodan

Ich meine die Frage, ob man

danach streben soll, unerwünschte Schwangerschaften weitestgehend auszuschließen und Abtreibung als ultima ratio zuzulassen

oder

ob man Sex in erster Linie als Mittel zur Fortpflanzung betrachtet, deshalb auch ein unerwünschtes Kind in jedem Fall zur Welt bringt und Abtreibung bedingungslos ablehnt.

Gruß

Ekki

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Magnus, Tuesday, 29.11.2005, 20:52 (vor 6925 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Ekki am 29. November 2005 08:39:

Meine Wunschvorstellung wäre eine Welt, in der
a) Sex und Fortpflanzung getrennt sind,

Kein Problem. Frier dir ein paar Eizellen ein und lass eine Vasektomie durchführen.

b) die "Moral"-Apostel, die den Sex mit "Sündhaftigkeit" belasten, im Irrenhaus sitzen und keinesfalls[/u] als Erzieher auf die junge Generation losgelassen werden,

Jeder soll nach seiner Fasson selig werden - aber nur solang niemand drittes in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei Abtreibung wäre das der Fall, bei Moral-Aposteln nicht.

c) auch Männer ohne das Wissen und gegen den Willen der Frauen verhüten können.

Können sie doch: Vasektomie + eingefrorenes Sperma. Darüberhinaus haben Männer Partnerwahl. Wenn eine Frau keine Verhütung oder Kondom beim Sex will, gibts noch andere Frauen.

Zum Schluß noch dies:
An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

Ich weiß nicht, warum du Lebensschützer in Anführungsstriche schreibst. Fakt ist jedoch eines: 1. Jeder ist für seine Handlung selbstverantwortlich und somit wird auch niemand gezwungen, schwanger zu sein. 2. Die Entscheidung über die Schwangerschaft oder Kinder ist bereits vor dem Sex angesiedelt - wer das nicht begreift ist schlichtweg dumm. 3. Abtreibung ist definitiv die Vernichtung eines Menschen, denn wenn man 9, 8 oder 7 Monate warten würde, wäre ein Mensch mehr auf der Welt.

Das sind die Fakten. Alles andere ist Bequemlichkeit, Opportunismus, Pragmatismus und Verneinung der eigenen Verantwortung.

Bei Bedarf stelle ich gerne zum wiederholten Male Ester Vilars Kapital von der "Passiven Vergewaltigung des Mannes" aus dem Buch "Heiraten ist unmoralisch" ins Forum. Einstweilen nur der Schlußabsatz dieses Kapitels, in dem Ester Vilar die Untat, einen Mann gegen dessen Willen zum Vater zu machen, bewertet:
"Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?"

Man kann einen Mann nicht gegen seinen Willen zum Vater machen. Jeder der Sex macht, geht das Risiko ein, Vater oder Mutter zu werden. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Niemand zwingt den Mann ohne Kondom mit der Frau zu schlafen, auch die Pille ist nicht 100%ig sicher.

Magnus

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Wodan, Tuesday, 29.11.2005, 21:56 (vor 6925 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Magnus am 29. November 2005 18:52:47:

Man kann einen Mann nicht gegen seinen Willen zum Vater machen. Jeder der Sex macht, geht das Risiko ein, Vater oder Mutter zu werden. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Niemand zwingt den Mann ohne Kondom mit der Frau zu schlafen, auch die Pille ist nicht 100%ig sicher.
Magnus

Sehr richtig. Nur erstaunlich, daß das immer vergessen wird. Verhütung ist möglich. Wirklich.

Gruß
Wodan

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Ekki, Wednesday, 30.11.2005, 19:36 (vor 6924 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Magnus am 29. November 2005 18:52:47:

Hallo Magnus!

Meine Wunschvorstellung wäre eine Welt, in der
a) Sex und Fortpflanzung getrennt sind,

Kein Problem. Frier dir ein paar Eizellen ein und lass eine Vasektomie durchführen.

Ich will aber den Kuchen und die Torte auch noch: Mir die Fortpflanzungsfähigkeit per Geschlechtsakt erhalten und darüber bestimmen, ob und wann ich Kinder bekomme.

b) die "Moral"-Apostel, die den Sex mit "Sündhaftigkeit" belasten, im Irrenhaus sitzen und keinesfalls[/u] als Erzieher auf die junge Generation losgelassen werden,

Jeder soll nach seiner Fasson selig werden - aber nur solang niemand drittes in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei Abtreibung wäre das der Fall, bei Moral-Aposteln nicht.

Wer einmal erfahren hat, wie es ist, wenn einem z.B. Geschlechtsverkehr vor der Ehe aus religiösen Gründen verweigert wird, oder wer gar mit einem Kind hereingelegt wurde, der hat so seine eigenen Ansichten zum "In-Mitleidenschaft-Ziehen". Ich bin nicht bereit, das ungeborene Leben über mein eigenes Verngügen zu stellen.

c) auch Männer ohne das Wissen und gegen den Willen der Frauen verhüten können.

Können sie doch: Vasektomie + eingefrorenes Sperma. Darüberhinaus haben Männer Partnerwahl. Wenn eine Frau keine Verhütung oder Kondom beim Sex will, gibts noch andere Frauen.

Ich will aber nicht nur Kuchen und Torte, sondern auch noch Sahenhäubchen: unentgeltlichen Sex.

Zum Schluß noch dies:
An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

Ich weiß nicht, warum du Lebensschützer in Anführungsstriche schreibst. Fakt ist jedoch eines: 1. Jeder ist für seine Handlung selbstverantwortlich und somit wird auch niemand gezwungen, schwanger zu sein.

Es bedarf irrsinniger Selbstbeherrschung seitens eines Mannes, mit einer Frau nicht zu schlafen, weil er keine Kinder will, und Kondom ist auch nicht jeder-Manns Sache. Da entspreche ich ganz dem Feindbild der Frauenbewegung: Frau soll verhüten, damit ich nicht mit dem Kondom herumfummeln muß.

