Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Unterschiedliche Wertigkeit beim Fremdgehen von Mann und Frau

Garfield, Thursday, 02.02.2006, 19:17 (vor 6859 Tagen) @ Olsen-Twins-Fan

Als Antwort auf: Re: Unterschiedliche Wertigkeit beim Fremdgehen von Mann und Frau von Olsen-Twins-Fan am 02. Februar 2006 15:57:

Hallo Olsen-Twins-Fan!

"Wenn es den Alten zu doof wurde konnten sie ihre untreue Frau mit einem Tritt in den Hintern vom Hof jagen. Ohne Konsequenzen „Unterhaltszahlungen“ zu befürchten."

Na ja, ganz so war es leider nicht. Im 19. Jahrhundert mußte in solchen Fällen die Untreue der Ehefrau durch Nennung mehrerer Zeugen nachgewiesen werden. Zeuge dafür konnte keineswegs jeder sein, denn dann hätte man ja auch einfach den nächstbesten Landstreichern etwas Geld geben und die dann eine Falschaussage machen lassen können. Nein - die Zeugen mußten Personen mit gutem Ruf sein. Ideal waren z.B. der Pfarrer, der Dorflehrer, der Bürgermeister oder sonstwelche allgemein bekannte und respektierte Bürger oder deren Ehefrauen.

Wenn also ein Mann den Verdacht hatte, daß seine Frau fremdging, und er sich wirklich von ihr trennen wollte, dann blieb ihm nichts anderes übrig, als die Problematik öffentlich zu machen und sich damit dem Hohn und dem Spott seiner Mitmenschen auszusetzen. Außerdem mußten er und die Zeugen seine Frau dann auch wirklich in flagranti, also in eindeutiger Position, mit ihrem Liebhaber vorfinden. Wenn sie eingermaßen intelligent war, dann war das gar nicht so einfach. Natürlich waren die Ehefrauen und ihre Liebhaber auch sehr erfinderisch in der Wahl ihrer Treffpunkte. Über besonders ungewöhnliche Lokalitäten wurde immer gern in den Zeitungen berichtet. Ich erinnere mich da beispielsweise an einen Artikel in einer Zeitung aus dem 19. Jahrhundert, in dem berichtet wurde, daß ein Mann seine Ehefrau in einer Gruft auf einem Friedhof mit ihrem Liebhaber erwischt hat.

Im Mittelalter betätigten sich teilweise auch Nonnen als Vermittlerinnen diskreter Liebhaber für Damen aus der höheren Gesellschaft. Das war dann auch oft schwer nachweisbar, vor allem, wenn die Treffen innerhalb der Klöster arrangiert wurden.

Freundliche Grüße
von Garfield


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