Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Flint, Saturday, 21.01.2006, 11:40 (vor 6885 Tagen)

... und Kritische Theorie

Hallo Mitstreiter,

hier, wegen der Wichtigkeit, nochmal ein Auszug aus dem Artikel "Hintergründe der 68er-Kulturrevolution
Frankfurter Schule und Kritische Theorie" (für die, die ihn noch nicht kennen oder an einem zu elastischen Weltbild [danke Nick ;-)http://www.feminismuskritik.de/forum/viewtopic.php?p=4313&highlight=#4313 leiden).

Gruß
Flint

2. Die anthropologische (erziehungsphilosophische) These:

Der verzweifelte Zustand der Gesellschaft wird am Subjekt deutlich. Die Frankfurter stellen dem `alten´ bürgerlichen Menschen mit seiner Menschenwürde, der in Familien zu einem gewissensorientierten moralischen Verhalten erzogen wurde, den `neuen´, ganz anderen Verhaltenstypus gegenüber, der in `alternativen´ Institutionen mit neuen wissenschaftlichen Methoden und nach neuen Leitbildern (Lebensentwürfen) erzogen werden soll.(…)

(...)Das tiefgehend gewandelte Rechts- und Sittlichkeitsbewusstsein der Deutschen - massenhafte Abtreibung, verbreitete Kinderschändung, Pornographie in allen Medien und `Verschweinung der Gesellschaft´ sind Ursache bzw. Folge dieses beispiellosen Erfolges. (...)

(…) Dieser `neue´ Mensch wäre homo communicativus:

a) Der `neue´ Mensch verdankt seine Ich-Identität nicht mehr seiner Familie, er identifiziert sich nicht mit Vater und Mutter,20 sondern mit Kommunikationspartnern in der Kindertagesstätte, in der Ganztagsschule, im gruppendynamischen Labor oder in der peer-group. Homo communicativus verdankt sich ganz dem gesellschaftlichen Kollektiv, er ist alles durch die Gesellschaft und alles für die Gesellschaft

b) Homo communicativus bindet sich nicht mehr an bestimmte Glaubensinhalte oder Werte, auch nicht an bestimmte Moral- oder Gesetzesnormen wie etwa die Zehn Gebote oder die Normen des Strafgesetzbuches, er folgt nur noch den Verhaltenserwartungen des Kommunikationspartners. Von allen Bindungen und Verbindlichkeiten hat er sich erfolgreich distanziert und emanzipiert (befreit).

c) Homo communicativus hat die christlichen Verhaltensnormen der Zehn Gebote ebenso wie die der Bergpredigt und die Goldene Regel `Was du nicht willst, dass man es dir tu, das füg auch keinem anderen zu´ als repressiv durchschaut und hinter sich gelassen..

Für den Kantschen Kategorischen Imperativ vernunftgeleiteten Verhaltens `Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns ein allgemeines Gesetz werden könnte´, kann der `neue´ Mensch nur noch ein müdes Lächeln aufbringen; denn alle diese Normen unterdrücken die menschlichen Bedürfnisse oder lassen weniger Bedürfnisse zur Befriedigung zu als nach dem Stande der Produktion (objektiv) unterdrückt werden müssen.

Homo communicativus erkennt nur noch eine einzige Verhaltensregel als verbindlich an, diese lautet:

`Ich verhalte mich stets so, wie der Andere es von mir erwartet, weil auch der Andere (der jeweilige Kommunikationspartner) sich stets so verhält, wie ich es von ihm erwarte´, d. h. vollständig reziprok (`demokratisch´).21

Habermas nennt diese neue kommunikative Moral auch `universalistische Moral´, weil sie sich in der ganzen Welt als verbindlich durchsetzen soll.

