Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Stimmt nicht ganz...

Maesi, Friday, 24.03.2006, 19:56 (vor 6822 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Stimmt nicht ganz... von Scipio Africanus am 22. März 2006 15:44:

Hallo Scipio

Weder in Deutschland noch in Europa tauchen bei den 10 häufigsten Todesursachen häusliche Gewalt auf, es ist also leicht nachzuweisen, dass das Quatsch ist.
Für Deutschland s: http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p4600092.htm
Gruß
Altschneider

Sterbefälle und altersstandardisierte Sterbeziffern pro 100'000 Einwohner
für wichtige Todesursachen, nach Geschlecht, 2000
Todesfälle Frauen insgesamt : 32134
davon Unfälle und Gewalteinwirkung : 1369
Unfälle : 895
Suizid : 399
Ziehen wir die Unfälle und die Suizide von den 1369 durch Unfälle und Gewalteinwirkung verursachten Todesfälle ab, dann verbleiben 75 Todesfälle auf 32 134, die zum Teil auf häusliche Gewalt zurückgeführt werden könnten. Das wären also maximal ( gerundet ) 0.233 % der Todesfälle. Dabei ist aber die Lesbe, die ihrer Partnerin den Schädel zertrümmert, mitgezählt sowie alle ausserhäuslichen Gewalttaten mit Todesursache ebenso, unabhängig vom Geschlecht der/des Täterin/Täters.
Aber eine Kampgne mit dem Slogan : Mehr als zwei Promille aller Todesfälle von Frauen sind durch Gewaltdelikte verursacht ... da fehlt der kick. Da hat ja Cleo schon am frühen Nachmittag mehr Alkohol im Blut !
Die statistischen Angaben stammen aus dem Bundesamt für Statistik und beziehen sich auf die Schweiz.
Nach Alter lässt sich die Statistik leider nicht aufschlüsseln.

Im nachfolgenden Link auf die Schweizerische Beratungsstelle fuer Unfallverhuetung (bfu) findet man eine Aufschluesselung nach Altersgruppen, jedoch nicht nach dem Geschlecht. Es ist aber offensichtlich, dass Tod durch Gewalteinwirkung in allen Altersklassen statistisch sehr selten ist. Interessant ist uebrigens, dass bei den ueber 85-Jaehrigen diese Todesursache gegenueber den Juengeren sprunghaft ansteigt. Womoeglich durch Todesengel in Alters- und Pflegeheimen?

http://www.bfu.ch/forschung/statistik/statistik_2005/BFU_2005_D_03.pdf

Staerker aufgeschluesselt finden wir die Mord- und Totschlagszahlen noch in der 'Todesursachenstatistik, Ursachen der Sterblichkeit 2001 und 2002' auf Seite 86. Download als pdf unter dem Link

http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/gesundheit/gesundheitszustand/sterbl...

Daraus entnehmen wir u.a. folgende Zahlen:

Mord, Totschlag, Tod durch vorsaetzliche Verletzungen 2001:
Maenner (kumuliert 15-44 Jahre) 23
Frauen (kumuliert 15-44 Jahre) 16

Mord, Totschlag, Tod durch vorsaetzliche Verletzungen 2002:
Maenner (kumuliert 15-44 Jahre) 15
Frauen (kumuliert 15-44 Jahre) 23

Allein schon verglichen mit den Suziden und Unfaellen sind die Opferzahlen klein. Desweiteren sehen wir, dass in den beiden dokumentierten Jahren, die Opferzahlen recht stark schwankten; das ist infolge der geringen absoluten Opferzahl nicht ungewoehnlich, denn schon eine Veraenderung um wenige Einzelopfer hat eine erhebliche relative Schwankung zur Folge. 2001 waren mehr Maenner als Frauen Opfer von Gewaltdelikten, 2002 kehrte sich das Verhaeltnis fast genau um. Desweiteren unterscheidet diese Statistik nicht zwischen Toetungen im Rahmen von Haeuslicher Gewalt und anderen Tatumstaenden.

Gruss

Maesi


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