2. Die Entscheidung über die Schwangerschaft oder Kinder ist bereits vor dem Sex angesiedelt - wer das nicht begreift ist schlichtweg dumm.

Die Möglichkeit der Schwangerschaft ist mit jedem Geschlechtsakt gegeben.

Die Ablehnung der künstlichen Empfängnisverhütung habe ich bisher nur[/u] auf religiöser Grundlage erlebt. Auf dieser Grundlage stehe ich nicht.[/u]

Die Ersetzung des Wortes "Möglichkeit" durch "Entscheidung" in obigem Zitat ist bemerkenswert plumpe religiöse Propaganda, die Abqualifizierung von Menschen, die künstliche Empfängnisverhütung befürworten, als "schlichtweg dumm" ist bemerkenswert aggressive religiöse Propaganda.

3. Abtreibung ist definitiv die Vernichtung eines Menschen, denn wenn man 9, 8 oder 7 Monate warten würde, wäre ein Mensch mehr auf der Welt.
Das sind die Fakten. Alles andere ist Bequemlichkeit, Opportunismus, Pragmatismus und Verneinung der eigenen Verantwortung.

Ich stehe zur gegenwärtigen Abtreibungsregelung (bis zur 12. Woche) und halte es für wert, um ihren Erhalt zu kämpfen, denn ihre Kippung würde vielen Menschen die folgenreichste Veränderung im Leben überhaupt - die Zeugung eines Kindes - gegen ihren Willen "bescheren". Schöne Bescherung!

Zur Verdeutlichung meines Standpunkts an dieser Stelle der Hinweis auf mein Posting index.php?id=38810 sowie folgende Schlüsselpassage aus demselben:

<hr>

Zur Frage der Moral

Von den Gegnern der Abtreibung / Befürwortern von Kinderreichtum wird gern ins Feld geführt, man dürfe den Partner nicht „verdinglichen“ in dem man ihm „nur ein Sexualobjekt“ sehe. Als prägnantes Beispiel hierfür ein Auszug aus der von Papst Pius XI. (Papst von 1922 bis 1939) erlassenen Enzyklika „Casti connubii“ („Der keuschen Ehe Hoheit und Würde“):

3. Die Verkennung der Ehe im Hinblick auf die Güter der Ehe im einzelnen

a) Die Mißkennung des ersten Gutes, des Kindes

Der Ehemißbrauch

Aber treten Wir nunmehr, Ehrwürdige Brüder, an die Einzelheiten heran, mit denen man gegen die Güter der Ehe angeht. Das erste dieser Güter ist das Kind. Viele gehen so weit, die Nachkommenschaft eine beschwerliche Ehelast zu nennen und den Rat zu geben, die Eheleute sollten das Kind nicht durch ehrbare Enthaltsamkeit (die mit beiderseitigem Einverständnis auch in der Ehe erlaubt ist), sondern durch Verkehrung des natürlichen Aktes fernhalten. Solche verbrecherische Freiheit nehmen einige für sich in Anspruch, weil sie aus Widerwillen gegen den Kindersegen die Last vermeiden, aber trotzdem die Lust genießen wollen; andere, weil sie angeblich keine Enthaltsamkeit beobachten, aber auch nicht den Kindersegen zulassen können, da es ihre persönlichen Verhältnisse oder die der Mutter oder die schwierige Vermögenslage nicht gestatten.
Aber es gibt keinen auch noch so schwerwiegenden Grund, der etwas innerlich Naturwidriges zu etwas Naturgemäßem und sittlich Gutem machen könnte. Da nun aber der eheliche Akt seiner Natur nach zur Weckung neuen Lebens bestimmt ist, so handeln jene, die ihn bei seinem Vollzug absichtlich seiner natürlichen Kraft berauben, naturwidrig und tun etwas Schimpfliches und innerlich Unsittliches.
Es ist darum auch nicht zu verwundern, daß die Hl. Schrift bezeugt, die göttliche Majestät hasse und verabscheue solch verwerfliches Tun, ja habe es sogar schon mit dem Tode bestraft. Darauf macht auch der hl. Augustinus aufmerksam, wenn er schreibt: „Unerlaubt und unsittlich ist der eheliche Verkehr selbst mit der rechtmäßigen Gattin, wenn dabei die Weckung neuen Lebens verhütet wird. Das hat Onan, des Judas Sohn, getan, und darum hat ihn Gott getötet.“[48]
Da nun noch vor kurzem einige in offenkundiger Abweichung von der in ununterbrochener Folge von Anfang an überlieferten christlichen Lehre geglaubt haben, amtlich und feierlich über solches Tun anders lehren zu sollen, erhebt die katholische Kirche, von Gott selbst zur Lehrerin und Wächterin der Unversehrtheit und Ehrbarkeit der Sitten bestellt, inmitten dieses Sittenverfalls, zum Zeichen ihrer göttlichen Sendung, um die Reinheit des Ehebundes von solch schimpflicher Makel unversehrt zu bewahren, durch Unseren Mund laut ihre Stimme und verkündet von neuem: Jeder Gebrauch der Ehe, bei dessen Vollzug der Akt durch die Willkür der Menschen seiner natürlichen Kraft zur Weckung neuen Lebens beraubt wird, verstößt gegen das Gesetz Gottes und der Natur, und die solches tun, beflecken ihr Gewissen mit schwerer Schuld.
...
Die heilige Kirche weiß ferner sehr gut, daß nicht selten der eine Eheteil das sündige Tun nur leidet, nicht vollbringt, indem er aus gewichtigen Gründen die Verkehrung der rechten Ordnung geschehen läßt, ohne sie selber zu wollen, und daß er darum keine Schuld auf sich lädt, wofern er nur des Gebotes der Liebe eingedenk bleibt und es nicht unterläßt, dem Ehegefährten von der Sünde abzuraten und ihn davon zurückzuhalten. Auch jene Eheleute handeln nicht wider die Natur, die in ganz natürlicher Weise von ihrem Recht Gebrauch machen, obwohl aus ihrem Tun infolge natürlicher Umstände, seien es bestimmte Zeiten oder gewisse Mängel der Anlage, neues Leben nicht entstehen kann. Denn es gibt in der Ehe selbst wie in dem Gebrauch des Eherechts auch Zwecke zweiter Ordnung: die wechselseitige Hilfe, die Betätigung der ehelichen Liebe und die Regelung des natürlichen Verlangens, Zwecke, die anzustreben den Ehegatten keineswegs untersagt ist, vorausgesetzt, daß die Natur des Aktes und damit seine Unterordnung unter das Hauptziel nicht angetastet wird.

