Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Väterpolitik, was ist das?

Naismith, Friday, 21.04.2006, 00:04 (vor 6579 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Väterpolitik, was ist das? von Lucius I. Brutus am 20. April 2006 10:18:

Lieber Lucius,

Es sollte doch mittlerweile bekannt sein, ...

tz, tz, tz eine solche Formulierung sollte ein kluger Mensch vermeiden...

...wenn die Staatstöchter fast unisono einen Gesetz befürworten, daß darin Nichts aber wirklich Nichts ist, was Männern und Vätern im geringsten entgegenkommen würde. Im Gegenteil, ein weitere einseitiger Zwang und eine zusätzlicher Listnpunkt für staatlich verordnete Diskriminierung von Männern.

... denn sie schreit nach Widerspruch. Ich kann also nicht widerstehen:

Das Elterngeld trägt der Tatsache Rechnung, dass in den meisten Familien die Männer den Löwenanteil des Einkommens leisten. Durch die Kopplung ans Einkommen ist es damit endlich möglich, auch als Mann Elternzeit zu nehmen, ohne das der Lebensstandard zusammenbricht. Eine große Freiheit, die Frauen schon lange haben.
Die zwei Männermonate sind da kein Widerspruch. Man muss auch die andere Seite der Medaille sehen: Der Druck auf die Frauen, bereits im ersten Jahr nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen wächst. Ich bin sicher, dass Frau von der Leyen dieser Zusammenhang bewusst ist. - Sie schweigt aber aus gutem Grund. Haben es in Deutschland doch Reformen, die auch etwas von den Menschen verlangen, sehr schwer. Trotzdem hätte sie sicher nichts dagegen wenn ausgerechnet unter einer unionsgeführten Regierung die Frauenerwerbsquote steigen würde.
Vielleicht hätte sie besser anders kommuniziert: Elterngeld gibts für 10 Monate, zwei Monate Bonus falls die Väter sich beteiligen. Leyen-Kritiker Söder sagt übrigens im Prinzip nichts anderes, nur anders: Siehe Merkur Online

Lachhaft ist die abenteurliche Begründung, die zwei Vätermonate würde das Kinderzeugen erhöhen.

Das ist in der Tat lachhaft. Vom Kinderzeugen würde mich die Abwesenheit des Elterngeldes nicht abhalten. Aber es freut mich schon, dass sich meine Vaterschaft nicht mehr nur aufs Versorgen beschränkt (beschränken muss).

Zu Zeiten wo die lieben Kleinen schon früh auf dem Hof oder in der Werkstatt helfen mussten hatten die Männer einen wesentlich größeren Anteil an der Erziehung. Das ist uns fremd geworden, eine Entfremdung die man nicht mit etwas wie "klassischer Rollenverteilung" verwechseln muss. Und was im Status Quo unserer femininen Pädagogik aus den Jungs wird, wissen wir...

... so sind die Vätermonate ein weiteres Mittel um a-die Staatskasse zu verschonen

Ich denke, das Elterngeld kommt den Staat teurer als das bisherige Erziehungsgeld. Insbesondere wenn viele Männer von ihrer neuen Freiheit Gebrauch machen.

Positiv ist, daß man mit dieser Politik für die Männer eine Entscheidung gegen eine Familie erleichtern wird.

Selbst wenn es so wäre könnte ich daran nichts positives finden. Mit Zynismus ist niemandem geholfen.

Ich halte fest: Das Elterngeld ist für uns Männer der größte gesetzliche Schritt in Richtung Gleichberechtigung seit Jahren.

Regards
Naismith


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