Während sich Bürger und Christen an ihr Gewissen binden und sich selbst `bestrafen´, wenn sie den Verhaltenserwartungen des Gewissens nicht nachgekommen sind, orientiert sich homo communicativus an den Verhaltenserwartungen des Außenstehenden. Das gewissensgesteuerte - theonome - Verhalten wird gegen ein gesellschafts- bzw. kollektivgesteuertes - heteronomes - Verhalten ausgewechselt. Für autonomes Verhalten, d. h. aus Freiheit generiertes Verhalten, ist dann kein Platz mehr.22

Habermas ist es gelungen, eine Ethik zu formulieren und zu propagieren, die von `erlösungsreligiösen Grundlagen entkoppelt´ ist. (...)

Rest hier

Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Zeitgenosse, Saturday, 21.01.2006, 13:39 (vor 6885 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ... von Flint am 21. Januar 2006 09:40:42:

Homo communicativus erkennt nur noch eine einzige Verhaltensregel als verbindlich an, diese lautet:
`Ich verhalte mich stets so, wie der Andere es von mir erwartet, weil auch der Andere (der jeweilige Kommunikationspartner) sich stets so verhält, wie ich es von ihm erwarte´, d. h. vollständig reziprok (`demokratisch´).21

Selbst, wenn das einmal unvoreingenommen nachzuvollziehen versuche (was mir zugegebenermaßen schwer fällt), komme ich bei nichts Sinnhaftem heraus. Wenn sich zwei gegenüber einander nur so verhalten, wie es der andere (mutmaßlich) erwartet, beide aber von jeglichem Wertekonsens entbunden sind, dann gleichen die doch zwei Atomen im Weltall, die ohne jeglichen sonstigen Halt nur umeinander kreisen. Was aus deren beider Kommunikation wird hängt doch folglich nur noch von den Zufälligkeiten der Situation oder den gerade individuell vorhandenen Neigungen ab.

Kommt ein Dritter dazu wird es noch zufälliger, beliebiger, chaotischer. Und dann ein Vierter, ein Fünfter ... bis schließlich eine Gesellschaft daraus entstehen soll. Eine solche Gesellschaft muß ein System maximaler Entropie (Unordnung) sein, daß sich eine solche zwar noch mit Worten beschreiben ließe, aber niemand mehr eine konkrete Vorstellung davon entwickeln könnte, geschweige denn eine Realisierung auch nur im Ansatz in Angriff genommen werden könnte. Oder ist Anarchie das eigentliche Ziel?

Wer solchen Zielvorstellungen nachhängt kann doch de facto nichts anderes bewirken, als einen bestehenden gesellschaftlichen Wertekonsens zu zersetzen. Im positiven Sinne kann er ja nichts aufbauen, will es ja gar nicht.

Habermas nennt diese neue kommunikative Moral auch `universalistische Moral´, weil sie sich in der ganzen Welt als verbindlich durchsetzen soll.

... und das auch über verschiedene Kulturkreise hinweg! Ein abendländischer Protestant, ein chinesischer Konfuziusanhänger, ein indischer Hinduist, ein koptischer Araber und ein Afrikaner mit irgendwelchen Naturkulten emanzipieren sich aus den Fesseln ihrer jeweiligen tradierten Wertebindungen (wie wird man etwas los, was man mit der Muttermilch aufgesaugt hat?). Sie sind ab dann nur noch unbeschriebene, weiße Blätter, ohne jegliche kulturelle moralische Vorkonditionierung. Und sie verhalten sich im neuen Zustand nur noch so, wie sie vom anderen unterstellen, was er von ihnen erwarte ...

Total absurd das Ganze.

Gruß

Zeitgenosse

Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Flint, Sunday, 22.01.2006, 12:06 (vor 6884 Tagen) @ Zeitgenosse

Als Antwort auf: Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ... von Zeitgenosse am 21. Januar 2006 11:39:18:

Hallo Zeitgenosse

Homo communicativus erkennt nur noch eine einzige Verhaltensregel als verbindlich an, diese lautet:
`Ich verhalte mich stets so, wie der Andere es von mir erwartet, weil auch der Andere (der jeweilige Kommunikationspartner) sich stets so verhält, wie ich es von ihm erwarte´, d. h. vollständig reziprok (`demokratisch´).21

Selbst, wenn das einmal unvoreingenommen nachzuvollziehen versuche (was mir zugegebenermaßen schwer fällt), komme ich bei nichts Sinnhaftem heraus.