http://www.stjosef.at/dokumente/casti_connubii.htm

<hr>

Da haben wir doch in wünschenswerter Klarheit, worum es den Moralaposteln geht.

(Bezeichnend, nebenbei gesagt, daß es offenbar bereits zum Zeitpunkt des Erlasses dieser Enzyklika innerhalb der katholischen Kirche selber spürbaren Widerstand gegen die Linie des Papstes gab. Dies ergibt sich aus dem von mir unterstrichenen Fragment Da nun noch vor kurzem einige in offenkundiger Abweichung von der in ununterbrochener Folge von Anfang an überlieferten christlichen Lehre geglaubt haben, amtlich und feierlich über solches Tun anders lehren zu sollen,)

Meine Haltung dagegen:

Das von niemandem geleugnete Verlangen nach körperlicher Intimität mit vielen verschiedenen Partnern ist mehr als legitim, die „Moral“ dagegen fehl am Platz.

Selbst wenn man sich zur Monogamie bekennen sollte, bliebe es doch unerträglich, den ehelichen Akt einzig auf die Zeugung von Leben hin zu ordnen. Die „Regelung des natürlichen Verlangens“ ist kein „Zweck zweiter“, sondern erster Ordnung. Und das hat aus meiner Sicht ganz praktische Gründe: Es ist nicht wünschenswert, die Bevölkerungsexplosion zu verursachen, zu der es kommt, wenn man als Mittel der Geburtenplanung nur Enthaltsamkeit oder die – stark risikobehaftete – Zeitwahlmethode zuläßt. Und es ist barbarisch, so etwas wie Enthaltsamkeit überhaupt zu verlangen.

In diesem Zusammenhang noch einmal in aller Deutlichkeit zur „Pille für den Mann“:

So, wie Frauen derzeit noch ihre Kontrolle über die Empfängnisverhütung weitgehend dazu benutzen, den Männern Kindern unterzujubeln, so würden Männer „ihre Pille“ weitgehend dazu benutzen, auch ohne Wissen bzw. gegen den Willen ihrer Frauen zu verhüten.

Es macht mir überhaupt keine Probleme, mich dazu zu bekennen, dass meiner Meinung nach alle sexuellen Praktiken ein fröhliches Spiel zwischen den Partnern sein sollten, bei dem beide mit ihrem eigenen Körper und dem des anderen ihre Lust ausleben können sollen, ohne dass die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft auch nur droht.

Jegliche „Erhöhung“ der Sexualität als „sakralen Akt“ usw. blablabla lehne ich rundheraus ab.

„Hedonist“ ist für mich kein Schimpfwort.

Und dies – da gebe ich Nick Recht – ist tatsächlich eine Machtfrage.

Zur Zeit liegt immer noch viel zu viel Macht in den Händen einer Organisation, die von ihren hauptamtlichen Funktionären verlangt,

a) selbst Armut, Keuschheit und Gehorsam zu üben, was Ehe- und Kinderlosigkeit beinhaltet
b) die „Laien“ zur Zeugung von Kindern anzuhalten.

An so eine Organisation kann man in der Tat nur „glauben“. Sobald man zu denken anfängt, erblickt man in ihr den organisierten Wahnsinn.

Es ist kein Zufall, dass in der evangelischen Kirche die Vertreter einer rigiden Sexualmoral erstens zahlenmäßig geringer sind, und dass dort zweitens keine Rundschreiben mit solchen Inhalten wie die zitierte Enzyklika erlassen werden.

Es gibt halt zu viele evangelische Pfarrer, die sowohl Sexualität als auch Familie leben durften. Drastisch-plastisch ausgedrückt: Wer (im physischen Sinne) ejakulieren darf, dem strömen solche Gehirn-Ejakulate wie die zitierte Enzyklika einfach nicht aus der Feder.

Gleiches gilt für Judentum und Islam.

Wenn diese Wahnsinns-Organisation namens katholische Kirche ihre Macht einmal verloren haben wird, dann werden die Fragen von Fortpflanzung, Familienplanung und Sexualität von Grund auf neu verhandelt werden müssen.

Und das wird eine wahnsinnig interessante Sache werden.

Wie immer diese Verhandlung auch ausgehen wird – ich halte den Spruch „Mein Schwanz gehört mir“, den ich als Titel dieses Postings gewählt habe, in Ehren. Kinder zeugt man entweder, weil man sie von ganzen Herzen annehmen will, oder man läßt es bleiben.

Gruß

Ekki

<hr>

Bei Bedarf stelle ich gerne zum wiederholten Male Ester Vilars Kapital von der "Passiven Vergewaltigung des Mannes" aus dem Buch "Heiraten ist unmoralisch" ins Forum. Einstweilen nur der Schlußabsatz dieses Kapitels, in dem Ester Vilar die Untat, einen Mann gegen dessen Willen zum Vater zu machen, bewertet:
"Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?"

