Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Lara Croft und die Realität

Garfield, Thursday, 12.01.2006, 14:45 (vor 7137 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Lara Croft und die Realität von Frank am 10. Januar 2006 08:24:

Hallo Frank!

Ja, wahrscheinlich hast du recht damit, daß die meisten Männer konkret für die Partnerwahl Frauen mit eher "femininen" Verhaltensweisen bevorzugen. Das macht ja evolutionsgeschichtlich gesehen auch Sinn, da solche Frauen nun einmal bessere Mutter-Qualitäten haben. Eine Frau, deren Interessen mehr darin bestanden, mit Pfeil und Bogen durch die Landschaft zu ziehen und Tiere zu töten, wird wohl in früheren Zeiten eine eher schlechte Mutter gewesen sein.

Aber trotzdem ist es offensichtlich, daß Männer Frauen, die sich eher maskulin verhalten, doch irgendwie faszinierend finden. Mir ist nicht so ganz klar, wieso das so ist. Vielleicht ist es einfach nur der Reiz des Neuen, Besonderen, weil die Masse der Frauen ja eher feminine Verhaltensweisen zeigt?

Es scheint aber für viele Männer eher etwas Theoretisches zu sein, wie du ja auch geschrieben hast. Sie träumen zwar gelegentlich von solchen Frauen, sehen sich Filme mit entsprechenden Hauptdarstellerinnen an oder spielen Computerspiele mit entsprechenden weiblichen Figuren, aber als Partnerin wählen sie sich dann doch oft die Durchschnittsfrau.

Interessant ist allerdings auch - wie du ja auch bereits geschrieben hast - daß diese "Powerfrau"-Figuren in Computerspielen, Filmen und Fernsehserien dann üblicherweise sehr attraktiv sind und auch sehr ausgeprägte weibliche Formen haben. So als müßten sie ihr eher maskulines Verhalten in den Augen der Männer durch ein besonders feminines Aussehen ausgleichen.

Andererseits erzählte man über die Amazonen, daß sie sich eine Brust amputieren ließen, um Pfeil und Bogen besser handhaben zu können. Das spricht eigentlich wieder gegen diese Ausgleichs-Theorie, denn dadurch machten sie doch auch einiges von ihrem femininen Äußeren zunichte.

Vielleicht ist es auch einfach nur so, daß viele Männer sich insgeheim wünschen, daß sie mit ihren Partnerinnen zusammen allen ihren Hobbies nachgehen könnten. Daß sie mit ihnen eben auch Fußball spielen könnten usw. Viele Frauen teilen ja diverse Interessen ihrer Partner nicht, jammern dann andererseits aber manchmal darüber, daß der Partner viel Zeit mit Kumpels verbringt.

Mir fällt da gerade ein Erlebnis aus meiner Kindheit ein: Ich lebte damals in einem kleinen Dorf, und da ich mitten in die geburtenschwachen Jahrgänge geraten bin, gab es dort nicht viele Kinder in meinem Altersbereich. Jungen waren wenigstens noch einige wenige da, aber Mädchen gab es noch weniger. Eigentlich nur eins - sie hieß Yvonne und spielte dann notgedrungen oft mit uns Jungen. Im Winter spielten wir immer Eishockey auf dem Dorfteich. Eines Abends waren wir nun so etwa 5 Jungen und Yvonne, und wir wollten Eishockey spielen. Dazu mußten wir zwei Mannschaften bilden, aber die anderen Jungen wollten nicht mit Yvonne zusammen spielen. Nicht nur weil sie ein Mädchen war, sondern vor allem, weil sie auch noch mit die jüngste von uns war. So war sie auch den jüngsten Jungen körperlich klar unterlegen und natürlich auch langsamer. Deshalb wollte sie eben keiner in der Mannschaft haben. Dann habe ich gesagt, daß ich allein mit ihr gegen die anderen Jungen spiele. Nicht nur, weil ich Mitleid mit ihr hatte: Ich war sowieso der Älteste, und da schon ein Jahr Altersunterschied bei Kindern viel ausmacht, war ich den Anderen körperlich deutlich überlegen und damit auch schneller. Ein normales Spiel 3 gegen 3 wäre so für mich keine Herausforderung gewesen, aber nur mit Yvonne als schwächstem Spieler gegen die vier anderen - das war schon eher eine Herausforderung. So haben wir dann gespielt, und ich fand das toll. Yvonne hat sich echt Mühe gegeben und gar nicht so schlecht gespielt. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir sogar gewonnen. Yvonne hat mich damit damals schwer beeindruckt, und wenn sie nicht noch zu jung gewesen wäre, hätte ich mich bestimmt in sie verliebt. Daß ich nie mit ihr zusammen gekommen bin, lag auch keineswegs daran, daß sie oft mit uns Jungen gespielt hat, sondern vor allem daran, daß sie dann bald mit ihren Eltern weggezogen ist.

Freundliche Grüße
von Garfield



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