Ja, es ist schwer, sich das vorzustellen. Die Sache ist so pervers, daß man sie mit Vernunft nicht zu packen bekommt. Man versucht, zu verstehen, aber da gibt es nichts zu verstehen weil es dort eben keine Vernunft gibt. Man muß dann verstehen, daß es dort nichts zu verstehen gibt. Wie soll man auch Vernunft in der Unvernunft finden?

Wenn sich zwei gegenüber einander nur so verhalten, wie es der andere (mutmaßlich) erwartet, beide aber von jeglichem Wertekonsens entbunden sind, dann gleichen die doch zwei Atomen im Weltall, die ohne jeglichen sonstigen Halt nur umeinander kreisen. Was aus deren beider Kommunikation wird hängt doch folglich nur noch von den Zufälligkeiten der Situation oder den gerade individuell vorhandenen Neigungen ab.
Kommt ein Dritter dazu wird es noch zufälliger, beliebiger, chaotischer. Und dann ein Vierter, ein Fünfter ... bis schließlich eine Gesellschaft daraus entstehen soll. Eine solche Gesellschaft muß ein System maximaler Entropie (Unordnung) sein, daß sich eine solche zwar noch mit Worten beschreiben ließe, aber niemand mehr eine konkrete Vorstellung davon entwickeln könnte, geschweige denn eine Realisierung auch nur im Ansatz in Angriff genommen werden könnte. Oder ist Anarchie das eigentliche Ziel?

Interessante Ausführung. Da beschreibst du teilweise unseren gegenwärtigen Zustand.

Wer solchen Zielvorstellungen nachhängt kann doch de facto nichts anderes bewirken, als einen bestehenden gesellschaftlichen Wertekonsens zu zersetzen. Im positiven Sinne kann er ja nichts aufbauen, will es ja gar nicht.

Wie oben: Mit Vernunft kann man es nicht mehr verstehen…
Der Volksmund würde sagen: „Sie wollen halt einfach die Sau rauslassen“, aber auch das greift zu kurz. Vielleicht ist es einfach ein instinktiver Hass auf alles Vernünftige, eine Aversion, Hass und Angst bezüglich vernünftiger Ordnung. Sie werden ihre innerlichen Gründe dafür haben. (Ich versuche schon wieder, es zu verstehen…)

Gruß
Flint

Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Lecithin, Saturday, 21.01.2006, 19:01 (vor 6885 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ... von Flint am 21. Januar 2006 09:40:42:

Hallo Flint,

eine wirre "philosophische Idee", aber für Menschen ohne genügend Selbstkritik sehr verführerisch. Eine entgegen aller Ordnung gerichtete Kraft muss selbst Ordnung und Struktur sein. Eine Idee alleine schon offenbart eine Hierarchie und damit eine Ordnung.

Ganz praktisch ist schon die Struktur der Lehre dieser Idee eine Verneinung der "Frankfurter Schule". Denn konsequenterweise schliesst die Verneinung eines patriarchalischen Prinzipes auch die Vermittlung dieses Prinzipes an Schüler durch einen Lehrer aus! Die Betonung liegt auf "vermittlung" und weniger auf "Lehrer"! Ganz abgesehen davon ist die zur Vermittlung notwendige Sprachlogik in den Büchern und Schriften strengste Ordnung und somit vom Chaos soweit entfernt, wie etwa ein Kristall.

Diese Idee war eine Propagandaidee und ist es noch. Ich fürchte nur, sie hat Früchte getragen und den Spaß am Zerstören von Ordnung gefördert. Es gibt eben auch Propaganda-Fallen für Intellektuelle, nicht nur für Arbeiter und Bauern.

Gruß!
Lecithin

PS: Allerdings ist die Ungültigkeit dieser wirren Idee kein Beleg dafür, dass irgendeine Form von Religio missioniert werden sollte.

Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Flint, Sunday, 22.01.2006, 12:39 (vor 6884 Tagen) @ Lecithin

Als Antwort auf: Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ... von Lecithin am 21. Januar 2006 17:01:

Hallo Lecithin,

vielleicht habe ich zu wenig Kaffee getrunken, ich verstehe deinen Beitrag ehrlich gesagt nicht. Kannst du mir den noch mal mit anderen Worten verklickern?

Ausgezeichneter Beitrag übrigens! index.php?id=64086

"(...)Kurz gesagt: Keine Idee, die von Menschenmassen getragen wird, zeigt eine derartige Konsistenz und Zielgerichtetheit und erhält selbst in Krisenzeiten und Zeiten der Geldknappheit einen derartigen und noch wachsenden Support und eine derartige Priorität, wie der Feminismus! Ob sich die Sonne erwärmt oder die Polkappen abschmelzen, ob die Rohstoffe ausgehen, oder geheime Foltergefängnisse auf demokratischem Boden errichtet werden, ob Steuerlast den Mittelstand erschlägt und Wirtschaft abwandert usw. - nichts davon erfährt die Priorität, wie sie ein Feminimus erfährt. Nichts davon findet so unverzüglich den Weg der Umsetzung und nichts davon ist so permanent als Problemstellung existent. ALLES andere ist temporär.

Aus diesen kühlen Gründen ordne ich den Feminismus also einer kalkulierten, d.h. auf Zerstörung des Wertekonservatismus berechneten Kraft zu. Ich fürchte: Feminimus ist eine Hülle, ist ein Träger für äusserst antidemokratische Anliegen in allen möglichen Schattierungen. Denn demokratisch KANN Feminismus nicht sein und humanitär gleich gar nicht, sonst würde er doch der Lösung anderer und wirklicher humanitärer Katastrophen in unserer Welt den Vortritt lassen, anstatt die Energie dafür zu absorbieren.

Ganz deutlich: Kein Mensch sonst würde sich doch derart permanent, andauernd und ausdauernd, zielstrebig und massiv, geldpotent und mächtig, immerwährend für den Feminismus stark machen, wäre da nicht mehr dahinter.
Wieso steht es in den Statuten von CIA und Co, dass immer in "besiegten Terrorregimes" sofort und umgehend Demokratie und Frauenwahlrecht zu "installieren" ist? Oder sind die Amerikaner tatsächlich derartige Philantropen und wir verkennen das? Warum aber dann die Atombombe in Hiroshima, warum die in Nagasaki, warum Vietnam, warum, warum, warum? (...)"

Ich finde deine ‚Spurensuche’ sehr wichtig und nötig. Kann deiner Analyse und deinen Fragestellungen zustimmen. Wer hat einen Vorteil an der Zerstörung des (sogenannten) Wertekonservatismus'? Man könnte auch sagen, wer hat einen Vorteil an der Zerstörung der natürlichen Wurzeln des Menschen? Das kann doch nur von einer Ecke kommen, die an einer Versklavung interessiert ist. Es ist eindeutig psychotisch.

Gruß
Flint

Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Lecithin, Friday, 27.01.2006, 20:28 (vor 6879 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ... von Flint am 22. Januar 2006 10:39:21:

Hallo Flint,

was ich sagen will, ist, dass die Idee der "Abschaffung der Herrschaft jeglicher Art", wie sie im Kern von den Anhängern der Frankfurter Schule
gepredigt wird, zwangsläufig über viel Leid ins Chaos führen muss.

Denn schon zu Beginn machen diese "Frankfurter" den Fehler, und setzen Herrschaft = böse. So darf man meiner Meinung nach "Herrschaft" nicht übersetzen. "Herrschaft" muss viel abstrakter übersetzt werden mit "Ordnung". Diese Diskussion der Frankfurter würfelt die Bezugsebenen wahllos bzw. geschickt durcheinander.