Man kann einen Mann nicht gegen seinen Willen zum Vater machen. Jeder der Sex macht, geht das Risiko ein, Vater oder Mutter zu werden. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Niemand zwingt den Mann ohne Kondom mit der Frau zu schlafen, auch die Pille ist nicht 100%ig sicher.
Magnus

Zu der Möglichkeit und Bereitschaft des Mannes, sich zu beherrschen bzw. zu verhüten, siehe oben.

Wenn es denn nicht anders geht, so bin ich tatsächlich zum Verzicht auf Beischlaf bereit.

Dies ist jedoch keinesfalls[/u] gleichzusetzen mit einer Haltung der Keuschheit. Diese würde nämlich außer dem Verzicht Folgendes beinhalten:

- Verzicht auf Selbstbefriedigung
- Verzicht auf den Versuch der Verführung gebundener oder ungebundener Frauen
- Akzeptierung der Auffassung, daß Sex zuerst und zuletzt der Fortpflanzung zu dienen habe

Alles drei ist mit mir nicht zu machen.

Gruß

Ekki

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Magnus, Thursday, 01.12.2005, 15:18 (vor 6924 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Ekki am 30. November 2005 17:36:

2. Die Entscheidung über die Schwangerschaft oder Kinder ist bereits vor dem Sex angesiedelt - wer das nicht begreift ist schlichtweg dumm.

Die Möglichkeit der Schwangerschaft ist mit jedem Geschlechtsakt gegeben.

Die Ersetzung des Wortes "Möglichkeit" durch "Entscheidung" in obigem Zitat ist bemerkenswert plumpe religiöse Propaganda, die Abqualifizierung von Menschen, die künstliche Empfängnisverhütung befürworten, als "schlichtweg dumm" ist bemerkenswert aggressive religiöse Propaganda

Leider zitierst du mich nur unvollständig. Der Hinweis darauf, dass selbst Verhütungsmittel nicht 100%ig sicher sind, ist keine religiöse Propaganda, sondern ein Faktum. Dennoch: die Entscheidung, ob man nun Vater oder Mutter wird, ist in der Tat VOR dem Geschlechtsakt angesiedelt. Wann denn sonst? Du kannst zwar alles mögliche Vorbeugen, um die Möglichkeit der Schwangerschaft zu reduzieren, aber trotzdem setzt du dich bewußt diesem Risiko aus. Was ist das also sonst, wenn nicht eine Entscheidung? Angenommen, man will partou keine Kinder, dann kann man ja folgenden Vergleich nehmen: Wenn ich in ein Flugzeug steige, dann treffe ich die Entscheidung, von A nach B zu kommen aber muss auch mit der Möglichkeit rechnen, abzustürzen. Wenn ich abstürze, kann ich auch nicht sagen: ne, wir brechen den Absturz ab, das war nicht geplant. Selber Schuld kann ich nur sagen, man hätte auch den Zug nehmen können. Aber den Zug (Vasektomie) willst du, Ekki, nicht nehmen.

Ich kann nur folgendes sagen: kein Mann kann mit einem Kind betrogen worden sein, in dem Sinne, dass es existiert, weil er sich schließlich bewußt dem Risiko ausgesetzt hat, dass seine Freundin/Frau oder was weiß ich, schwanger geworden ist. Hat er dieses Risiko verdrängt, dann ist er schlichtweg naiv. Betrogen kann ein Mann nur dann werden, wenn die Frau dem Mann das Kind vorenthält, sprich den Umgang verweigert oder seinen Nachwuchs, sein eigenes Kind durch Abtreibung tötet. Das eine ist Betrug und das andere Mord und gehört m.M.n in beiden Fällen bestraft.

Magnus

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Ekki, Friday, 02.12.2005, 11:07 (vor 6923 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Magnus am 01. Dezember 2005 13:18:22:

Hallo Magnus!

>2. Die Entscheidung über die Schwangerschaft oder Kinder ist bereits vor dem Sex angesiedelt - wer das nicht begreift ist schlichtweg dumm.
Die Möglichkeit der Schwangerschaft ist mit jedem Geschlechtsakt gegeben.
Die Ersetzung des Wortes "Möglichkeit" durch "Entscheidung" in obigem Zitat ist bemerkenswert plumpe religiöse Propaganda, die Abqualifizierung von Menschen, die künstliche Empfängnisverhütung befürworten, als "schlichtweg dumm" ist bemerkenswert aggressive religiöse Propaganda
Leider zitierst du mich nur unvollständig. Der Hinweis darauf, dass selbst Verhütungsmittel nicht 100%ig sicher sind, ist keine religiöse Propaganda, sondern ein Faktum. Dennoch: die Entscheidung, ob man nun Vater oder Mutter wird, ist in der Tat VOR dem Geschlechtsakt angesiedelt. Wann denn sonst? Du kannst zwar alles mögliche Vorbeugen, um die Möglichkeit der Schwangerschaft zu reduzieren, aber trotzdem setzt du dich bewußt diesem Risiko aus. Was ist das also sonst, wenn nicht eine Entscheidung? Angenommen, man will partou keine Kinder, dann kann man ja folgenden Vergleich nehmen: Wenn ich in ein Flugzeug steige, dann treffe ich die Entscheidung, von A nach B zu kommen aber muss auch mit der Möglichkeit rechnen, abzustürzen. Wenn ich abstürze, kann ich auch nicht sagen: ne, wir brechen den Absturz ab, das war nicht geplant. Selber Schuld kann ich nur sagen, man hätte auch den Zug nehmen können. Aber den Zug (Vasektomie) willst du, Ekki, nicht nehmen.
Ich kann nur folgendes sagen: kein Mann kann mit einem Kind betrogen worden sein, in dem Sinne, dass es existiert, weil er sich schließlich bewußt dem Risiko ausgesetzt hat, dass seine Freundin/Frau oder was weiß ich, schwanger geworden ist. Hat er dieses Risiko verdrängt, dann ist er schlichtweg naiv. Betrogen kann ein Mann nur dann werden, wenn die Frau dem Mann das Kind vorenthält, sprich den Umgang verweigert oder seinen Nachwuchs, sein eigenes Kind durch Abtreibung tötet. Das eine ist Betrug und das andere Mord und gehört m.M.n in beiden Fällen bestraft.
Magnus

Ich werte einerseits, wie Du weißt, Abtreibung nicht als Mord.

