Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beginnt jetzt der "Backlash"?!

Ridcully, Saturday, 31.12.2005, 12:18 (vor 6893 Tagen)

Liebe Mitstreiter!

Bei allem, was einem so an feministischen Gedöns in den Medien geboten wird, kann man doch nicht übersehen, dass es eine neue Stimme im Rauschen der Medien gibt: den Spott über Frauen.
Dies zarte Pflänzchen, dass schon immer blühte, aber etwa in den 50er und 60er Jahren des 20.Jahrhunderts unter ganz anderen gesellschafftlichen Vorzeichen, denen der weitgehenden Herschaftt des Mannes, scheint gerade eine Wiederkehr zu erleben. Ich beziehe mich dabei vor allem auf die Comedy, als einen Indikator für gesellschaftliche Verhältnisse. Vor allem die Sparte der "sexual-Comedy" -man mag sie mögen oder nicht- geizt nicht mit Spott über das "starke Geschlecht": die Frau.

Ob Oliver Pocher, Mario Barth, oder Ingo Appelt es wird gespottet, gehobelt und polemisiert (und schlimmeres) was das Zeug hält. Auch dies mag man mögen oder aber auch nicht. Ich wollte es heranziehen um zu zeigen, dass es eine Art Erwachen in den Medien gibt, in Bezug auf die Rollen von Frauen und Mann.

Ein Erwachen, an das man kaum noch glauben mag, nach all den Jahren derber bis geschmackloser Männerverprügelei. Unvergesslich etwa "Schwester-Esther" Esther Schweins, in RTL-Samstag Nacht, als sinnlos männermisshandelnde Krankenschwester. Ob "Grüne Tomaten", Madonnas Musikvideos oder sonstirgendeine mediale Ausgeburt der 80er und 90er Jahre, das Resultat war immer das gleiche: Der Mann ist böse, also muss er verprügelt/kastriert/getötet werden. Auch in der damaligen Comedie war diese Tendenz klar.

Nun also das Gegenteil. Derber, oft sogar unnötig brutaler Spott gegen Frauen, seien es einzelne oder Frauen an sich. Sicher, das Hauptklischee richtet sich noch gegen Männer. Aber eine Gegentendenz erblüht, Harald Schmidt sei es gedankt.

Spannend die Frage wie das einzuschätzen sei. Oder noch vorgeschaltet die Frage, warum gerade die Comedians hier der Gesellschaft voranpreschen. Ist das Empfinden der Gerechtigkeit und Angemessenheit angesichts aggressiv-chauvinistischer Frauen etwa überstrapaziert? Empfinden dies als Vorreiter die Comedians? Empfinden das etwa viele oder alle Männer und die Comedians spiegeln den Zeitgeist? (Was ich glaube) Wie interagiert und verträgt sich diese neue Strömung mit dem bestehenden Zeitgeist? Was sagt der Feminismus dazu? (womöglich die uninteressanteste Frage, wird er doch hoffentlich mehr und mehr zum Randphänomen).

Fragen über Fragen. Es bleibt die Hoffnung. Denn: Wo die Not groß ist, da wächst auch das Rettende.

In diesem Sinne einen Hoffnungsvollen Jahresausklang wünscht

Ridcully



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