Ordnung aber ganz abstrakt ist Struktur, ist Organisation, ist Organismus, ist Organ. Ohne Ordnung gibt es keine Organismen, also kein Leben. (Natürlich zählte das auch für die an-organische Materie. An-organisch heisst nicht "chaotisch", sondern heisst nur "unbelebt".)

Jedenfalls frage ich mich immer, was die "Frankfurter" im Winter tun würden? Würden sie sich der "Herrschaft" des Winters unterwerfen gerade bei den aktuellen Nachttemperaturen, oder würden sie diese Ordnung ignorieren? Ach so: der Herrschaft natürlicher Zyklen würden sie sich also immer noch unterwerfen. Klingt irgendwie inkonsequent, denn dann müsste ja ein Tyrann nur noch dem Volke bescheinigen, dass seine Herrschaft natürlicher Art ist. Eine Ideologie erkenne ich immer an der "Hintertür für Tyrannen", wie ich es mal nennen will.

Alles, was links ist, hat bei wohlgefälliger Betrachtung das Ideal zum Ursprung, den Menschen aus einer Knechtschaft des Kapitals zu befreien. Man nimmt dann an, dass die "Herrschenden" Ursache des Leides sind. Die "Herrschenden" aber sind aktuell die Kapitalisten. Nun vermischt sich die Kapital(ismus)-Kritik (Marx) mit der unheiligen Verallgemeinerung, alle Kapitalisten sind als die Herrschenden die Ursache des Leides, was zu kurz gedacht ist.

Zwar trifft man aktuell eine ganze Menge, die als Kapitalisten herrschend sehr viel Leid verursachen, aber dennoch schlägt man damit die "Besten" (griechisch: aristo). Die "Besten" aber halten die Ordnung aufrecht!
Die Aristo-Kratie wurde durch eine Oligarchie oder Oligokratie abgelöst. Es herrschen durch Tricks und Kniffe nicht die Besten, sondern die "Wenigen" (griechisch. Oligo).

Nun heisst das keineswegs, dass ich persönlich mir eine Form von Aristokratie zurückwünsche, weil durch Sprachverformung gegenwärtig eine Aristokratie etwas darstellt, was "wir-uns-nicht-antun-wollen, weil-wir-nicht-glauben, dass-ein-Titel-und-ein-Schloss-das-Beste-repräsentieren"
Wäre die Sprache wahrhaft, wäre ein Aristo-Krat der Beste, mit der Befugnis, zu herrschen. Aufgrund der, sagen wir, gegenwärtig allen Menschen innewohnenden Bequemlichkeit hat sich nur das "Krat", also die Herrschaft erhalten - gewissermaßen verselbständigt, wird aber lange nicht mehr vom "Besten" ausgeübt, sondern sammelt sich bei den "Wenigen" (Oligo-Kraten). Diese müssen ihre Herrschaft (Krat) schützen durch Technologie und Formalitäten (Technokratie, Bürokratie).

Das Volk hat aber das Glück, Einfluss nehmen zu können in unseren Breiten (Demo-kratie). An der Tagesordnung ist das Ausbalancieren der Kräfteverhältnisse zwischen 3 Kräften: die Wenigen gegen die Besten, die Besten für die Vielen (Volk).

Jetzt sieht man, warum die Zerstörung von Herrschaft (Krat) gar nichts bringt, ausser Chaos. Denn es fehlt den Frankfurtern der Bezug. Herrschaft als Prinzip ist Vermittlerin.

Noch eine Kleinigekeit will ich loswerden: Ich höre immer wieder das Argument, dass, wer herrscht, automatisch der Beste sein muss. Da ist in Bezug zu krimineller Energie und in Bezug zu Gier, Skrupellosigkeit und Herrschsucht sicher etwas Wahres dran: Die Machthabenden sind aktuell sicher die Besten in Punkto Herrschsucht, Gier und Skrupelfreiheit. Ihre Seins-Stufe aber ist die von Kriminellen.

Das sind meine Beobachtungen und Schlüsse.

Gruß!
Lecithin

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