Anstelle dessen werte ich es aber als verbrecherisches Verhalten, wenn eine Frau einen Mann gegen dessen erklärten Willen zum Vater macht.

Im Übrigen wiederhole ich einen Satz aus einem anderen Posting von mir:

Der Schutz des geborenen Lebens geht nach meinem Wertesystem demjenigen des ungeborenen Lebens eindeutig vor.

Das beinhaltet ausdrücklich die Entscheidung, eine bereits entstandene Schwangerschaft abzubrechen, weil ich das Kind nicht will, weil mir ein ungewolltes Kind meinen Lebensentwurf - mein Leben, das bereits geboren wurde, VERSAUEN würde.[/u]

Gruß

Ekki

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption / @Ekki

Magnus, Tuesday, 06.12.2005, 01:56 (vor 6919 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Ekki am 02. Dezember 2005 09:07:

Ich werte einerseits, wie Du weißt, Abtreibung nicht als Mord.
Anstelle dessen werte ich es aber als verbrecherisches Verhalten, wenn eine Frau einen Mann gegen dessen erklärten Willen zum Vater macht.
Im Übrigen wiederhole ich einen Satz aus einem anderen Posting von mir:
Der Schutz des geborenen Lebens geht nach meinem Wertesystem demjenigen des ungeborenen Lebens eindeutig vor.
Das beinhaltet ausdrücklich die Entscheidung, eine bereits entstandene Schwangerschaft abzubrechen, weil ich das Kind nicht will, weil mir ein ungewolltes Kind meinen Lebensentwurf - mein Leben, das bereits geboren wurde, VERSAUEN würde.[/u]

Damit liegen zwischen uns zwei wesentlich unterschiedliche Moralvorstellungen vor, die - so denke ich - man an dieser Stelle so hinnehmen muss, wie sie sind. Beide Vorstellungen basieren auf einem subjektiven Rechtsempfinde und das eine ist ethisch nicht "richtiger" als das andere. Eines haben wir jedoch gemeinsam: wir beide müssen bei derzeitiger Rechtssprechung dafür Sorge tragen, an den richtigen Partner zu geraten. Du bist auf eine Partnerin angewiesen, die im Fall des Falles Abtreibung ebenso befürwortet wie du und für die Kinder den Lebensentwurf versauen würden, ich bin auf eine Partnerin angewiesen, die Abtreibung ebenso ablehnt wie ich und gleiche familiere Vorstellungen hegt. Als Fazit bleibt somit nur eines übrig: Wir beide sind dem Gottesanspruch des weiblichen Geschlechts, über Sein oder Nicht-Sein entscheiden zu dürfen, vollkommen ausgeliefert und es liegt an uns dafür Sorge zu tragen, die Entscheidungen zu treffen um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten.

Die Politische Lösung unsere Situationen - ungeachtet der ethischen Bewertung - wäre folgende:
1. Abtreibung kann nur mit der Zustimmung beider Partner erfolgen.
2. Wünscht ein Partner die Abtreibung und der andere nicht, so hat derjenige alle finanziellen und sozialen Verantwortungen und alleinigen Rechte, der das Kind möchte.

Gruß
Magnus

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption / @Ekki

Ekki, Tuesday, 06.12.2005, 11:34 (vor 6919 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption / @Ekki von Magnus am 05. Dezember 2005 23:56:21:

Hallo Magnus!

Ich werte einerseits, wie Du weißt, Abtreibung nicht als Mord.
Anstelle dessen werte ich es aber als verbrecherisches Verhalten, wenn eine Frau einen Mann gegen dessen erklärten Willen zum Vater macht.
Im Übrigen wiederhole ich einen Satz aus einem anderen Posting von mir:
Der Schutz des geborenen Lebens geht nach meinem Wertesystem demjenigen des ungeborenen Lebens eindeutig vor.
Das beinhaltet ausdrücklich die Entscheidung, eine bereits entstandene Schwangerschaft abzubrechen, weil ich das Kind nicht will, weil mir ein ungewolltes Kind meinen Lebensentwurf - mein Leben, das bereits geboren wurde, VERSAUEN würde.[/u]

Damit liegen zwischen uns zwei wesentlich unterschiedliche Moralvorstellungen vor, die - so denke ich - man an dieser Stelle so hinnehmen muss, wie sie sind. Beide Vorstellungen basieren auf einem subjektiven Rechtsempfinde und das eine ist ethisch nicht "richtiger" als das andere. Eines haben wir jedoch gemeinsam: wir beide müssen bei derzeitiger Rechtssprechung dafür Sorge tragen, an den richtigen Partner zu geraten. Du bist auf eine Partnerin angewiesen, die im Fall des Falles Abtreibung ebenso befürwortet wie du und für die Kinder den Lebensentwurf versauen würden, ich bin auf eine Partnerin angewiesen, die Abtreibung ebenso ablehnt wie ich und gleiche familiere Vorstellungen hegt. Als Fazit bleibt somit nur eines übrig: Wir beide sind dem Gottesanspruch des weiblichen Geschlechts, über Sein oder Nicht-Sein entscheiden zu dürfen, vollkommen ausgeliefert und es liegt an uns dafür Sorge zu tragen, die Entscheidungen zu treffen um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten.
Die Politische Lösung unsere Situationen - ungeachtet der ethischen Bewertung - wäre folgende:
1. Abtreibung kann nur mit der Zustimmung beider Partner erfolgen.
2. Wünscht ein Partner die Abtreibung und der andere nicht, so hat derjenige alle finanziellen und sozialen Verantwortungen und alleinigen Rechte, der das Kind möchte.
Gruß
Magnus

Gratulation! Deine Lösung ist wirklich das Ei des Kolumbus! Schön wär's, wenn sie irgendwann einmal politisch umgesetzt würde.

Gruß

Ekki

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption / @Ekki

Conny, Tuesday, 06.12.2005, 14:02 (vor 6919 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption / @Ekki von Magnus am 05. Dezember 2005 23:56:21:

Ich werte einerseits, wie Du weißt, Abtreibung nicht als Mord.
Anstelle dessen werte ich es aber als verbrecherisches Verhalten, wenn eine Frau einen Mann gegen dessen erklärten Willen zum Vater macht.
Im Übrigen wiederhole ich einen Satz aus einem anderen Posting von mir:
Der Schutz des geborenen Lebens geht nach meinem Wertesystem demjenigen des ungeborenen Lebens eindeutig vor.
Das beinhaltet ausdrücklich die Entscheidung, eine bereits entstandene Schwangerschaft abzubrechen, weil ich das Kind nicht will, weil mir ein ungewolltes Kind meinen Lebensentwurf - mein Leben, das bereits geboren wurde, VERSAUEN würde.[/u]

Damit liegen zwischen uns zwei wesentlich unterschiedliche Moralvorstellungen vor, die - so denke ich - man an dieser Stelle so hinnehmen muss, wie sie sind. Beide Vorstellungen basieren auf einem subjektiven Rechtsempfinde und das eine ist ethisch nicht "richtiger" als das andere. Eines haben wir jedoch gemeinsam: wir beide müssen bei derzeitiger Rechtssprechung dafür Sorge tragen, an den richtigen Partner zu geraten. Du bist auf eine Partnerin angewiesen, die im Fall des Falles Abtreibung ebenso befürwortet wie du und für die Kinder den Lebensentwurf versauen würden, ich bin auf eine Partnerin angewiesen, die Abtreibung ebenso ablehnt wie ich und gleiche familiere Vorstellungen hegt. Als Fazit bleibt somit nur eines übrig: Wir beide sind dem Gottesanspruch des weiblichen Geschlechts, über Sein oder Nicht-Sein entscheiden zu dürfen, vollkommen ausgeliefert und es liegt an uns dafür Sorge zu tragen, die Entscheidungen zu treffen um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten.
Die Politische Lösung unsere Situationen - ungeachtet der ethischen Bewertung - wäre folgende:
1. Abtreibung kann nur mit der Zustimmung beider Partner erfolgen.

Dann gibt die Mutter einfach einen falschen Mann als Vater an und schon kann sie das Kind wieder abtreiben. Man könnte nur noch hergehen, und nach der Abtreibung prüfen, ob sie den richtigen Mann als Vater genannt hat und wenn sie dabei gelogen hat, das strafbar machen.

2. Wünscht ein Partner die Abtreibung und der andere nicht, so hat derjenige alle finanziellen und sozialen Verantwortungen und alleinigen Rechte, der das Kind möchte.

Man kann eine Frau, wenn die Abtreibung erlaubt ist nicht zum Austragen eines Kindes zwingen. Sie wird dann das unter 1. von mir genannte durchziehen.

Gruß
Magnus

Freundliche Grüße
Conny

Umsetzung ....

Magnus, Tuesday, 06.12.2005, 20:13 (vor 6918 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption / @Ekki von Conny am 06. Dezember 2005 12:02:

1. Abtreibung kann nur mit der Zustimmung beider Partner erfolgen.

Dann gibt die Mutter einfach einen falschen Mann als Vater an und schon kann sie das Kind wieder abtreiben. Man könnte nur noch hergehen, und nach der Abtreibung prüfen, ob sie den richtigen Mann als Vater genannt hat und wenn sie dabei gelogen hat, das strafbar machen.

Und man kann im Vorfeld eine Amniozentese durchführen und die Vaterschaft bereits in der 9. Schwangerschaftswoche klären, sollte es zu diesem Falle kommen, wenn sich beide einig sind. Allein diese Regelung würde schon dafür sorgen, dass eine solches Vorgehen hoffnungslos wäre.

Hinzkommt zur Regelung noch, dass nur dann ein Mann zu seinem Wort stehen muss, wenn er tatsächlich der leibliche Vater ist, andernfalls muss dann die Mutter für alle finanziellen Kosten aufkommen, wenn a) Adoption nicht möglich, b) der wirkliche leibliche Vater das Kind auch nicht will.

Ethisch wird schnell klar, was das bedeutet: die Kinder werden zu einer Art Ware degradiert, wie es halt in einer verantwortungslosen Gesellschaft der Fall ist und wie es schon heute in Scheidungsfällen üblich ist.

Übrigens: Habe in der letzten JF gelesen: 15,4 % der Frauen und 22,5 % der Männer wollen in Deutschland keine Kinder mehr. Daß die Männer hier fast ein Viertel einnehmen, zeigt wie die gesellschaftspolitische Lage steht. Wenn Politiker das nicht erkennen, sind sie selber Schuld.

2. Wünscht ein Partner die Abtreibung und der andere nicht, so hat derjenige alle finanziellen und sozialen Verantwortungen und alleinigen Rechte, der das Kind möchte.

Man kann eine Frau, wenn die Abtreibung erlaubt ist nicht zum Austragen eines Kindes zwingen. Sie wird dann das unter 1. von mir genannte durchziehen.

Nicht wenn sie eine Große Strafe bei dem unter 1. erwähntem Vorgehen erhält oder man im Vorfeld die Vaterschaft abklärt. Mißbrauch wäre nahezu ausgeschlosse, denn die Möglichkeiten heutzutage sind enorm.

Magnus

Re: Umsetzung ....

Conny, Tuesday, 06.12.2005, 23:09 (vor 6918 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Umsetzung .... von Magnus am 06. Dezember 2005 18:13:31:

Hallo Magnus,

1. Abtreibung kann nur mit der Zustimmung beider Partner erfolgen.

Dann gibt die Mutter einfach einen falschen Mann als Vater an und schon kann sie das Kind wieder abtreiben. Man könnte nur noch hergehen, und nach der Abtreibung prüfen, ob sie den richtigen Mann als Vater genannt hat und wenn sie dabei gelogen hat, das strafbar machen.

Und man kann im Vorfeld eine Amniozentese durchführen und die Vaterschaft bereits in der 9. Schwangerschaftswoche klären, sollte es zu diesem Falle kommen, wenn sich beide einig sind. Allein diese Regelung würde schon dafür sorgen, dass eine solches Vorgehen hoffnungslos wäre.

Auf wikipedia.de steht dazu, daß die Amnionzentese ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, wobei es zu diesem frühen Zeitpunkt ein erhöhtes Verletzungsrisiko für das Ungeborene und ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt gibt.

Es soll auch Frauen geben, die nicht wissen, welcher Mann sie eigentlich geschwängert hat.

Im grunde müßte das vor jeder Abtreibung dann erst mal durchgeführt werden. Das wären dann Zusatzkosten, die zum Teil der Steuerzahler bezahlen müßte. Dazu könnte man nur GM abschaffen und dieses Geld dafür verwenden.

Hinzkommt zur Regelung noch, dass nur dann ein Mann zu seinem Wort stehen muss, wenn er tatsächlich der leibliche Vater ist, andernfalls muss dann die Mutter für alle finanziellen Kosten aufkommen, wenn a) Adoption nicht möglich, b) der wirkliche leibliche Vater das Kind auch nicht will.

Ethisch wird schnell klar, was das bedeutet: die Kinder werden zu einer Art Ware degradiert, wie es halt in einer verantwortungslosen Gesellschaft der Fall ist und wie es schon heute in Scheidungsfällen üblich ist.

Ungeborene sind das doch heute auch, falls es nicht von der Mutter gewollt ist. Nach einer Scheidung kann man auch von einem Instrument (ist im weitesten Sinne auch eine Ware) sprechen.

Übrigens: Habe in der letzten JF gelesen: 15,4 % der Frauen und 22,5 % der Männer wollen in Deutschland keine Kinder mehr. Daß die Männer hier fast ein Viertel einnehmen, zeigt wie die gesellschaftspolitische Lage steht. Wenn Politiker das nicht erkennen, sind sie selber Schuld.

Irgend wo anders habe ich die Entwicklung der letzten 15 Jahre gesehen. In dieser sah man schön, daß der Anteil der Männer, die kinderlos bleiben wollen, stärker stieg als der Anteil der Frauen, die kinderlos bleiben wollen. Leider fand ich jetzt die Seite nicht mehr.

2. Wünscht ein Partner die Abtreibung und der andere nicht, so hat derjenige alle finanziellen und sozialen Verantwortungen und alleinigen Rechte, der das Kind möchte.

Man kann eine Frau, wenn die Abtreibung erlaubt ist nicht zum Austragen eines Kindes zwingen. Sie wird dann das unter 1. von mir genannte durchziehen.

Nicht wenn sie eine Große Strafe bei dem unter 1. erwähntem Vorgehen erhält oder man im Vorfeld die Vaterschaft abklärt. Mißbrauch wäre nahezu ausgeschlosse, denn die Möglichkeiten heutzutage sind enorm.

Das hieße aber, daß eine Frau, die nur den falschen Mann ins Bett nahm, zum Austragen eines Kindes gezwungen wird, von dem sie hinterher vermutlich nichts mehr hat. Ganz gerecht finde ich das nicht.

Magnus

Freundliche Grüße
Conny

Re: Umsetzung ....

Magnus, Wednesday, 07.12.2005, 01:23 (vor 6918 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Umsetzung .... von Conny am 06. Dezember 2005 21:09:

Hi Conny,

Auf wikipedia.de steht dazu, daß die Amnionzentese ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, wobei es zu diesem frühen Zeitpunkt ein erhöhtes Verletzungsrisiko für das Ungeborene und ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt gibt.

Das Fehlgeburtrisiko liegt in der Tat bei 1%. Alternativ geht die Chorionzottenbiopsie 1 Woche eher und das Ergebnis liegt auch eher vor.

Es soll auch Frauen geben, die nicht wissen, welcher Mann sie eigentlich geschwängert hat. Im grunde müßte das vor jeder Abtreibung dann erst mal durchgeführt werden. Das wären dann Zusatzkosten, die zum Teil der Steuerzahler bezahlen müßte. Dazu könnte man nur GM abschaffen und dieses Geld dafür verwenden.

Momentan sieht es so aus: 90% der Abtreibungen werden vom Steuerzahler übernommen. Das würde ich schon mal grundlegend abschaffen, auch wenn dann alles in Raten abgezahlt wird. Genauso würde ich es mit der notwendigen Voruntersuchung handhaben, sofern Einspruch eines dritten vorliegt, oder mit der Nachuntersuchtung, ob der richtige Vater angegeben wurde. Warum soll der Steuerzahler das übernehmen, nur weil eine oder zwei Personen selbst etwas "zu verschulden" haben?

Das hieße aber, daß eine Frau, die nur den falschen Mann ins Bett nahm, zum Austragen eines Kindes gezwungen wird, von dem sie hinterher vermutlich nichts mehr hat. Ganz gerecht finde ich das nicht.

Man könnte das umgehen, dass Rechte mit Verpflichtungen gekoppelt sind und man seine Meinung ggf. oder unter Umständen ändern kann. Andernfalls man betrachte die Situation heute: Der Mann wird Vater, die Frau verweigert Umgangsrecht und lehnt gemeinsames Sorgerecht ab. Vater muss zahlen aber hat nichts vom Kind, sprich: er hat eine 18-Jährige oder 27-jährige finanzielle Verpflichtungen, aber kein einziges Recht - und alles nur, "weil der Mann die falschen Frau mit ins Bett nahm". Hingegen müsste bei der hier von mir angesprochenen Regelung die Frau das ungewollte Kind "nur" austragen und obligt danach keiner weiteren Verpflichtung, da dann der Vater alles übernehmen würde. Hinzukommt, dass eine Frau nicht den falschen Mann mit ins Bett genommen hat, sondern es selbst zu verschulden hat, daß sie schwanger wurde. Auch das ist ein Unterschied, den man berücksichtigen muss. Der Mann hingegen kann heute 27 Jahre aufgrund falscher Behauptungen ausgebeutet werden, ohne dass er von dem Kind jemals was sieht, und das, obwohl er es ggf. sogar möchte - da ist im Vergleich die Schwangerschaft und das Austragen ein verhältnismäßig geringer Schaden - sowohl finanziell als auch emotional.

Magnus

Re: Umsetzung ....

Conny, Wednesday, 07.12.2005, 13:01 (vor 6918 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: Umsetzung .... von Magnus am 06. Dezember 2005 23:23:08:

Hi Conny,
Auf wikipedia.de steht dazu, daß die Amnionzentese ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, wobei es zu diesem frühen Zeitpunkt ein erhöhtes Verletzungsrisiko für das Ungeborene und ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt gibt.
Das Fehlgeburtrisiko liegt in der Tat bei 1%. Alternativ geht die Chorionzottenbiopsie 1 Woche eher und das Ergebnis liegt auch eher vor.

Die Risiken sind die gleichen, wie bei der Amniozentese. Wenn man das großflächig mancht, hat man später mehr behinderte Menschen.

Es soll auch Frauen geben, die nicht wissen, welcher Mann sie eigentlich geschwängert hat. Im grunde müßte das vor jeder Abtreibung dann erst mal durchgeführt werden. Das wären dann Zusatzkosten, die zum Teil der Steuerzahler bezahlen müßte. Dazu könnte man nur GM abschaffen und dieses Geld dafür verwenden.
Momentan sieht es so aus: 90% der Abtreibungen werden vom Steuerzahler übernommen. Das würde ich schon mal grundlegend abschaffen, auch wenn dann alles in Raten abgezahlt wird. Genauso würde ich es mit der notwendigen Voruntersuchung handhaben, sofern Einspruch eines dritten vorliegt, oder mit der Nachuntersuchtung, ob der richtige Vater angegeben wurde. Warum soll der Steuerzahler das übernehmen, nur weil eine oder zwei Personen selbst etwas "zu verschulden" haben?

Wenn der Steuerzahler 90% der Abtreibungen bezahlt, stimmt die Zahl von geschätzten 300 000 bis 400 000 Abtreibungen nicht.

Eins fehlt zu 1. nun noch: Die Vergewaltigung. Die Zahl dürfte nach so einer Änderung gut in die Höhe gehen mit folgen für die Männer.

Das hieße aber, daß eine Frau, die nur den falschen Mann ins Bett nahm, zum Austragen eines Kindes gezwungen wird, von dem sie hinterher vermutlich nichts mehr hat. Ganz gerecht finde ich das nicht.
Man könnte das umgehen, dass Rechte mit Verpflichtungen gekoppelt sind und man seine Meinung ggf. oder unter Umständen ändern kann. Andernfalls man betrachte die Situation heute: Der Mann wird Vater, die Frau verweigert Umgangsrecht und lehnt gemeinsames Sorgerecht ab. Vater muss zahlen aber hat nichts vom Kind, sprich: er hat eine 18-Jährige oder 27-jährige finanzielle Verpflichtungen, aber kein einziges Recht - und alles nur, "weil der Mann die falschen Frau mit ins Bett nahm". Hingegen müsste bei der hier von mir angesprochenen Regelung die Frau das ungewollte Kind "nur" austragen und obligt danach keiner weiteren Verpflichtung, da dann der Vater alles übernehmen würde. Hinzukommt, dass eine Frau nicht den falschen Mann mit ins Bett genommen hat, sondern es selbst zu verschulden hat, daß sie schwanger wurde. Auch das ist ein Unterschied, den man berücksichtigen muss. Der Mann hingegen kann heute 27 Jahre aufgrund falscher Behauptungen ausgebeutet werden, ohne dass er von dem Kind jemals was sieht, und das, obwohl er es ggf. sogar möchte - da ist im Vergleich die Schwangerschaft und das Austragen ein verhältnismäßig geringer Schaden - sowohl finanziell als auch emotional.

Stimmt.

Magnus

Freundliche Grüße
Conny

Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Jim, Wednesday, 07.12.2005, 18:56 (vor 6917 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Ekki am 02. Dezember 2005 09:07:

Ich werte einerseits, wie Du weißt, Abtreibung nicht als Mord.
Anstelle dessen werte ich es aber als verbrecherisches Verhalten, wenn eine Frau einen Mann gegen dessen erklärten Willen zum Vater macht.
Im Übrigen wiederhole ich einen Satz aus einem anderen Posting von mir:
Der Schutz des geborenen Lebens geht nach meinem Wertesystem >demjenigen des ungeborenen Lebens eindeutig vor.

Hi Ekki!

Wie kommst du darauf, das ungeborenes Leben weniger Wert ist als geborenes? Woran machst du das denn fest?

mfg
Jim

Das beinhaltet ausdrücklich die Entscheidung, eine bereits entstandene Schwangerschaft abzubrechen, weil ich das Kind nicht will, weil mir ein ungewolltes Kind meinen Lebensentwurf - mein Leben, das bereits geboren wurde, VERSAUEN würde.[/u]
Gruß
Ekki

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